Antonia Quelatoni

Die finstere Nacht

"Was um Himmelswillen war das?" Sie wurde durch ein Geräusch geweckt, lag in ihrem Bett und hilt den Atem an. Da! Da war es wieder. Es hörte sich wie ein lautes, dumpfes Klopfen an der Haustür an....
POCH POCH POCH
Es war der 7. August des Jahres 2000 und sie war damals gerade mal 10 Jahre alt. Ihre Eltern waren an diesem Abend ins Theater gegangen "Du bist jetzt schon groß", sagten sie ihr, "da brauchen wir keinen Babysitter mehr" Deshalb war sie alleine zu Hause. "Ganz allein", meinte sie unruhig " und somit auch völlig schutzlos, falls jemand versuchen würde, zu mir in die Wohnung zu gelangen"
Da war es wieder: POCH POCH POCH.
"Vielleicht" dachte sie sich erleichtert, "sind es ja meine Eltern, die da an die Tür klopfen?" Sie schaute auf die Uhr. Gerade mal 20:58 Uhr war es und somit eigentlich noch viel zu früh, ihre Mutter hatte gesagt, dass das Theater er gegen 22.00 Uhr zu Ende sein würde. Außerdem hatten ihre Eltern natürlich einen Türschlüssel.
"Wenn sie ihn verloren haben" Schoss es ihr durch den Kopf "Dann stehen sie jetzt unten vor der Haustür und kommen nicht rein" Ihr wurde total flau im Magen "Was soll ich nur tun?" Sie fühlte sich richtig hilflos. Ihr Vater hatte ihr doch ausdrücklich verboten, so spät abends noch die Tür aufzumachen, wenn sie alleine war. Schließlich konnte man ja nie wissen wer vor der Tür stand. Es könnte ja schließlich ein Einbrecher sein, oder ein betrunker Landstreicher. "Oder gar", bei dem Gedanken bleib ihr fast das Herz stehen "Ein widerlicher Vampir der Nachts durch die Dunkelheit schleicht und seinen Blutdurst stillt"
Sie verhielt sich so ruhig, wie sie nur konnte, um das Monster nicht auf sich aufmerksam zu machen und lauschte wie gebannt in die dunkle Nacht hinein... Aber jetzt war es totenstill, nur eine einsame Grille hörte sie zirpen. Doch der Gedanke, dass ihre Eltern womöglich vor der verschlossenen Haustür stehen könnten, quälte sie so sehr, dass sie es schließlich nicht mehr im Bett aushalten konnte...
"Also gut!" dachte sie sich schließlich "Vampir hin oder her, ich wohl keine andere Wahl, als aufzustehe und nachzusehen, wer oder was da ständig klopft" Die Sorge um ihre Eltern war in ihr inzwischen stärker als die Furcht vor dem Fremden. Nur auf den Zehenspitzen schlich sie langsam die Treppe herunter. KNARRKS QUIETSCH Die vertrauten Geräusche der Treppe beruhigten sie, unten robbte sie sich dann leise übern Boden zum Fenster, das direkt neben der Tür war. Ganz langsam schob sie den Vorhang zur seite, guckte vorsichtig durch die scheibe und sah....
Nichts! Nichts ausser der finsteren, dunklen Nacht war zu erkennen...
"Puh" Ihr schlotterten nun doch wieder die Knie vor Angst. "Keein Grund zur Panik. Niemand ist da draußen, niemand will mir etwas Böses antun." beruhigte sie sich selbst. "Kein Vampir, kein Einbrecher, aber auch nicht meine Eltern" was sie doch ziemlich bedauerte.
Wie erleichtert wäre sie gewesen wenn ihr Vater oder ihre Mutter jetzt schon wieder zu Hause sein würden. "Aber das macht nichts" dachte sie sich und ging in die Küche um ein Glas Milch zu trinken. Das half ihr nämlich immer, um besser einschlafen zu können. "Alles ist in Ordnung. Das Theater ist erst nach 22:00Uhr aus und erst dann kommen sie zurück. Wer immer da vorhin geklopft hatte, war jetzt nicht mehr da" Dann kam sie zu dem Schluss, dass es vielleicht ihr Nachbar Herr Demonski oder ein andere Freund ihrer Eltern gewesen sein könnte. Aber ganz egal, wer es war, sie würde jetzt wieder schlafen gehen und einfach niemanden in die Wohnung lassen, bis ihre Eltern wieder zu Hause waren. Sie ging zurück nach oben, zu ihrem Bett und legt sich hinein. Nocheinmal lauschte sie in die Nacht hinein " Puh... nur die Grille" dachte sie sich. Sie schloss ihre Augen und döste langsam ein. Sie schlief schon tief und fest als plötzlich:
POCH POCH POCH Brutal wurde sie von dem erneutem Klopfen aus ihren Träumen gerissen. "Mist!" dachte sie sich und sie spürte, wie der kalte Angstschweiß förmlich begann, ihr dem Rücken hinunter zu laufen "Es ist noch nicht zu Ende.. Wer oder was auch immer zu mir ins Haus möchte, ist zurückgekommen" Zitternd zog sie die Beine an, versteckte sich unter der Decke und lauschte " Vielleicht" dachte sie sich "habe ich das letzte Klopfen ja auch nur geträumt" Der Gedanke dass es sich nur um einen Alptraum gehandelt haben konnte, ließ sie grad etwas zur Ruhe kommen.
POCH POCH POCH Doch in genau diesem Moment durchbrach dieses garstige Geräusch die Stille. Das Gefühl sicher zu sein, war von einer Sekunde auf die andere völlig verschwunden und ein lähmendes Gefühl, fast wie eine Ohnmach, machte sich in ihrer Brust breit.
POCH POCH POCH
"Kay! Du mieser Einbrecher, du blödes Monster" In diesem Moment hörte sie ein finsteres Lachen und es wurde ihr schlagartig klar, dass sie nicht einfach hier liegen bleiben konne um abzuwarten was passieren würde. Mit dem Mute der Verzweiflung sprang sie auf und lief dieses mal wieder nach unten "So einfach kriegst du mich nicht, du dummer Vampir" Sie stürzte zum Fenster, riss den Vorhang beiseite und stoß ein panisches "DA!" hervor. Vor Schreck bekam sie fast einen Herzinfakt, als plötzlich ein dunkler Schatten draußen am Fenster vorbeihuschte, um dann wieder in der Dunkelheit zu verschwinden.
Sie brauchte einige Zeit bis sie wieder Luft bekam und einigermaßen klar denken konnste. Dann lief sie so schnell wie sie konnte zum Telefon und wählte die Nummer ihrer Mutter. TUT TUT TUT Und sie hörte das klingeln des Handys in der Küche "Verdammt" Natürlich hatte ihre Mutter das Handy zu Hause vergessen. "Ganz ruhig" sprach sie sich Mut zu. "Kein Problem, in Notfällen hatte Mama extra gesagt das ich jederzeit unsern Nachbarn, Herrn Demonski anrufen konnte. Mit zitternd Fingern wählte sie die Nummer, sie verwählte sich häufig bis sich schließlich Herr Demonski meldete. "Hallo?" "Herr Demonski, hier ist Lisa von nebenan. Bitte..." Ihre Stimme bebte vor Aufregung als sie auch am Küchenfenster jetzt in der Ferne einen Schatten ausmachte....
"Lisa?" Die Stimme holte sie aus ihrem Schockzustand zurück
"Können sie vielleicht mal vorbei kommen? Hier treiben sich irgendwelche Va... Einbrecher rum. Bitte beeilen sie sich!"
"Ich bin sofort da, Lisa" Sie legt auf, und da war es wieder:
POCH POCH POCH und ein finsteres Lachen erklung. Der Schreck und die Angst gingen ihr durch Mark und Bein... " Gleich kommt Herr Demonski, dann wird alles gut" murmelte sie immer wieder, und versuchte nicht vor Angst verrückt zu werden
Sie schlich sich langsam zum Fenster, neben der Haustür und wartet... als sie plötzlich ein Knurren hörte. Doch stammte es von keinem Tier, sondern von einen Vampir... hatte sie sich also doch nicht geirrt. Sie hörte Schritte, die sich auf die Tür zubewegten und zuckte erstmal zusammen, bis sie erkannte das es ihr Nachbar war. " och woher kam nur das knurren?" dachte sie nach und sah weiter raus. Kurz bevor Herr Demonski die Tür erreichte sprang ein Schatten ihn an, sein angsterfüllter Schrei erfüllte die Luft, dann war es wieder still. Selbst die Grille schwieg.
Und sie sah alles mit an, genau in de Moment als der Vampir angriff, kam der Mond hervor. Sie sah wie Herr Demonski zu Boden stürzte, der Vampir seine spitzen Zähne entblösste und sich an seinem Hals wurf. Dann war der Vampir weg, einzigt die Leiche blieb liegen... Lisa ging langsam aber unsicher von der Tür weg und lauschte weiter auf Geräusche
Der Schatten des Vampires schlich an den Fenstern vorbei, suchte er doch nach einem Weg in das Haus, hatte der eine Mensch doch seinen Blutdurst längt nicht gestill. Lisa hingegen überlegte panisch was sie tun sollte und griff erstmal zum Telefon und tippte die 110 ein. Doch warum passierte nix? Die leitung war tot! und da war es wieder:
POCH POCH POCH
Sie zuckte zusammen "Was soll ich nur tun? E...er kann ja ga ... gar nicht rein!" Doch von oben hörte sie das Klirren eines Fensters. Ohne viel nachzudenken lief sie in den Keller und schloss sich ein. "Hi...hier bin ich sicher..." redete sie sich ein. Oben schlich der Vampir durch die Wohnung, suchend nach seinem zweiten Opfer, er schlich lautlos die Treppe hinab....
Er roch den Angstschweiß seines Opfers, nun wusste er genau das sie im Keller saß... Er sah sich um, zückte einen Dolch und ritzte die Tür auf. Lisa wich panisch zurück, und schrie laut, man sagte man könnte es im ganzen Dorf hören. Der Vampir schnitt die Tür aus den Angeln und grinste finster als er sah das dieses Opfer in der Falle war. Links und rechts neben sie legte er seine Hände gegen die Wand. "Nun bist du fällig..." Sie hatte aufgehört zu Schreien und sah ihn nur mit großen panischen Augen an. Er biss ihr genüsslich in den Hals und saugte ihr das gesamte Blut aus... " Ahhh..." Er verschwand dann wieder nach draußen. Am nächsten morgen fand man 4 Leichen, die von Demonski, Lisa und ihrer Eltern. Doch niemals konnte die Polizei den Täter ausfindig machen....

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.08.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Eine Expedition in dass Auf- und Ab des Lebens, der Sehnsucht und kleine leise Träume, Gefühle aus einer Welt die tief das innere selbst bewohnen, beschreibt der Autor in einer Auswahl von Gedichten die von Hoffnung genährt die Tinte auf das Papier zwischen den Jahren 2002 und 2003 fließen ließen. "Unentdecktes Niemandsland ist immer eine Herausforderung die Gänsehaut zaubert. Auf den Blickwinkel kommt es an, den man sich dabei selbst zurechtrückt..."

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