Iris Fritzsche

Sie sterben nie aus

Jeder wird sich sicher fragen,welche Rasse da nicht vom allgemeinen Aussterben bedroht ist. Doch dazu muss ich etwas weiter ausholen. Darauf gestoßen wurde ich durch einen seltsamen Zufall in einem Gespräch, welches sich zu Beginn um Grippeviren drehte und bei der Bürokratie andete. Irgendwo dazwischen passierte es. Ich weiß heute nicht mehr genau wie und wann. Doch irgendwie landeten wir beim Thema Ritter. Nicht weit davon entfernt lagen auch die Themen Mittelalter, Burgfräulein, Knappen, Keuschheitsgürtel und noch einige mehr.
Doch bleiben wir einmal bei den Rittern. In schweren eisernen Rüstungen ritten sie auf ihren Pferden durchs Land und sorgten für Recht und Ordnung, auf die Weise, wie sie eben jene Themen verstanden. Es waren zumeist hochgestellte oder adlige Personen, die vom König für besondere Leistungen in den Ritterstand erhoben wurden. So zumindest wird es in vielen Filmen zu diesem Thema dargestellt. Sie kämpften gegen Feinde des Landes, für die Ehre ihrer Damen und in Märchenfilmen sogar gegen Drachen und andere Sagengestalten. Später wurde dieser Begriff dann nur noch im übertragenen Sinn verwendet, eben wenn ein Herr sich für eine bestimmte Sache besonders einsetzte.
Und dann waren da noch die sogenannten Raubritter. Ebenso im Ritterstand wie die positiven Helden, stellten sie die negative Seite dieses Standes dar. Mordend und brandschatzend zogen sie durch die Lande, alles einverleibend, was nicht niet- und nagelfest war. Auch sie hatten natürlich ihr Gefolge, welches treu zu ihnen hielt. Aber nur deshalb, weil so mancher gute Happen für sie bei den Aktionen ab fiel.
So weit zum geschichtlichen Teil der Sache, die aber im anfangs erwähnten Gespräch gar nicht zur Sprache kam. Diese Hintergrundinformationen spulten währenddessen irgendwo im Kopf ab. Wir waren ja im Zusammenhang von Bürokratie und aussterbenden Arten auf dieses Thema gekommen.Plötzlich stellten wir fest, dass es auch in der heutigen Zeit noch Ritter und auch Raubritter gibt. Heute aber sehen sie anders aus, kleiden sich nicht mehr in Rüstungen aus Eisen. Schwert und Schild haben auch eine Wandlung durchlaufen. Wie aber sehen sie heute aus, die Ritter und Raubritter, woran erkennt man sie? Nun, sie tarnen sich und passen sich der Zeit und den Gegebenheiten an. Die eisernen Rüstungen vertauschten sie gegen bequeme Anzüge (höher gestellte Rittersleute tragen dementsprechend Maßanzüge von bekannten Modeleveln.) der Helm wurde eingetauscht gegen einen Hut. Auch Schwert und Schild erfuhren eine Verwandlung. Das Schwert der heutigen Ritter ist der Kugelschreiber, Füllhalter oder auch Rotstift, das Schild der Aktenordner, die Vorschriften oder das Gesetzblatt.

                                   Na, wem kommen diese Ritter bekannt vor?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.10.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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