Andreas Rüdig
Besuch in Remscheid
Sonnig, aber kalt ist es an dem Samstagvormittag, als ich über
Düsseldorf und Solingen nach Remscheid fahre; erwähnenswert an dieser
Tour ist lediglich der Schienenersatzverkehr zwischen Duisburg
Wanheimerort und Düsseldorf - Wittlaer. Erwähnenswert ist dies deswegen,
weil die Verbindungen reibungslos funktionieren und ich ohne längere
Wartezeiten in der Stadt im Bergischen Land ankomme. Meine erste
Station: der Remscheider Hauptbahnhof. Baustelle, die er ist, besteht er
derzeit faktisch nur aus einem Bahnsteig. Das alte Bahnhofsgebäude ist
inzwischen längst abgerissen. Eine Treppenkonstruktion aus Eisen
ermöglicht den Zugang zu den Gleisen. Fahrkartenverkauf und
Bahnhofsbuchhandel sind in Wohncontainern untergebracht.
Vom Hauptbahnhof aus fahre ich zwei Stationen mit dem Bus und bin auch
schon in der Remscheider Innenstadt angekommen (wen es interessiert: Die
Haltestelle heißt Friedrich - Ebert - Platz).
Ziemlich schnell entdecke ich dort das Allee - Center. Dies ist einer
jener Einkaufstempel, in denen überwiegend Bekleidung, Schmuck und
Kosmetikartikel verkauft werden. Hell und freundlich sieht es hier aus,
und vor allem: lichtdurchflutet. Was aber auch nicht weiter verwundert.
Schließlich besteht die Decke über weite Strecken aus einem
langgestreckten Glastunnel. Flächenmäßig riesig ist das Gebäude und vor
allem: gut besucht an diesem Tag.
Trete ich aus dem Gebäude heraus, bin ich auch schon auf dem Marktplatz
vor dem Rathaus angekommen. Das Rathaus selbst bietet keinen hübschen
Anblick. Auch hier wird gebaut; dementsprechend sehe ich überwiegend
Baugerüste und Absperrzäune. Ich schlende kurz über den Wochenmarkt, nur
um dann wieder in die Fußgängerzone einzubiegen.
Ich lasse die gemauerte Säule mit dem Remscheider Löwen darauf hinter
mir und entdecke die üblichen Verdächtigen bei dem örtlichen
Einzelhandel. H&M ist hier genauso vertreten wie dm, C&A, Citibank,
Subway, backwerk, Tchibo, Ihr Platz und wen es sonst noch alles geben
mag. Auch wenn die Fußgängerzone bergab geht, geht es mit ihr nicht
bergab - dieser Kalauer sei hier erlaubt. Größere Leerstände sehe ich
nicht im Einzelhandel. Die kleinen Allee - Arkaden bieten eine Mischung
aus Gastronomie, Einzelhandel und Kosmetiksalon; die Arkaden sind an
diesem Samstagvormittag nur mäßig frequentiert.
Die evangelische Stadtkirche ganz am Ende der Fußgängerzone wirbt damit,
die älteste Kirche Remscheids zu sein. Sie ist an diesem Tag leider
geschlossen. Ich hätte sie mir gerne von innen angesehen.
So gegen 13 Uhr setze ich mich in den Bus in Richtung Wuppertal -
Hauptbahnhof. Ich überlege kurz: ist das Röntgen - Museum inzwischen
fertig renoviert und wieder offen? Keine Ahnung; ich werde im Internet
nachzusehen und mir den Besuch für nächstes Jahr aufheben. Auch auf
einen Besuch im Deutschen Werkzeugmuseum verzichte ich an dem heutigen
Samstag. Ich habe ihn nicht vorbereitet; ich verschiebe den Besuch
genauso wie die Besichtigung des Historischen Zentrums.
Viel Wald bekomme ich auf meiner Tour zu sehen, zerstreute Siedlungen,
hübsche Fachwerkhäuser und gutbürgerlich Stadtkultur. Mir tut die
Busfahrerin ein wenig leid. Bergauf und bergab muß sie sich durch enge
Kurven quälen. Wie glücklich sind wir doch in Duisburg, daß wir kaum
nennenswerte Erhebungen haben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.10.2007.
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