Ich arbeite schon seit mehreren Jahren als Körperkünstler. Ich habe
nicht nur Laufkundschaft. Ein Dauerkunde ist schon seit Monaten bei mir
in Behandlung. Und das hat auch seinen Grund. Er möchte sein Gesicht
komplett verändern. Warum er da nicht zu einem Schönheitschirurgen
geht, fragen Sie? War er schon. Die konnten ihm aber nicht helfen.
Schließlich möchte er wie ein Boxer aussehen. Nein, nein, nicht wie
irgendein x – beliebiger Sportler, sondern wie die Hunderasse. Eine
extrem kurze Stupsnase, ein sehr faltiges Gesicht, viele Haar im
Gesicht, um den Mund herum dauerhaft schwarz gefärbt – das sind nur
einige der Merkmale, die wir in sein Gesicht zaubern sollen.
Unser
Tätowierer zauberte ihm schon die richtige Hautfarbe ins Gesicht. Die
Arbeit unseres Visagisten wird am längsten dauern. Er muß dem Mann
Falten ins Gesicht zaubern und den Mund dauerhaft in eine Boxerschnauze
umändern. Natürlich wird der Visagist viel mit Schminke arbeiten; er
wirb aber auch Silikon unter die Haut spritzen und Hartschaumkissen
einsetzen, um nur einige Beispiele zu nennen. Mein Visagist ist zwar
erst halb fertig. Trotzdem hat das neue Gesicht meines Kunden schon
sichtbar Konturen angenommen.
Warum ich einen Handpfleger einsetze?
Ganz einfach. Er hilft dem Visagisten. Handpfleger haben viel Ahnung
von Handpflege. Diese Kenntnisse sind bei meinem Kunden durchaus
angebracht. Er hat eine ungepflegte Haut. Diese Haut muß erst einmal
auf die kosmetischen Veränderungen vorbereitet werden.
Warum mein
Kunde sich so verändern läßt? Er ist in eine Hunde – Boxerdame
verliebt. Oft genug kommt er aber todtraurig in mein Ladenlokal. Die
Hundedame hat ihn dann nicht beachtet und ist einem anderen Hund
nachgelaufen.
Ob diese Gesichtsveränderung möglich ist? Im täglichen
Leben weiß ich es nicht. In meiner Phantasie ist es jedenfalls möglich.
In meiner Phantasie bin ich auch schon reich geworden. Irgendwann werde
ich auch Geld tatoomäßig herstellen – Papier und Metallplättchen werden
ordentlich bemalt. Dann bin ich auch im wirklichen Leben reich.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andreas Rüdig).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.09.2008.
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