Mark R.

Computerspiel


Gefangen in einem unterirdischen Keller ohne Licht und kaum Luft zum Atmen, erwachte Tom aus einem schier endlosen Schlaf. Um ihn herum war es Mucksmäuschen still, feuchte, stickige Luft hüllte ihn vollständig ein. Tom streckte beide Arme weit von sich und bekam eine nasse Wand zu spüren. Vorsichtig tastete er sich nach vorne und ohne auch nur die Hand vor Augen zu sehen, begann er erste Schritte in eine unbekannte Richtung zu stolpern.
Tom hatte Angst, er wusste nicht, wo er sich befand.
Noch gegen Nachmittag hatte er vor seinem Computer gesessen und gegen eine virtuelle Welt aus ihm unbekannten, völlig fremden Menschen gespielt. Sie spielten sein Lieblings Computerspiel -  Iceforce -One. Kurz vor dem alles entscheidenden Finale hatte es einen Knall gegeben und sein Rechner war herunter gefahren und eine seiner Energiesparbirnen, die, die immer auf dem Schreibtisch neben dem Rechner stand, war laut zerplatz. Danach war alles dunkel, Tom stand hilflos und ein wenig ängstlich in seinem Zimmer herum. Daran konnte er sich noch erinnern, bevor er sein Bewusstsein verlor.
Jemand musste ihn hierher gebracht haben, ging es ihm durch den Kopf. Nichts, gar nichts kam ihm hier bekannt vor. Tom war gefangen, gefangen in einem dunklen und feuchten Raum, dessen Ausmaße er nun zu erkunden gedachte…

„Wir haben schon gedacht, du würdest gar nicht mehr herausfinden“, sagte Tina, eine gute Freundin zu ihm.
“Wo bin ich?“, fragte Tom und blinzelte heftig mit seinen Augen. Das helle Sonnenlicht blendete ihn, ein stechender Schmerz machte sich über der Stirn bemerkbar.
“In einem Computerspiel“, sagte Tina und bewegte den Joystick in ihrer Hand.Tom machte eine unbedachte, unkontrollierte Bewegung und ging langsam auf einen Abhang zu. Er kannte diese Ecke hier irgendwoher, wusste aber nicht woher. Seine Stimme verselbstständigte sich ebenfalls, Wörter und Sätze verließen ungewollt seine Lippen. „Das ist meine Welt, ich kann fliegen und will tanzen lernen. Ich kann das alles ganz alleine. Seht nur, wie ich es kann“, sprudelte es aus ihm heraus. Tom war nur noch wenige Zentimeter vom Abgrund entfernt, als dieser sich plötzlich auf ihn zu bewegte. Wo vorhin noch unendliche Tiefe war, war jetzt auf einmal ein Weg. Er überlegte nicht lange, bewegte sich in diese Richtung und begann zu laufen. Ganz selbstständig, ohne noch einmal zurückzublicken...

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.06.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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