Esra Kurt

Die außerirdischen Mädchen

Die Brüder Andreas und Markus lagen in ihren Betten. Ihre Mutter las ihnen die Geschichte der außerirdischen Mädchen vor. Die außerirdischen Mädchen waren Mädels, die in Fantasieuniformen steckten und die Erde vor bösen Mächten beschützten. Aber das taten sie dann, wenn Menschen in der Nacht schliefen.

Doch manchmal, so war es in der Geschichte der außerirdischen Mädchen überliefert, besuchten Kinder, die sehr brav waren. „So, wenn ihr auch brav seid, dann könnt ihr auch die außerirdischen Mädels sehen“, sagte Mutter schelmisch und klappte das Buch zu, aus dem sie vorlas.

Dann knipste sie das Licht aus und ging aus dem Zimmer von Andreasund Markus raus.

Die Brüder waren seit der Geschichte der außerirdischen Mädchen fest davon überzeugt, dass sie die außerirdischen Mädels in dieser Nacht treffen würden. Deswegen warteten Andreas und Markus darauf, dass sie nächtlichen Besuch bekämen.

Doch es kam niemand. „Glaubst du, dass die außerirdischen Mädchen nie zu uns kommen werden?“, fragte Andreas seinen Bruder. Markus nickte vor lauter Verzweiflung. Danach schliefen die Brüder einfach ein.

Doch plötzlich riefen Stimmen: „Aufwachen, Jungs. Wir sind euer nächtlicher Besuch!“ Andreas wachte erschrocken auf. „He, Markus! Hörst du das?“ Andreas versuchte seinen Bruder auf die Stimmen aufmerksam zu machen.

„Was ist, Andreas?“ Markus seufzte müde. Danach hob er seinen Kopf und hörte auch die Stimmen. „Ach das meinst du, Andreas“, sagte Markus schläfrig. „Die Stimmen.“ Dann schauten sich die Brüder um.

Doch es war niemand zu sehen. „Glaubst du, dass Geister sprechen?“, stammelte Markus. Andreas zitterte. „Ja.“ Danach ertönten wieder diese Stimmen. „Nein, wir sind keine Geister.“ Andreas und Markus waren ein bisschen erleichtert.

„Wer seid ihr dann?“, fragten Andreas und Markus die Stimmen. „Wir sind die außerirdischen Mädchen Clara, Constanze, Victoria, Helena und Diadora.“, sagten die Stimmen. „Nämlich die außerirdischen Mädels, die ihr aus der Geschichte kennt, die eure Mutter vorgelesen hat.“

Danach knipste Clara das Licht an und die Brüder konnten sehen, wie die außerirdischen Mädchen aussahen.

Clara hatte lange, blonde Zöpfe und eine rosa Fantasieuniform. Constanze hatte lange, schwarze Haare und eine rote Fantasieuniform. Victoria hatte rotbraune Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren und eine grüne Fantasieuniform. Helena hatte lange, blonde Haare, die ungebunden waren und eine gelbe Fantasieuniform. Und Diadora hatte blaue, kurze Haare und eine blaue Fantasieuniform.

Andreas und Markus waren vom Aussehen der außerirdischen Mädchen erstaunt. Sie sahen sehr hübsch aus. Solche hübschen Mädchen hatten die Brüder noch nie gesehen. „Was könnt ihr alles und welchen Elementen seid ihr geweiht?“, fragten Andreas und Markus die außerirdischen Mädchen.

„Denn in der Geschichte heißt es, dass ihr verschiedenen Elementen geweiht seid.“ Die außerirdischen Mädchen schauten Andreas und Markus an. „Klar, wir sind verschiedenen Elementen geweiht“, bestätigte Clara. „Und das können meine Freundinnen und ich gerne vorführen. Seid ihr einverstanden?“

Die Brüder nickten. Clara zeigte, dass sie dem Element Silber geweiht war, indem sie einfach einen Silberlöffel aus ihrer Tasche zückte und ihn mit ihrer Konzentration verbog.

Constanze demonstrierte, dass sie dem Element Element Feuer geweiht war, indem sie Flammen in Kugeln formte.

Victoria zeigte, dass sie den Elementen Blitz und Donner geweiht war, indem sie Blitze mit dem Blitzableiter ihrer Tiara lenkte.

Helena demonstrierte, dass sie dem Element Licht geweiht war, indem sie einen Goldnugget, den sie in der Tasche hatte und herauszückte, in gelbes Licht verwandelte.

Zum Schluss zeigte Diadora dem Wasser geweiht war, indem sie Harfenmelodien mit Wasser spielte. Andreas und Markus waren erstaunt und klatschten in die Hände, nachdem die außerirdischen Mädels ihnen ihre Elemente vorgeführt hatten. „Wow!“, riefen Andreas und Markus. „Ihr könnt das mit den Elementen sehr gut!“

Clara, Constanze, Victoria, Helena und Diadora lächelten. „Danke für den Lob!“, sagte Victoria zu den Brüdern.

„Könnt ihr vielleicht von euch erzählen?“, fragten Andreas und Markus. Die außerirdischen Mädchen schauten die Brüder an. „Klar, können wir!“, sagten die außerirdischen Mädels. „Dann erzählt“, baten Andreas und Markus.

Zuerst begannen Clara und Constanze zu erzählen. „Wir sind die Wiedergeburten von den Ehefrauen von zwei berühmten Komponisten. Aber leider wissen wir nicht, von wessen Ehefrauen. Wir wissen nur, dass wir überhaupt Reinkarnationen von Komponistenehefrauen sind.“

Andreas und Markus waren baff. Clara und Constanze waren Wiedergeburten von Komponistenehefrauen. Jedoch fanden sie es schade, dass Clara und Constanze nicht wussten, wessen Wiedergeburten sie waren.

Danach durften Victoria und Helena erzählen. „Wir haben dieselben Eigenschaften, die in unserem Namen geschrieben stehen.“, sagte Helena. „Ich bin sonnenhaft. Also damit möchte ich meinen, dass ich so hübsch wie die Sonne bin. Victoria ist siegreich und ehrenwürdig wie eine Siegerin.“ Nun mussten Andreas und Markus noch mehr staunen.

Victoria und Helena waren so, wie es ihr Name sagte. „Aber nun müssen wir leider gehen“, sagten die außerirdischen Mädchen. „Aber versprecht uns, niemanden von diesem Treffen zu erzählen. Wollt ihr uns das versprechen? Dann versprechen wir auch, euch ab und zu zu besuchen.“

Andreas und Markus hielten den rechten Zeigerfinger hoch und riefen: „Wir versprechen euch, nie von eurem Besuch zu erzählen. Heiliges Indianerehrenwort!“ Danach legten Clara, Constanze, Victoria und Helena ihr Versprechen ab.

„Wir versprechen euch, dass wir euch manchmal in der Nacht besuchen werden.“ Danach verschwanden die Mädchen, indem sie sich in Luft auflösten. „Macht es euch gut!“, riefen Andreas und Markus hinterher.

Und von diesem Tage an besuchten Clara, Constanze, Victoria und Helena die Brüder jede siebte Nacht und hatten mit Andreas und Markus eine Menge Spaß.


Esra Kurt 08.07.2008

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.07.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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