Patrik Baumrock

Geschichten aus Nibor Kapitel 1

 
Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel und ich bin froh über jedes Feedback das ich von euch bekomme.
Falls euch einige Sachen nicht klar sind eine Schnelleinleitung in das Land Nibor:
Das Land wurde von der Göttin Anida geschaffen. Sie setzte 2 Rassen auf ihr Land. Die Elfen und die Haltor eine große echsenartige Lebensform. Diese beiden Völker lebten friedlich zusammen, bis Anida beschloss sich beiden Rassen in unterschiedlicher Gestalt zu zeigen. Bald darauf entbrach großer Zank darüber, welche der beiden Gestalten nun die wirkliche Göttin sei und schlussendlich gab es Krieg, in dem die Elfen, die Haltor fast auslöschten. Als die Göttin das sah beschloss sie, eine dritte Rasse als Hüter auf die Erde herabzusenden. So wurden die Menschen geboren. Sie ließ sie einen Wall zwischen den Völkern bauen und so wurden die Haltor und die Elfen getrennt. Leider gab es nach etlichen Jahren des Friedens einen bösen Menschen, namnes En'tor der vorhatte alle anderen Völker zu vernichten. Dies gelang ihm auch fast, wäre er nicht von einem seiner engsten Vertrauten getötet worden. Während dieser Ereignisse, ließen die Elfen mit ihrer uralten Magie die Berge um das Land Nibor wachsen um En'tor einzusperren. Dabei ging jedoch der größte Teil ihrer Zauberkraft verloren und Nibor ist nun teilweise von rießigen Bergketten umgeben.
Viel Spass beim Lesen 
Lg Patrik 

1.   Von Werbern und Geworbenen:


"Baren der Händler ist da, komm trag das Eisen in die Schmiede!"

"Ja Vater, gleich!“

Mort war streng und wartete nicht gerne, deswegen legte Baren die Zange schnell beiseite und kam aus der Schmiede geeilt. Im Hof stand ein Holzwagen mit allerlei Waren beladen und Baren erblickte auch gleich das Eisen, dass sein Vater bei dem Händler bestellt hatte.

“Trag die Blöcke hinein während wir ins Haus was trinken gehen.”

“Aber diesmal nur eines”, fügte der Händler rasch hinzu. Zu gut konnte er sich noch an den letzten Handel erinnern, als Mort mit ihm Bier trank und gleichzeitig es schaffte seinen Preis zu drücken.

“Ha das werden wir noch sehen!”, antwortete dieser lachend und klopfte ihm hart auf die Schulter. Baren, mit einem Grinsen im Gesicht, ging hinüber zum Wagen während die Beiden ins Wohnhaus gingen. Er war harte Arbeit gewohnt, deswegen konnte er gleich zwei Barren auf einmal nehmen. Der Junge brachte sie in die mit dunklen Holzschindeln gedeckte Schmiede, die im rechten Winkel an das Wohnhaus angeschmiegt war, sodass man bei Schlechtwetter direkt durch das Haus gehen konnte und nicht über den Hof gehen musste. Nach einer Stunde, kamen sein Vater und der Händler aus dem Haus zurück, wobei man davor Morts Gelächter oft bis in den Hof schallen hörte. Baren erkannte schnell, dass es nicht bloß bei einem Bier geblieben war, zumindest  was den Händler anging. Er torkelte auf den Wagen zu und tätschelte unbeholfen sein Pferd, dass vor den Wagen gespannt war, auf den Hals. Baren nahm die restlichen Blöcke von dem Wagen und stapelte sie auf den Boden. 

“Nagut ich mach mich mal auf den Weg.”

Der Händler brauchte drei Anläufe, bis er am Kutschbock saß und verfehlte die Zügel mehrmals, als er nach ihnen griff. Ein paar Minuten lang dauerte dieses Schauspiel, bis sich der Händler mit einem langgedehnten Rülpsen verabschiedete. Er ließ das Pferd langsam aus dem Hof traben und verschwand dann bald schon hinter dem Tor .  "So trag den Rest noch hinein und dann ist Schluss für heute, ich muss mich ausruhen"

"Waren die Verhandlungen denn diesmal so hart? "

"Nein dieser Händler wird nie lernen zu trinken, wie sehr er es auch probiert" Mort lachte los und Baren mit ihm mit, in Gedanken bei dem Händler der sich seit Jahren von seinem Vater immer wieder übers Ohr hauen lässt.

"Ich glaube, ich werde heute zu Knarl hinüber gehen und mit der Trinkerei weitermachen. Schau du das wir heut Abend etwas zu Essen auf dem Tisch haben.

” Ja Vater, aber morgen trainieren wir wieder?”

“Das kommt darauf an ob du heute brav für mich kochst.”

Wieder dröhnt Mort’s Gelächter über den Hof. Er verschwand hinter dem Torbogen in der gleichen Richtung, wie der Händler fünf Minuten davor. Baren machte sich wieder an die Arbeit. In Gedanken versunken schleppte er die Blöcke zum Lagerplatz in der Schmiede. Der Junge bemerkte die Gestalt, die langsam in den Hof schritt nivht. “Hallo Baren, na lässt dich dein Vater wieder schuften, während er sich mit meinem einen antrinkt?”

“Oh, hallo Marlon”, Baren ließ das Eisen auf den Boden fallen und schritt auf den großgewachsenen dünnen Jungen zu um ihn zu begrüßen. “Hast du Zeit für mich oder musst du noch lange Arbeiten?”

“Wenn du mir hilfst dann früher als wenn nicht”

“Nagut, aber nur weil du es bist.”

Marlon machte sich sichtlich wiederwillig an die Arbeit und stöhnte gequält auf, als er einen der Blöcke hochhob. „Wie kannst du nur zwei davon gleichzeitig tragen, ich schaffe ja nicht einmal einen!”

“Würdest du mehr mit mir üben und nicht andauernd in eurer Stube sitzen und irgendwelche Karten und Bücher studieren, wären die kein Problem für dich!”

“Kann sein”, grummelte Marlon.Dank der Hilfe Marons waren die restlichen Barren schnell in der Schmiede verstaut und die beiden Freunde setzten sich für eine kleine Pause in die Stube.

“Was machen wir jetzt eigentlich?”, fragte Baren nachdem er einen großen Schluck Wasser aus seinem Becher nahm.

“Lass uns in die Hügel  jagen gehen”

“Gute Idee wir brauchen sowieso etwas zu Essen heute Abend .” Baren ging schnell in sein Zimmer und tauschte sein Arbeitsgewand gegen eine dunkle Weste und eine Lederhose. Danach nahm er seinen Bogen und den dazugehörigen Köcher aus der Ecke und machte sich wieder auf den Weg in die Küche. Wo hast du denn dein Messer Baren? Ach, Mist das hab ich ganz vergessen! Moment ich muss es noch suchen gehen.

“Lass dir Zeit ich muss sowieso noch meinen Bogen von zu Hause holen, treffen wir uns in fünf Minuten bei mir zu Hause?”

„Ja.” Baren ging zurück in sein Zimmer und suchte es nach dem Messer ab. Es war die erste Waffe die er selbst geschmiedet hatte und über die Jahre war sie ihm sehr teuer geworden. Nach mehreren Minuten intesiver Suche fand Baren es auf dem Tisch der im Eck seines Zimmers stand neben ein paar Büchern und einer halb heruntergebrannten Talgkerze liegend. Er band es an den Gürtel und machte sich auf den Weg zu Marlon’ s Haus. Das Haus lag nur ein paar duzend Meter entfernt und war größer gebaut als die sonstigen Häuser im Dorf. Marlons  Vater Knarl, ein hagerer Mann war der Bürgermeister der des Dorfes, sowie der umlegenden Gebiete und deswegen  fungierte sein Haus auch gleichzeitig als Amtsstube. Knarl war ein strenger, jedoch sehr freundlicher Mensch und jeder im Dorf mochte ihn. Er ließ seinen einzigen Sohn all seine Aufzeichnungen studieren, weil er der festen Überzeugung war, dass Marlon einmal sein Amt übernehmen und genauso ein fähiger Bürgermeister wie er es war werden sollte. Marlon jedoch dachte darüber ganz anders.  Er wollte um alles in der Welt einmal ein General werden, da ihm das taktieren und planen einfach ihm Blut lag. Oft lagen sich die Beiden deswegen in den Haaren und stritten  Nächte hindurch. Baren erreichte das Haus und sah Marlon an der dunklen Holzfassade mit seinem Bogen in der Hand lehnen. 

"Komm, los geht's", rief er Baren entgegen. 

Die beiden gingen die Straße entlang und verließen das Dorf ostwärts. Das umliegende Gebiet wurde Hügelland genannt  und es wehte seit dem Wachsen der Berge ein rauer Wind das ganze Jahr hindurch. Das Land selbst war karg und die Bauern hatten ihre liebe Not damit hier etwas zum gedeien zu bringen. Einend halb Stunden wanderten sie südlich durch die Landschaft, als Baren ein Reh am Fuße eines Hügels erblickte.

"Schau Marlon dort", zischte er ihm zu und seine Schritte wurden immer langsamer. Das Reh, welches gerade ein paar trockene Büschel Gras aus dem harten Boden zupfte, hatte sich ohne es zu Ahnen in eine natürliche Falle begeben. Hinter ihm stieg der Hügel steil an und so war ihm jeder Fluchtweg nach hinten abgeschnitten. Als Baren einen Pfeil aus dem Köcher nahm hatte Marlon schon einen Plan.

" Warte Baren geh du weiter rechts und ich gehe links, so kann es nicht flüchten".

Gesagt, getan.  Baren schlich sich näher ran, nahm hinter einem verkrüppelten, dornigen Baum Deckung und legte seinen Pfeil auf. Kurz vergewisserte er sich, dass Marlon nicht in seiner direkten Schusslinie stand, dann begann er das Reh anzuvisieren. Marlon tat es ihm gleich. Beide zogen zeitgleich die Sehnen zurück. Mit einem fast synchronen peitschenden Knall machten sich die beiden Geschosse auf ihren tödlichen Weg. Das Reh blickte noch auf, doch da war es schon zu spät. Beide Pfeile bohrten sich mit Leichtigkeit durch das kastanienbraune Fell und mit einem lauten Schmerzensschrei rannte es los. Das Tier wollte zwischen den Knaben hindurchlaufen, doch schon nach ein paar Metern begann das Blut aus den beiden Wunden zu rinnen und schlussendlich sackte der Körper des Wildtiers au Höhe der Beiden ein und blieb regungslos liegen. Baren und Marlon rannten zu dem Tier. Als sie es erreicht hatten zog Baren seinen Dolch und schnitt den Hals durch, um eventuellen Qualen des Tieres zu mildern. Die Augen wurden starr und der Atem des Tieres verebbte.

"Weiden wir es gleich hier aus?", Marlon zog seinen Pfeil aus dem Körper und wischte das Blut an einem Stück Tuch ab. "Ja, dann ist es wenigstens leichter wenn wir es heim tragen, es scheint mir ganz schön schwer". 

Während Baren mit dem Ausweiden begann, nahm Marlon einen flachen Stein und begann ein Loch zu graben. Sie arbeiteten eine Weile und die Sonne verschwand schon langsam hinter dem Horizont.

"So endlich fertig. Bist du auch soweit?"

„Ja bring das ganze Zeug hier herüber.“

Baren nahm die Gedärme in seine Hände und trug sie hinüber zu dem kleinen Loch, welches Marlon gegraben hatte. Er warf sie in die Grube und Marlon schüttete die Erde  darauf.

"Und wer trägt es jetzt?", Marlon schon sichtlich erschöpft blickte Baren an, der sich die Hände ebenfalls mit einem Tuch reinigte.

"Ich hab schon das von letztem Mal getragen!" , protestierte Baren, sah jedoch an Marlons Blick, dass es vergebens sein würde.

"Nagut", grummelte er nach wenigen Augenblicken und schwang sich den leblosen Körper über die Schultern.

"Du bist ja der Stärkere von uns Beiden,  außerdem verspreche ich dir hiermit das ich das nächste Heimtragen werde", posaunte Marlon und grinste ihn dabei an.

"Wenn nicht schneide ich nächstes Mal den Kopf ab und stülpe ihn dir über!"

Baren grinste zurück, als er Marlons kurzzeitig schockierten Blick sah.

"Wie du meinst. Lass uns jetzt aber über die Straße heimgehen sonst verlaufen wir uns noch in der Dunkelheit.“

 

Die beiden Jungen schlugen ihren Weg westwärts ein um an die Südstraße zu gelangen. Die Sonne sank immer tiefer und bald schon begann es zu Dämmern. Der Wind wurde wieder stärker und fuhr den beiden durch die Kleidung. Sie waren die Kälte jedoch schon gewöhnt und so störte sie es kaum.Nach fünfzehn Minuten erblickten sie von einem Hügel aus die Straße. Als Baren seinen Blick entlang streifen ließ sah er eine große Ansammlung Menschen die Straße entlang schreiten.

"Sind das Soldaten?", fragte Marlon der sie auch kommen sah.

"Kann möglich sein, ich erkenne es nicht genau.“

"Lass uns hinter diesem Felsen Deckung suchen und auf sie warten!"

Marlon zeigte auf einen Steinbrocken der neben der Straße lag. Baren nickte. Sie gingen den Hügel rasch hinunter und setzten sich hinter den Felsen und warteten. Es dauerte nicht lange und bald kam eine Gruppe von zwanzig Kämpfern den Weg entlang. Als die Soldaten nur mehr 50 Meter von ihnen entfernt waren, traten sie aus ihrem Versteck hervor. Sofort ging ein Raunen durch die Kämpfer und Schwerter wurden gezogen.

"Wer seit ihr?", herrschte sie eine tiefe Männerstimme an. „Wir sind zwei Jungen aus dem Dorf Thur, Marlon ist mein Name und das ist Baren” , sprach Marlon ihnen entgegen. “Und was tut ihr hier draußen in dieser verlassenen Gegend?”, kam es zurück. 

“Wir waren jagen und wollten uns nun auf die Heimreise machen.”

Baren hielt als Beweis das Reh hoch. Die Schwerter wurden wieder in den Scheiden verstaut und der Soldat der zu ihnen gesprochen hatte kam auf sie zu.

“Ah ihr seht mir wie zwei wackere junge Männer aus. Habt ihr nicht vielleicht Lust der Armee des Königs beizutreten? Der Sold ist gut und nebenbei erlebt ihr auch noch das ein oder andere Abenteuer!”

“Sind wir nicht noch zu Jung um Soldaten zu werden?”, fragte Baren.

“Nein, nein ihr scheint mir genau richtig zu sein, wir sind Werber und gehen in jedes Dorf in dieser Gegend, auf der Suche nach neuen Rekruten. Kommt geht mit uns den Weg zu eurem Dorf und lasst mich euch in der Zeit ein bisschen vom Leben bei der Armee erzählen.”

So gingen Baren und Marlon in Begleitung der Soldaten zurück.
Es stellte sich heraus das der  Anführer der Truppe ein Mann namens Lethal war und unter Mort, Barens Vater gekämpft hatte. Als Lethal hörte, dass Mort der Vater einer der beiden Jungen war, begann er sich regelrecht in Extase zu reden. Die Jungen hörten allerlei über die Kämpfe mit Elfen und wie die beiden Männer dabei immer wieder nur knapp  dem Tod entgingen.
Sie erreichten das Dorf nach guten zwei Stunden.
Lethal wollte nur kurz ins Dorf Gasthaus, “dem Schlafenden Hügel” gehen und mit dem Wirten und den Preis für die Übernachtung seiner Männer aushandeln und  dann auf einen Krug guten Biers bei Mort vorbeischauen. So ließ er sich von Baren den Weg zu der Schmiede erklären und verschwand im Gashaus. Kurz drauf trennten sich auch Baren und Marlon, welcher schon ziemlich müde war und nur mehr ins Bett wollte.
“Wo warst du denn so lange ich habe mir schon Sorgen gemacht!” 

Baren trat in die Küche ein, mit dem Reh auf seinen schmerzenden Schultern. Wenigstens hast du was feines zum Essen mitgebracht, gut gemacht Junge”, Mort nahm Baren das Tier ab und lege es auf den Tisch.

"Weißt du wen ich vorher auf der Straße beim großen Felsen getroffen habe?"

"Nein wen denn?", fragte Mort. 

"Deinen alten Freund Lethal!"

"Was den alten Haudegen, was will er hier in unserem Dorf?" Junge Burschen wie mich für die Armee anwerben", grinste Baren.

"Da haben sie ja genau den richtigen für diese Arbeit gefunden, mit seiner großen Klappe hat er sicher schon einigen Jungen den Kopf verdreht."

"Er geht nur noch schnell ins Gasthaus seine Sachen ablegen und dann kommt er vorbei."

"Gut, dann mach dich mal an das Reh rann damit wir was anständiges zu essen haben, ich räum derweil auf."
Baren trug das Reh wieder in den Hof zurück und begann es zu häuten.  Nachdem er das Wild zerlegt und die Fleischstücke die er nicht brauchte haltbar gemacht hatte, lief er schnell zu Marlon hinüber um ihn zum essen zu holen.
Als die beiden zum Hof zurückkehrten sahen sie Lethal, der gerade auf dem Weg zum Hof war und gingen mit ihm gemeinsam, während sie wieder seinen Geschichten lauschten. In der Stube angekommen gab es eine bewegende Begrüßung zwischen den beiden ehemaligen Kameraden. Baren und Marlon brieten das Reh und lauschten derweil den Erinnerungen der beiden Männer. Umso mehr sie von den Kämpfen gegen die listigen Elfen hörten, umso versessener wurden sie darauf selbst einmal das Schwert zu erheben und zu kämpfen.
Nachdem sie gegessen und schon den ein oder anderen Krug kühlen Bieres geleert hatten begann Lethal von den Geschehnissen innerhalb des Reiches zu erzählen.
"Die Grenzverteidigung gestaltet sich schwierig da die Elfen meistens in der Nacht kommen. Oftmals führen sie auch nur Scheinangriffe gegen uns aus, um unerkannt über die Grenzen zu kommen. Sie entführen Erwachsene und Kinder um sie für ihre schändlichen Rituale zu missbrauchen. Sobald wir von den Entführungen erfahren, verstärken wir unsere Wachposten in den Wäldern, doch meistens können wir sie nicht retten. Nach ein paar Tagen finden wir dann die verwesenden Kadaver angefressen von Tieren, jedoch sieht man trotzdem das sie auf grausame Weise verstümmelt wurden."
Mort schlug zornig mit der geballten Faust auf den alten  Eichentisch.
Keiner sagte etwas und eine unangenehme Stille füllte den Raum.
"Wie ihr seht gibt es abseits von Abenteuern auch viel Leid wenn man Soldat ist, ich denke ihr habt genug gehört um zu wissen ob ihr zum Soldatenleben taugt", sagte Lethal.

Die Beiden, noch in Gedanken bei dem eben gehörten nickten leicht.

"Nun falls ihr beschließt das ihr beitreten wollt, morgen ist in der Stube des Verwalters die Rekrutierung. Nun gut, ich bin hundemüde. Lasst euch alles noch einmal durch den Kopf gehen, nicht das ihr die falsche Entscheidung trefft. Gute Nacht!"
Lethal verließ gähnend die Stube in Richtung Hof.
"Vater darf ich Soldat werden?", platze Baren, der sich schon längst entschieden hatte heraus.
"Hmm", Mort machte ein nachdenkliches Gesicht.

"Ich weiß selbst welche Gefahren ein solches Leben birgt und du würdest mir in der Schmiede fehlen. Aber andererseits glaube ich deine Beweggründe nur zu gut zu verstehen, da ich selbst in deinem Alter fort und der Armee beigetreten bin."

Mort legte eine kurze Pause ein.

"Nagut du hast mein Einverständnis."
Baren und Marlon sprangen auf und jubelten, doch schon einen Augenblick später verebbte Marlon' s
Freude.

„Mein Vater lässt mich nie zur Armee gehen.“

Auch Baren war sofort klar, dass es schier unmöglich sein würde Knarl zu überreden. Die Beiden begannen zu überlegen wie sie das bewerkstelligen sollten, und selbst Mort durch die alten Geschichten ganz voll Tatendrang dachte über eine Lösung nach.
"Ha ich hab' s", entfuhr es Mort nach ein paar Minuten.

Die Jungen schauten ihn erstaunt an.

"Du willst ja sowieso nicht Schwertkämpfer werden oder Marlon?"

"Nein ich will die Generallaufbahn einschlagen", antwortete dieser.

"Sehr gut. Ich habe einen alten Freund, der selbst General ist und mir noch einen Gefallen schuldet. Ich gebe dir einen Brief mit, worin stehen wird das er dich unter seine Fittiche nehmen soll. So braucht dein Vater keine Angst haben, dass dir etwas passiert und du  kannst gleichzeitig deinen Traum verwirklichen. Mehr als "Hab vielen Dank Mort" konnte Marlon nicht sagen , da Baren ihn sofort an den Händen packte und sie gemeinsam einen Freudentanz vollführten. Mort  klatschte freudig erregt mit einem Lachen im Gesicht im Takt.

Eine halbe Stunde beredeten sie ihren Plan noch, dann ging ein sehr gut gelaunter Marlon zurück zu seinem Haus und ein ebenso glücklicher Baren schlafen.
Schon in der Morgendämmerung erwachte Baren. Er ging seinen Vater wecken und eine halbe Stunde später begannen sie mit ihren Übungen. Jeweils mit einem Holzschwert bewaffnet standen sie einander gegenüber. Sie begannen, wie bei diesem Morgenritual üblich zuerst die gelernten Schlagfolgen langsam zu wiederholen, bevor sie mit dem richtigen Training begannen.
Baren, beflügelt durch die Gewissheit selbst bald ein richtiger Soldat zu sein schlug, auf seinen Vater wie wild ein, jedoch dauerte es keine zehn Schläge, und Mort hatte ihn entwaffnet.

"Lass deinen Gefühlen nicht freien Lauf, sonst bist du nicht konzentriert genug" ,ermahnte ihn sein Vater.
Baren hob sein Schwert auf und der Kampf begann von neuem. Baren begann mit einem zweihändigem Schlag gerade von oben geführt, änderte jedoch die Richtung bei der Hälfte, sodass sein Schwert einen Halbkreis vollzog. Mort blockte geschickt und Holz prallte auf Holz. Es folgte eine schnelle Schlagstafette und Baren begann die Oberhand zu gewinnen. Als sein Vater abermals einen seitlichen Schlag blockte, machte der Junge einen Schritt auf ihn zu und rammte ihn mit voller Wucht. Mort überrascht von dieser unerwarteten Attacke fiel zu Boden und das Schwert aus der Reichweite seines Armes. 

"Gut gemacht Junge", gratulierte er ihm, mit nach Luft ringender Stimme.

"Jetzt ist es aber genug für heute, meine alten morschen Knochen tun mir schon weh!"

"Ich mache uns Frühstück Vater."

"Tu das mein Junge, tu das", Mort setzte sich auf eine Bank die neben der Haustüre stand und ruhte sich aus.

 
Nach dem Essen wuschen sich Vater und Sohn am hauseigenen Brunnen und machten sich auf den Weg zu Knarl' s Haus. Dort angekommen sahen sie schon Lethal mit seinen Männern und Knarl, der diese mit einem undefinierbaren Blick immer wieder beäugte. Alle begrüßten sich und nach einigen Minuten gab Mort, Marlon ein Zeichen um seinen Vater mit seinen Wünschen zu konfrontieren.
"Vater, begann der Junge, bitte sei mir nicht böse, aber ich werde mich heute mit oder ohne deinem Einverständnis bei der Armee eintragen", begann Marlon.

"Darüber haben wir doch schon so oft diskutiert, das kommt gar nicht in Frage!"

Die restlichen Besucher wanden sich um. 

"Ich tu es trotzdem!"

"Nein und Schluss jetzt."

Knarl, der das Gespräch als beendet ansah, wollte sich gerade wegdrehen, als er wahrnahm, wie Marlon zu dem Tisch mit den Rekrutierungsformularen ging und begann eines auszufüllen.

"Wage es ja nicht", begann er.

"Es tut mir Leid Vater aber es war schon immer mein Traum" Er tauchte die Feder in das Tintenfass.

"Wenn du das tust Rede ich nie wieder mit dir!"

Marlon begann innezuhalten.

"Versteh doch Sohn“, er legte Marlon die Hand um die Schulter, ich will nur dein Bestes. Ich will nur das dir nichts passiert. Komm bleib bitte hier bei mir, wo du sicher bist und ein Dach über dem Kopf hast."

"Es ist aber mein Traum", stotterte Marlon, den Plan den er und Mort sich zurecht geleget hatten zu vergessen schien. "Jetzt ist es dein Traum, aber wenn du tot im feuchtem Graß liegst, bringt dir das auch nichts."
"Knarl warum lässt du den Jungen nicht ziehen?", begann sich Mort einzumischen. Knarl noch immer Marlon anschauend fuhr ihn an.

"Bitte halte dich da Raus Mort, das ist eine Sache zwischen mir und meinem Sohn!"

"Ja das weiß ich Knarl, jedoch hätte ich da eine Idee wie ich euch helfen könnte."
"Und die wäre?"

Ungedulig wandte Knarl sich zu ihm um. 

"Ich habe da einen alten Freund in Haupthallen, er ist General und mir noch einen Gefallen schuldet."

"Ja und weiter?"

"Nun ja ich kann Marlon einen Brief mitgeben indem ich ihn bitte, ihn als seinen Schüler aufzunehmen. So ist er weit weg vom Schlachtgeschehen und kann trotzdem seinen Traum leben."
Knarl begann nachzudenken.

"Und was wird aus meinem Haus? Wer soll mein Amt übernehmen wenn ich irgendwann zu alt dafür bin?"
"Es ist ja nicht so das ich nie zurückkommen werde! Vater, sie es einfach als weiteren Schritt zu meiner Ausbildung", mischte sich Marlon wieder ein. 

"Versprichst du mir das du zurück kommst?"

"Ja tue ich."

Knarl' s Gesicht wurde weicher. Er ging zu einem nahem Stuhl und setzte sich nieder.
"Nagut wenn es dein Wunsch ist dann kann ich dann wohl nichts mehr dagegen einwenden", resignierte Knarl.

Stille setzte ein.

"Ach schau nicht so betrübt, du alter Haudegen, unsere Söhne werden bestimmt Helden werden!"

Knarl stand auf und meinte zur Feier des Tages sollten sie  sich einen antrinken. Er redete noch schnell mit Lethal und dann gingen sie gemeinsam in die Küche. Sie war größer als die von Baren und Mort, jedoch sah sie schon teilweise arg mitgenommen aus und war in einem dunklen unfreundlichen Braun gestrichen. Sie setzten sich an den Tisch und Mort holte die Krüge, während Knarl ein Bierfass anstach. Sie stießen an und begannen zu trinken.  Marlon und Baren strahlten sich gegenseitig an und bald darauf waren sie tief in ein Gespräch versunken über mögliche Abenteuer, die sie gemeinsam bestehen würden.
Am nächsten Tag stand Mort früh auf und Baren wurde schon vor  Sonnenaufgang vom hämmern des Schmiedehammers geweckt. Schlaftrunken zog er sich an. Durch den Alkohol des Vortages noch ziemlich benebelt ging der Junge durch die Küche ins Freie. Die Sonne schien ziemlich stark und Baren verspürte sofort die art Kopfschmerzen, die er immer hat, wenn er sich einen über den Durst getrunken hatte. "Vater, was machst du denn um diese Uhrzeit schon für einen Wirbel!"

Mort hielt inne, das Stück Eisen das vor ihm auf dem Amboss lag zu bearbteiten. 

"Ich mach nur so einen Wirbel damit du nicht sofort verreckst, sobald dich der erste Elf angreift."

Baren ging näher um sich Mort' s Arbeit anzuschauen. Auf dem Tisch neben der Esse lagen mehrere Pergamente. Im flackernden Schein des Feuers sah er die Pläne für eine Kettenrüstung.

"Machst du die etwa für mich?", fragte Baren erstaunt. 

"Für wen denn sonst, hilf mir mal."

Er reichte Baren eine Zange mit einer rot glühenden Eisenstange. Mort drehte sich nahm vom Tisch noch eine Zange und gab mit dieser das Eisen was am Amboss lag zurück in die heiße Glut. Er befahl Baren ihm die Zange wieder zu geben und begann das Metall zu bearbeiten. Mit der Zeit wurde die Eisenstange immer dünner und länger. "So jetzt schnappst du dir eines von den flacheren Eisen.“

Er deutete auf einen Haufen von etwa 20- 30 flachen Eisenteilen welche neben den noch unbearbeiteten Eisenblöcken lagen. Baren tat wie ihm geheißen.

"Leg es da auf dem Tisch und nimm aus dem Regal das Buch mit dem roten Umschlag.“

Mit einem leisen klirren plumpste das Metall auf den rußgeschwärzten Tisch. Baren nahm das verstaubte Buch mit dem vergilbten Einband.

"Da steht alles drinnen was du über das Schwertschmieden wissen musst."

Baren, der seinem Vater sonst nur beim Schmieden von Hufeisen und anderer landwirtschaftlicher Gerätschaften half,  schaute Mort fragend an.

"Na los, trieb er seinen Sohn an, mach dich an die Arbeit ich hab nur mehr ein paar Monate Zeit um dir etwas beizubringen, damit du die Grundzüge des Waffenschmieden verstehst und erlernst.“

Das Holz traf Marlon hart unterm Arm.

„Du musst mehr auf deine Deckung  achten, wenn du nicht sofort vom erstbesten Elf getötet werden willst!"

Marlon stöhnte. Baren begab sich zurück in Ausgangstellung.
"Musst du so hart zuschlagen?"

Marlon griff sich mit Schmerzverzerrtem Gesicht auf die Stelle wo ihn das Übungsschwert getroffen hatte.

"Ja, sonst merkst du dir nicht, dass du deine Deckung nicht vernachlässigen darfst!"

Baren grinste. Marlon stellte sich wieder auf seinen Platz. "Und los geht's!"

Baren begann wieder mit einem Angriff.

Er täuschte wie zuvor einen hohen Schlag an, zog im letzten Moment das Schwert doch zur Seite. Marlon diesmal darauf vorbereitet blockte und probierte seinerseits in den Angriff überzugehen. Er drängte auf Baren mit von oben geführten Schlägen ein und verschaffte sich so ein bisschen Luft. Baren parrierte mit Leichtigkeit, ließ Marlon jedoch weiter auf sich einschlagen. Er wartete auf eine Unachtsamkeit Seitens Marlon und als dieser einen zu großen Ausfallschritt machte sprang er zur Seite und ließ ihn ins leere Schlagen. Durch die Wucht seines eigenen Schlages nach vor gezogen, geriet Marlon ins wanken. Baren nutzte das, vollführte eine Drehung und schlug mit waagrecht geführten Schwert einen Schlag auf Marlon´ s Rücken. Der geschlagene Junge flog mit der Nase voran in den staubigen Boden. Marlon griff sich auf den Rücken und gab wieder undefinierbare Laute von sich. Baren ging mit ausgestreckter  Hand auf ihn zu um ihm aufzuhelfen.

“Schon besser, jedoch darfst du nicht unkonzentriert werden, sobald du die Oberhand in einem Kampf gewinnst.”
“Dich werde ich nie schlagen!”

Marlon schaute ziemlich genervt drein.

“Darum geht es ja gar nicht. Du musst dich selber verteidigen können, dass ist die Hauptsache.”
Komm lass uns eine Pause machen. Marlons Gesicht hellte sich auf. Sie nahmen ihre Schwerter und gingen vom Hof in die Küche.
Es waren schon fast vier Monate vergangen seitdem die Werber Marlon und Baren für die “Königliche Armee” angeworben haben. Lethal, der Führer der Werber meinte, dass sie spätestens in 4 Monaten wiederkommen würden um die beiden Jungen, mitsamt aller anderen die sie für die Armee begeistern konnten abzuholen und mit in das Ausbildungslager zu nehmen. Umso näher dieser Tag rückte umso nervöser wurden die beiden Freunde. Die letzten drei Wochen trainierten sie fast ununterbrochen und legten nur Pausen ein um Mort in der Schmiede zu helfen, oder wenn sich Knarl beschwerte das sich sein Junge, der sowieso bald fortgehen würde, sich kaum noch Zeit für seinen alten Vater nahm.
Knarl schien mittlerweile gut damit klar zu kommen, dass sein einziger Sohn ihn verlassen würde, jedoch trug Mort seinen Teil dazu bei, indem er immer wenn das Thema angeschnitten wurde erzählte, zu was für einem großartigen General Marlon nach seiner Grundausbildung doch käme.
Obwohl sich Baren wirklich größte Mühe gab um Marlon bei der Verbesserung seiner Kampfkünste zu helfen, stellte kaum Erfolg ein. Immer noch machte Marlon Anfängerfehler und schaffte es ab und zu sich sogar mit seinem eigenen Holzschwert zu verletzten. Baren feuerte ihn immer weiter an und gab die Hoffnung nicht auf und ab und an ließ er ihn sogar auf sich einprügeln, denn mehr war Marlon' s Kampfstil nicht, um ihm wenigstens ein paar Erfolgserlebnissee zu verschaffen.
Eines Tages war Baren gerade wieder in der Schmiede, um von seinem Vater zu lernen. Es war gerade Nachmittag, jedoch wurde der Himmel von dunklen, schwarzen Wolken verdeckt, sodass es den Anschein hatte, als ob die Nacht gerade hereingebrochen wäre. Blitze zuckten am Himmel und große Regentropfen trommelten auf das Dach des Gehöfts.
"Und wie weit bist du mit der Klinge Baren?"
"So gut wie fertig Vater."
"Gut."

Mort nahm den Griff den er gerade angefertigt hatte und zeigte ihn Baren.

"Jetzt bringe ich dir bei wie du Griff und Klinge miteinander Verbindest."
Er nahm Barens Schwert mit der Zange und legte es auf den Tisch. Es war schwierig etwas zu sehen , da der Raum nur vom flackernden Feuer der Esse beleuchtet wurde. Trotzdem begutachtete Mort das Schwert haargenau und nichts blieb seinem kundigem Auge verborgen.

"Sehr gute Arbeit Baren", lobte er seinen Sohn nach einer Weile. "Wirklich sehr gut."
Fünfzehn Minuten später war es soweit. Der Griff war befestigt, der Knauf auch angebracht und Baren hatte sein erstes wirklich gutes Schwert vollendet. Es war zwar sehr schlicht gestaltet, jedoch hatte ihm sein Vater einige Kniffe beim schmieden gezeigt und so war dieses eines der Besten seiner Art.

"So ein Schwert findest du nicht oft Baren", lobte ihn sein Vater.

"Schau, es ist perfekt ausbalanciert und jetzt fehlt nur mehr eine geschliffene Klinge und du kannst so gut wie jede Rüstung damit durchbohren."

Baren lächelte zufrieden. Er mochte das Schwertschmieden, vor allem weil er ein natürliche Begabung besaß, Metalle zu ver- und bearbeiten.
Sein Vater nahm es am Griff und wirbelte es durch die Luft. "So ein Schwert hab selbst ich nur sehr selten hergestellt und das obwohl ich schon lange im Geschäft bin."
Morts Blick rückte in die Ferne und pötzlich begann er zu erzählen.
"Es würde wahrscheinlich nur von einem der Flammenschwertern aus den alten Legenden besiegt werden, aber wie gesagt sind diese nur mehr Legenden. " Die letzten Worte kamen fast geflüstert aus Mort' s Mund.
"Erzähl mir mehr über diese Flammenschwerter Vater."
Baren begab sich zu seinem Vater.
"Weißt du Baren ich habe nur einmal so ein Schwert gesehen, damals als..."
"Baren, Baren komm schnell, sie sind da!"
Marlon kam pitschnass und so laut rufend in die Schmiede gestürmt, das Mort instinktiv das Schwert hoch riss, als er zum Eingang herum wirbelte.
Marlon blieb wie angewurzelt stehen, als er Mort kampfbereit in der Schmiede stehen sah.  
"Ach, du bist' s nur Marlon, entschuldige."
Er senkte das Schwert.
"Wer ist da Marlon?", fragte Baren neugierig.

Marlon, der noch immer erstarrt war, riss seinen Blick von Mort los und drehte sich zu Baren.

"Die Werber, sie sind zurück um uns mitzunehmen!"
"Wirklich und du irrst dich nicht Marlon?"
"Nein bestimmt nicht. Ich habe Lethal vor dem Gasthaus wiedererkannt und mit ihm geredet. Er erzählte mir, dass er fünfzig neue Rekruten anwerben konnte und außerdem, dass wir morgen in der Früh mit ihnen gemeinsam zum Ausbildungslager aufbrechen würden."
"Also ist es soweit."

Mort schaute traurig, jedoch war er auch stolz auf seinen Sohn, der seiner Meinung nach viel zu schnell zu einem Mann herangereift war.
"Nun gut. Lasst uns den heutigen Abend mit einem Fass Bier und einem saftigem Braten feiern."

Mort' s Trübsal  war wie fortgeblasen.

"Lauf du zu deinem Vater, und sag ihm das wir euch beide zum Abendessen eingeladen haben."

Marlon nickte freudig erregt und rannte wieder hinaus in den Regen.
"Und wir Beide werden uns mal ans kochen machen Baren."
"Eher ich Vater, wenn du kochst, dann schmeckt das als würde man auf altem Leder kauen"
"Wohl war Junge, wohl war."

Und beide begannen laut loszulachen. Mort legte Baren seinen muskulösen Arm um die Schulter.

"Du weißt das du immer einen Platz hier bei mir und in meinem Herzen hast Baren. Also egal was auch passiert, du wirst hier immer ein Dach über deinem Kopf vorfinden." Baren sah das Mort' s Augen feucht schimmerten.
"Danke, Vater, dass bedeutet mir viel."
Und so schritten sie hinüber in das Wohnhaus.

Baren dachte, dass sein Vater sich an diesem Abend unheimlich betrinken würde, um seinen Schmerz über den Weggang seines Sohnes zu verkraften. Dem war jedoch nicht so. Es wurde ein gemütliches Abendessen mit spannenden Geschichten. Einzig Knarl, Marlons Vater trank ein bisschen über den Durst, schlief aber ziemlich schnell auf der langen Bank an Mort' s Küchentisch ein.
Als es schon ziemlich spät wurde fiel Baren wieder ein worüber sie ein paar Stunden zuvor in der Schmiede geredet haben.

"Vater erzähle mir bitte noch einmal von den Flammenschwertern, vorher hat uns ja Marlon unterbrochen."

Marlon schaute neugierig zu Mort und fragte, " Was sind denn Flammenschwerter?"

Mort überlegte eine Weile und begann Schlussendlich zu erzählen. Am Anfang zwar etwas Stockend, jedoch war er bald in seinem gewöhnlichem Redefluss.

"Hmm... ich weiß nicht wo ich anfangen soll, ah jetzt hab ich' s. Also es gibt verschiedene Sorten von Edelsteinen in unserer Welt. Allesamt schön anzusehen und selten zu finden, jedoch weiß kaum einer über ihre außergewöhnlichen Eigenschaften bescheit. In den tiefen der Berge findet man nämlich ab und an nicht nur gewöhnliches Eisen oder Kupfer sondern selten, ganz selten sogar gefärbtes Metall. Dieses Metall stammt aus der Urzeit unseres Landes sogar noch lange bevor En’ tor der Grausame kam.”
Mort nahm einen tiefen Schluck Bier und erzählte seinen gespannten Zuhörern weiter.
“Wenn man so ein Metall besitzt und noch dazu einen lupenreinen Edelstein, kann man sie zu einem Schwert oder sonst einer Waffe zusammenfügen. Durch die Magie des Edelsteins und des Metalls passiert es, dass die Klinge zu brennen beginnt, dabei aber keinen Schaden nimmt. Dieses Feuer ist für Feinde der Waffe so heiß, das ihre Rüstungen schmelzen und ihre Schilde verkohlen. Jedoch wird diese Fähigkeit nur aktiv wenn der Besitzer der Waffe damit kämpft. Meistens ist das der Schmied, der sie geschmiedet hat. Außer er reicht sie an jemanden mit den Worten “das ist dein neuer Herr” weiter.”
“Und hast du schon einmal so eine Waffe gesehen Vater?” Wenn man den beiden Jungen in die Augen sah, sah man sofort woran sie gerade dachten. Jeder von ihnen wollte einmal so ein Schwert besitzen um heldenhafte Taten zu vollbringen.

“Ja, einmal.”

Man sah Mort an das es ihm schwer fiel darüber zu reden. Sein Gesicht verzog sich zu einer traurigen Grimasse.  “Damals als ich eine Grenzfestung verteidigte sah ich es. Eine dunkelgrüne Flamme die alles und jeden tötete. Die Elfen waren schon in den Turm eingedrungen, jedoch hatten wir glücklicherweise noch vor dem Angriff einen Boten zu den benachbarten Festungen geschickt, sodass uns Hilfe gesendet werden konnte. Gegen diese Übermacht konnte selbst dieser Elfenhexer nichts ausrichten. So zogen sie sich zurück.

Als wir dann aber unsere Kameraden untersuchten, sahen wir das ihre Körper teilweise verbrannt waren. An ihre Gesichtsausdrücke und den beisenden Gestank der in und vor der Festung herrschte werde ich mein Leben lang erinnern können.”

So hatte baren seinen Vater noch nie gesehen wie ein Häufchen Elend saß er ihnen gegenüber und dachte über längst vergangene Zeiten nach.
“Wie bist du dem Elfenhexer entkommen Vater?”, fragte Baren.

“Ich hab mich hinter ein paar Fässern im Burghof versteckt. Ich weiß das klingt feig, war es wahrscheinlich auch, aber dieser Elfenhexer hatte so etwas Furchteinflössendes, dass selbst ich es mit der Angst zu tun bekam. Es war als würde man in einen sog von Verzweiflung hineingesogen werden aus dem es kein entkommen gab. Die Sonne verdunkelte sich und jegliches Geräusch erstarbt. Und dann wie aus der ferne hörte ich eine Fanfare und plötzlich war alles wieder ganz normal. Glaubt mir Kinder über diesen Vorfall bin ich nie hinweg gekommen, aber es tat gut einmal darüber zu reden.”
Sein Gesicht hellte sich etwas auf.

“Nun Marlon nimm deinen Vater und geht schlafen morgen müssen wir zeitig aufstehen und er will sicher nicht deine Abreise verpassen. Und du Baren, wasch das Geschirr noch ab.”

Die Zwei, irritiert von Mort’ s plötzlichem Stimmungswechsel taten wie ihnen geheißen.

Knarl etwas verärgert über die plötzliche Störung seiner Ruhe machte sich wiederwillig auf den Heimweg. Mort begleitete Marlon, der sich davor noch von Baren verabschiedete zum Tor und schloss es nachdem sie hinausgegangen waren ab.
Baren war mittlerweile mit dem abwaschen fertig geworden. “Bevor du schlafen gehst Baren will ich dir etwas zeigen.” Baren folge seinem Vater neugierig in dessen Schlafzimmer. normalerweise betrat er diesen Raum nie, da sein Vater seine Privatsphäre sehr schätze und es auch mit Baren’ s Raum gleichtat. Es war ein spartanisch eingerichtetes Zimmer. Neben einem großen Bett, dessen Längsseite mit der Hausmauer abschloss stand ein kleiner Nachttisch. Außerdem war der Boden mit einem großem Bärenfell geschmückt und in der Ecke rechts der Tür stand Mort’ s alte Rüstung fein säuberlich geputzt auf einem Ständer. Der Raum sah aus wie immer, was jedoch neu war, war der zweite Rüstungsständer , etwas abseits des ersten. Er trug eine komplett neue Kettenrüstung mit dazugehörigem Gambeson, die im Schein der Kerze die Mort in der Hand hielt glänzte und funkelte. Baren warf sich seinem Vater um den Hals.

“Ist das wirklich meine?”

“Ja natürlich was denkst du denn? “ 

Mort der nicht mit so einem starken Gefühlsausbruch seines Sohnes gerechnet  hatte, lächelte. Baren löste die Umarmung.

“Du hast doch gesagt, dass du nicht rechtzeitig fertig werden würdest und sie mir nachschicken willst.”

“Dachte ich am Anfang auch”, entgegnete Mort, aber dann hab ich mich ein paar Tage hingesetzt und auf einmal war ich fertig.”

“Darf ich sie gleich anprobieren?”

“Natürlich, aber beeil dich es wird schon langsam spät.” Schnell zog sich Baren den Gambeson an. Sein Vater half ihm das Kettenhemd überzuziehen und nach ein paar Minuten stand Baren in seiner neuen Rüstung vor seinem Vater. Mort hatte dem Kettenhemd, sowie dem Gambeson nur Kurze Ärmel gemacht, weil er meinte, dass man sonst in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein würde. Dazu gab Mort seinem Sohn noch lederne Arm- und Beinschützer sowie eine mit Metallplatten beschlagene Lederhose. “Irgendetwas fehlt”, Mort war zwar glücklich mit dem Ergebnis, aber das Bild war für ihn noch nicht vollkommen. Er überlegte und überlegte.

“Ah ich hab’ s!”

Mort bedeutete Baren hier zu warten und rannte schnell aus dem Zimmer. Kurze Zeit später kam er wieder, in der Hand dass geschmiedete Schwert von Baren. “Jetzt siehst du aus wie ein Soldat.”

Baren lachte vor Glück, dann auf einmal erstarb es.

“Was ist wenn mich die anderen Rekruten nicht mögen, weil ich schon so gut ausgerüstet zur Ausbildung komme, was ist wenn sie denken ich bin nur der Sohn von irgendeinem Reichen, der sich das alles erkauft hat.”

“Hmm also erstens kann es dir egal sein, was die anderen von dir denken, aber andererseits hast du auch wieder Recht”

“Weißt du was Vater“, Baren kam ein Gedanke.

“Ich lasse es erstenmal in deiner Obhut und nach der Grundausbildung komme ich wieder heim und hole sie mir ab ist das in Ordnung?”

“Natürlich, tu was du für richtig hältst, aber nun gehen wir schlafen.”

Baren nickte und begann die Rüstung wieder abzulegen und sie feinsäuberlich aufzuhängen. Danach wusch er sich noch und legte sich ins Bett. Mittlerweile war es schon tief in der Nacht und es waren nunmehr wenige Stunden bis der Hahn des Nachbarn wieder zu krähen begann um den neuen tag zu begrüßen. Er dachte darüber nach das ihm das alles hier sehr fehlen wird, wiederum freute er sich aber auch auf die Abenteurer die ihm bevorstanden und so schlief er mit viel Freude auf den morgigen Tag ein.

Drei mal krähte der Hahn, dann erwachte Baren. Es kam ihm vor, als hätte er sich eben erst ins Bett gelegt. Noch halb im Schlaf setzte sich Baren an die kante seines Bettes um seine Gedanken zu ordnen. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Heute war der große Tag! Heute würde er von seinem Vater Abschied nehmen und mit vielen anderen gen Süden reisen um zu Soldaten ausgebildet zu werden.
Er rannte in die Küche. Sein Vater war schon wach und hatte das Frühstück schon auf den Tisch gestellt. "Guten Morgen!" Sein Vater antwortete mit einem Grunzen. "Hast du schon alles gepackt?"
"Ja."

"Gut dann beeile dich mit dem Frühstück, damit wir dann zum Gasthaus aufbrechen können."
Schnell aß Baren sein Essen, um im Anschluss seine Sachen aus dem Zimmer zu holen. Er nahm nur das notwendigste mit. Ein paar Hemden und Hosen, zwei dickere Wämser für den Winter, sowie Ersatzschuhe und Wegverpflegung. Außerdem hatte er in der Nacht noch beschlossen sein Schwert mitzunehmen und so band er sich es seitlich auf seinen Rucksack.
"Komm Baren lass uns aufbrechen!"

Der Junge beeilte sich, schulterte den Rucksack und begab sich zu seinem Vater. Schweigend gingen sie gemeinsam zu dem Gasthaus, wo sie Knarl und Marlon bereits erwarteten. Sie begrüßten einander kurz. Nur drei andere Jungen waren vor dem alten Gasthof zu sehen, was auch nicht verwunderlich war, waren Baren und Marlon doch die Einzigen, die sich aus dem Dorf Thur für die Armee gemeldet haben. Die anderen kamen aus Höfen, die etwas entfernt von ihrem Dorf im Hügelland lagen.
Lethal kam aus dem Gasthaus,.

"Es scheint so, als wären alle da, das ist gut."

Er sah sichtlich zufrieden aus.

"Nun gut verabschiedet euch von euren Eltern damit wir aufbrechen können."
Baren sah in den Augenwinkeln, wie Marlon seinen Vater umarmte. Er blickte unsicher zu Mort. Er dachte zurück wie sie in das Dorf gezogen waren, nachdem seine Mutter an einer Krankheit gestorben war und wie er ihn alleine großgezogen hat. Seinen Vater würde er am Meisten vermissen, das wusste Baren.

"Nagut, dass war' s dann wohl, jetzt sehen wir uns eine lange Zeit nicht."

Mort sah sichtlich betrübt aus und seine Augen schimmerten. Baren merkte wie sich seine Eingeweide zusammenzogen und er die Tränen zurückhalten musste.

"Ja, aber ich komme bald wieder!"

"Hier hast du ein bisschen Geld, dass kann man ja immer gebrauchen."

Er drückte Baren einen kleinen Beutel in die Hand.

"Danke."

Baren wusste nicht mehr was er sagen sollte.

Plötzlich überkamen Mort seine Gefühle und er drückte Baren fest an sich.

"Ich bin stolz auf dich."

Baren gab den Kampf auf und fühlte wie warme Tränen sein Gesicht hinunterzurinnen begannen. Sie drückten sich noch einmal und dann wandte sich Baren von seinem Vater ab. "Mach' s gut Vater!"

Nach ein paar Schritten drehte er sich wieder um, um zu winken.

"Du auch mein Sohn!"

Mort lächelte wieder. Er ging schnell noch zu Lethal, überreichte ihm einen Brief und gab ihm ein bisschen Geld. Danach verabschiedete er sich von Marlon und ging dann, sich immer wieder umdrehend und winkend schnell zu seinem Hof zurück.
Baren ging zu Knarl und Marlon. Die Beiden umarmten sich auch gerade und um nicht zu stören blieb Baren einige Schritt weit entfernt stehen, hörte aber was die Beiden zueinander sprachen.
"Versprich mir das du zurückkehrst."

Knarl schaute seinem Sohn ins Gesicht. Beiden rannen die Tränen hinunter.

"Ja, ich verspreche es."

Knarl steckte seinem Sohn ebenfalls etwas Geld zu und nach einer letzten Umarmung kehrte auch Knarl den Jungen seinen Rücken.
Nun waren sie auf sich alleine gestellt. Mittlerweile hatte sich der Platz mit vielen Menschen gefüllt, insgesamt waren es um die fünfzig Personen die sich bereit zum Aufbruch machten. Nach ein paar Minuten die sie schweigend nebeneinander standen ergriff Marlon das Wort.

"Nun beginnt unser Abenteuer."

"Ja, scheint wohl so."

Baren' s Gesicht hellte sich auf.
"Nun dann lasst uns mal aufbrechen!"

Lethal ließ einen der Soldaten die Fanfare blasen, das Zeichen zum Aufbruch. Alle schulterten ihr Gepäck, wobei Baren ein deutliches Ächzen von Marlon vernahm.

Er lächelte.

Langsam bewegte sich die Menschenmasse zum südlichen Dorfausgang. Marlon und Baren gingen ganz am Schluss. Die Sonne machte sich bereits auf ihren Weg und tauchte das Dorf in einen feurig roten Glanz.
Ein letztes Mal drehten sich Beide um. Lange Zeit würden sie das Dorf nicht sehen, dafür hatte ihr gemeinsamer Traum gerade angefangen.  

 

Ich überarbeite alle Teile gerade nocheinmal um die Rechtschreibfehler auszubügeln und die Sätze teilweise zu verbessern!

lg Patrik
Patrik Baumrock, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.05.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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