Er: „Was?“
Sie: „Reden!“
Er: „Du und reden?“
Sie: „Weil du nie was sagst.“
(Er setzt sich auf einen
Stuhl.)
Sie: „Sag doch mal was.“
Er: „Was denn?“
Sie: „Irgendwas. Du sagst ja
nie was!“
Er: „Du übertreibst.“
Sie: „Tu ich nicht.“
Er: „Es gibt Worte, die ich
langsam nicht mehr hören kann.“
Sie: „Welche denn?“ (Sie setzt
sich auf den anderen Stuhl.)
Er: „Nie, immer und sowieso.“
Sie: „Wie soll ich dich denn
sonst dazu bringen, deinen Mund aufzumachen?“
Er: „Mit ganz normaler
Konversation vielleicht?“
Sie: „Das hab ich doch
versucht, hat aber noch nie funktioniert.“
Er: „Na klar.“
Sie: „Nie wirst du konkret!“
Er: „Da, schon wieder nie.“
Sie: „Wem der Schuh passt!“
Er: „Konkret gesagt nervt mich
deine Art, wie du mich aufs Korn nimmst, sobald ich dir über den Weg laufe.“
Sie: „Ha!“
(Er schweigt.)
Sie: „Wann sonst sollte ich mit dir reden? Du bist ja
nie da!“
Er: „Du und reden?“
Sie: „Ja!“
Er: „Einreden!“
Sie: „Einreden?“
Er: „Mir ein schlechtes
Gewissen einreden.“
Sie: „Du könntest sowieso auch
mal von selbst drauf kommen.“
Er: „Worauf denn?“
Sie: „Der Müll, der Garten, das
kaputte Fahrrad, das Schlafzimmer streichen! Immer muss
ich dir das sagen.“
Er: „Ja, das Schlafzimmer
streichen, am besten noch während ich auf dir liege.“
Sie: „Nein, bitte doch lieber
gleich, sonst wird’s gar nix mehr.“
Er: „Befehle, schlechtes
Gewissen und in den unmöglichsten Situationen die unmöglichsten Wünsche.“
Sie: „Ich versuche nur, dich
daran zu erinnern, wofür du eigentlich da bist.“
Er: „Das weiß ich
mittlerweile.“
Sie: „Es ist sowieso schon
egal, ob du’s jetzt noch machst oder später.“
Er: „Was ist sowieso schon egal?“
Sie: „Ob du das Schlafzimmer
streichst oder nicht.“
Er: „Erst machst du so’n Stress
und jetzt das?“
Sie. „Willst du `nen Kaffee?“
Er: „Du hast mir noch nie einen
Kaffee angeboten.“
Sie: „Wie trinkst du ihn?“
Er: „Milch und Zucker.“
Sie: „Wir haben jetzt sowieso
mehr Zeit als früher.“
Er: „Warum?“
Sie: „Weil mein Mann mich
verlassen hat.“
Er: „Und was ist mit meinem
Hausmeisterjob?“
Sie: „Gestrichen. Jedenfalls
gibt’s kein Geld mehr von ihm. Aber wir können ja trotzdem weitermachen wie
bisher. Ich hab sowieso immer lieber mit dir geschlafen.“
Er: „Also, wenn’s nie mehr Geld
dafür gibt, kannst du das mit dem Kaffee auch für immer vergessen.“
(Er geht, sie bleibt sprachlos
zurück.)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.01.2008.
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