Jürgen Behr

Mein Denken ist ein fortwährender Fluss

 
Vorwort
 
Du bist ganz schön  n e u g i e r i g !
 
Kann man denn nicht mal ein Buch schreiben und so seine Geheimnisse darin verwahren, ohne dass sofort jemand danach greift, ohne gelesen zu werden.  
Nun gut. Ich akzeptiere dich. Du bist die Ausnahme. Ich muss dich akzeptieren. Du hast nach mir gegriffen. Du hast mich geöffnet. Du willst mehr.
 
Wenn ich früher gesagt hätte, dass ich etwas muss, wäre meine Antwort gewesen, dass niemand muss. Ich aber muss. Und auch das ist die Ausnahme.
 
Selbst die Dinge, die du sagst, deine Pläne, ich würde lachen, wären sie nicht so ernst.
Es gibt Unterschiede im Respekt. Ich kann einen Menschen ernstnehmen, weil ich Respekt vor seinen Fähigkeiten habe, vor etwas Speziellem, also d. h. ich nehme den Menschen, an dem dieses Spezielle gebunden ist, eben auch in Kauf. Ich kann aber auch die Pläne eines Menschen ernstnehmen, weil ich Respekt vor ihm habe.
 
Bitte sehr. NIMM MICH ALSO MIT. Und denke nur an mich, wenn du mich aufschlägst, wenn du mich liest, nein: denke besser an dich.
 
Spürst du jetzt die aufsteigende Ruhe. Sei mir gegrüßt. Sei gegrüßt und lass dich geistig umarmen. Hat nicht doch jede Umarmung ihr Gutes? Bringt die Umarmung nicht einen Menschen dazu, dass er etwas mehr überlegt?
Wir müssen uns ja nicht gleich verbrüdern.
         
 
       Der endliche Geist des Menschen strebt nach Freiheit, sucht Bündnis zu schließen mit dem Geist des  Unendlichen, sucht sich zu lösen von der Kreatura, vom Menschen. Er ist in Bedrängnis, in seelischer Not, gekettet, gefangen bis zum Tod. Der Tod ist die Befreiung, die Erlösung von der Gestalt der Verpannung. Durch die Freiheit kann der Geist des Menschen erst sich voll entfalten.
 
                            I  thought about  -god- a lot of.   …, dass die, die eure Gesellschaft in ihrer Dummheit, Heuchelei, Verkrampftheit anwidert, tiefer denken und empfinden und fühlen als ihr./ ...    
 
 
Ursprünglich war der Schriftsteller ein Mensch, der etwas erlebt hatte und es erzählte. Bei den Besten  ihrer Art merkt man diese Herkunft noch immer an. Der da sprach, hatte eigentlich in erster Linie etwas erlebt, und er ließ das spüren. Wo sind heute meine Geschichten? Wo ist der Geist, der das Erzählen beseelt? Sicher hätte ich Stoff genug; aber es mangelt der Blick für das Ereignis, die Nähe und der Mut, es zu versuchen, zu schreiben; vielleicht Erinnerungen, Gefühle, Geschehnisse, die jetzt, im Reich des Vergangenen, Fiktionen sind, die nie existiert haben.
Die Feder stockt ...
 
 
Kunstauktion im Internet.
 
 N
ächtelang habe ich bei eBay, ein elektronischer Flohmarkt im Internet, unter der Rubrik Malerei 1900 –1950 die angebotenen Ölgemälde durchgestöbert, von einem inneren Drang angetrieben, geführt, geleitet und gesteuert durch die Hand einer unsichtbare Kraft. Durch einen glücklichen Zufall entdeckte ich das Werk „Apfelstilleben mit roten Rosen in blauer Vase und flötenspielender Figur“ des  berühmten Malers Alexej Jawlensky. Eigentlich war mir bis dahin der Maler völlig unbekannt, aber mir war sofort klar, dass ich dieses Bild haben musste. Jawlensky hat im heranreifenden Alter von 16 Jahren begonnen, sich mit der Malerei zu beschäftigen, hat dann aber nie aufgehört zu malen bis ihn 1938 als 74jähriger seine schwere Erkrankung ans Bett fesselte. Die Tragik, die den Künstler traf, seine Arme lähmte, die Stellen seines Körpers, aus denen seine Kreativität aus seinem Innern heraus trat. Seine Bilder wurden kleiner und dunkler. Jawlensky nahm ihnen zuletzt auch noch den Zauber der  Farben.
 
Ob das Apfelstilleben wirklich auch ein echter Jawlensky ist, das muss natürlich erst noch geklärt werden. Es ist in der Tat ein ungewöhnliches Bild. Der Vorbesitzer hat es auf einem Münchner Flohmarkt erstanden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein wertvolles Gemälde über einen kuriosen Fundort zu einen Kunstfreund  gelangt.
 
   
Die Bedeutung des Apfels.
 
Apfelstilleben mit Rosen in blauer Vase mit flötenspielender Figur  weckt in mir die kindliche Neugierde. Zu erfahren, welche Bedeutung gerade der Apfel für den Künstler  Alexej Jawlensky hatte, brennt mir auf der Zunge. 1905 äußerte Jawlensky hierzu:
 
"Meine Freunde, die Äpfel, die ich wegen ihrer reizenden roten, gelben, lila und grünen Kleider liebe, sind für mich, auf diesem oder jenem Hintergrund, keine Äpfel mehr. Ihre Töne und ihre strahlenden Farben auf dem Grund anderer nüchterner Töne verschmelzen sich zu einer von Dissonanzen durchzogenen Harmonie. Und sie erklingen meinem Auge wie eine Musik, die mir diese oder jene Stimmung meiner Seele wiedergibt. Äpfel, Bäume, menschliche Gesichter sind für mich nur Hinweise, um in ihnen etwas anderes zu sehen: das Leben der Farbe erfaßt von einem Leidenschaftlichen, einem Verliebten".
 
Bisher hab ich mir da eigentlich nie so Gedanken über den Apfel gemacht. Mittlerweile weiß ich, dass der Apfel nicht nur lecker und gesund ist, sondern dass er eine besonders symbolische Frucht ist. In vielen Kulturen hat der Apfel eine oder oft mehrere Bedeutungen. Die bekannteste symbolische Bedeutung ist mir noch aus dem Religionsunterricht bekannt.
Fast jeder kennt die Geschichte aus der Bibel von Adam und Eva, von der Schlange und dem Apfel vom Baum der Erkenntnis.
Es heißt, dass der Apfel ursprünglich aus Asien kommt. Adam und Eva wurden aus dem Paradies verjagt, weil sie einen Apfel vom verbotenem Apfelbaum/Paradiesbaum pflückten. Nach dieser Geschichte müsste man die Wiege der Menschheit in Asien vermuten.
 
 
Zeit der Schmerzen.

So wie die Geschichte mit einem Apfel beginnt, so beginnt nun meine Erzählung über Gott und die Welt mit einem Apfel und das nicht nur im Paradies. Alles werde ich allerdings nicht auf diese Weise sagen können. Es bewegt mich eben so viel gerade in der letzten Zeit. Ich bin mit mir unzufrieden und auf dem besten Wege mein Lachen zu verlieren. Ein Bandscheibenvorfall hat einen Nerv abgeklemmt und nur durch einen operativen Eingriff kann dieser Nerv befreit werden. Schmerzen muss ich erleiden, für die ich kaum Worte finde. Und dennoch versuche ich unter diesen Schmerzen meine Arbeit als Altenpfleger zu erledigen bis es nicht mehr geht. Ich liebe meinen Beruf. Den Umgang mit den Menschen, die viel erlebt haben, deren Gesichter von Furchen, tiefen und weniger tiefen, gezeichnet sind. Spuren des gelebten Lebens. Ich lese aus diesen Gesichter, die wie ein Stempel eines hinterlassenen Fingerabdrucks sind, einmalig und einzigartig.  Manche von ihnen sind wisslos (dement) und völlig auf die Hilfe anderer angewiesen.
 
Alexej Jawlensky befiel von 1929 an eine durch Arthritis verursachte Lähmung. Lisa Kümmel war in seiner letzten Lebensphase jene helfende Hand, sein Rückrat; sie stärkte und half ihm bei der Verrichtung alltäglicher Aufgaben. Die zunehmende sinkende Körperkraft ließ sein inneres Feuer, die völlige Hingabe zur Kunst noch mehr aufflammen:
 
"Ich arbeite für mich, nur für mich und meinen Gott. Oft bin ich wie ohnmächtig vor Schmerz. Aber meine Arbeit ist mein Gebet, aber ein leidenschaftliches durch Farben gesprochenes Gebet. Ich arbeite mit Ekstase und mit Tränen in den Augen. Ich arbeite so lange bis die Dunkelheit kommt und mich umhüllt. Und von allen Wänden fließen die Farben".
 
3 Jahre nach Jawlenskys Tod starb auch Lisa Kümmel inmitten eines Trümmerhaufens nach dem fürchterlichen Bombenangriff auf Wiesbaden 1944.
 
 
Die Angst vor bleibenden Schäden.
 
Ich habe Angst. Es ist nicht die Angst vor dem Sterben, vor dem Tod. Es ist auch nicht so sehr die Angst vor der Operation selbst,  diese ist mittlerweile eine Routinesache, es ist eher die Angst davor, dass mein Leben für eine gewisse Dauer an einer Lungenmaschine hängt, die Angst davor, dass diese Lungenmaschine versagen könnte und verschiedene Organe dadurch zuwenig mit Sauerstoff versorgt werden. Die Angst vor bleibenden Schäden. Die Mitarbeiter vom St. Annastift, Freunde und Bekannte haben mir Mut zugesprochen und ein großes Stück Angst von meiner Seele genommen und auch die Farben meiner Lieblingsbilder „Die Blaue Blume“ und das Ölgemälde „Apfelstilleben mit Rosen in blauer Vase und flötenspielender Figur“ soufflieren mir Mut und bringen meine Seele in Schwingung.
 
 
Die Bedeutung der Farben.
 
Farben sind Energie. Die Farben beeinflussen nicht nur die Gefühle; sie wirken auch auf die Atmung, auf den Puls und Blutdruck, auf die Muskelspannung. Eine Farbe ist Schwingung und Energie.
Weiß gilt als Farbe der Reinheit und Grün als Farbe der Hoffnung, als Farbe des Paradieses. Der Farbe Schwarz kommt die Bedeutung der Trauer und des Todes zu und grau sind die Geister und Gespenster der Nacht. Das Blau steht für Geist und Himmel und das Rot für das innere Feuer, Liebe, Begierde und Leidenschaft, aber auch für Wut und Hass.
 
 
Die Zeit nach der Operation.
 
Nun betrachte ich die Zeit nach der erfolgreichen Operation als Neubeginn und ich bin froh. 
Ich sitze wieder in meinem Zimmer, in meiner Heimat! und grübele wie so oft über den Sinn des Lebens nach. Ist es ein Werden für ein Sterben, oder ein Sterben für ein Werden? Es ist eine Frage, die mir ebenfalls auf der Zunge brennt, sehr lange schon, eigentlich seit dem ich denken kann, aber ich komme einfach auf keinen grünen Apfelzweig. Da sitze ich nun wieder an meinem Schreibtisch  und vor meinen Augen steht eine weiße Obstschale gefüllt mit Jonagold Äpfeln, die besonders reich an Vitamin C sind. Irgendwie ist damals die Frucht von Asien nach Rom gekommen und später brachten die Römer den Apfel nach Deutschland. Ich greife nach einem grün-gelben Apfel, der nicht nur die Erkenntnis, sondern auch die Versuchung  von Alltagsdingen repräsentiert. Mag sein, dass es mehr Sinn macht, den Apfel zu essen, als das, was ich hier versuche niederzuschreiben.
 
Inzwischen wächst der Apfelbaum in allen Erdteilen, sofern die Erde für den Wachstum des Baumes ausreichend feucht und nährstoffreich ist.
 
 
Die Bedeutung der Rose.
 
Mein Blick schweift durch den Raum und ich betrachte abermals Jawlenskys Werk, das an der orangenfarbenen Wand hängt und ich beginne zu zählen. Eins, zwei, drei ....neun Rosenblüten in kaminroter Farbe gemalt entdecke ich und neben der blauen Vase diese gelb-grünen Äpfel. Übrigens gehört der Apfelbaum zu den Rosengewächsen. So wie der Apfel eine Frucht mit großer Symbolik ist, so hat auch die Rose (vor allem in rot) eine sehr große symbolische Bedeutung. Die rote Rose, steht für die Liebe und Romantik. In der Freimaurerei steht das Symbol der Rose für Liebe, Licht und Leben und in der Alchemie galt die Rose als Blume der Weisheit und als Symbol des klaren Geistes. Man sagt, dass der Teufel die Kletterrose erschaffen hat, um auf den dornigen Stacheln in den Himmel steigen zu können. Und ein uralter Brauch aus der Antike besagt, dass alles, was im Zeichen der Rose gesagt wird, unter dem Siegel der Verschwiegenheit verpflichtet zur absoluten Vertraulichkeit. Die alten Ägypter weihten die Rose dem Gott Harpokrates, dem Gott des Schweigens. Es würde den Rahmen des Werkes sprengen, wenn ich alle Bedeutungen über die Symbole von Apfel,  Rosen, Zahlen und  Farben hier erwähnen würde.  Ich beschränke mich hier auf die Aufzählung einiger nur.
 
 
         
Die Bedeutung der Zahl Neun.
 
Mir wird schnell klar, dass Jawlenskys Apfelstilleben mit Rosen in blauer Vase und flötenspielender Figur voller Symbolik steckt. Warum gerade neun Rosen? Vor vielen Jahren habe ich mich einwenig mit der Zahlenmystik beschäftigt. Von daher erinnere ich mich noch schwach, dass in der Mythologie und in der Religion die Zahl Neun eine bestimmte Bedeutung hat; sie gilt als Zahl der Vollkommenheit. In vielen Kulturen wird sie als göttliche Zahl angesehen, da sie die angesehene Zahl drei enthält. Häufig kommt die Zahl Neun auch in großen architektonischen Bauten vor. Ich denke da zum Beispiel an die verbotene Stadt in Peking.
 
 
   
Wo stehe ich, was bin ich?
 
Während ich diese Zeilen schreibe, schaue ich auf die Uhr: Es ist gerade 0:33 und durch mein Gehirn zuckt die Frage: Wo stehe ich, was bin ich, wäre ich doch wenigstens ein Nihilist wie Werner, gläubiger Nihilist. Die Vokabel – wenigstens – ist fehl am Platze, denn es gehört Format dazu, vielleicht sogar mehr als Format als nötig ist Christ zu sein. Aber ich bin ja weder das eine, noch das andere, sondern nichts weiter als lau, wert ausgespien zu werden; aber es ist niemand da, der es tut. Sie leben mit mir, lieben mich vielleicht, besudeln sich an mir und wissen es nicht. Wer das liest, vielleicht ist einer da, den das Werk nicht ruhen lässt, wird víelleicht so ganz leicht lächeln, mit einer gewissen Geringschätzung. Soll er es nur, mir ist es jedenfalls eine Erleichterung, wenn ich mich hier mal geistig ausscheißen kann wie Thomas so schön sagt.
 
 
   
Das Projekt.
 
Ich habe mir ernstlich vorgenommen, die Tage während meiner Arbeitsunfähigkeit zu nutzen.
Diese Tage sind mir eine willkommene Gelegenheit, meine Briefe, Gedanken, spontane Kritzeleien und sonstigen Notizen, die ich unsortiert in Kartons abgelegt habe, zu ordnen und in diesem Werk als Erinnerungen einfließen zu lassen. Das Projekt ist sehr viel versprechend und ich glaube, dass es schon deshalb als Wahrheit und Dichtung wesentlicher als rein „Mutter Erde“ werden wird, weil ich diesmal nicht an und für einen Menschen schreibe. Thomas sieht hinter meiner Person eine echte dichterische Begabung, fragt allerdings, ob  die philosophische größer als die dichterische sei. Aufgrund der zahlreichen Aufzeichnungen ist genügend Stoff zu diesem Werke vorhanden. Ich will in einer mitteilsamen Art über Ereignisse und Stimmungen, Sorgen und Freuden meines Lebens erzählen und auch einige Briefe aus meiner oder fremder Hand zur Abfassung des Buches verwenden.
 
 
   
Brief an Thomio.
 
So schrieb ich 1998 in einem Brief  an Thomio folgende Zeilen:
 
Seelen wandern immer dorthin, wo sie Liebe fühlen. Es kann wohl sein, dass Deine Seele nach dem Leben zu Gott wandert.
Heute bin ich sicher, dass die Seele meines geliebten Freundes Silvius zu Gott gewandert ist. Wir waren Blutsbrüder und unsere Freundschaft war eine Freundschaft im Gleichklang der Seele bis das Schicksal seinen fürchterlichen Hobel angesetzt hatte. An seinem Grab legte ich mein Ohr auf die Gegend des Herzens und suchte, ob nicht noch Atem im Körper wäre. Nichts. Eine bittere Wahrheit. Mit ganzer Ohnmacht fühlte ich, dass Silvius für immer ohne Worte, ohne Atem dalag. Ich fiel nieder und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
 
 
Oh Thomio!
 
Fragst Du Dich nicht auch oft, was Gott für Deine Zukunft alles vorgesehen haben könnte. Mich jedenfalls quält diese Frage oft. Mein Geist ringt stets um die Antwort, mein Gehirn hämmert fast spürbar jeden Abend. Aber vielleicht werde ich nie eine Antwort finden.
Mir ist heute bewusst, dass alles im Leben seinen Sinn hat: Enttäuschung, Schmerz, Freude, Glück, Lehre und Erkenntnis. Und ich weiß, dass ich mein Inneres fest im Zügel halten muss, weil es da auch noch eine Schlange gibt, deren Ziel es ist, meine Pläne zu durchkreuzen.
 
  Es grüßt Dich
 
J.P.B.
 
 
 
Mein Denken ist wie ein fortwährender Fluss.
 
 
Die Fülle des vorhandenen Stoffes wird mir, so erfreulich sie ist, jedoch einige Schwierigkeiten bereiten. Eine sorgfältige Sichtung und wohlüberlegte Planung in der Gliederung und Gestaltung wird nötig sein. Aber gerade durch das Einfließenlassen von Notizen, Ereignissen, Briefen, Gedanken und Zuständen werde ich dieses Werk beleben. Alte und neue Gedanken schiebe ich bewusst durcheinander, die oft nicht gegensätzlicher sein können, um so neue Impulse geistigen Schaffens zu bekommen. Rückblickend habe ich als Mensch mit heranreifendem Alter meine Anschauungen über Gott und die Welt immer wieder geändert und mich auf ein neues Gebiet geistiger Betätigung eingelassen. Mein Denken ist wie ein fortwährender Fluss, wenn ich mich mit einer Sache nur genug beschäftige, dann staut sich der Fluss bis schließlich die Staumauer der Überfülle nicht mehr standhält, brüchig und durch den Druck der Wassermassen  ihre vermeintliche unerschütterliche Stabilität verliert. Das Wasser sickert durch und fließt weiter. Im fortwährenden Fluss entstehen neue Gedanken und immer wieder werde ich einige Gedanken auch über Bord werfen, um nicht das Boot  zum Sinken zu bringen. Manchmal ist der Weg, den der Lauf des Flusses zurücklegt, durchaus spannend und ich bin neugierig, wohin der fließende Lauf mich noch hintreibt wie Treibholz , vielleicht in eine scheinbar unerreichbare Ferne zurück zur Urquelle, die keimhaft als Abglanz der Urquelle selbst in mir sprudelt als unsichtbare Kraft, die mich nicht ruhen lässt, die mich treibt um Neues zu entdecken. Ich fühle mich geistig den Männern nahe, die damals in kühnen Fahrten auszogen, um neue Länder zu entdecken. Mein Leben ist wie eine irdische Pilgerfahrt auf dem Flusslauf und ich höre nie auf zu denken. Manchmal greife ich auch nach einem Buch,  um zu erfahren wie andere ihr Leben bewältigten, was sie erlebten und sie lassen mich erspüren:  Spannungen, Gegensätze, Reibeflächen, Zündstoffe.
 
 
   

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.02.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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