Ich stehe auf der Klippe.
Ganz weit oben. Unter mir schlägt das Wasser gegen den Felsen. Gefährlich.
Bedrohlich. Angst einflößend. Und dennoch stehe ich da oben. Sehe herunter.
Mein Herz rast. Meine Hände zittern. Meine Beine sind weich.
Ich frage mich, was ich
mache. Was ich will. Weiß nicht, was ich denken soll. Fühlen soll. Verzweiflung
breitet sich aus. Unsicherheit. Unwissenheit.
Ich sehe zum Himmel hinauf.
Falte meine Hände. Spreche ein stummes Gebet. Bitte um Vergebung. Verdamme mich
für meine Entscheidung. Ändere meine Meinung doch wieder nicht. Wie kam ich
darauf? Was war der Grund? Meine Situation? Meine Einsamkeit? Mein Leben?
Ein Schritt näher zum
Abgrund. Die Wand fällt steil ab. Sehe hinunter. Bekomme Angst. Verdränge sie.
Versuche die Blässe verschwinden zu lassen. Ich muss es tun. Muss mein Leben
opfern. Muss anderen alles erleichtern. Muss springen
Ich höre eine Stimme. Von
unten. Von der anderen Seite. Warm. Offen. Erschrocken. Stehe weiter dort oben.
Die Stimme wird lauter. Eindringlicher. Bittet mich, runter zu kommen. Fleht
mich an. Ehrlich. Verängstigt.
Schaue herunter. Kann die
Stimme nicht erkennen. Nur verschwommen. Keine klaren Linien. Keine
Identifikation. Wer schreit da? Wer glaubt an mich? Wer will mich lebendig?
Zweifel kommen auf. Fragen über Fragen. Soll ich es tun? Soll ich nicht?
Eine weitere Stimme kommt
dazu. Von rechts unter mir. Fleht wie die erste. Weitere Zweifel.
Schmerzensschreie. Unwissenheit kommt auf. Ungläubigkeit. Verzweiflung. Was
soll ich tun? Soll ich folgen? Weitermachen? Springen? Leben?
Eine dritte Stimme folgt und
eine vierte. Dicht neben meinem Ohr. Sanfte Worte. Gutmütig. Auffordernd. Wollen
mich leiten. Führen. Mein Leben in die Hand nehmen. Tränen in meinen Augen.
Falle in mich zusammen. Spüre. Lebe.
Ich erwachte aus meinem
Schlaf. Neben meinem Bett saßen drei Menschen: meine Mutter, meine Schwester,
mein Freund. Hatten sie mir etwa das Leben gerettet? Hatten sie mich vor dem
Sprung in den Tod bewahrt? Doch wer war Nummer vier? Wer könnte mir noch das
Leben schenken wollen?
An jenem Abend an meinem
Bett erfuhr ich, dass meine Mutter, meine Schwester und mein Freund mein Leben
wollten und mich über alles liebten. Genauso wie Gott, der mir mein Leben
wiedergab und meinem Freund einen Teil seiner Lasten nahm. Ich danke ihm heute
noch dafür, dass er mich nicht fallen gelassen hat, sondern mich in einer
absoluten Tiefpunktsituation wieder aufgehoben und mir aufgeholfen hatte.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Saskia Gölz).
Der Beitrag wurde von Saskia Gölz auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.12.2007.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Saskia Gölz als Lieblingsautorin markieren
Sex für Motorradfahrer
von Klaus-D. Heid
Warum kann 69 bei 200 gefährlich sein? Was ist der Unterschied zwischen Kawasaki und Kamasutra? Wie kommt man am besten auf 18000 Touren? Was hat ein überfälliger Orgasmus mit kostenlosen Ersatzteilen für eine BMW zu tun? Die Welt der heißen Öfen steckt voller Fragen, auf die Ihnen Klaus-D. Heid und Cartoonistin Regina Vetter amüsant erotische Antworten geben.
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: