Sie spürte eine sanfte Berührung an ihrer Wange, aber sie wollte noch nicht aufstehen, ihr Kopf tat so unendlich doll weh und immer wieder dieses Pochen in ihrer Stirn. Nein, sie wollte schlafen, ganz lange schlafen. Sie schlug die Hand von Sascha weg und zog die Pferdedecke höher hoch, um ihr Gesicht drunter zu vergraben. Sascha musste schmunzeln. Strich ihr zärtlich durch das Haar „Schlafmütze, aufwachen! Wir legen gleich an“, flüsterte er ihr fordernd zu und sah genau wie sie ihr Gesicht verzog und ihn gehört hatte. „Ich weis das du wach bist!“, sagte er lachend. „Lass mich schlafen!“, ihre Stimme klang noch immer total müde und mürrisch. „Schlafen kannst du wenn du tot bist, aber noch bist du lebendig also hop, hoch mit dir!“, mit den Satz zog er ihr die Decke weg und schüttelte sie sanft an der Schulter. „Boaa! Ey!! Geht’s!!“, genervt öffnete sie die Augen und schaute ihn sauer aber verschlafen an. Sie erkannte sein spöttisches Grinsen, obwohl sie sauer sein wollte, musste sie als sie sein Grinsen sah, selber lächeln. Er sah einfach zu gut aus um sauer zu sein. „Na du kannst ja wieder sehen!“, stellte er fest und stupste mit seinen Finger ihre Nase an. Sie musste nun wirklich lächeln. Und was ihr sah gefiel ihr. „Ja, da haste Recht, nur weis ich immer noch nicht was geschehen war!“. Er nickte „Wir haben wenn wir vom Schiff runter sind noch genug Zeit dies zu klären, aber jetzt sollten wir die Pferde satteln!“. Sie nickte, obwohl sie eigentlich noch gar nicht fit war. Dann hörte sie ach das sanfte Schnauben, ihrer Beiden Pferde. Sie setzte sich hin, und sah die Beiden in einer Box stehen, jedoch waren die Tiere an gebunden und die Box hatte keine Tür, war aber mit Stroh ausgelegt. Es waren noch 3 weitere Boxen da, aber keine anderen Pferde, die diese besetzten. Sonst fand man in dieser Lagerhalle, noch 10 Autos, Strohballen und große Gepäckstücke. In den Raum drang nicht viel Tageslicht und er war nur schwach erhellt, es genügte jedoch um den ganzen Staub zu sehen der sich hier hatte breit gemacht.
Jean erhob sich und betrat den Holzboden des Schiffes. Die Stute drehte den Kopf zu der jungen Frau hin und begrüßte sie lieblich mit einen leisen Grummeln. Jean musste sofort lächeln und streichelte sanft den Kopf von dem Tier. Sascha beobachtete sie dabei, wie sie dieses Tier ansah, brachte ihn irgendwie, aus irgendeinen Grund eine Gänsehaut, es war nicht zu beschreiben, aber so wie sie mit diesen Tieren umging, so was hatte er noch bei keinen anderen zu vor gesehen. Sie schien die Pferde einfach wirklich zu lieben. Er erhob sich ebenfalls und ging zu Jean an die Boxöffnung hin. „Wie geht’s dir denn sonst so?“, fragte er sie interessiert. Sie hatte den Tier grade etwas ins Ohr geflüstert und wandte sich danach an Sascha der sie mit seinen ausdruckstarken Augen intensiv ansah. „Weis nicht, habe starke Kopfschmerzen und meine Stirn tut etwas weh, genauso wie die Wunde an meinem Arm…“, sie strich sich unbemerkt dabei über den alten Verband, an ihren Arm. Sascha nickte. „Ja, das kann ich mir vorstellen, wir werden halt an einer Apotheke machen, einverstanden?“.
Sie nickte nur und plötzlich schoss ihr wieder das Bild in den Kopf, der Blutüberströmte Junge und Sascha mit dem Messer der vor ihn kniete. Sollte sie ihn drauf ansprechen? Oder traf sie dann wieder einen Wundenpunkt? Aber sie wollte doch einfach wissen was passiert war, warum man unbedingt ein Videoband von Sascha wollte und warum er im Radio angesagt wurde. Sie spürte den warmen Atem an ihrer Hand, von der Scheckstute die sanft gegen ihre Hand pustete. Jean senkte den Blick zum Boden und starrte auf das Stroh. Sascha hatte sich mittlerweile den Hengst zu gewandt und begann damit ihn fertig zu machen. „Sag mal Sascha, wann erfahre ich die Wahrheit von dir?“, fragte sie nun und holte während dem eine Bürste aus den Putzkasten. „Kommt drauf an, vielleicht ist es einfach besser du erfährst sie nie!“, er war sich aber gar nicht mehr so sicher ob dies wirklich besser wäre, nach dem er sie in solch eine Gefahr gebracht hatte.
„Was ist auf den Videoband drauf zu sehen?“
die Frage schockierte ihn, man hatte mit ihr über dieses Band gesprochen, was hatte dieser Mann ihr noch erzählt?
„Beweise Jean, einfache Beweise“
„Nein! Wären sie einfache Beweise würde man dafür nicht töten, also was ist genau drauf?“
„na schön, du möchtest es wohl wirklich wissen, aber dir ist klar, dass umso mehr du weist, umso mehr bist du in Gefahr!“
„Witzig! Noch mehr? Kann ich mir kaum vorstellen, man wollte mich ja gestern schon umbringen!“, Beide sprachen nicht besonders laut doch jeder hatte dafür einen anderen Grund, bei Jean war es wohl deswegen, da ihr Kopf weh tat und bei Sascha war es die Angst da vor gehört zu werden.
„Ich bin Reporter und bei diesem Beruf hat man leider nicht grade immer Freunde. Ich hatte von jemanden einen Tipp bekommen, über ein Drogengeschäft. Ich bin also hingefahren… für solche Bilder wird einen viel gezahlt, sehr viel, besonders dann wenn sie zu gleich auch noch die Schuld eines Menschen beweisen…ich habe mich also gut versteckt, ich habe schon viel gesehen und so, aber das, was da an den Abend geschah, ließ mich erschaudern, :“
Sie hatten die Pferde vollkommen fertig gemacht, sie waren Start klar und schon gleich würde das Schiff anlegen. Jean hatte Sascha zu gehört und sie glaubte ihn, sie zweifelt keine Minute daran und wahrscheinlich hatten die Männer deswegen seinen Sohn umgebracht wollten nun alles auf ihn schieben. „Sag mal, weis die Polizei schon bescheid?“, fragte sie vorsichtig. Sascha zog sanft den Sattelgurt nach. „nein, sie denken ja ich hätte meinen Sohn umgebracht und die anderen Drei. Ich werde von denen gesucht, deswegen fahre ich ins Ausland, dort habe ich Beziehungen, die werden mir zuhören und diese Dreckskerle kommen hinter Gitter!“.
Jean schaute plötzlich traurig, wie konnte sie diesen Mann nur an den Kopf geworfen haben, dass er seinen Sohn ermordet hätte? Dies tat ihr nun unendlich leid.
Als sie auf den Festland ankamen, waren sie in Frankreich. Jean war noch nie in Frankreich gewesen und sie hatte auch keine Ahnung in welchen Teil sie von Frankreich waren. Aber Sascha schwang sich auch gleich auf den Rücken des Hengstes. Er wollte so schnell es ging weiter.
Die Stadt war eigentlich recht schön. Alles war nett gehalten und enge Gassen gab es hier viele, also bot diese Stadt viele Fluchtmöglichkeiten.
„Wo sind wir jetzt eigentlich?“, fragte Jean Sascha. „In Nizza!“.
Luke zündete sich eine Zigarette an und schaute den beiden Reitern hinter her. Seine Miene war recht zufrieden, klar er hätte sie auf den Schiff töten sollen aber immerhin hatte er sie nicht aus den Augen verloren und er würde sie schon noch erledigen, er musste ihnen nur unauffällig folgen, warten bis sie in einer Ecke waren, wo keine Sau war und dann….
Ein Lächeln umspielte seine Lippen, er warf den Stummel von einer Zigarette auf den Boden und trat sie aus, dann rief er sich ein Taxi.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.06.2008.
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Das Licht umarmen: Gedichte
von Maria Pfanzelt
Die Nähe zu den Menschen und die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Sein geben meinen Gedanken eine Stimme.
Die Hinwendung zum Ich und der innere Dialog haben meine Gefühle zum Klingen gebracht.
Der Poesie gelingen die Worte, den vielen Facetten, den Höhen und Tiefen unseres Seins Ausdruck zu verleihen.
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