Antje Adler-Lübke

Bettgeschichte für meine Tochter.

Als Billy von seiner ersten Kindergartentour  nach Hause kam,oh wie freuten sie sich da alle.Trine hüpfte bis zu Billys Nase und schleckte- schlapp, schlapp- über sein Gesicht. Mama backte einen Schokoladenkuchen, Papa kaufte Eis, Ama holte aus der Tasche Bonbons und Apa goß in Billys Becher viele Male Fanta Mango. Es wurde ein richtiges Fest.Alle freuten sich. Die Sonne lachte, die Pieper piepten und Trine wackelte mit dem Schwanz.
Ich glaube Billy freute sich auch wieder zu Hause zu sein. Abends als er im Bett lag erzählte er seinem Kuschi was er alles erlebt hatte.
Wie ihn der große Vogel auf seinen Rücken nahm. Und was er alles mit ihm erlebt hatte.
Er hatte Wolken gesehen, die aussahen wie Riesen oder Krokodile. Wie sie sich verwandelten in kleine Elefanten. Er erzählte von den dunklen Wäldern,kleinen Hasen, die Versteck spielten. Von dem langen Fluß auf dem Segelboote waren. In einem segelte Munne, Maike und Timm. Ama tauchte grade ihren Zeh ins Wasser und Apa angelte einen großen Fisch.
Er erzählte und erzählte. Seine Augen wurden ganz müde und bums mitten im Satz schlief er ein.
Als der Mond ins Zimmer schaute, blinzelte Kuschi ihn an, schmiegte sich an Billy und dann schlief auch er.
Am nächsten Morgen lief Billy mit Kuschi gleich in den Garten, um nach seinen Spielsachen zu gucken. Alles war noch da.Das Fahrrad mit der Hupe, sein bunter Ball und auch das Buddelzeug.
Als Hasi die beiden sah, hoppelt er gleich hin. Er schnupperte an Billys leeren Hand. Billy lachte.
Er hatte die Mohrrübe in der anderen Hand, hinter seinem Rücken versteckt.
 Da! sagte Billy und lachte.
 Es machte ihm Spaß Hasi ein wenig zu ärgern. indem er die Mohrübe von Hand zu Hand wechselte und Hasi an der leeren schnuppern ließ. Hasi kannte das Spielchen. Gelangweilt wartete er ab bis Billy ihm sie dann endlich hinlegte.
Billys Papa kam.
 Guten Morgen Billy. Guten Morgen Kuschi. Habt ihr gut geschlafen?.
Billy sprang Papa auf den Arm und küsste ihn. Der eifersüchtige, dicke Kuschi nervte zwischen Papa und Billy.Papa ließ die Beiden wieder runter. Auch ihm waren Beide zu dick und schwer.
Billy nahm sein Rad und fuhr hupend um die Ecken des Hauses.
Papa nahm den Rasenmäher.Schnurr,schnuurrrr flogen alle Grashalme. Nachdem Papa dem Rasen die Haare geschnitten hatte, harkte er alles zu einem Haufen zusammen. Billy war begeistert als Papa fertig war und im Haus verschwand.
 Mit Kuschi baute er miten in dem Haufen ein Nest.
Sie spielten kleine Vögel. Piepsten, flatterten mit den Flügeln und kugelten den Haufen mal hoch mal runter.
Nach einer Weile wurde das Spiel langweilig.
 Billy suchte seinen Kameraden, sammelte das Gras von ihm und betrachtete Papas Haufen. Haufen? Wo war er? Oh..O. Er war platt, der Haufen. Billy wurde ein ganz klein bisschen bängelig. Ob Papa schimpfen wird?
Billy wollte Papa eine Freude machen. Aber wie? Er überlegte. Er holte für Hasi eine Mohrrübe. Aber Hasi war ja nicht Papa. Er war grade dabei sein Spielzeug zu ordnen, als er über den Gartenschlauch stäuperte.Tropf,tropf  knurrte der ärgerlich. Tropf, tropf dachte Billy und grinste. Ich werde die Blumen gießen. Darüber werden sich Mama und Papa sicher freuen.
Er drehte am Wasserhahn. Puh war das schwer. Billy musste sich doll stark machen. Vor Anstrengung pustete er seine Backen dick auf. Der Gartenschlauch zischte richtig böse auf. Piff und paff, spritzte er in sein Gesicht und seine neue Hose. Erschrocken hüpfte Billy weg. Doch der Gartenschlauch fuhr hinter ihm her. Er schlängelte und kringelte sich, als wäre er lebendig geworden. Billy versuchte ihn zu greifen.Plitsch sauste er weg. Doch dann hatte er ihn am Nacken gefasst.
Nun konnte es losgehen. Erst die Erdbeeren, dann Mamas Blumen. Auch Hasi wurde geduscht. Der verschwand Kopfschütteln hinter seinem Haus. Billy fand das ulkig. Tatütataa, die Feuerwehr ist daaaa. Pschschsch...Hasis Haus wurde richtig nass gespritzt und damit vo den Flammen gerett
 Billy hob den Schlauch noch oben.
Es regnet, es regnet, die Erde wird nass, sang er.
Die Wassertropfen waren überall, auch vor dem Zaun, wo grade Ama und Apa lang liefen.
Nanu sagte Apa. Regnet es? Ama spannte wortlos den Regenschirm auf.
Komisch. Jetzt regnet es nicht mehr, sagte Apa.
Ama klappte den Schirm zu , sah in den blauen Himmel und schüttelte den Kopf.
Billy meinte, das die Blumen genug Wasser bekommen hatten. Was jetzt? Sein Blick fiel auf Papas Auto. Sauber war es nicht. Ja, richtig dreckig war es! Das musste gewaschen werden!
Darüber würde sich Papa sicher freuen. Billy drehte den Hahn weit auf. Das Wasser spritzte, es rauschte und zischte um Papas Auto. Von unten, von der Seite und von oben mußte es sauber werden.
Billy hielt den Schlauch in die Luft.
Billy spielt Springbrunnen. Wie die Wassertropfen funkelten!
Billy lachte und hüpfte von einem Bein auf das andere. Das Pfützenwasser sprenkelte kleine schwarze Punkte auf seine neue gelbe Hose. Wie eine Gepardenhaose, dachte er.
Billy konnte gar nicht genug von seiner Arbeit bekommen, aber dann knurrte sein Bauch. und das hieß: Hunger! Ja er war hungerig.
Schnell ließ er den Schlauch fallen und drehte den Hahn zu. Müde sackte der Wasserschlauch in sich zusammen.
Da hörte Billy die Stimmen seiner Eltern näher kommen. Die würden staunen! Stolz ging er auf sie zu. Mama verzog ihr Gesicht. Hatte sie etwas saures gegessen?
Statt sich zu freuen sahen sie sprachlos aus. Als Mama dann wieder zu Worte kam, war ihr Ton nicht grade freundlich.
Wie siehst du denn aus? Deine Hose, deine Haare...! Du bist ja klitschenass!
Billy fühlte sich gar nicht mehr gut.
Aber wo war Papa? Papa staunte und schnappte nach Luft. Papa tropfte, das Auto tropfte, die Polster im Auto tropften. Papas Auto war ein Wasserauto. Durch Papas offenes Verdeck hatte Billys Wasserstrahl das Auto zur Badewanne gemacht.
Wo war Billy?
Vielleicht sitzt er bei Hasi zum Trocknen und ißt eine Mohrrübe.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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