Yvonne Asch

Die silbernen Krieger

Der Regen prasselte auf ihren Körper nieder, ihre Harre klebten an ihren Leib und ihr Blut mischte sich mit den Regen der Nacht. Sie starrte in die Dunkelheit hin ein, die Nacht war klar und doch so trübe, so finster und so schrecklich kalt, obwohl es eine heiße Sommernacht war, sie empfand, diese Nacht als furchtbar kalt.

Sie stand in den Trümmern ihrer Heimat, der Regen hatte das Feuer gelöscht und spülte nun den Dreck weg, aber nicht alles konnte er weg spülen, ihre Trauer, ihren Verlust und die gestorbenen Seelen würden hier bleiben. Sie lehnte auf ihrem Schwert, welches sie in den Boden gerahmt hatte, fremdes Blut klebte noch an der silbernen Klinge.

Sie war alleine, ganz alleine, so fühlte sie sich nun in ihrer Seele, man hatte ihr alles genommen.

Aber sie wollte stark bleiben, sie wollte sich an den Menschen rächen die ihr dies angetan hatten. Die sollten für ewig in der Hölle schmoren. Sie hatten ihr, den Grund genommen um am Leben zu bleiben, nun würde sie ihnen den Grund nehmen, wes wegen Blut in ihren Adern floss, sie würde ihnen das Schwert ins Herz rammen!

Entschlossen zog sie ihr Schwert aus der Erde, nahm die Zügel ihres  schwarzen Hengstes und schritt Richtung Stadt, sie sollten leiden, so wie es ihre Familie, ihre Freund und ihr Herz mussten. Bevor sie nicht bezahlt hatten würde sie nicht eher ruhen.

Der Vollmond leuchtete ihr den Weg, es schien nicht auf hören zu wollen, zu regnen. Aber das war ihr egal, genauso wie die tiefen Wunden die sie mit sich trug, denn sie war gefüllt vom Hass, des Menschen’ s größter Feind.

Nach längerem Marsch, sah sie endlich das Flackern des Lagerfeuers an deren Lagerplatz, ungestört und unbesorgt schliefen sie in ihren Zelten, frei von dem Leid der Anderen.

Sie stand in sicherer Entfernung und beobachtete die Wachen die zu viert standen und alle Richtungen in Blick hatten. Sie musste sich etwas einfallen lassen, wie sie es schaffen konnte alle, wirklich alles zu töten, zu vernichten, ihre Augen blitzten, die Bilder der Schlacht zogen wieder durch ihren Kopf. Sie hatten einfach das Land ihres Clans betreten, hatten einfach, wie Feige Mücken, die extra warteten bis ihre Opfer schliefen, um sie dann zu stechen, gewartet das alle schliefen und dann in der über Zahl angegriffen. Aber nun würden sie bezahlen, sie würden vernichtet werden, von einer einzigen Frau. Sie beobachtete jeden Schritt den die Männer taten, selbst wie sie immer wieder das Feuer gegen den Regen stärkten. Dann überlegte sie was sie tun konnte. Ihr Hengst, dessen Fell schwarz wie die Nacht war, schnaubte und begann zu fressen. Er brachte sie auf die erste Idee, erst einmal mussten die Pferde weg, wären die Rösser nicht mehr in deren Nähe, waren sie nicht mehr so schnell, konnten nicht schnell fliehen oder sie schnell einholen. Aber wie kam sie ungesehen an die Herde her ran, die wenige Meter vom Lager angebunden war und sich aus ruhte?

In der Ferne hörte sie das Jaulen der Wölfe, das Bellen und Knurren, sie spürte förmlich, wie sie durchs Unterholz zogen, auf der Suche nach ihrer Beute, wie die Äste unter ihren Pfoten leise knackten und ihre Augen vor Hunger funkelten, alles genau ab suchten und ihr Opfer dann durch den tiefen Wald jagen, hetzten so lange bis es zu erschöpft war oder bis es in die Falle lief, sie trieben es auf die warteten Wölfe zu, die es dann bitterlich umzingelten. Sie waren einfach geschickte Jäger, die Könige des Abends und sie waren gefürchtet selbst der Mensch, hatte Respekt vor ihnen. Wieso sollte sie sich diese Tiere nicht heute Nacht zu ihren Nutzen machen? Sie sah hinab auf die Wunde an ihren Bauch, sie hatte zwar aufgehört zu Bluten, aber es wäre leicht die frische Wunde wieder zum triefen zu bringen. Sie stieg auf den Rücken ihres Pferdes und trieb es in den Wald hinein, es war nicht schwer die Wölfe auf zu spüren, ihr Geheule war kaum zu über hören. Sie hielt sicheren Abstand, sah wie eines der Raubtiere auf den Waldweg stand und wartete, sicherlich auf eines der Rudelmitglieder. Sachila wartete nicht lange, sie zog ihre Bluse bei Seite und drückte ihre Fingernägel in die Wunde, kratzte sie wieder auf, biss die Zähne vor schmerz zusammen und kratzte es blutig. Es blutete jedoch nicht doll, es war zu wenig für ihren Plan, und somit nahm sie ihren Dolch der am Sattel befestigt war und schnitt die Wunde noch ein Stück tiefer, fast hätte sie geschrieen vor schmerz, Tränen sammelten sich wieder in ihren Augen, ihre Hand zitterte, aber nun floss das Blut und sie konnte ihren Plan umsetzen. Sie schnitt etwas von der langen Mähne des Pferdes ab und tauchte es in die Wunde, bis es, was von ihren Blut aufgenommen hatte, dann warf sie es, fast vor die Pfoten des Wolfes, wie geplant, stieg der Geruch in seine Nase und er schien die Fährte an zu nehmen, so fütterte sie seine Nase mit den Geruch ihres Blutes, sie wusste, die Männer unten am Lager waren verletzt und sicherlich auch einige sehr ernsthaft, die Wolfe würden sofort den starken Geruch ihres Blutes war nehmen und sicher fast verrückt vor Sehnsucht nach Nahrung werden, sie hoffte nur, das sie einige Zeit gehungert hatten.

Das letzte Stück Blutgedrängte Mähnharre, warf sie hinab zu dem Lager in die Nähe. Dann galoppierte sie wieder in den Wald hin ein, sie musste abwarten, was jetzt geschehen würde. Ihr Schmerz war unerträglich und sie musste einige Mähnharre aus der Wund ziehen, die dort hängen geblieben waren, es brannte fürchterlich und sie wusste, wenn sie die Wunde nicht bald behandeln würde, würde sie sich entzünden.

Aus den dunklen Wald hinaus sah sie wie das Wolfsrudel langsam auf die Felderlandschaft trat, getrieben vom Hunger, schlichen sie über die Ebene Landschaft, ihr Fell glänzte Silber im Mondlicht, da waren sie,  Krieger, gefürchtet, wild und leise wie die Nacht selbst, keiner würde sie recht zeitig hören. Nun würden die Männer dafür bezahlen müssen, dafür wie sie ihren Clan getötet hatten, Kinder, Frauen und Männer abgeschlachtet hatten, nur um deren Land zu besiedeln. Nein, die würden ihre Heimat nicht genießen dürfen, sie mussten sterben, Krieger schimpften sie sich, in Wirklichkeit waren sie nur feige und nicht mit waren Kriegern zu vergleichen.

Sie sah zu der Pferdeherde hin, nun mussten die Tiere fort und sie wären sicherlich verloren ohne die Pferde, also ritt sie zu der Herde hinunter, die Männer sahen sie nicht, da sie zu sehr damit beschäftigt waren, den Waldrand in Auge zu behalten, lächerlich, denn nicht einmal die Wölfe erblickten sie. sie schnitt mit ihren Schwert die Stricke der Tiere los, flüchtete dann wieder in ihr Versteck zurück, nun musste sie nur noch warten bis die Pferde die Wölfe wittern würden, sicherlich eher als die Menschen.

Und es geschah wie geplant, die Pferde er ahnten das Wolfsrudel und flüchtete in Panik,

die Menschen sahen verwundert ihren Rössern nach und bemerkten dadurch nicht das Wolfsrudel und Sachila schloss sich dann den 4 Beinigen Kriegern an, die das Lager umzingelt hatten und nun angriffen. Die Männer schreiten, fluchten, kämpften  aber dieser Kampf war nicht auf ihrer Seite, Sachila nutzte es das die Männer abgelenkt waren und jagte ihr Schwert in die Brust der Männer, es waren genau 15 Männer die sie in dieser Nacht aus Rache tötete, keiner hatte mit ihr gerechnet, keiner hatte sie erblickt in den Getummel, erst als es zu spät war, sie ihr Schwert schon gezogen hatte, ihren Feind kalt in die Augen gesehen und dann zu gestochen hatte. Nur ein Einziger Mann stand abseits von den geschehen, beobachtete das große Wolfsrudel und die Reiterin, sie kämpfte wirklich mit den Tieren zusammen, keiner konnte ihrer Klinge entgehen oder den Zähnen der hungrigen Wölfe, an diesen Abend floss viel Blut und er selber wusste, das dieser Wald nicht bereit war, sich auf zu geben und den Menschen aus der Stadt eine neue Heimat zu bieten. Dieser Wald wollte, sich selber am Leben erhalten und so kam es dazu dass eine einzige Frau und etliche Wölfe Seite an Seite kämpften. Und da ihr Fell im Mondlicht Silber glänzte und das tödliche Schwert der Frau jedes Mal, kurz bevor es in das Herz der Männer gestoßen wurde, Silber funkelte, nannte er sie die silbernen Krieger. Er würde fliehen und er wusste warum er überleben durfte, er war der Jenige der zu verbreiten hatte, das dieser Wald, Gott gehörte, das dieser Wald heilig sei und sich gegen jeder Art von Beton oder Chemie wehren würde. Er würde jeden vor den silbernen Krieger warnen.

Sachila bekam ihr gewünschte Rache, sie sah zu wie die Wölfe sich das nahmen was ihr Hunger wollte und sie selber? Sie hatte alles verloren, diese Männer waren gekommen um ihren Clan zu vernichten, sie hatten es geschafft…

aber sie hatten und werden dieses Land niemals bekommen, die Bäume dürften noch ewig hier stehen und wachsen und sie? sie war nun ganz alleine, sie fühlte sich nun für den Wald verantwortlich, sie würde leben, leben um ihn zu schützen, um jede Frau, jeden Mann der ihn etwas an haben wollte zu vertreiben.

Ihre Wunde brannte furchtbar und sie hatte neue Wunden vom Kampfe dazu bekommen aber sie war stark und somit ritt sie, mit einer tiefen Wunde in ihrer Seele in die Dunkelheit der Nacht hin ein.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.02.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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