Eine
neue Welt
Die vier schauen sich an. Nach einer Weile meint Darius: „Es scheint, dass
es tatsächlich Aliens gibt. Ich weiß nicht, aber wir sollten uns nicht zu viel
daran halten, das hat ein kleines Mädchen geschrieben und es hat vielleicht
Wahrheit mit Fantasie vermischt. Seine Eltern haben es vielleicht sogar angelogen.“
„Aber Darius, sie hat doch die Aliens gesehen“, behauptet Ben. Darius begnügt
sich mit einem Schulterzucken.
„Was jetzt?“, fragt Serge. „Wir könnten uns vielleicht ein Transportmittel
besorgen und in eine größere Stadt gehen, wo es vielleicht noch Leute gibt“,
schlägt Darius vor. Die anderen nicken. „Und was für ein Fahrzeug willst du
benutzen? Die Autos sind zugefroren!“, bemerkt Ben. „Vielleicht gibt es ein
Auto oder irgendetwas, das nicht zugefroren ist“, sagt Darius. „Und wer soll
fahren, wir haben doch keinen Führerschein!“, fügt Serge hinzu. „Das ist doch
egal“, meint Kevin. „Jetzt müssen wir ein Auto oder einen Skooter finden. Serge
und Darius durchsuchen den südlichen Teil der Stadt, ich und Kevin den
nördlichen“, schlägt Benjamin vor. Die anderen sind einverstanden.
Es ist bereits Mittag, die Wolken bedecken den ganzen Himmel und die Sonne
ist gar nicht zu entdecken. Es ist kühl. Kevins Bauch dröhnt vor Hunger, er wird
es nicht mehr lange aushalten ohne etwas Anständiges zu essen. Er stellt sich
die leckersten und schmackhaftesten Mahlzeiten vor. Kevin ist es egal, er
wünscht sich, alles wäre nur ein Alptraum, aber er träumt nicht.
Stattdessen sagt Ben: „Wir können mal den Porsche probieren.“ Kevin schaut
sich das Fahrzeug an und fügt hinzu: „Es gibt nur zwei Plätze. Lass uns lieber
den BMW probieren.“ Kevin versucht
diesen zu öffnen, aber er schafft es nicht. Dafür nimmt er einen Holzstock und
öffnet damit die Wagentür. Kevin setzt sich hinein und versucht den BMW zu
starten, indem er die Zündkabel gegeneinander hält. Es klappt! „Jetzt müssen
wir die anderen finden“, ruft Kevin.
Ohne großes Problem finden sie Serge und Darius. Serge fragt: „Was tun wir
jetzt?“ „Wir fahren weg. Nach Zürich. Es gibt eine Straßenkarte im Auto“, sagt
Benjamin. Sie gehen zurück, wo sie das Auto gefunden haben. Ein BMW, kein neues
Model, aber Hauptsache, es fährt noch. „Wer fährt?“, fragt Ben. Sie beschließen,
dass es Darius sein soll, weil er der Beste im Computer-Rennspiel ist.
Darius fährt ab, zu Beginn ganz langsam, da empört sich Kevin: „Fahr mal
richtig und nicht wie eine Großmutter!“ Da vergisst Darius plötzlich, dass es
kein Spiel ist, sondern Wirklichkeit. Er beginnt wie wild zu fahren und
manchmal haben die anderen Angst, dass er gegen eine Mauer knallen könnte, weil
er in den Kurven gar nicht bremst. Schon wird es Serge schwindelig. Er muss
sich übergeben! Kevin merkt das und schreit, weil das Auto so laut dröhnt, dass
man sich fast nicht mehr sprechen hört: „Serge muss sich übergeben! Stopp den
Wagen!“ Man hört ein ohrenbetäubendes
Quietschen.
Serge springt aus dem Auto und läuft ins Gebüsch, eine Weile später kommt
er zurück. Die vier setzen ihre Reise fort. Sie folgen der Karte und hoffen
Zürich zu finden. Es geschieht aber anders. Plötzlich sehen sie eine schwarze
Gestalt auf der Straße. Darius kann ihr nicht mehr ausweichen, das Auto knallt
in die Gestalt, aber sie wird nicht zerquetscht, sondern hebt das Auto auf und
schleudert es zu Boden. Glühende Augen starren die vier Jungs an. Es ist kein
Mensch, aber ein Roboter! „Lauft weg!“, schreit Kevin aus Leibeskräften. Jeder
springt aus dem Wagen, Kevin und Benjamin laufen in den Wald hinein, die
anderen auf ein Feld. Der Roboter stößt eine Art Jaulen aus und hebt erneut den
Wagen und schleudert ihn auf Serge. Es erwischt sein Bein. Der Aufprall ist so
heftig, dass Serge einen Meter hoch in die Luft geschleudert wird. Sein Bein
blutet, aber nicht viel, genügend aber um nicht mehr laufen zu können. Der
Roboter hat jetzt Darius als Ziel. Der Androide springt auf ihn, hebt eine
Faust und schlägt Darius mit unermesslicher Kraft auf die Brust. Darius wird
die ganze Luft aus den Lungen gepumpt und er sackt vor Pein zusammen. Der
Roboter springt erneut auf, diesmal in Richtung Wald.
Kevin glaubt, dem Unhold entkommen zu sein, aber er irrt sich. Der Androide schwingt sich auf einen Baum und
stürzt sich auf Kevin; dieser wird ohnmächtig. Ben weiß, dass Weglaufen nichts
nützen würde, deshalb versteckt er sich unter einem Felsvorsprung. Der Roboter
springt erneut auf und landet auf dem Felsvorsprung, wo Ben sich versteckt hat.
Dieser glaubt, dass sein Ende nahe ist, aber der Androide sieht ihn komischer
Weise nicht. Ben versteht weshalb, es ist ein Programmierungsfehler: der
Androide weiß nicht, dass der Feind sich verstecken kann. Der Roboter stößt
erneut einen gellenden Laut aus und läuft weg. Ben fragt sich, was er jetzt tun
muss, was jetzt mit seinen Freunden geschehen wird, er weiß es nicht. So viele
Fragen, die unbeantwortet bleiben werden, wird er überhaupt die anderen
wiedersehen? Was soll er nun tun? Was kann er überhaupt tun? Wird er sowieso
sterben? Wird er ewig auf einer zugefrorenen Erde leben müssen, ohne zu wissen,
was geschieht, wird er immer in der Angst leben müssen? Kann man dies als Leben
bezeichnen? Ben traut sich, einen Blick auf seine Freunde zu werfen. Was er
sieht, wird ihm wieder Kraft geben. Der Androide zieht seine Freunde mit
Eisenketten hinter sich her. Ben weiß, was
er tun muss: diesem Roboter folgen und dann seine Freunde befreien.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Darius Lepot).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.04.2008.
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