Hardy Schneck

das versunkene U-Boot

                                            Das versunkene U-Boot                                           -----------------------

Mai 1941. Das U-Boot vom Typ BC-10/4 war bereit zur ersten Testfahrt. Hier im Hafen von Kiel sollte es beginnen, das Unglaubliche. Die Besatzung bestand aus 36 Mann. Kapitän war Diplom Ingenieur Ralf Sattler, der auch maßgeblich an der Fertigung des Bootes beteiligt war. Neben ihm waren noch sechs weitere Männer aus dem Konstruktions-Team dabei. Man wollte voerst nur eine kleine Testfahrt nach Rostock vornehmen. Außer einigen Lebensmittelvorräten und Frischwasser waren auch Meßgeräte für die Stromversorgung und die Pressluftanlage mit an Bord und: Einige fette Schmeißfliegen!
Die Ausfahrt verlief ohne Zwischenfälle. Man blieb in Sichtweite der Küste. Mehrere Tauchgänge wurden geprobt und alle fielen zur vollsten Zufriedenheit der Besatzung aus. Die Torpedorohre hatte man geflutet, um den Gewichtsausgleich und die Trimmung zu simulieren. Am Abend erreichte man Stralsund und das Boot machte fest.
Am nächsten Tag ging es weiter.Um das Kap Arkona herum ging die Reise nach Greifswald.Man hatte gerade das Leuchtfeuer von Ruden passiert, als der Maschinenraum Wassereinbruch meldete. Sogleich überprüfte man den Schaden und mußte feststellen, dass durch einen undichten Verschluß eines Torpedorohres starker Wassereinbruch herrschte. Kurz vor der Küste, bei Lubmin, gab der Kommandant den Befehl, das Boot zu verlassen. Über Funk hatte man einige Küstenmotorschiffe alarmiert, welche sich auch schnell näherten und ohne große Störung ging man von Bord. Auf Anordnung des Kommandanten wurden die Luken verschlossen, da man davon ausging, dass man das Boot noch in einen Hafen schleppen könne. Dies sollte am nächsten Tage geschehen, da es bereits dunkelte und auch die See kabbelig wurde. So warf man einen Treibanker und sicherte das Schiff noch mit einem Grundanker.
In der folgenden Nacht aber fegte ein Sturm der Windstärke10 über das Meer und als man am Morgen zum Boot sah, war es gesunken. In 18 Metern Tiefe lag nun das nagelneue Schiff auf dem sandigen Ostseegrund.
Eine Bergung schien sinnlos.
Drei Jahre später. Bei Überprüfung stieß man auf die Akte, des damals gesunkenen Bootes und da es an U-Booten mangelte, machte sich ein Team von Bergungsspezialisten daran,das U-Boot zu heben. An einem sonnigen Sonntagmorgen im Juli 1944 war es vollbracht. Das Boot, gezogen von zwei Schwimmkränen durchbrach die Wasseroberfläche und man sicherte den Rumpf mittels Luftkästen. Ein Trupp von Monteuren machte sich bereit und man ging an Bord. Mit viel Mühe gelang es das Verriegelungsrad des Einstieges zu bewegen und zu öffnen, doch dann....! Kaum war der Lukendeckel einen Spalt breit geöffnet, schnellte er nach oben und was dann geschah, war entsetzlich! Ein fürchterliches summendes Geräusch drang aus dem Rumpf und eine schwarze, wirbelnde Säule wand sich aus der Luke. Millionen von Schmeißfliegen!Wie ein kleiner Tornado wand sich die Säule in den Himmel um sich dann aufzulösen.
Was war geschehen? Wie bereits erwähnt, befanden sich beim Untergang Schmeißfliegen im Bootsinneren. Da das Schiff nicht voll Wasser gelaufen war, einige Schotten hielten dicht, konnten sich die Fliegen ungestört vermehren. Nahrung gab es reichlich und Trinkwasser durch Schwitzwasser an den Stahlwänden. Somit hatten sich in drei Jahren jene Fliegen entwickeln können.
Man machte das Boot wieder flott, doch war ihm kein Glück beschieden. Im Januar 1945 sank es nach einem Bombentreffer im Ärmelkanal und mit ihm 52 Matrosen.

Anmerkung des Verfassers:Die Story ist frei erfunden, es könnte sich aber so ereignet haben.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.09.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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