In einem Park steht eine Bank, ja, nun, es ist nichts
besonderes, in vielen Parks sind Bänke. Aber dieser Park ist besonders schön,
es gibt bunte Wiesen, schöne Wege, viele große alte Bäume, viele Singvögel und
andere Tiere, es ist eben ein schöner Park zum Spazieren gehen und zum
Ausruhen. Ach ja, dieser Park befindet sich auch in einer schönen Stadt, sie
ist zwar fast ein Vorort einer sehr großen Stadt, aber sie hat ihren eigenen
Charakter, ja, sogar Charme und viele Parks, Wälder und Seen, also man kann
sagen, eine idyllische Stadt, wenn man genau hinguckt. So, zurück zu dieser
Bank, dort sitzt ein Mann, er wartet. Worauf ? Tja, er weiß es nicht, er ist
nicht verabredet, er sitzt einfach nur da und überlegt. Morgens war er noch zu
Hause, hat eine SMS geschrieben und dann, einfach so, hat er sich in sein Auto
gesetzt und ist losgefahren. Er wohnte nicht in dieser Stadt, sondern etwa 130
km weiter weg, auch in einer sehr schönen Stadt mit einem eigenem schönen
Charakter, mit Charme und mit vielen Parks, wo auch alte Bäume sind, bunte
Wiesen, viele Singvögel, schöne Wege und Seen. Aber er findet sie dort nicht
mehr schön, es ist irgendwie öde, trist und trotz des vielen Grüns grau.
Nun sitzt er da und überlegt, warum er diese Stadt, diese
Parks schöner findet und warum er hier sitzt.
Er kommt einfach nicht darauf, obwohl er grübelt und sich
seinen Kopf zerbricht.
Da schreibt er noch eine SMS, nur mit einem Satz : „Komm bitte
!“ und sendet sie.
Er ist verzweifelt, verwirrt und weiß nicht weiter.
Er weiß einfach nicht, wo er hingehört.
Da, nach einer Stunde, hellt sich sein Gesicht auf, ein
Lächeln erscheint und plötzlich, von einer Sekunde auf die andere wird ihm
klar, warum, ja, warum er hier alles schön findet, warum hier die Vögel süßer
zwitschern, die Blumen süßer duften, die Bäume süßer rauschen und die Seen
süßer plätschern als in seiner Stadt. Eine Frau biegt um die Ecke, lächelnd und strahlend. Sie begrüßen sich, ein Küsschen und eine kurze Umarmung und
dann gehen sie spazieren. Sie unterhalten sich, laufen, essen und lachen. Er sieht und hört ihr zu, beim Erzählen, beim Lachen, beim
Essen und beim Laufen. Sie ist toll, einfach unglaublich, witzig, impulsiv, ab und
zu charmant, erotisch und, wenn sie satt ist und nicht gerade lachen muss, auch
anschmiegsam. Nach einigen Stunden verabschieden sie sich wieder, sie geht
nach Hause, zu ihren Mann, er fährt nach Hause, zu seiner Frau. Nur, es gibt jetzt einen Unterschied, er findet plötzlich
seine Stadt wieder schön, die Parks, die Bäume, die Vögel und die Wiesen und
Seen, sie sehen jetzt genauso aus wie ihre Stadt, eben wunderschön. Und er weiß, sollte er wieder überlegen und seine Stadt
nicht mehr schön finden, dann ist sie da, für ihn.
Mit ihrer Hilfe verschwindet das Grau in seiner Stadt und in seinem Leben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.06.2008.
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Leserkommentare (1)
He Giuseppe,
natürlich muß jeder für sich selbst entscheiden was er tut und was er läßt.
Seine Frau und ihr Mann denken sicher anders darüber als Du und ich .
Übrigens finde ich Deine Geschichte etwas verworren. Ich würde sie nochmals überarbeiten und kürzen.
Lieber eine Kurzgeschichte aus sieben bis 10 wesentlichen Sätzen .
Deine Schlußfrage wer betrügt wen...... muß nicht sein .(Ich als Leser lasse mich davon nicht beeinflussen und beeindrucken, bilde mir meine eigene Meinung).Besser ist ein Pointe.
Martina Wiemers19.06.2008
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