Susanne Buch

Ein trügerischer Plan

Zum Abschied berührte er noch einmal sanft ihre Wange, sah ihr in die Augen und sagte : "Ich werde dich immer lieben, egal was passiert und wieviel Zeit vergeht." Tränen stiegen ihr in die Augen, liefen ihr leise die Wangen herunter und fielen geräuschlos zu Boden, wo sie die Asphalt dunkel färbten. "Dann geh nicht bleib bei mir!" "Nein!- Nein das geht nicht und das weißt du auch, mach uns den Abschied nicht noch schwerer. Hör auf zu weinen und lass mich gehen. " "Aber ich kann nicht! Ich liebe dich doch so sehr." Sie fiel ihm um den Hals und weinte. Unter Schluchzen, wiederholte sie immer wieder "Ich liebe dich.". Zögernd umarmte er sie und klopfte ihr auf die Schulter. "Du weißt ich kann nicht hier bleiben, zu groß ist die Gefahr, dass sie es heraus bekommen." "Dann lass mich mit dir gehen, wir können doch woanders-" "Nein! Es geht nicht, denk doch nach, wenn sie das heraus bekommen dann werden sie dir weh tun, sehr weh." "Aber Schmerzen sind mir egal, solange ich bei dir bleiben kann." Er riss sie von sich weg, packte sie an den Oberarmen, schaute ihr tief in die Augen und sagte mit fester Stimme: "Versteh doch es geht einfach nicht. Wir haben keine Zukunft, nicht in diesem Leben ." "Dann- dann lass uns sterben!" "Was?" Er lächelte kurz auf und sah sie verständnislos an. Perplex suchte er die Umgebung nach einem Zeichen ab. Sie war todernst, als sie sagte: "Wenn wir in diesem Leben nicht zusammen sein können, dann lass uns sterben. Damit wir in einem neuen Leben wieder zusammen sein können." Er konnte nicht glauben was sie sagte. "Du willst was?" "Wir bringen uns um. Hand in Hand, mit einem letzten Kuss und dann sind wir für ewig mit einander verbunden." Auch jetzt wurde er ernster, verstand sie, sah den Plan, doch er dachte weiter. Von Gedanken und Zukunftsplänen abgelenkt und immernoch unsicher sagte er: "Selbst wenn wir uns umbringen. Du weißt nicht was nach dem Tod ist. Wer weiß, ob es da schöner ist." "Dann müssen wir es heraus finden. Hier kann es nur schlimmer werden. Hier haben wir keine Zukunft. Lass uns doch heraus finden ob wir anderswo eine Zukunft haben." "Ich habe Angst!" "Die brauchst du nicht. Solange wir uns lieben und solange wir bei einander sind kann uns nichts passieren. Vertrau mir!" "Ich vertraue dir!" "Dann lass uns sterben." Sie gingen Hand in Hand auf das Dach eines zwölf Geschossers. Oben am Rand küssten sie sich ein letztes mal. Stiegen auf die Sicherheitsbegrenzung und nahmen sich bei der Hand. Bevor sie sich fallen ließ, sagte sie "Ich liebe dich." Er schaute sie eiskalt an und sagte ohne einen Funken von Gefühl:  "Aber ich liebe dich nicht." Entsetzt schaute sie ihn an riss sich los, aber es war zu spät. Sie fiel. Suchte nach seinem Blick,verstand nicht. Sie fiel unentwegt in ihr Verderben. Nach einen paar Sekunden schlug sie unten auf. Er ging von der Sicherheitsbegrezung herunter, ohne noch einmal nach unten zu sehen. Eine ihm vertraute Stimme erklang aus der Dunkelheit "Du weißt du hast das Richtige getan." "Ich weiß." Aus dem Schatten löste sich eine Person. Er küsste sie und Hand in Hand verließen beide das Gebäude und liefen ihrer gemeinsamen Zukunft entgegen.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Susanne Buch).
Der Beitrag wurde von Susanne Buch auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.11.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Susanne Buch

  Susanne Buch als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

FREUDE - Das dichterische Werk 2002 - 2006. Freude beim Lesen von Manfred H. Freude



Gedichte Edition. Manfred H. Freude, geboren in Aachen, lebt und arbeitet in Aachen. Erste Gedichte 1968. Er debütierte 2005 mit seinem Gedichtband: Alles Gedichte – Keine Genichte. Weitere Gedichte und Essays in verschiedenen Anthologien, Zeitschriften; Prosa und Lyrik im Rundfunk und in weiteren sechs Gedichtbänden. 2007 wurde eines seiner Dramen mit dem Titel: Im Spiegel der Ideale aufgeführt; 2008 sein Vorspiel zum Theaterstück: Faust-Arbeitswelten. Sein letzter Gedichtband heißt: Vom Hörensagen und Draufsätzen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen. Er studiert an der RWTH Aachen Literatur, Kunst und Philosophie.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Abschied" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Susanne Buch

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Gedachtes Ausgesprochen von Susanne Buch (Gedanken)
Mein lieber alter schwarzer Kater von Rita Bremm-Heffels (Abschied)
Als meine Katze mir das Leben rettete von Katja Ruhland (Wahre Geschichten)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen