Andre Aengels

Scheissgeschichte - zum Scheissen und mehr !...

 Wenn man eines nie vergessen darf, ist es das, daß man niemals einen fahren lässt wenn man im Restaurant sitzt, da man sonst fürchten muss daß es einer nachmacht. Und dann ist da noch die Sache mit den Benimm-Regeln. Man darf nicht mit den Füßen esse, nicht mit dem Messer in der Nase bohren, und erst recht niemals seinen Tischnachbarn fragen ob man sich kurz mal zum scheißen auf dessen Schoß setzen darf. Alles unheimlich wichtige Regeln, die ich leider alle im Augenblick nicht im Kopf hatte, und deshalb alles falsch machte. Ich fragte den Kellner ob er mir einen bläst, machte die weibliche Bedienung an, die mir mein Esen brachte. Rülpste laut in den Saal hinein und putzte mir mit dem Ärmel den Sabber vom Stehkragen, denn sabbern musste ich bei dem Anblick der sich mir da plötzlich bot: Eine Frau - fleischgewordene Göttin ihrer selbst - schwebte durch den großen und nahezu geräumigen Restaurant-Saal, gefolgt von einem Platzanweiser der ihr mit einer huldigenden Geeste seiner beiden Arme den Schleier hielt, der Elfengleich hinter ihrem unglaublichen Wespen-Taillienkörper nachfolgte.
Gut so, dachte ich bei mir. Du hast offenbar genug gesoffen um dir diese alte schwabbelige Fregatte schön zu saufen. Zur Überprüfung schluckte ich zwei Alkaseltzer zusammen mit einem erst kürzlich getesteten sofort wirkendem Antidot für Alkohol. Ich musste nicht lange auf die Wirkung warten; sie setzte nach wenigen Sekunden bei mir ein. Und... oh Gott, ich wünschte mir ich hätte es gelassen. Keine drei Tische in Nordnordwestlicher Richtung (ich ging davon aus daß meine derzeitige Sitzposition und meine Blickrichtung nach Norden ausgerichtet war) saß eine so unglaublich fette, vor Fett überschwemmende triefende fetti fetti fett-fett Dauer-Fettabsaug-Patientin einer Schönheitsfarm, die so fett war daß jeder Kellner der an ihr vorbei ging, unweigerlich durch die Anziehungskraft ihres fetten Körpers in ihre Umlaufbahn geriet. Mir taten die drei Jungkellner leid, die bereits seit einigen Minuten um ihre Speckrollen kreisten. Sei’s drum. Mir wurde es zuviel. Ich winkte den Kassierer herbei, bezahlte, und ging. Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie auch er in ihre Umlaufbahn geriet; da schloss sich auch schon die Tür hinter mir.



Auf der Straße herrschte ein reges treiben. Alles was Beine und dazugehörige Füße hatte (oder auch nicht) lief an mir vorbei, in Richtung Einkaufsmeile. Ich aber ging in die entgegengesetzte Richtung. Nicht ahnend, daß es mir gleich darauf leid tun sollte, dies getan zu haben: Keine fünf Meter vor mir standen Dick & Doof, die Händeringend auf verbale Art mit einem Polizisten kämpften. Der eine, ein
gottverdammter Strich von einem Menschen - währe er noch dünner gewesen, hätte man ihn als Besen missbrauchen können (die Frisur kam in etwa hin). Der andere, ein fast ebenso fetter Typ, wie die Frau die ich im Restaurant gesehen hatte. Mir war klar, daß neueste medizinische Studien erwiesen, daß „fette unansehnliche Frauen anschauen” zu Gefäßverengung, Potenzproblemen und Erblindung führen konnte. Sei’s drum, jetzt hatte ich eh andere Probleme. Denn es sah nicht so aus, als ob ich so ohne weiteres an diesen drei Flitzpiepen vorbei käme. Ich stellte mich also eineinhalb Schritte vor die drei, und rief laut und gut verständlich: „Fotzenhobel !...”. Es hatte gewirkt ! Dick & Doof, sowie der Polizist drehten sich zu mir um. „Verzeihung”, sagte der Polizist „wie meinten sie ?”
„Ich sagte, es ist ein schöner Tag, nicht wahr ?”
Der Polizist schaute mich etwas verwirrt an, erwiederte aber „Oh ja, es ist ein wirklich schöner Tag.”
„Ein Tag, an dem man prima zwei unschuldige Menschen verhaften kann !...” lenkte der Dicke ungefragt in einem sarkastischen Ton ein. Er hatte wohl schlechte Laune. Vermutlich weil er morgens mit Flitzkacke im Arsch aufgewacht war. Sein Kumpel wirkte nicht weniger angefressen. Er gestikulierte in Richtung Polizist, dann wieder zum Himmel, und schließlich - was mir komisch vorkam - zeigt er auf sich selbst und seinen fetten Kumpel neben sich. Er redete von ungehörigem Benehmen, über zu wenig Gesetze die arme arglose Bürger vor dem Gesetz selbst schützten, und so weiter. Ich für meinen Teil machte, daß ich auf die andere Straßenseite kam. Ich dachte mir, hier konnte mir nichts weiter passieren. Doch weit gefehlt.

... Fortsetzung folgt !

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.05.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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