Michael Masomi

Leb' und lass sterben

„Na, Schatz wie war dein Besuch beim Arzt?“ Cindy Mazumi sah ihren Mann abschätzend an.
„So wie' s aussieht, bin ich arbeitsfähig und erfreue mich bester Gesundheit!“ Junus Andrea Garcia Mazumi stellte die Papiertüte auf den beigefarbenen Hocker und gab seiner hübschen Frau einen Kuss auf den schwanenhaften Hals.
Sie erwiderte seinen Kuss und streichelte ihm über die Wange, wobei sie eine seiner langen Locken aus seinem Gesicht wischte. Sie bereitete gerade eine neue Nahrungseinheit zu, die angeblich nach Fisch in Senfsauce schmecken sollte. Der Küchencomputer weigerte sich aber ihre Garzeit anzunehmen, da er diese besser wisse, als sie. „Verdammtes scheiß Ding!“
„Ärgert MAX dich wieder?“
„Wen ärgert dieses scheiß Ding nicht? Im Fernsehen bringen sie nichts darüber. Nur wie toll dieses scheiß System ist und dass wir weitere Microsoft/Apple/Xenox – Produkte kaufen sollen. Schatz ich sag es dir, ich glaube deine Mutter hatte nie solche Probleme. Meine auch nicht. Die haben einfach einen Topf auf den Herd gestellt und fertig.“
„Tja, dafür hatte meine Mom meinen Dad und meine Schwester. Ich glaube, dass war schlimmer als MAX!“
„'Tschuldige JAG, wie konnte ich nur. Es war nur eine Floskel. Ich wollte nicht von... von deiner Familie sprechen. Tut mir leid.“
„Schon gut, Schatz ist nicht deine Schuld, dass ich mit Terroristen verwandt bin.“ Das Gesicht seiner großen Schwester und seines Vaters flimmerten kurz vor seinem dritten Auge auf.
Du hast nichts mit ihnen zu tun! Du funktionierst, du bist nicht wie er. Er wollte nie seine Pflicht tun, er war damals schon schwierig! Erinnere dich, wie oft Mama geweint hat, weil er ohne Geld nach Hause kam und den Xten Job verloren hatte.
„Wovon sollen wir leben? Was sollen deine Kinder essen?“ schrie Mutter.
„Habe ich je nicht für sie gesorgt? Glaubst du der Scheiß wächst auf Bäumen?“
JAG musste zugeben, dass es ihm nie an Spielsachen, oder Essen mangelte, die Schränke waren voll damit, aber nur weil sie horteten. Sonst hatten sie nichts. Und das was sie hatten, brachte er von dubiosen Geschäften mit. Er war schon im Gefängnis gewesen, als es noch die Bundesrepublik gab. Wollte sich nie unterordnen und der alte Che hing noch an seiner Wand, nachdem die Konzerne die Führung übernahmen. Vater war sein Leben lang nie in der Gewerkschaft gewesen, als sie dann verboten wurden, gründete er eine. So war er! Nie mit dem Schwarm schwimmen, immer gegen den Wind pissen. Und Sam?
Sie eiferte ihren Vater nach. Ob sie noch lebte, wusste er nicht, doch Vater war schon fünfzehn Jahre tot, erschossen von einem Werkschutzbeamten. Auf der Flucht erschossen, während er eine Bombe in einem MAX- Gebäude installierte.
Mutter brach es das Herz und ihr japanisches Gesicht wurde noch blasser, als es sowieso ihr Leben lang war.
„Schatz!“ Cindy blickte ihn fragend an.
JAG zuckte zusammen. „Was ist?“
„Bist du noch auf unserer guten Erde, oder schon in der Umlaufbahn? Machst du die Kerzen an, habe ich gefragt?“
„Klar Liebes. War in Gedanken. Die Kerzen...sofort.“ Er ging in das Esszimmer, stellte die Kerzen auf das weiße Tischtuch, dass mit dem besten Service bestellt war und zündete die Kerzendornen an.
„Und? Was sagte der Arzt über deine Organe? Was ist mit deiner Leber?“
„Also dafür, dass ich eins dieser Matelkinder bin, ist sie ganz Okay, bin ja kein Trinker, wie mein Vater einer war. Meine Nieren sind sogar 1A!“ Er lachte und ging zum Fenster. Draußen regnete es in Strömen. Zu mindestens war es nicht kalt, 19 Grad war für Dezember ganz anständig. Als sein Vater in seinem Alter war, gab es in München noch Schnee, den kannte JAG nur aus dem Fernsehen. In Alaska sollte es noch große Gebiete geben und natürlich an den Polen. Cindy hatte wieder was gesagt.
„Was denn?“
„Ich sagte, wenn wir Bill aus dem Internat holen, könnten wir ja ins MexxDome gehen und einen Film sehen. Ich habe gehört sie bringen eine digitale Neuüberarbeitung von Casablanca raus. JAG mochte Filme über Nazis, Nazis selbst mochte er nicht, aber die waren ja zum Glück genauso illegal wie Linke und Ökos. Und Gewerkschaften. Doch die Filme fand er toll. Die bösen Deutschen und die gerissenen Anderen, die sie jedes Mal besiegten. Nun, Geschichte war ein fester Punkt, daran konnte auch die Wirtschaft nicht rütteln. Ansonsten wurden nur Filme gezeigt, die das Wirtschaftsklima widerspiegelten. Gehirnwäsche hätte das sein Vater genannt. Bollywood nannte es Onkel Dany. Onkel Dany. Er war nicht mal sein wirklicher Onkel, aber er war alles, was ihm von seiner Familie geblieben war. Er war etwas verschroben, wie Cindy sagte, deswegen saß er auch in einer Art Sanatorium. Bewachtes Wohnen nannte Onkel Dany das.
„Ja, warum nicht?“ JAG fragte sich, ob seine Eltern auch ein so gleichgültiges Verhältnis zu ihm hatten, er konnte sich nicht erinnern. Vater war immer mit ihm beschäftigt, hatte schon früh versucht ihm Philosophie beizubringen, seine Philosophie natürlich und Mama schreckte jedes Mal zusammen, wenn er fiel. Doch er hatte zu Bill gar kein Verhältnis, der Junge war ihm egal, hatte ihn so gut wie nie gesehen. Er war direkt nach seiner Geburt ins Internat gekommen, damit er funktionieren würde, nicht so wie seine Eltern, die noch verseucht von der alten Welt waren...
Es klingelte.
„Wer mag das sein?“ fragte Cindy.
„Ich hab niemanden eingeladen. Du?“
„Nö! Meine Eltern kommen erst am 26. und sonst...?“
JAG ging zur Türe und schaute durch den Spion. „Die Polizei.“
„Was wollen die? Hast du den Wagen falsch geparkt?“
„Denke nicht! Der Werkschutz ist auch dabei. Ich hab meinen Arzttermin doch mitgeteilt. Kann eigentlich nur ein Irrtum sein.“ Er öffnete die Türe.
„Junus Andrea Garcia Mazumi?“ Der Polizist blickte auf einen Computerpad an seinem Ärmel, wo JAG noch im Augenwinkel sein Bild drauf erkennen konnte.
Mutter Huriva Mazumi, Geburtsort Tokio, 1984. Vater Michael Andersson-Sanchez, Geburtsort Bremen, 1971?“
„Ja? Worum geht es?“ JAG blickte über die Schulter des Polizisten und sprach den Werkschutzbeamten direkt an: „Ich hab dem Konzern heute Morgen eine Mail geschickt. Ich war beim Arzt, ich habe ein Artest...“
„Wir haben Ihre Schwester. Dürfen wir reinkommen, oder brauchen Sie erst ein Memo?“
Sie warteten seine Antwort nicht ab und schoben ihn zur Seite und betraten seine Wohnung.
„Sam?“ er ließ den Kopf hängen. Jetzt nehmen sie dich auch mit, weil jemand aus deiner Familie nicht funktioniert.
Einer der Werkschutzbeamten hatte einen Scanner in der Hand und ließ ihn kurz über JAGs Körper gleiten und nickte. Dann scannte er Cindy und schüttelte den Kopf.
„Was wollen Sie?“ fragte die Blondine.
Der Beamte erwiderte nichts. Er zog nur seine Dienstwaffe und schoss Cindy in den Kopf. Blut und Hirn sprenkelten die Wand des Esszimmers und JAG dröhnte der Schuss in den Ohren.
Er bekam noch mit, dass er den Namen seiner Frau rief, als diese tot zu Boden fiel, dann spürte er einen Schmerz, der ihn lähmen wollte, der jede Faser seines Körpers durchströmte. Es wurde dunkel.

Als er wieder zu sich kam, lag er auf einer Bahre und starrte in ein steriles Licht, das ihn blenden wollte.
„...war eine niedrige Amperezahl. Dürfte ein wenig gekribbelt haben.“ Ein Mann mit einer Atemmaske stand neben ihm und begutachtete seine Augen.
„Wenn du sie beschädigt hast, bist du deinen Job los!“ Ein anderer.
„Hier guck. Der Wichser macht die Augen auf!“
„Wo? ...Sam?...Cindy?“ stammelte JAG.
„Kaum ist der Arschficker wach, denkt der schon ans Vögeln mit zwei Fotzen. Darf ich dem eine rein knallen? Seine Fresse is ja wohl nicht wichtig.“
„Brech ihm nicht die Nase. Die können wir bei Ebay verticken. Da gibt’s immer welche, die eine Neue brauchen.“
„Von einem Japsen?“ der erste Mann lachte gemein.
„Hab gehört sein Alter war der Führer der Gewerkschaft für Besen- und Flurpersonal. Die dann zur Gruppe D wurde. Seine Schwester soll da immer noch mitmischen.“
„Verkackte Terroristenschlampe. Und der hier, ist gerade gelaufen?“ der andere Schüttelte den Kopf.
JAG verstand nicht, worum es ging, er merkte erst jetzt, dass er an der Bahre fixiert war, er konnte sich nicht rühren. „Hören Sie... Ich habe nichts mit meiner Familie zu tun! Ich war loyal! Ich habe für den Konzern zehn Jahre gearbeitet und ich war allen Unterstellungen gewachsen. Ich bin doch ein Mitarbeiter!“
„Jetzt nicht mehr mein Freund!“ Der erste lachte wieder. „Tja, der Doc hat festgestellt, dass deine Böhnchen kompatibel sind. Was wären wir nur ohne Netz?“
Böhnchen? Was wollten diese Männer von ihm. Welche Böhnchen? Seine Eier?
„Sollen wir den betäuben?“
„Wofür? Ohne kann der eh nicht mehr leben.“
„Ohne was kann ich nicht mehr leben?“ fragte JAG
„Deine Nieren mein Freund. Das Ärztegeheimnis ist auch nicht mehr was es mal war. Wenn mich mein Boss zum Doc schicken würde, würde ich Fersengeld geben.“
„Ja, aber du bist Insider!“ Jetzt kicherte der Andere.
Mann Nummer zwei hielt ein Laserskalpell in seiner Hand und näherte sich JAG bedrohlich. „Machen wir' s von Vorne, oder von Hinten?“
„Von Hinten ist weniger Schweinerei, doch dafür müssen wir den Arschficker erst wieder los schneiden.“
Mann zwei löste die Fesseln, Mann eins zog seine Waffe und hielt sie JAG an die Schläfe.
„Ich schieß' dir die Rübe weg, wie deiner hübschen Schlampe, wenn du Blödsinn machst!“
JAG überlegte noch, ob er schnell erschossen werden, oder bestialisch aufgeschnitten werden wollte, als sein Körper schon automatisch in dass überwechselte, was sein Vater ihm beigebracht hatte. Seine linke Hand griff nach dem Laserskalpell und sein Körper rutschte zur selben Zeit von der Bahre. Mann Nummer zwei fluchte noch, dann schnitt das Skalpell Mann Nummer eins die Hand ab und ein Schuss löste sich. Blut spritzte JAG ins Gesicht und er sah die warmen Gedärme des Chirogen zerfetzt auf den Boden klatschen. Der Laser verschweißte die Wunde Mann Nummer eins, doch der Schmerz musste ihn wahnsinnig machen. Er hüpfte herum und kreischte. JAG zog sich wieder hoch, seine Beine beschrieben einen Halbkreis und mit Schwung mähten sie den schreienden Mann von den Beinen. Dieser hämmerte gegen die sterile Stahlwand und tillte von ihr wieder ab. Immer noch den Arm haltend, stolperte er auf den PATIENTEN zu, der ihm den Laser in die Stirn rammte.
Die Türe zu der Folterkammer wurde geöffnet und ein Wachposten kam herein gerannt. „Was zur Hölle...“
JAG rollte sich über die Bahre und kickte sie dem Angreifer in den Bauch, der verlor sein Maschinengewehr und blieb schwer atmend auf der Metalltrage liegen. JAG hob die Waffe auf und schlug ihm den Kolben in den Nacken.
Verdammt, sie hatten recht! Der Mensch war nichts mehr Wert!
Er hatte so lange versucht die Worte seines Vaters zu vergessen. Seinen eigenen Weg zu gehen, er war ein funktionierendes Mitglied dieser Gesellschaft. Er schaffte für die Gesellschaft, er war Teil des Betriebes. Mit Auszeichnung. Er war nie wie Dad und Sam und jetzt musste er feststellen, dass sie Recht hatten! Seine Nieren wurden für einen anderen gebraucht, für einen Funktionär?
Bestimmt. Nur die von Oben hatten genug Macht um einen Menschen auszuweiden.
Er hielt das Gewehr in seinen Händen, als weitere Wachmänner in den Komplex traten und das Feuer auf ihn eröffneten. Mit einem Hechtsprung rettete er sich aus der Schusslinie.
„Stellt das Feuer ein! Wir brauchen ihn lebend!“ brüllte ein Vorgesetzter.
JAG schnellte hervor, feuerte auf seine Hascher und rannte nur in Unterhosen und Barfuß den kalten Flur des Gebäudes herunter. Wo befand er sich? In welchem Haus? In welcher Anstalt? Verstört schaute er sich um. Es kam ihm nichts bekannt vor. Dann erinnerte er sich an einen Bericht im Fernsehen, hier war dass Hauptgebäude, der Forschung bei MAX. Hier wurden Computer neu entwickelt, Medizin und Nahrungseinheiten hergestellt. Hier machten sie einfach alles, was die Konzerne entwickelten. Von Waffen bis zur Hautcreme.
Seine nackten Füße schlugen auf dem glatten, kalten Boden auf und er spürte jeden Schritt in seinem Rückrat. Seine Verfolger riegelten das Gebäude ab, eine Gruppe war hinter ihm, die anderen liefen zu den Ausgängen.
Verdammt. Er saß in der Falle, hier würde ihm nicht einmal das Training mit seinem Dad helfen. Vater hatte schon früh angefangen, sie auszubilden. Sie waren gerade im Kindergarten, die alte Ordnung stand noch, doch die Menschen zerfleischten sich auf den Straßen und sie sollten sich wehren können. Von irgendwo her hatte sein Vater Waffen. Pistolen, Sturmgewehre und sogar ein Scharfschützengewehr. Sie gingen zum Üben in einen abgelegen Wald, außerdem brachte er ihnen noch Thai Chie und Karate bei. Sein Leben lang hatte sein Vater unter Verfolgungswahn gelitten, als die Konzerne die Macht übernahmen, war für ihn klar, dass es nicht um sonst war.
„Das haben sie schon vorbereitet, als dein Urgroßvater noch im Bergbau arbeitete.“ sagte er. „Glaubt mir. Nach dem alten Bismarck und die Demokratisierung des Landes, haben sie daran gearbeitet. Die EU war ihre Idee. So konnten sie uns besser kontrollieren und wieder versklaven.“
So sprach sein Vater und JAG hatte ihm nie geglaubt. Und jetzt wollten diese Leute, die seinen Vater getötet hatten und seine Schwester verfolgten, seine Nieren. Seinen Tod. Sie hatten Cindy ermordet. Sie hatte nie jemanden was getan!
Er feuerte eine Salve auf die Werkschutzmänner, einige fielen blutend zu Boden, andere verschanzten sich hinter Ecken und Säulen. Dann hörte er das SIIEEEP! und etwas stach in seinem Arm. Ein Betäubungspfeil, abgeschossen aus einer Luftdruckpistole.
Er sackte zusammen, die Waffe glitt ihm aus den Händen, seine Zunge versteifte sich und Schaum lief von seinem Mundwinkel herunter. Tropfte kalt auf seine Brust und außer zum Atmen, war sein Körper nicht mehr in der Lage irgendeine Bewegung zu machen.
Einer der Wachmänner trat ihm gegen die Schulter und er rutschte über den blanken Boden. Es quietschte eklig und er spürte den Brand der Reibung.
„Du Drecksack!“ schnaufte der Mann.
Zwei Paar Hände packten ihn unter den Schultern und schliffen ihn davon. Die Mitarbeiter in dem Gebäude guckten ihn verachtend an. Dieser Terrorist, sagten ihre Augen. Er war keiner, er war wie sie! Ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde.
In einem kahlen Raum wurde er auf einen Sessel geschmettert. An der Wand gegenüber hing ein riesiger Monitor, auf dem sich ein Bild manifestierte. Es war der Sohn des großen Computermogul, der damals die Macht an sich riss und die Regierungen der Erde auflöste, der alle Konzerne unter einen Mutterkonzern vereinigte. Brighton Gates-Smith!
„Junus! Ich darf Sie doch Junus nennen?“ Er schien aus dem Bildschirm heraus treten zu wollen. „Seien Sie nicht böse mit mir, aber es geht um das Leben meines Vaters. Wir haben ihn dank der Technologie von MAX lange am Leben gehalten, doch jetzt versagen seine Organe. Stellen Sie sich vor, wie glücklich ich war, als mir die Firma mitteilte, dass Ihre genau zu ihm passen. Sie haben fast das selbe Blutbild, mein junger Freund. Es tut mir leid, dass es Sie getroffen hat, Sie müssen wissen, ich habe die ganze Welt abgesucht. So ist wohl das Schicksal? Ich weiß Sie haben viel durchgemacht. Einen verrückten Vater, eine Mutter die Selbstmord begannen hat, dann der Tod Ihres Vaters und eine Schwester, die sich in den Alpen versteckt und eine Terroristin ist. Es fiel mir nicht leicht Sie noch tiefer ins Verderben zu stoßen, aber was soll ich sagen?“
„Ähhh!“ grunzte JAG. In seinem Kopf verfluchte er den Amerikaner, der ohne Akzent zu ihm sprach.
„Wirklich glauben Sie mir, ich habe Ihre Akte gut studiert. Sie sind hervorragend in unserem Unternehmen intrigiert gewesen und es tut mir in der Seele weh, einen so guten Mitarbeiter zu verlieren. Aber wie mein Vater zu sagen pflegt: Leb' und lass sterben. An diese Maxime halte ich mich, seit wir die Geschäfte der Regierungen übernommen haben. Sie erinnern sich vielleicht, wir wären, als Sie ein Kind waren fast in den 3. Weltkrieg geraten. Wir mussten etwas tun. Die Arbeitslosigkeit hat die Menschen depressiv gemacht und überall herrschte Rezession. Menschen wie Ihr Vater hatten es fast geschafft, dass niemand mehr das Ruder halten konnte. Wir wären in Anarchie untergegangen. Wir mussten etwas tun. Dafür hat mein Vater doch, das längst mögliche Leben verdient? Finden Sie nicht?“
„Mhhuooh!“ Fick dich du Arsch!
„Es freut mich, dass Sie auch so denken!“
Der Monitor erlosch. Die Männer rissen ihn vom Sessel hoch und schleppten ihn in einen anderen Raum, wo Männer in grünen Kitteln standen und seine Nieren haben wollten. Das letzte was er dachte war, dass sein Vater recht gehabt hatte. Er war nicht verrückt.




 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.11.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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