Jürgen Behr

Brief an Lore

Meine Lore,
 
so hat das überhaupt keinen Sinn, nämlich mir unendlich Mühe zu geben, in möglichst knapper, prägnanter, überzeugender Form das Abbild besagter Hälfte - je nun:  zu modellieren oder abzugiessen. Oder einen signifikanten, typischen, symptomatischen Brief urbildhaft schlechthin zu schreiben.
Ich hab`s  nicht mal versucht. Ich gestehe. Ich könnte naturellement besagte Prosaskizzen einfach abschreiben, vorn und hinten noch verträumt und umschnörkelt von einem "Dies Dir, L. ". Brief ist Brief, kein prosaisches und/oder poetisches Werk, zu dem "Material": bereits ausgearbeitete Skizzen herangezogen werden. Das ist Stilwirrwarr. Sowohl im einen als auch im anderen Sinne
Brief ist keine Kunstform. Ist Funktion. Mittel. Aber nicht nur zum Zweck. Sollte nicht nur zum Zweck sein.
Hört sich das - liest sich das allzu "literatur-theoretisch" an?
Ist Mit-Teilung / Mit-Teilnehmen-lassen. Woran? An Fakten und Geschehnissen. Sicher. Auch das. An Stimmung. Nicht Laune. Bitte nicht: Laune.
Versuch einer Definition: Stimmung ist Aufgehen /u./ Laune ist Untergehen /u.
Brief ist mir gute Gelegenheit und meist einzige Möglichkeit, Fragen zu stellen, die ansonsten in den Hintergrund rücken. Nicht etwa, weil sie nicht aktuell wären. Wenn ich in dir aufgehe, oder mir zumindest einbilde, mit dir zusammen in irgendetwas aufzugehen, sind Zweifel ausgeschaltet. Zweifel: an mir, an dir?
Oder es fehlen die Worte, diffus Aufsteigendes zu erfassen. Wozu auch: Diffusität mag Irrtum sein. Wozu problematisieren. Es ist Alles so einfach. Es scheint so zu sein. Nicht, dass ich mir Probleme schürfe: ich finde sie. Wo nichts wäre, liesse sich nichts finden. 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.02.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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