Doris Göhring

Schlüsselsuche

Zu einem wirklich akuten Problem gestaltet sich in unserer Familie, ein  verlegter Schlüssel.

Man glaubt gar nicht, in wie vielen Klangvariationen die Frage, „Wo ist mein Schlüssel-bund?“, gestellt werden kann.

 

Es beginnt mit der zaghaften Frage: „Hast du irgendwo mein Schlüsselbund gesehen?“.

Nach einigen Minuten intensiven Suchens und Kramens in jeglichen Ecken und Nischen

wird die Frage drängender, der Klang voller und ein Hauch Verzweiflung gibt der Frage die entscheidende Prägung: „Hier habe ich meinen Schlüssel hingelegt! Genau hierhin – sie müssen hier sein!“. Das Gerenne und Gesuche wird hektischer, inzwischen sind alle Familienmitglieder eingespannt. Schon allein bedingt durch die Lautstärke der Frage, sehen wir uns gezwungen, uns an der Schlüsselsuche intensivst zu beteiligen.

 

Nun haben alle gesucht und geschaut, das Schlüsselbund ist immer noch nicht da.

Die bewusste Frage wird nun noch lauter gestellt, noch gereizter, das Gesicht des Frage-

Stellers – nämlich des Familienoberhauptes – ist gerötet: „Das gibt´s doch nicht, verdammt noch mal, es muss doch da sein!“. Die anderen Familienmitglieder versuchen den gepeinigten Schlüsselsucher zu beruhigen – umsonst! Der Regler für  Lautstärke ist noch lange nicht an seiner Grenze.

 

Nun geraten alle in Hektik. Sämtliche Taschen werden durchstöbert, Tische abgesucht,

in die Sesselritzen getastet. Himmel hilf – nichts!

Da, die Spannung steigt, die Nerven aller liegen bloß, die Emotionen toben – haut sich

doch das Familienoberhaupt in jäher Erkenntnis der Sachlage, mit der Hand an die imposante Denkerstirn: „Unten, im Gabelstapler hab´ ich ihn liegen lassen!“ (Wir wohnen direkt dort, wo das Familienoberhaupt arbeitet.)

 

Glaubt mir, es ist wie eine Erlösung! Eiligen Schrittes strebt das Familienoberhaupt in die Werkhalle und findet wirklich und tatsächlich, das Schlüsselbund! Gott sei Dank!

Erlöst, erschöpft und vielleicht auch ein bisschen blöde lächelnd, schauen wir uns alle an. Zum Schluss kommt von einem Familienmitglied noch die obligatorische „Ich-habe-es-doch-gewusst!“-Bemerkung, dass man im Gabelstapler eigentlich hätte zuerst nachschauen können!

 

                                              Und die Moral von der Geschicht´:

                                              Verlege deinen Schlüssel nicht!

                                              Lege sie stets an denselben Ort,

                                              dann findest du sie auch immer dort!

 

 

                                                                                                  Doris Göhring

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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