Matthias-Alexander Treptow

Von dem Ritt von Eckernförde auf den Blocksberg

Auf einem Bauernhof bei Eckernförde zur Walpurgisnacht. Bauer Karl der nachts aufwachte und seine Frau Grete nicht im Bette neben ihm liegen sah, machte er sich auf und suchte seine Frau im ganzen Bauernhaus. Doch seine Frau wart nirgends im Haus auffindbar. So zog er sich sein Mantel und seine Stiefel an und ging mit leisen Schritten zum Stall. Dort angekommen erspähte er seine Frau durch einen Spalt in der Stallwand. Der Bauer wollte seine Frau rufen, aber als er sah das sie etwas Untypisches mache schaute er weiter was sie machte. Grete die eine Hexe wart, zog aus einer Nische ein Bottich mit einer wohlriechenden Salbe hervor und schmierte die Heugabel damit ein. Dann sagte sie:  
 
Hinauf, hinab, schnelle sollst Du spurten, zum Tanze auf dem Berge im Harz. Fliege mein Gefährt, fliege mein Gesell! Fliegen sollst Du in dieser Nacht!
 
Die Frau vom Bauern Karl setzte sich auf die Gabel und schwang sich hinaus in die Nacht. Der Bauer rieb sich die Augen, sollte er das jetzt glauben? Seine Frau eine Hexe? Er kam aus seinem Versteck heraus und schaute sich in seiner Scheune um und entdeckte den Bottich mit der Salbe. Er erinnerte sich was seine Frau damit gemacht hatte. Neugierig bestrich er eine andere Heugabel und sprach den Spruch, den er von seiner Frau vernommen hatte, aber mit einem fatalen Fehler:  
 
Hinauf, hinab, schnelle sollst Du spurten, zum Tanze auf dem Berge im Harz. Fahr mein Gefährt, fahr mein Gesell! Fahren sollst Du in dieser Nacht!
 
Dann setzte sich der Bauer Karl auf die Gabel und ritt los. Aber nicht wie seine Frau Grete flog er durch die weiten Lüfte, sondern flog durch jedes Gestrüpp und durch jeden Dornenbusch.   Als der Bauer Karl am Blocksberg ankam, war er über und über mit Striemen und blauen Flecken übersät. Als er wieder zu sich kam sah er eine weite Schar Weiber um ein großes Feuer tanzen. Unter ihnen wart auch seine Frau Grete. Karl schaute einige Zeit den Reigen der Tänze zu. Nach einiger Zeit ertönte ein dumpfes Grollen und die tanzenden Weiber blieben stehen und schauten auf einen Felsen, wo sich ein Mann mit Pferdehufe auftrat und sich bejubeln ließ. Die Frauen stellten sich in eine Reihe auf und ließen sich von dem Mann mit dem Pferdehufen weihen. Danach verteilte die alte Mutter des pferdefüßigen Mannes jedem der Gäste ein Gefäß mit der wohlriechenden Salbe. Auf einmal trat der pferdefüßige Mann vor den Bauern Karl und fragte ihn, ob er sich nicht auch weihen lassen wolle. Der Bauer aber verneinte und lief schnell fort. An einer entlegenen Stelle nahm er seine Heugabel und sprach den Spruch: 
 
Hinauf, hinab, schnelle sollst Du spurten, zum Tanze auf dem Berge im Harz. Fahr mein Gefährt, fahr mein Gesell! Fahren sollst Du in dieser Nacht!
 
Doch es regte sich nichts. Er versuchte es immer und immer wieder, aber nicht passierte. Daraufhin musste er notgedrungen zu Fuß die Heimreise antreten, vom Blocksberg bis nach Eckernförde.   Wieder in Eckernförde auf dem Bauernhof angekommen, trat ihm seine Frau Grete über den Weg und sprach:
 
„Hast Du etwas gelernt aus deiner Neugierde?“
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.04.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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