Marianne Knip

Im Zauberwald

 
Amenya, die Tochter des Elfenkönigs, durchstreifte mit ihren Schwestern ihren Zauberwald. Auf der großen Lichtung angekommen, streuten sie Zauberstaub aus und sogleich wuchsen dort die schönsten Blumen, sie leuchteten in einer solch herrlichen Farbenpracht, dass es auf der Lichtung nur so strahlte und einen herrlichen Duft verströmte. Sie wussten ganz genau, sie würden damit bestimmt Menschenkinder anlocken. Es machte ihnen immer wieder Spaß und trieben gerne ihren Schabernack mit ihnen.

Amenya rief ihre Schwestern, kommt alle einmal her, ich habe da so eine Idee und schon schwirrten ihre Schwestern um sie herum. Was ist los Amenya, was hast du schon wieder ausgeheckt, du weist ganz genau was Vater zu dir sagte. Keine Dummheit mehr, denn sonst schickt er dich auf diese grauenvolle Schule für Elfen, die in der Nähe des Trollgebietes ist und du weist ganz genau wie gefährlich es dort ist. Ja ich weiß dies sehr genau und habe auch keine Sehnsucht danach in dieses Gebiet zu kommen. Buh ... wenn ich da nur an diese grässlichen Trolle denke, bekomme ich den reinsten Schüttelfrost.

Nein ich habe eine sehr schöne Idee, statt die Menschenkinder zu ärgern möchte ich sie zueinander bringen. Wen willst du da zusammen bringen und wie willst du es machen.

Könnt ihr euch an dieses junge unerschrocken hübsche Mädchen erinnern? Meinst du Miranda, diesen schwarzhaarigen Lockenkopf, fragte aufgeregt Saphyra. Ja ganz genau die und ich weis sie kommt heute wieder in den Wald und wenn sie den Duft von den Blumen riecht, können wir sie auf die Lichtung locken. Wir müssen nur noch nach einen passenden jungen Mann Ausschau halten. Oh das brauchen wir gar nicht, ihr habt doch bestimmt schon öfters diesen jungen hübschen Kerl gesehen, der mit den traurigen blauen Augen, sagt Rubinya. Ach ja, der ist wirklich immer so traurig, habe ihn schon manchmal ganz zart gestreichelt und er hat darauf hin immer ganz verstört geschaut, lachte Myrwinja. Komm Neira wir fliegen geschwind an den Waldrand und halten Ausschau nach ihn und schon flogen die beiden hurtig davon.

In der Zwischenzeit flogen Amenya und ihre Schwestern zur großen Lichtung hin, auf der es so herrlich blühte und duftete und machten genau in der Mitte aus Moos einen weichen Ruheplatz. So jetzt brauchen wir nur noch auf Miranda warten.

Miranda war es langweilig zu Hause und überlegte ob sie nicht wieder in den Walde gehen soll, dort wo sie immer diese wunderschöne duftende Blumen findet. Gedacht und getan und so ging sie flotten Schritten auf den Wald zu. Als sie dort ankam, entdeckte sie ein ganz komisches helles glitzern und neugierig ging sie dem hellen Schein nach und schon von weiten roch sie den herrlichen Duft der Blumen und ging schnell auf die Lichtung zu. Dort angekommen blieb sie stehen und staunte über diese Blütenpracht, denn so wunderschön war sie noch nie und schon entdeckte sie in der Mitte den Moosteppich. Sie ging langsam darauf zu und auf einmal hatte sie das Gefühl, als wäre sie nicht allein. Sie hörte auch leises lachen und schaute etwas verwirrt herum und auf einmal wurde sie so müde und glitt langsam auf den weiche Moosboden und schlief auch sofort ein.

Amenya lachte und klatschte begeistert in die Hände, so meine lieben Schwestern, Miranda hätten wir und nun brauchen wir nur noch den jungen Mann. Ob die beiden ihn schon gefunden haben, was meint ihr, fragte sie ihre Schwestern. Rubinya sei doch so lieb und schau nach Myrwinja und Neira und wenn ihr ihn entdeckt, schüttelt genügend Zauberstaub auf ihn herab, denn dann findet er den Weg zur Lichtung von ganz allein.

Rubinya flog an den Waldrand und hörte schon die beiden kichern, als sie dann bei den beiden ankam fragte sie, was gibt es da zu kichern? Sie schauten Rubinya an und lachten, stell dir vor, wir haben heraus gefunden wo er wohnt und warum er so traurig ist. Warum ist er so traurig, wollte Rubinya wissen. Stell dir vor er ist heimlich in Miranda verliebt und der kleine schwarze Lockenkopf merkt dies nicht. Das ist doch herrlich und schaut doch, da kommt er schon und schon flogen sie zu ihm hin und Neira konnte es nicht lassen, sie streichelte ganz zart sein Gesicht.

Jarem war so in Gedanken vertieft, das er gar nicht merkt wie er an dem Waldrand ankam und auf einmal spürte er etwas im Gesicht, es fühlte sich an wie ein leichtes streicheln und meinte ein leises lachen zu hören, Dreh ich schon langsam durch vor lauter Sehnsucht nach Miranda und schon spürte er das etwas auf ihn herab rieselte. Was ist mit mir los, mir wird ganz komisch und schon lief er langsam in den Wald, es zog ihn magnetisch in Richtung der Lichtung. Auf einmal hatte er einen süßen Duft in der Nase und schon sah er die herrlichen Blumen und was ist dies, Miranda lag da mitten auf der Lichtung und scheint zu schlafen. Ganz vorsichtig ging er zu ihr hin und beugte sich über sie und küsste sie ganz zart und leicht auf dem Mund.

Miranda träumte gerade von dem blonden Jungen in ihrer Straße, in den sie sich heimlich verliebt hatte, er kam langsam auf sie zu und küsste sie. Mit einem glücklichen Seufzer wachte sie auf und schaute genau in diese blaue Augen, von denen sie gerade geträumt hatte und die sie jetzt liebevoll lächelnd anschauten. Jarem küsste sie wieder zärtlich und Miranda meinte immer noch zu träumen und erwiderte seinen Kuss. Er löste sich ganz vorsichtig von Miranda und nahm ihre Hände in seine. Erschrecke bitte nicht. mein Name ist Jarem und sei mir auch bitte nicht böse,  ich musste dich einfach küssen, denn ich liebe dich seit ich dich zum erstenmal gesehen habe. Aber ich habe mich nie getraut dich an zu sprechen. Heute bin ich auch wieder spazieren gegangen und wollte dich wenigstens von weiten sehen, aber eine unbestimmte Macht hat mich hier in den Wald gezogen und dann entdeckte ich dich hier schlafend auf dieser Lichtung und konnte nicht widerstehen, ich musste dich küssen. Oh Jarem ich hatte mich doch auch schon lange in dich verliebt und da du immer zur Seite geschaut hast, als wir uns begegneten, dachte ich du kannst mich nicht leiden, Ach Miranda dies dachte ich auch immer von dir und wurde schon ganz traurig, aber nun bin ich der glücklichste Mensch und lasse dich nie wider gehen. In diesem Moment hörten sie ein leises lachen und schauten sich um und sahen gerade noch glitzernde Lichtpunkte davon fliegen.

Na meine Lieben Schwestern haben wir dies nicht herrlich hin bekommen und Papa wird dieses mal bestimmt mit uns zufrieden sein, denn dieser Streich hat zwei Menschenkinder glücklich gemacht, lachte Amenya und sie flogen lachend davon.

 

M.K. ... 04.06.2007

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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