Schmitz
blickte Becker abschätzend an. Sie hatten nichts gegen ihn in
der Hand, seine Fingerabdrücke waren an vielen Tatorten gefunden
worden, doch der Brainscan hatte ihm ein unumstößliches
Alibi verschaffen. Immer war Becker in der Nähe der Opfer
gewesen, doch kurz vor der Tat verließ er sie. Lebendig.
Die Cybglasses,
eine kybernetische Brille, die die Netzhaut des menschlichen Auges
als Schnittstelle für den Anschluss an einen Computer
umfunktionierte, versagte nie. Die Erinnerungen der Menschen sind auf
dem Gehirn, wie Daten auf einer Festplatte gespeichert, mit Hilfe der
Cybglasses, kann man diese lesen, wie jede X-beliebige Datei.
Daher
wusste Schmitz, dass Becker es nicht war, der die sieben Frauen
abgeschlachtet hatte. Das System irrte sich nie!
Doch
das Gefühl in seinem Bauch, dieses Ziehen, was jeder gute
Ermittler spürt, wenn ihm etwas nicht koscher erscheint, schlug
Alarm. Becker lächelte mitfühlend, vielleicht sogar
scheinheilig. Er faltete die Bügel der Brille zusammen und legte
das kleine Hightechwunder auf den Schreibtisch des Polizisten.
„Ich
verstehe Sie Herr Kommissar. Es ist mir auch schon fast peinlich,
dass ich die Opfer flüchtig kennen gelernt habe, aber was soll
ich machen? Für mein Aussehen kann ich nichts!“ Er erhob sich
von dem harten Kunststoffstuhl.
Klar,
dachte Schmitz, dir laufen die Muschis die Tür ein! Er griff
nach der Brille und verstaute sie in ihr Etui. „Und Ihnen fällt
auch niemand ein, der Ihnen etwas anhängen will?“
„Ich
sagte Ihnen schon, Herr Kommissar, ich habe keine Feinde. Ich habe
Frau Winter bei einem Lokalbesuch kennen gelernt. Wir waren uns
sympathisch und haben mit einander geschlafen, dann bin ich nach
Hause gefahren und habe geduscht. Das haben Sie doch gerade auf dem
Bildschirm gesehen. Das Hirn kann man nicht austricksen.“
„Ich
weiß, tut mir leid.“
„Muss
Ihnen nicht leid tun. Ich helfe gerne. Ist doch meine Bürgerpflicht.
Das Problem sind diese Liberalen, die das Wohnungsgesetz gekippt
haben, sonst dürften Sie auch die Wohnungen beobachten...“
„Na,
na, Herr Becker! Ich bin zwar Polizist, aber auch ich denke ein wenig
Privatsphäre brauchen wir schon noch. Die Straßen sind
sicher, Die Häuser, die Höfe und dann noch Brainscan. So
haben wir wenigstens einen kleinen Rückzugsraum.“
„Ich
denke ein Bürger, der nichts illegales tut, hat auch nichts zu
verheimlichen.“
„Noch
sind wir eine Demokratie.“
„Ja,
noch. Aber wer weiß wie lange noch?“ Mit diesen Worten
verließ er das Büro des Ermittlers, auf dem Flur drehte er
sich noch einmal um und sagte: „Wir sollten mal zusammen essen.
Schließlich kennen wir uns jetzt ein Jahr.“
„So
lange in einem Fall die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind, in dem
Sie die einzige Schnittstelle sind, ist mir das leider untersagt,
Bürger.“
Becker
nickte. Dann ging er.
Schmitz
blieb stehen, schaute ihm nach. Dieses Pochen in der Magengegend,
dass er einen Schuldigen gehen ließ, ließ nicht nach. Er
ging zu seinem Schreibtisch, strich mit den Fingerkuppen über
das Holz, dann über den Bildschirm des PC und bewegte sich zum
großen Fenster auf der anderen Seite seines Büros. Draußen
sah er Becker über den Parkplatz zu seinem Solarflitzer
stolzieren. Schleimiger Wichser!
„Und?“
fragte Kai Wininger, der die Tür zu Schmitz' Büro öffnete.
„Wieder nichts?“
„Nada!
Der Typ ist raus. Zwei Minuten bevor das Mädchen gestorben ist,
hat der Wichser das Haus verlassen. Der Brainscan war sauber, die
Bilder waren alle sauber. Sieh es dir selbst an!“
Die
beiden Polizisten setzten sich an Schmitz' Schreibtisch und jeder
holte eine Brille hervor und setzte sie auf. Die Cybglasses
aktivierten sich und tasteten die Netzhaut ab. Schmitz dachte an
Becker, dann an das Mädchen und die beiden Polizisten, jeder für
sich, saßen in einer Bar und Janette Winter massierte ihren
Oberschenkel.
„Du
bist nett!“ sagte das Mädchen zu ihnen.
„Nett?
Das ist eine Beleidigung. Männer, die nett sind, sind schwul,
ich bin nicht schwul!“ Sie hörten die Stimme Beckers in ihren
Ohren und ihre Adamsäpfel zuckten, als würden sie sie
selbst sprechen.
„Ich
weiß das du nicht schwul bist!“
„Du
glaubst es Süße!“ Ihre Hand streichelte das zarte
Gesicht der jungen Frau.
Totale,
dachte Schmitz und sie schossen aus den Körper raus und sahen
die ganze Szene von oben. Die Bilder der Überwachungskameras
waren kristallklar und der Ton war eins A. Sie suchten die Gäste
der Bar ab, doch niemand schien sich für Becker und das Mädchen
zu interessieren.
„Niemand.
Niemand nimmt Notiz von ihnen!“ sagte Schmitz zu Winninger.
„Justin,
einer muss da sein!“ Er ließ sich die Totale geben zoomte
Gesichter heran, verglich sie mit der Datenbank maß die
Augenlinien, ob nicht doch jemand flüchtig hinsah und dessen
Gesichtszüge ihn verraten konnten. Termo, dachte Winninger.
Alle hatten normale Temperatur, bis auf das Paar, das sich mitten im
Paarungsritual befand und einem Mann, der wütend darüber
war, dass Bayern das Spiel gegen Freiburg verloren hatte.
Vorwerts!
Sie schauten sich die Szenerie in dreifacher Geschwindigkeit an,
verspürten eine Emotion, dass die Kleine sehr heiß sei,
schalteten wieder auf die Totale und verfolgten, wie sie das Lokal
verließen, auf der Straße gingen, dann waren sie wieder
in ihm und schmeckten den guten Wein und die kommende Erektion in der
Hose. Als sie in ihrer Wohnung waren, küssten sie sie. Sie
schmeckte süß, fast wie Honig. Sie zogen sie aus,
knutschten und leckten ihr über den nackten Körper, sahen
wie ihr Schwanz im Halbdunkeln in ihrem Kopf verschwand und spürten
Verlangen. Sie fickten Janette Winter in drei verschiedenen
Stellungen, schauten dabei des öfteren auf ihr Genital, wenn es
in die junge Frau eindrang und freuten sich. Spritzten ab und küssten
sie auf die Schulter. Zogen sich an und verließen sie. Totale
auf der Straße. Justin holte die Kleidung Beckers rann. Der
Fokus der Kameras war hochauflösend. Zeit! 23: 45 Uhr. 03.05.56!
Kein Blut. Ein wenig aus dem Atem, aber nicht blutverschmiert. 0 :
50 Uhr. 04.05.56. Polizeivideo. Die Leiche der Janette Winter auf
bluttriefenden Lacken, ausgeweidet. 12 : 56 Uhr. 04.05.56.
Autopsiebericht. Dr. Brinkendan. „So kommen ich zu dem Schluss,
nach allen Auswertungen der Labortests, dass Janette Winter,
AKZ00012e3466345-56, um 23 : 47 verstarb.“
Die
Kameras vor dem Haus und in dem Hausflur des Opfers liefen nur in
hundertfachen Tempo von 23: 45 bis zwei Tage später zur selben
Zeit.
„Da
war niemand!“ sagte Kai.
„Das
ist es. Nur Becker. Der hat sie gefickt, doch nicht aufgeschnitten.
Keiner ist raus aus dem Zimmer, außer unseren Leuten. Der Typ
ist ein Phantom!“
Sie
schauten sich noch einmal an, wie Becker duschte, dann überflogen
sie noch einmal den Beischlaf und die Menschen in der Bar. Nichts!
„Schick
ihm eine Drohne nach.“
Ein
Fenster ging auf und irgendwo in der Stadt flog eine computergelenkte
Minirakete los, die mit einer hochauflösenden Kamera bestückt
war. Die Kameras auf den Straßen, auf denen Becker fuhr,
zeichneten alles auf.
„Vielleicht
will ihn einer ficken?“
Justin
Schmitz schritt durch die Straßen von Mönchen Gladbach, er
wusste, dass jeder Schritt , den er machte, von Überwachungskameras
beobachtet wurde, das war der Preis für absolute Sicherheit.
George Orwells Zukunftsvision war zur Normalität geworden. Man
war zwar noch frei, doch man stand ständig unter Beobachtung.
Ging man über rot, erreichte einem am nächsten Tag eine
Zahlungsaufforderung von 15 €, betrog man seine Frau, oder seinen
Mann, bekam man eine Mitteilung, dass alle Daten öffentlich
waren und von Privatdetektiven einzusehen seien. Bei Verbrechen kamen
einen die Robocops direkt abholen und sperrten einen weg. Seit der
Einführung von Brainscan gab es keine Verbrechen mehr, das waren
jetzt fünf Jahre. Durch Brainscan blieben die Kameras vor dem
Privatraum zurück. Auch die Sicherheit der Beamten war
gewährleistet, sie mussten nicht mehr auf die Straße um
Verbrecher zu verhaften, so wurden sie nicht mehr angeschossen.
Roboter, die über WLAN direkte Befehle über Computer von
den Gehirnen, der ermittelnden Beamten erhielten, machten die
gefährliche Arbeit.
Innerhalb von fünf
Jahren sank die Verbrechensrate auf quasi Null. Die, die trotzdem
noch raubten wurden nach kurzen Verhandlungen verurteilt und die
wenigen Morde, die geschahen, endeten meist im Suizid des Mörders.
Unschuldige wurden nicht mehr verhaftet, oder verurteilt.
Auf der Straße
ging so gut wie nichts mehr. Dennoch bekam sogar Justin seinen
Whiskey nach Hause geliefert, von einem zwielichtigem Pizzaservice.
Der Privatraum war heilig. Und nur so konnten Männer starken
Schnaps trinken, mit ihren Frauen Pornos drehen und sie auf Toiletten
tauschen. Und was sagten die, die die Gesetze machten? Sie sagten,
ein wenig Sünde müsse sein. Sollten die Bürger zu
hause ruhig einen Joint rauchen, einen Weinbrand trinken und eine
Nutte bezahlen. So lange sie das nicht auf der Straße taten,
oder Amok liefen, sei es ihnen gegönnt.
Sie waren auf der
Datenautobahn, in ihren PCs, auf ihren Handys, hörten Telefonate
und Gespräche auf der Straße ab und scanten die Bürger,
falls sie doch unter Verdacht gerieten.
Sie hatten die
Freiheit zu wählen, ob sie in den Knast wandern wollten, oder
nicht. Dafür lebten sie in absoluter Sicherheit. Es gab keine
Terroristen mehr und die Mordrate sank.
Doch diese Frauen
waren trotzdem ermordet worden. Und es gab keinen Täter. Nur
einen Verdächtigen, der nach dem Scan keiner mehr war. Konnte
man die Kameras manipulieren? Ihre Uhren? Becker müsste ein
wahnsinns Hacker sein. Und die Kameratechnik war durch doppelte
Firewalls geschützt, die wieder rum von Fachpersonal
beobachtet wurden.
Schmitz gab auf.
Es war fast 22 Uhr und sein Dienst war vorbei. Als er aufschaute,
stand er vor einer Bar, die sich Kulisse nannte. Hier ging er oft
hin, um ein Glas Wein zutrinken und vom Grill etwas zu essen. Er
betrat sie und setzte sich in eine Ecke. Bestellte einen
Grauburgunder, ein synthetisches Steak und Ökofritten. Die
Bestellung war zwei Minuten später an seinem Tisch und lustlos
begann er zu speisen. Die Pommes waren fingerdick und schmeckten
leicht scharf. Der Wein war gut im Abgang und er entspannte sich
etwas. Irgendwann würde der Mörder einen Fehler machen. Ein
Androide fragte ihn, ob er Zigaretten kaufen wolle, die er dann
später zu hause rauchen könne. Justin schüttelte den
Kopf.
Nach dem Essen
kramte er in seinen Taschen nach dem Pocket-PC und setzte seine
Cybglasses auf. Er logte sich in den Polizeicomputer ein und ließ
sich die Bilder der Drohne übermitteln. Er spuckte den Wein fast
aus, als er erkannte, dass die Drohne vor dem Lokal flog, indem er
sich befand. Er nahm die Brille von der Nase und blickte sich um. Da
sah er auch schon die perlmutfarbenden Zähne im Lächeln von
Hans Becker.
„Herr Kommissar.
Verfolgen Sie mich?“ Er reichte Justin die Hand.
Justin ließ
ihn stehen und erwiderte: „Wohl eh Sie mich!“
„Nein, war nur
ein Spaß. Sie waren vor mir hier. Ich bin gerade erst gekommen
und sah Sie hier sitzen. Haben Sie dienstfrei?“
„Ja. Ich bin
jetzt Bürger wie Sie.“ Justin verzog das Gesicht.
„Darf ich mich
zu Ihnen setzen?“
Justin wollte erst
den Kopf schütteln, doch dann überlegte er es sich anders.
„Wieso nicht?
Ist ein freies Land!“
„Selbst
verständlich.“ Becker lächelte snopisch.
Er bestellte sich
einen guten Merlot, doch nichts zu Essen und für Justin noch
einen Burgunder.
„Entschuldigung,
Herr Kommissar...“
„Herr Schmitz!
Ich bin nicht im Dienst!“
„...Herr
Schmitz! - Ich muss Ihnen erst sagen, dass ich ein totaler
Filmvernatiger bin. Ich habe eine riesige Sammlung von Bluraydisks.
Von allen Jahrzehnten der Filmgeschichte. Ich habe sogar den
Nosferatu und den ersten King Kong. Die anderen zwar auch aber...“
„Kommen Sie zum
Punkt!“
„Ja, Sie, Herr
Kom...Schmitz erinnern mich an Heinz Rühmann! Den jungen
Rühmann.
„Na da bin ich
aber froh, dass Sie mir das erzählen!“ Abschätzig trank
er den Wein und lachte bitter.
„Wussten Sie,
dass der noch in Nazi- Deutschland gedreht hat?“
„Mein Großvater
berichtete mir dies! Mann...“
„Schon gut!
Schon gut. Finden Sie das nicht auch lustig? Früher haben uns
die Nachbarn und Freunde denunziert, heute schafft der Staat das ganz
alleine.“
„Tut mir leid,
Herr Becker. Ich weiß sie sind unschuldig, ich habe es selbst
gesehen. Aber Sie können einer Katze das Mäusejagen nicht
abgewöhnen.“
„Alte
Polizistenkrankheit?“
„Hmhm!“
„Es ist schwer,
wenn einem die Technik die Arbeit weg nimmt. Ich kenne das. Ein
Computer hat jetzt meinen Job. Na ja, dafür bekam ich eine
großzügige Abfindung.“
Sie unterhielten
sich noch eine Weile über Technik und die Berechtigung des
Menschen auf Freiheit, Wohlstand und Sicherheit und tranken noch eine
Flasche Wein, die Becker bestellte, als der den Kommissar fragte:
„Wie ist eigentlich Ihr Vorname?“
„Justin!“
„Na da stand
Mama wohl auf den Timberlake.“
„Wer damals
nicht? Er war schließlich der Einzige, der Elvis überflügelte.“
„Wie alt waren
Sie?“
„Als er starb?
Ich glaube zehn. Das ist jetzt gut sechsundzwanzig Jahre her.“
Sie lachten.
Sprachen eine Weile über ihre Kindheit. Dann war Sperrstunde.
„Kommen Sie
noch mit zu mir!“ schlug Becker auf der Straße vor.
„Sie wissen was
mit Leuten passiert, die sich nach dem trinken mit Ihnen abgeben?“
„Ich bin nicht
schwul!“
„Ich weiß.
Muss ich leider mit Neid zugeben.“
Sie lachten
gemeinsam. Er war wirklich nett. Justin hatte außer Kai keine
Freunde und wenn sie weggingen, unterhielten sie sich nur über
den Job.
„Kommen Sie! Ich
hab' noch einen guten Scotch zu hause!“
Justin saß
auf dem Sofa, das gemütlich und weich war. In seiner Hand hielt
er ein Glas mit Scotch in dem die Eiswürfel klimperten. Aus
einer Musikanlage spielte Mendelssohn, Becker hatte Stil. Das musste
er ihm lassen. Er hatte den neusten Touchsreen – PC von Apple und
die Wohnung war geschmackvoll eingerichtet.
Draußen
würde die Drohne vor dem Fenster schweben und versuchen durch
den Vorhang zugucken. Becker war in der Küche und bereitete
Fingerfood zu.
„Magst du
Titten?“ rief er von da.
„Welcher Hete
mag die nicht?“ Justin trank seinen Whiskey und kicherte, wie ein
Schuljunge.
„Ich hab welche
auf dem PC. Kannste dir angucken, bis ich wieder da bin.“
„Willst mich
heiß machen?“
Ein Lachen.
Schmitz schaltete
das Programm hoch und ging auf Eigene Dateien. „Weiber“ stand
auf einer. Nahm er seine Betthäschen auf? War er so einer? Würde
er ihm welche anbieten, damit er auf sie wichsen konnte?
„Lucy und ich
unter der Dusche“ war eine Unterdatei. Er öffnete sie. Eine
vollbusige Blondine erschien. Sie hatte tolle Titten und Justin
musste grinsen, die hätte er auch gerne vernascht. Dann stieg
Becker aus der Dusche. Der Atem stockte dem Polizisten. Die Szene
kannte er. Die war auf der Protokolldisk!
Er kramte PC und
Brille aus seiner Tasche und logte sich ein, nach wenigen Sekunden
sah er die Szene, die er gerade betrachtet hatte, nur ohne Blondine.
Er fror das Bild auf Beckers PC ein, zoomte heran und schaute in den
Spiegel. Sie hatte auf alles geachtet, jeden Menschen durch die
Fahndung geschickt, doch das Bild im Bad hatten sie sich nicht genau
betrachtet. Das Bild auf seinem Computer war besser, als auf dem
Apple, doch es verriet ihm auch nur das, was er schon auf dem Bürger
– PC gesehen hatte.
Becker trug eine
Brille! Cybglasses!
„Ich wusste, du
würdest irgendwann drauf kommen.“ Er grinste und hielt ein
Küchenhandtuch in den Händen.
Verhaften! War
alles was Justin dachte und sofort machten sich Robocops auf den Weg
zu Beckers Wohnung. Becker war schnell, er wickelte Justin das
Handtuch um die Handgelenke und die Arme auf den Rücken. Becker
holte einen Pocket- PC aus seiner Tasche und steckte ein USB- Kabel
hinein. Er verbannt seinen PC mit dem von Schmitz und der Polizist
verlor die Kontrolle über seinen.
„Was soll das?“
fragte er Becker. „Wie kommst du an einen MS44 und die Brille?“
„Noch vor Jahren
konnte man über das Internet alles beziehen. Selbst euer
geheimes Spielzeug.
Diese Brille wird
dich eines Tages ersetzen, wie der scheiß Computer mich. Dir
wird er sogar das Leben nehmen. Bulle! Staatsmann!“
Er steckte einen
Speicherstick in seinen PC und drückte Justin die Brille bis zur
Nasenwurzel. Sein Bildschirm verschwand und die Robocops hielten an.
Blau war alles was er sah. Dann erschienen die Wörter DOWNLOAD
STARTEN und ein weißer Balken baute sich vor seinem Auge
auf. Prozentzahlen rasten herauf dann DOWNLOAD ABGESCHLOSSEN. Er
tippte noch einige Befehle in seinen PC und löschte
Erinnerungen, dann entfernte er das USB-Kabel und befreite Justin von seiner Fessel.
„Was?“
Schmitz torkelte und griff nach seiner Waffe. Verhaften und die
Robocobs setzten sich wieder in Bewegung. „Ich bring dich um du
Schwein!“
Dann explodierten
die Erinnerungen in seinem Gehirn. Er sah, wie er die Frauen um
brachte. Er schnitt ihnen die Bäuche auf, die Gedärme
quollen heraus und ihm ging einer ab. Sie lebten noch genau zwei
Minuten, die Zeit, die er brauchte. Denn sie konnten herausfinden,
wann der Tod eintrat, aber nicht, wann er sie auf schnitt. Er lachte
weil er wusste, wenn sie sich nicht auf Cybglasses verlassen würden,
war er der, der für die Morde verantwortlich war, doch durch
das System konnte er allen entkommen, denn nach ihrer Meinung war das
Gehirn nicht zu manipulieren. Doch er hatte es geschafft. Mit einem
ganz einfachen Download und einer Löschung von Daten.
Er Justin war der
Mörder und das Superhirn. Er wollte diesen Becker nur als
Verdächtigen abstempeln. Justin schoss in die Wand hinter
Becker, schlug sich mit der schweren Pistole gegen die Schläfe
und schrie etwas, was niemand verstand. Er verlor seinen Verstand,
wurde ein Mörder und er jagte einen Mörder. Er...
Als die Robocobs
das Haus, indem Becker seine Wohnung hatte erreichten, sprang
Kommissar Justin Schmitz durch das geschlossene Fenster im dritten
Stock und landete im Glasregen auf der Straße und war sofort
tot. Die Robocobs verhafteten Becker und hielten ihn fest bis
Kommissar Kai Winninger am Tatort erschien und die Aussage Beckers
aufnahm. Danach ging er zu der Leiche, die in ihrem Blut lag, welches
langsam in die Kanalisation floss und setzte ihr seine Brille auf.
Informationen
konnten sie auch aus toten Gehirnen holen, wenn sie noch frisch
waren, nach einer Stunde wären sie gelöscht.
Kai schüttelte
den Kopf. Sein Freund und Kollege war der gesuchte Frauenmörder!
Er wusste zwar nicht wie er es angestellt haben konnte, dass die
Aufzeichnungen der Überwachungskameras manipuliert wurden, doch
das Gehirn log nie. Erinnerungen waren immer da.