Andreas Rüdig

Gedankensplitter

„An der Nase eines Mannes erkennst du seinen Johannes,“ behauptet der Volksmund. Diese Aussage stimmt doch gar nicht. Was auch offensichtlich ist. Dann hätte doch jeder Mann mit einer Stupsnase einen winzigen Johannes. Und ein Mann mit einer Hakennase – oh Gott, der Gedanke ist ja fürchterlich. Der hätte dann einen wahrhaften Zinken – Johannes.
Nein, meine Herren, die Lösung liegt woanders. Mann hat nicht Erfolg, wenn der Johannes groß und riesig ist, sondern wenn er richtig wächst und gedeiht. Und dafür habe ich das richtige Pflegeset. Sehen Sie diese Flüssigseife. Nehmen Sie sie nach jedem Johannes – Einsatz (vor allem nach dem erotischen) und er bleibt hygienisch – gesund. Ich habe hier auch verschiedene Hautcremes und Lotions. Sie sollen Ihr edles Teil geschmeidig und gut flutschend erhalten. Schließlich erfüllt Ihr Freudennuckel dann seine Aufgabe am besten, wenn er schön gleitet. An dieser Stelle darf ich Ihnen den P – Lack präsentieren. Einmal aufgetragen, läßt er Ihr edelstes Teil leuchten und strahlen. So wird jede Frau auf Ihren Johannes aufmerksam. Wenn ich es Ihnen einmal zeigen dürfte: Ich nehme eine geringe Menge des Lacks, trage ihn ganz sanft auf die Haut auf, massiere ihn ganz zart ein und – aua! Aaauuuaaa! Wie das brennt! Verflixt! Jetzt habe ich doch tatsächlich die Brennessel – Minz – Variante, die so schön brennt, genommen! Aua!

Einen ganz besonderen Einsatz mußten gestern die Urologen im Städtischen Krankenhaus fahren. Edelbert Gans wurde dort eingeliefert. Als der Vertreter für Intim – Kosmetik seine Hose herunterließ, war seine Männlichkeit von einem Heiligenschein umgeben. Auf jeden Fall strahlte die ganze Körperregion hell leuchtend. Die Ärzte brauchten 2 Stunden, um herauszufinden, daß dieser Glanz auf die fluoreszierenden Bestandteile eines P – Lacks zurückzuführen war. Pures Wasser und Krankenhausseife konnten diesen geringen Schaden beheben. „Ich werde meinen Beruf wechseln,“ kündigte Ganz beim Verlassen des Krankenhauses an. „Nagellack und Lippenstift sind noch immer gesünder.“


„Ich bin stolz darauf, ein Büstenhalter zu sein!“ Hört sich pathetisch an, diese Aussage, nicht wahr? Sie stimmt aber. Es schmeichelt mir, die weiblichen Wölbungen der schönsten Frauen der Welt umhüllen zu dürfen. Wenn ich die weiche Haut in mir spüre, blühe ich richtig auf.
Doch das wird sich nun ändern. Agnetha – so lautet der Name dieser Dame – hat mich nämlich verschenkt. Agnetha ist verheiratet. Und ihr Mann ist fett. Er ist so beleibt, daß der obere Teil seines Rumpfes fast schon wie eine weibliche Brust aussieht. Genauso voluminös, genauso hängend und total häßlich – das ist es, was ich meine. Diese Fettmassen soll ich nun umhüllen. Halbnackt wie er ist, kommt Björn auch schon näher, nimmt mich in seine schwulstigen Wursthände, betatscht mich genüßlich, grinst zufrieden, hält mich vor einen Spiegel – und legt mich an. Ich bin von einem normalen Büstenhalter zu einem Herren – BH mutiert. Oh Herr, hilf, ich bin der Ohnmacht nahe.

Beeinflußt die Ernährung unser Sexualverhalten? Dieser Frage ist der Ernährungswissenschaftler Gero – Achaz Natz nachgegangen. Seine These: Die Ernährung beeinflußt alles, von der Partnerwahl bis zu unseren Leistungen beim Geschlechtsverkehr. Hören Sie seinen Vortrag.

Ja, vielen Dank, Herr Moderator. In der Tat, meine Damen und Herren, unsere Ernährung beeinfluß alles, von der Partnerwahl bis zur Kinderproduktion. Um Ihnen einen Eindruck davon zu bieten, wie die Zusammenhänge in natura liegen, möchte ich meine Theorien mit praktischen Beispielen untermauern.
Ich habe auf dem Tisch hier vorne verschiedene Lebensmittel ausgebreitet. Die klassischen Liebestöter kommen gleich am Anfang: Weißbrot, Zwieback und Knäckebrot. Sie sind eher etwas für die Zeit danach, wenn uns die Dame unseres Herzens mit ihrem zickigen Gehabe nervt. „Karl – Otto, noch etwas Champagner, aber dalli. Und wo sind die roten Rosen?" Spaß beiseite. Weißbrot und Zwieback sind etwas für Magenkranke.
Kommen wir nun zu Erdbeeren und Bananen. Sie sind schon wesentlich interessanter. Je nachdem, wie man sie ißt, kann der Anblick schon aufregend sein. Sehen Sie die Dame dort. Ist ihr Anblick nicht sinnlich und betörend?
Doch kommen wir nun zu den wirklich interessanten Nahrungsmitteln. Als liebesfördernd sind Gewürze wie Pfeffer, Paprika und Petersilie schon seit geraumer Zeit bekannt. Doch auch exotische ostasiatische Produkte wie marinierte Hundehoden, gekochte Tulpenblätter oder gequetschtes Kokosmark sollen eine liebesfördernde Qualität besitzen. Für unseren westeuropäischen Geschmack sind sie zu bitter und daher ungeeignet. Auf dem Markt konnten sie sich nicht durchsetzen.
Einen Augenblick bitte. Was ist das für ein Gestöhne und Gekreische? He, Sie da! Hätten Sie mit Ihrem Selbstversuch nicht warten können, bis ich mit meinem Vortrag fertig bin?? Diese praktische Vorführung hätte dort erst nach meinem Vortrag erfolgen sollen!!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.10.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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