Stephanie Schneider
Die Wölfe - 20. Degen und Pistole
Eine halbe Stunde später waren Tand, der potentielle Rekrut und ich auf dem Kampfplatz. Tand hatte die Waffen mitgebracht und fungierte als Juri. „Begonnen wird mit dem Fechtduell. Es gelten französische Regeln.“, erklärte Tand und übergab Tsumi und mir je einen Trainingsdegen mit abgestumpfter Spitze. Der Kampf begann. Ich wurde seit Jahren nicht mehr mit dem Degen besiegt. Vor vier Jahren war es meinem Vater einmal gelungen, weil ich nicht aufmerksam gewesen bin. Dennoch focht der grauäugige Mann sehr gut. Ich hatte keinen so guten Kämpfern bei den letzten Rekruten gefunden. Nach zehn Minuten hatte ich ihn in die Enge gedrängt und der Kampf war beendet. „Sehr gut gemacht Tsumi.“, lobte ich ihn und gab meinen Degen an Tand. Es folgte das Schussduell. Ziel war eine Zielscheibe, die in der Mitte getroffen werden musste. Treffen beide Schützen, wird die Scheibe um zwei Meter nach hinten gerückt. Ich nahm die Waffe, legte an und schoss. Auch wenn ich mit dem Degen besser umgehen konnte als sonst jemand, stand der Pistole nur um weniges nach. Das der Schuss ins Schwarze gehen würde war mir klar und ich beobachtete Tsumi beim Schießen. Auch er traf ohne zögern das Ziel. Die Scheiben wurden noch acht Mal nach hinten gerückt. Die Waffen neu geladen und wieder schoss ich. Auf diese Entfernung konnte ich den schwarzen Punkt des Ziels kaum noch erkennen und schoss lediglich nach Instinkt. Die Kugel traf den schwarzen Punkt am äußersten Rand. Die Spannung war unglaublich. Wenn Tsumi in die Mitte trifft, hatte er das Duell gewonnen. Der schwarzhaarige Mann bewegte sich mit einer Geschmeidigkeit einer Katze und hatte schärfere Augen als ein Adler. Er zielte, schoss und traf das Ziel in der Mitte. Er hatte gewonnen. „Gratuliere. Wenn Sie mich im Faustkampf besiegen, haben Sie gewonnen.“ Ich ließ einen Ring von 5 Meter Durchmesser aufbauen und bestimmte Tand als Ringrichter
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.12.2007.
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Es wurde sehr viel geschrieben über jene Jahre der unseligen Diktatur eines wahnwitzigen Politikers, der glaubte, den Menschen das Heil zu bringen. Das meiste davon beschreibt diese Zeit aus zweiter Hand! Ich war dabei, ungeschminkt und nicht vorher »gecasted«. Es ist ein Lebensabschnitt eines grünen Jahzehnts aus zeitlicher Entfernung gesehen, ein kritischer Rückblick, naturgemäß nicht immer objektiv. Dabei gab es Begegnungen mit Menschen, die mein Leben beeinflussten, positiv wie auch negativ. All das zusammen ist ein Konglomerat von Gefühlen, die mein frühes Jugendleben ausmachten. Ich will versuchen, diese Erlebnisse in verschiedenen Episoden wiederzugeben.
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