Hardy Schneck

Wie Axel W. seinen Kopf aus der Schlinge zog

Axel Wittmann war zufrieden. Zwei große Aufträge hatte er für seine Firma an Land gezogen. Jetzt galt es dies zu feiern. Womit? Natürlich mit "Wein, Weib und Gesang"! Also zuerst mußte eine Grundlage geschaffen werden. Das hieß, was vernünftiges in den Magen. Er steuerte seinen Firmenwagen in ein Parkhaus und machte sich auf die Suche nach einem guten Restaurant. Bald hatte er eines gefunden und das Essen war vorzüglich. Beim Mokka und einer Zigarette überlegte er, wie man hier in dieser Stadt am günstigsten und schnellsten zu einem schönen "Stich" kommen könnte. Also machte er das Einfachste: Auf in's Rotlichtviertel!
Die Stadt, eine Kleinstadt irgendwo im Hessenland hatte jedoch in dieser Beziehung nicht viel zu bieten. Axel war zwar schon mehrmals hier in der Gegend gewesen, hatte aber im Bezug auf "Bettgeflüster" an dieser Stätte noch keinen Erfahrungswert einfahren können.
Eine Bar lockte ihn jetzt mit roter Neonreklame:"honey-bee", so hieß das Etablissement, schien ihm genau das Richtige. Er ging am Türsteher vorbei, der ihm diensteifrig die Tür aufhielt. Durch einen schweren Vorhang betrat er dann das innere des Amüsierbetriebes. Im Hintergrund bemerkte er eine Tänzerin, welche halbnackt mit einer Stoffschlange tanzte. Rechts befand sich der Tresen und davor saßen einige Männer und auch zwei ,drei 'Damen'. Langsam ging er an der Theke entlang, als er plötzlich gegen etwas stieß, stolperte und fast hingefallen wäre. "Kannste nit aufpassen, du Arsch" raunzte ihn ein pockennarbiger Typ an, der auf dem Barhocker saß und eine dralle, halbnackte Nutte im Arm hielt. "Ich hau dir ein's in die Fresse,," fuhr er jetzt fort und machte Anstalten sich auf Axel zu stürzen. "Äh, mal langsam, erst trinke mir einen, bevor du mir auf die Fresse schlägst," erwiderte Axel ohne mit der Wimper zu zucken. Der Typ zuckte zurück, er war total verblüfft. so was hatte er noch nie erlebt! Axel stellte sich neben die beiden und fragte:"Was wollt ihr trinken?" Der Narbige wollte nen Scotch und die Alte einen Cocktail. Axel bestellte für sich einen Whisky und dann stieß er mit den beiden an. "Prost"! Als sie getrunken hatten meinte Axel:"Auf einem Bei kann man nicht stehen" und bestellte nochmal dasselbe. Wieder stießen sie an "Zum Wohl" . Nachdem auch diese Drinks genossen waren sagte Axel:"Jeder Barhocker hat drei Beine, also nochmal dasselbe"! Mittlerweile hatte sich die kleine Bar recht ordentlich gefüllt. Jetzt waren die "Girls" in der Mehrzahl. Axel stellte nun sein leeres Glas auf die Theke und meinte:"So, jetzt hau mir in die Fresse!"
"Bist du bekloppt?" meinte der Schlägertyp, "jetzt trinken wir einen auf mich, ich hau dir doch nicht in die Fresse, du bist doch ein dufter Kumpel". Sie saßen noch eine ganze Weile zusammen und eine Art Freundschaft schien sich zu entwickeln. "Hör mal, ich heiße Axel", "ich bin Rolfi und dat is Lene". Man trank sich zu. Axel beugte sich jezt zu Rolfi und fragte:"Hör mal ich will was zum vögeln, haste nen Tipp für mich?""Klaro," Rolfi flüsterte seiner Tussi was ins Ohr, worauf die sich aufmachte in einen Nebenraum zu verschwinden. Nach kurzer Zeit kam sie zurück mit einer hübschen, prallen  Schwarzhaarigen. "Is ok?"Fragte Rolfi. "Mann die is ja super, " Axel hakte sie unter, klopfte Rolfi auf die Schulter und sagte Tschüss zu Lene. Mit der Kleinen, sie hieß übrigens "Lora" ging es dann aufs "Bumszimmer".
Der Abend lief gut. Später im Hotel dachte Axel bei sich:"Na ja, der Spaß hat mich ein paar drinks gekostet, aber ich habe noch meine Zähne und keinen Kratzer!"

Anmerkung: : Manchmal lohnt es sich ein paar Euro mehr zu investieren!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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