Diana Wetzestein

Liebe macht blind

 

„Du bist das Schönste, was mir jemals begegnet ist“, sagte der Salamander. „Ich bin glücklich, dass ich dich getroffen habe.“ Liebevoll küsste er seine neue Freundin auf ihren breiten Mund.
„Ich weiß nicht ob es eine so gute Fügung war, dass ausgerechnet wir uns verliebt haben“, sagte seine Liebste und wandte sich von ihm ab. Sie schaute voller Melancholie auf das Wasser des kleinen Teiches. Kein einziger Frosch, keine Mücke und kein Fisch waren zu sehen. „Schau, ich bin eine Kröte und du ein Salamander. Wie soll es mit unserer Liebe bloß weitergehen? Wie sollen wir es anderen klar machen, dass wir glücklich sind?“, fragte die Kröte ihren Liebsten. „Wir müssen es keinem klar machen. Wir müssen uns fühlen und den anderen in uns tragen“, war seine liebevolle Antwort. „Aber wenn ich im Teich lebe und du in den Steinen der Mauer, wann können wir dann zusammen sein?“, wollte sie wissen. „Für jedes Liebespaar gibt es den richtigen Platz auf dieser Welt“, sprach er ihr Mut zu. „Aber irgendwann wirst auch du nicht mehr blind vor Liebe sein und dann siehst du, wie hässlich ich bin, du wirst dich vielleicht von mir abwenden und mich verspotten.“
„Niemals! Glaube mir!“, schrie der Salamander verzweifelt. Sogar die Wasseroberfläche war aufgebracht durch diesen Schrei, als plötzlich ein Storch aus dem Schilf kam und beide mit einem Stoß verschlang.

Und die Moral von der Geschichte: Bist du auch noch so verliebt, vergiss den Storch nicht!

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