Christoph Simon

Sternstunden der Berner Geschichte


Sternstunden
der Berner Geschichte

 
Die Gründung
von Bern


Hochmittelalter.
Herzog Berchtold aus dem südbadischen Geschlecht der Zähringer amüsiert sich
mit seinen Kameraden beim Würfeln und Bogenschiessen, dann wird er ehrgeizig
und will es als Städtegründer zu etwas bringen. Er wählt eine Fluss-Schleife
der Aare zwischen Burgdorf und Freiburg und benennt den Ort nach dem ersten
Tier, das seine Jäger aus dem nahen Eichwald zurückbringen (Barthuhn). Er
bestimmt ein paar Leute, die Barthuhn (Barten - Bärten - Bärn) bauen sollen,
und zieht weiter.

 
In Gottes
Namen


1528.
Flückiger führt jahrelang Kranke über die Gemmi zu den Heilquellen von
Leukerbad, um Geld zu verdienen und seiner Braut Elsie eine Existenz
aufzubauen. Als er mit seinem verletzten Maultier in sein Heimatdorf im
Simmental zurückkehrt, hat Elsie geheiratet, und Flückiger gerät in den Strudel
der staatlich verordneten Reformation. Altäre und Bilder verschwinden aus
Kirchen, Messen werden durch Gottesdienste ersetzt. Flückiger verarztet sein
Maultier und verpasst den ersten protestantischen Gottesdienst in der
gesäuberten Kirche. Er wird für einen unbekehrbaren Katholiken gehalten,
gebrandmarkt und seines Geldes beraubt. Flückiger steckt die Kirche in Brand
und geht in die Berge zurück. (Elsie folgt ihm nicht.)

 
Rousseau auf
der Fluch


1762. Nach
der Veröffentlichung seines Erziehungsromans "Emile" wird der
Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau per Haftbefehl gesucht. Er flüchtet auf die
St. Petersinsel bei Biel. Seine Fans stellen ihm nach, umzingeln das Inselhaus,
prügeln sich mit bernischen Beamten, die Rousseau auf Druck von Frankreich und
Genf ausweisen wollen. Fans und Beamte stürmen das Haus. Rousseau entzieht sich
ihnen, indem er durch eine Falltür neben dem Kachelofen seiner Wohnstube
verschwindet.

Matthof


Ende 18. Jh.
Nach dem Tod des Matthof-Bauern erbt dessen jüngster Sohn - Simon Tanner,
Dragoneroffizier der Schweizer Garde in Frankreich - den Matthof bei Sumiswald
im Emmental. Der Hof wird bewirtschaftet von Simons Brüdern Peter und Walter.
Simon Tanner kommt mit seinem Dragonerpferd nach Hause. Peter und Walter müssen
von Rechts wegen den Hof verlassen und werden Anführer einer Bande von
besitzlosen Kühern und Knechten. Sie überfallen Höfe, schänden Mägde, stehlen
Käse und Pferde. Bei einer Bauernversammlung plädiert Simon Tanner für einen
gemeinsamen Einsatz gegen die Tanner-Bande. Peter und Walter erscheinen selbst
auf der Versammlung und mahnen die Bauern mit gezückten Messern, sich
zurückzuhalten. Später gelingt es Simon, seinen Bruder Walter für seine Dienste
zu gewinnen: Walter erhält das Dragonerpferd. Peter kommt mit der Bande auf den
Matthof geritten. Er schlägt dem abtrünnigen Walter ins Gesicht und zwingt ihn,
das Pferd zu töten, während seine Leute den Stall, die Scheune, den Hof
niederbrennen. Simon und Peter bringen sich gegenseitig um. Walter verlässt die
Heimat, geht nach Frankreich und stirbt als Wachsoldat der Schweizer Garde beim
Sturm auf die Bastille.


 

 
Holz ist
Geld

 
Mitte 19.
Jh. Hans Barben aus Guttannen im Haslital gibt die von seinem Vater ererbte
Knochenstampfe auf und beteiligt sich an der aufblühenden Holzschnitzerei.
Dabei versucht er, auch ans Holz von Lina Indermühle (Brunnentröge und Schindeln)
ranzukommen. Als Lina Indermühle durch Barbens Anstrengungen schon fast
ruiniert ist, verliebt er sich endlich in sie. Bei einem riesigen Brand in der
Sägerei geraten Hans und Lina in Bedrängnis. Sie werden von Besenbinder Lutz
gerettet. Barben schränkt seine Gewinnsucht ein.
 


Jura mon
amour


1978: In
geheimer Absprache beschliessen Mitglieder des bernischen Grossen Rates, etwas
gegen die Béliers, organisierte Unabhängigkeitskämpfer aus dem Jura, zu
unternehmen. Sie engagieren Paul Jordi aus Delémont, der die Béliers aus seiner
ruhelosen Jugend kennt und bereit ist, sie zu unterwandern. Aus Tarngründen
lässt sich Jordi als Kellner im Restaurant der umwerfend schönen Valérie Favre
anstellen. Paul Jordi provoziert die Béliers zu einem Anschlag auf das Rathaus
in Moutier und lässt ihnen einen Hinterhalt legen. Um sich nicht zu verraten,
muss er beim Anschlag selbst mittun, kommt also in den Kugelhagel der Polizei,
der die Béliers vor dem Rathaus erwartet. Er wird verwundet, aber von Valérie
Favre noch rechtzeitig geborgen. Die Béliers werden unschädlich gemacht, die
Verschwörung im Grossen Rat fliegt auf, das Schweizer Stimmvolk spricht sich
für die Unabhängigkeit des Jura aus, Valérie und Paul heiraten.


 

  

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.03.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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