Yvonne Asch

Gefährliche Liebe____Geschworen 23

 

Ehe sie sich versehen konnte waren sie wieder am Auto und obwohl er sie noch auf seinen Schultern trug, bereitete es ihn keine Probleme die Beifahrertür zu öffnen und  Josi auf den Sitz zu verfrachten. Ihre Füße sahen fürchterlich aus, dass musste selbst Liam sich eingestehen. Josephine fragte sich wie Liam es schaffte den Weg in weniger als 5 Minuten zurück zu legen, für den sie doch scheinbar eine halbe Ewigkeit gebraucht hatte.

Langsam ging ihr Atem, alles an ihr  war verspannt und sie traute sich kaum sich zu entspannen, der Schmerz war einfach zu heftig. Liam schaute sie musternd an, prüfte mit nur einen kurzen Blick ob sie noch lange bei Bewusstsein sein würde und als er feststellte das sie erschöpft und müde wirkte, schnallte er sie ohne ein weiteres Wort an und schloss die Tür zu, dann begab er sich zu ihr ins Auto, startete den Motor und fuhr den Weg zurück den sie gekommen waren.

Kämpfend nicht einzuschlafen zwang Josi sich die wenigen Worte her raus, die sie kläglich her vor bracht: „Was sollte das ganze?“. Er ignorierte ihre Frage und drückte stattdessen doller aufs Gas. Auch als sie ihn die Frage noch einmal stellte und dann sagte er solle endlich mit ihr reden reagierte er nicht im Geringsten. Bis sie schließlich einschlief und völlig ruhig atmete.

 

Jäsen schaute immer wieder von seiner Pizza auf, die er in einen schnell Restaurant ergattert hatte, Charlotte saß ihn gegenüber und sie wirkte blendend. Ihr Haselnussbraunes Haar, viel etwas gelockt über ihre schmalen Schultern und sie beobachtete ihn neugierig beim Essen. Sie waren eine ganze schön Zeitlang in der Stadt umher geirrt bevor sie endlich ein offenes Lokal gefunden hatten, ein schnell Restaurant, beim Bahnhof in der Nähe und sie waren die einzigen Gäste. Aber egal die Pizza schien jedenfalls zu schmecken, Charlotte hingegen blieb lieber bei ihren Kaffee. Mittlerweile wurde es Draußen schon wieder hell und die Leute machten sich auf den Weg zu Arbeit, man konnte richtig zu sehen, wie die kleine Stadt wieder zum leben erweckt wurde. Sie hatte sich beide viel erzählt, aber nichts wichtiges, eher uninteressante Dinge und denn noch, war es ihnen beiden nicht langweilig geworden. Und auf einmal musste Jäsen wieder an das dunkelhaarige Mädchen mit den eisblauen Augen denken. Er hatte sie doch tatsächlich vergessen gehabt, wie war das möglich?

Er seufzte unbemerkt, was Charlotte keinesfalls entging. „Alles in Ordnung?“, hakte sie dem nach und musterte ihn. Er nickte, schob sich noch ein Stück Pizza in den Mund. Dann als er das Stück her runter geschluckt hatte wandte er sich an sie: „Ja, doch ist alles Bestens, ich mache mir nur etwas Sorgen um eine gute Freundin.“, irgendwie kam er sich komisch vor sie gute Freundin zu nennen, aber was anderes war zwischen den Beiden doch auch nicht oder? Er wollte zwar, aber sie wollte nicht und was sollte er daran ändern? Warum wollte sie eigentlich nicht? her je, sie ist ein Vampir und er denkt darüber nach mit ihr eine Beziehung zu führen, war er noch bei sinnen? „Was ist denn mit ihr?“, fragte sie ihn nun, da ihre Neugier geweckt worden war. Er wandte mit einer Handbewegung ab. „Nichts was jetzt der Rede wert wäre, wo hast du eigentlich vorher gewohnt?“, mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet und man sah ihr deutlich an das sie überlegte. „ich habe auf einen kleinen Hof in einen kleinen Dorf gelebt, den Namen des Dorfes brauche ich eigentlich gar nicht zu erwähnen, denn mit seinen 8 Einwohnern, kennt es hier wohl keiner.“, sagte sie grinsend. Er legte seine Stirn etwas in Falten, darüber verwundert warum sie ihn nicht einfach den Namen verriet, aber wahrscheinlich hatte sie ihre Gründe, vielleicht eine schlechte Vergangenheit und nun war sie hier, um damit ab zu schließen, also fragte er nicht weiter nach und sie beließen es dabei.

 

Als Josephine wieder zu sich kam, spürte sie das sie in ihrem warmen, bequemen Bett lag, aber sie erinnerte sich nicht daran, wie sie hier her gekommen war, langsam richtete sie sich auf und bemerkte auch das sie ihr Nachhemd trug, außerdem schien sie Socken an zu haben. Verwundert schlug sie die Bettdecke weg und stellte fest, das sie keine Socken, sondern Verbände trug, wer hatte ihr die um gemacht? Und überhaupt, wie war sie in ihre Wohnung gekommen? Außerdem zog der Geruch von heißen Wasser und Kräutern durch die Zimmer. „Jäsen?!“, rief sie fragend. Aber dann fragte sie sich sofort wie sie auf die Idee kam das es Jäsen war der hier in der Wohnung umher irrte, das war nun wirklich lächerlich. Eigentlich kämen nur zwei Leute in Frage Liam oder…. Plötzlich ging ihre Zimmertür auf und Hannes betrat ihr Schlafzimmer, er hatte ein Tablett in der Hand und strahlte Josi an, als er sah dass sie wach war. „Guten Morgen!“, begrüßte er sie und stellte das Tablett neben ihr auf den Nachttisch. Dann marschierte er zum Fenster und öffnete die Vorhänge, sofort strömte das Tageslicht hin ein und erhellte den Raum freundlich. „Hannes, du??“, konnte sie es kaum glauben und war nun deutlich verwirrt. Er wandte sich zu ihr. „Klar ich, wer sonst? …“, kurz legte er eine Denkpause ein dann nickte er. „Ach so, ja klar, Liam. Nein, den arroganten Kerl habe ich nach Hause geschickt, der meinte doch tatsächlich, das deine Wunde nicht verarztet werden müssten. So ein Spinner!“. Hannes setzte sich zur ihr aufs Bett und deutete auf das Tablett, wo ein Bescher Tee (wahrscheinlich hatte Hannes diesen wieder selbst gemixt) und Zwei Scheiben Brot standen. Sie wusste es würde nichts helfen, wenn sie ihn sagen würde, dass sie kein Hunger hatte, also nahm sie lächelnd ihre Scheibe Brot, biss ab und spülte dann mit den Tee nach. „Hab ich etwa…“, wollte sie grade anfangen, doch Hannes unterbrach sie:

„Du hast nicht geträumt nein. Du und die Auserwählte, womit hast du das nur verdient, dir wird wohl noch einiges bevor stehen. Ach ja, bevor ich es vergesse..“, er griff zum Fußende des Bettes und nahm die Zeitung die dort lag, eine bestimmte Seite war schon aufgeschlagen, die reichte er ihr nun. Josephine stellte den Becher ab und lass den Titel laut vor: „Neues Opfer von unbekannten Mörder gefunden“, sie schluckte und lass den Rest auch noch durch. Diesmal wurde ein 8 Jähriges Kind zerfleischt gefunden, es war wohl von der Schule am Nachmittag nicht nach Hause gekommen und hatte sich stattdessen im Wald mit Freunden zum spielen getroffen, gegen Abend, so erklärten es die anderen 3 Kinder, hatten sie sich getrennt und jeder war nach Hause gegangen. Marcel (so hieß das Kind) wollte wohl den schnelleren Weg durch den Wald nehmen, doch kam er zu Hause nie an, er wurde stattdessen von einen Hundeführer an einen östlichen Waldweg tot aufgefunden, dieser alarmierte sofort die Polizei, neben der Leiche konnte man Pfoten abdrücke finden, die von der Größe her von einen Wolfshund, sein könnten.

„Warum zeigst du mir das?“, fragte sie ihn als sie die Zeitung zu Seite legte.

„Ich dachte dass es dich interessiert, oder nicht?“

„Schon aber, ich weiß nicht, mich nervt das grade alles nur, weist du wie sehr meine Füße gestern schmerzten und ich möchte nicht wissen was ich noch durch zu machen habe! Das ist doch echt unfair, ich weis nicht einmal ob ich das überhaupt alles möchte!“

Hannes lächelte beruhigend und erhob sich vom Bett dann drückte er sie sanft an den Schultern zurück ins Bett und deckte sie zu. „Du bleibst erst einmal liegen und ruhst dich aus, du wirst sehen deine Füße sind Morgen früh fast wieder heil und du wirst auch wieder fit sein, wenn du möchtest bleibe ich hier bei dir?“, fragte er sie und wartete eine Antwort ab. „Woher weist du eigentlich das ich die Auserwählte bin? Und von Liam und so?“, ha diese Frage schwebte ihr grade echt im Kopf rum, denn sie hatte ja noch nicht die Gelegenheit gehabt ihn dies zu erzählen und wahrscheinlich hätte sie es ihn auch gar nicht erzählt, es reichte schon das sie es wusste. „Schätzchen, ich bin ein Vampir und kein junger mehr. Ich habe gute Drahte nach oben und bin immer bestens informiert.“ Eigentlich hätte sie es sich denken können. „Danke Hannes, für alles, aber du brauchst nicht mehr hier zu bleiben, ich werde dich anrufen wenn ich deine Hilfe brauche, ich möchte jetzt einfach nur schlafen!“, gab sie zu und gähnte, sie war wirklich noch müde und ihr Körper fühlte sich irgendwie Kraftlos an. Hannes nickte. „Gut, dann schlaf dich aus, ich werde Morgen früh, vor der Arbeit noch einmal zu dir kommen und nach dir sehen. Ich denke Liam wird dich erst einmal in Ruhe lassen, jedenfalls für heute…“, obwohl sie nicht vor gehabt hatte jetzt sofort wieder einzuschlafen, hatte sie den Satz von Hannes nicht einmal zu Ende gehört, da war sie auch schon ins Reich der Träume zurück gegangen. Hannes lächelte herzig und verließ dann das Schlafzimmer. Ließ sie alleine zurück in ihrer Wohnung.

Der Abend war wirklich nett gewesen mit Charlotte aber jetzt war er wieder zurück in der Realität, wenn man es denn noch so nennen konnte, immer hin machte er sich die ganze Zeit Sorgen um einen Vampir. Was sie wohl grade machte? Fragte er sich und schlug die Zeitung zu, legte sein Frühstücksbrot beiseite und spielte für einen Momentlang mit den Gedanken, einfach bei ihr zu klingeln und sie zu fragen ob sie Zeit hatte. Doch würde sie ihn überhaupt auf machen? Sie hatte ihn zurück gewiesen und nicht er sie, er hatte ihr gezeigt das er sie liebt und sie hatte ihn einen Korb gegeben, seine Gefühle verletzt und sich eigentlich nicht darum gekümmert wie es ihn ging und denn noch wollte er nichts anderes als bei ihr in der Nähe zu sein, er konnte sich auf gar nichts anderes konzentrieren nicht einmal auf Schule hatte er Lust. Er würde einfach so lange durch hängen bis Josi wieder ein Lebenszeichen von sich gab.

 

*Regungslos hielt sie ihn in seinen Armen, sie hatte ihn gebissen, sie hatte ihn wirklich gebissen! Sie wollte ihn doch verwandeln! Was hatte sie getan? Sie hatte ihn umgebracht. Das Kerzenlicht fackelte mild und verpasste den Raum nun nicht mehr eine ruhige, romantische Atmosphäre, sondern nun wirkte alles bedrohlich und kalt. Julius Augen waren geschlossen, er hatte sich nicht einmal gegen ihren Biss gewehrt gehabt, denn er hatte ihr vertraut, ihr sein kostbares Leben anvertraut und sie hatte es vernichtet. Ihre eisblauen, großen Augen füllten sich mit Tränen und ihr Herz pochte wild. Bumm Bumm… Bumm Bumm… immer wieder und sehr schnell ging ihr Herzschlag, wieso war es nicht sein Herzschlag den sie hörte?

Noch immer hatte sie seinen Blutgeschmack im Mund, nie mehr würde sie diesen lieblichen, kostbaren Sinnesrausch vergessen. Sie hatte ihn getötet! Nur schweren Herzens ließ sie ihn los und schaute seine perfekte, leblose Hülle an, seine Haut glänzte noch immer im Kerzenlicht, aber nun wirkte alles so anders, sein Körper lag vor ihr, unter ihr. Es ekelte sie, nicht sein toter Körper, sondern dass sie ihn umgebracht hatte, sie! die ihn doch liebte und verehrte. „Julius…“, zitterte ihre Stimme heißer und sie strich ihn zärtlich über seine noch warme Wange. Doch er würde ihr nie mehr eine Antwort geben. Wie hatte er sie liebevoll genannt?? Engel… sie schluckte schwer, sein Blut klebte noch an ihren Lippen.

Sie war kein Engel. Doch, aber ein anderer als er es meinte, sie war  nichts weiteres außer ein Todesengel! Als sie sich vom Bett erhob und ihr Gewand überstreifte schwor sie sich, sich nie mehr zu verlieben, nie mehr zu versuchen einen Menschen zu ihrem Gleichen zu machen. Genug Gründe hatte sie ja.

  1. Es war eine Qual zu wissen man würde Ewig leben, aber nur wenn man andere Seelen dafür tötete.
  2. zu wissen das man lebte und denn noch nicht lebendig war
  3. jeden den man liebte oder mochte überlebte man.
  4. man musste versteckt leben, sein Geheimnis hüten
  5. es gab für einen keinen Dezember, Januar, Sonne oder Mond, den die Zeit war für einen selbst gestorben, man hatte eine endlose Ewigkeit vor sich….*

Plötzlich schreckte sie auf, Draußen dämmerte es bereits schon, sie hatte den ganzen Tag verschlafen und fühlte sich trotzdem noch ausgelaugt und fertig.

Aber ihr war wieder klar geworden, dass sie sich wirklich von Jäsen fernhalten musste, ihn durfte nicht das gleiche Schicksal erwarten, wie es Julius erleiden musste. Sie hatte es sich geschworen und sie würde es auch halten! Die Erinnerungen hatten sie gewarnt oder warnten sie immer wieder davor, etwas zu begehen was ihren Verstand zerstörte und die Bestie in ihr erwachen ließ!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.10.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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„Krachen, Scheppern und dann gewaltiger Lärm, als ein schwerer Gegenstand an die Wand geworfen wurde. Oh verdammt, die Verrückte spielte drüben in der Küche schon wieder ihr absolutes Lieblingsspiel – Geister vertreiben. Gleich würde sie hierher ins Wohnzimmer stürzen, wo ich versuchte, in Ruhe meine Hausaufgaben zu machen. Und dann würde sie mir wieder lang und breit erklären, welches Gespenst gerade versucht hatte, durch die Wand zu gehen und sie anzugreifen. Ich hasste sie! Ich hasste dieses Weib aus ganzem Herzen!“ Die 13-jährige Eva lebt in einer nach außen hin heilen, kleinbürgerlichen Familie. Hinter der geschlossenen Tür herrscht Tag für Tag eine Hölle aus psychischer und physischer Gewalt durch die psychopathische Mutter und den egomanischen Vater. Verzweifelt versucht sie, sich daraus zu befreien. Vergebens - bis ihr ein altes Buch in die Hände fällt. Als letzten Ausweg beschwört sie daraus einen Teufel. Er bietet ihr seine Hilfe an. Aber sein Preis ist hoch...

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