Yvonne Habenicht

Neues Leben und zurück

NeuesLeben und zurück

Es begann damit, dass er morgens beim Erwachen meinte, in einem riesigen leeren Loch zu liegen, so leer, dass nicht einmal Dunkelheit darin war. Er sah sich im dämmerigen Zimmer um: Alles war wie immer, alles stand an seinem Platz, und doch war es anders, wie eine Fata Morgana, zu der jeder reale Bezug fehlte. Dem Zwang jahrelanger Gewohnheit folgend, stand er auf, spulte das morgendliche Programm vom Rasieren, über das Glas Milch bis zur Fahrt ins Büro ab. Doch beständig tickte in seinem Kopf die Frage, wozu er das eigentlich tat.
Die Sekretärin empfing ihn mit dem üblichen „Guten Morgen, Herr Steiner“-Lächeln und dem obligatorischen Stapel von Papieren und Terminerinnerungen.
„Nein, stornieren Sie den Flug, ich fliege nicht zu der Tagung“, fauchte er die Verblüffte an. „Schicken Sie Winter oder sonst wen heute abend zu Grünecke. Ich bin verhindert.“
„Aber...“
Er schlug ihr die Bürotür vor der gepuderten Nase zu.
Dem folgenden Termin mit einem Großkunden konnte er sich nicht entziehen. Doch der Besucher verließ kopfschüttelnd das Büro. Steiner selbst hatte das konfuse Gespräch bereits vergessen. Anschließend verwirrte er etliche Mitarbeiter durch unsinnige Anweisungen und geradezu alberne Antworten auf ihre Fragen. Gegen Mittag verließ er kommentarlos das Büro, von wo aus er seit zehn Jahren erfolgreich die Geschäfte der Münchener Niederlassung vom „Autohaus Baumann Verkauf, Vermietung, Abhol- und Bringeservice“ leitete.
Zu Hause stellte er sich vor den Spiegel und betrachtete sich wie eine lästige Fliege.
„Thomas“, sagte sein Spiegelbild, „du bist ein Idiot. Wozu machst du dich in dem Autohaus zum Affen? Alles, was von dir bleiben wird, sind bestenfalls schwarze Ziffern in einer Bilanz. Dafür schwatzt du den Leuten teure Autos auf, die sie nicht brauchen, ärgerst dich mit zickigen Kundenwünschen herum, kannst nicht schlafen, wenn ein Geschäft zu platzen droht. Du bist nichts weiter als Autozubehör und eigentlich lebst du gar nicht.“
Das Spiegelbild hatte Recht, Thomas Steiner hatte plötzlich keinen anderen Wunsch, als diesem Abklatsch von Leben zu entrinnen. Tief drinnen spürte er, dass der Widerwille schon lange an ihm nagte, nur war er zu feige gewesen, es einzugestehen. Er blickte sich in seiner noblen Häuslichkeit um und versuchte die Dinge auf das zu reduzieren, was er wirklich brauchte. Es blieb herzlich wenig übrig.
Jonas Friedel fiel ihm ein, der seine alte Anglerhütte verkaufen wollte. Die Gicht plage ihn, und mit dem Angeln sei es aus. Vor vielen Jahren waren sie mal gemeinsam dort gewesen. Er meinte, die Hütte vor sich zu sehen, und sie erschien ihm auf einmal, wie ein traulicher Zufluchtsort, ein Himmelswink, der einzig erstrebenswerte Platz.
„Nein, die Hütte ist noch nicht verkauft. Zu abgelegen, was weiß ich“, antwortete Friedel am Telefon, „willst du plötzlich angeln? Ist gut für die Nerven.“
„Vielleicht. Kann ich sie mir heute noch mal ansehen?“
„Heute gleich. Na, von mir aus. Du weißt aber, dass es eine ganz schöne Fahrt ist.“
„Macht nichts.“
Als Thomas Steiner nachts zurück in München war, hatte er die Hütte gekauft, und sein Entschluss stand unverrückbar fest: er würde der verdammten Wohlstandsgesellschaft mit dem ganzen An- und Verkauf ade sagen. Schon der Anblick der Hütte da oben im Wald, der Geruch von Laub und Tannen, der plätschernde Bach, der kleine See, waren wie ein Neubeginn gewesen. So machte er sich an den Abbruch der Zelte, wie er es bei sich nannte. Er schrieb seine Kündigung „aus gesundheitlichen Gründen“ an die Hauptniederlassung. Dann verkaufte er das Auto und erstand einen geländegängigen Jeep, suchte einen Makler auf, den er mit der Vermietung seiner Wohnung beauftragte und sortierte daheim seine Kleidung aus. Alles, was er zukünftig nicht brauchen würde, lud er beim „Roten Kreuz“ ab.
Alsdann begann er eine Liste der Dinge aufzustellen, die er für sein neues, einfaches Leben brauchte. Am Ende entschloss er sich, noch einen Hund auf die Liste zu setzen. Ein Hund würde genau die richtige Gesellschaft dort oben im einsamen Wald sein.
So wurde aus dem erfolgreichen Geschäftsmann „der Steiner in der Hütte da oben“, wie sie ihn unten im Dorf nannten, wo er sich nur für den monatlichen Einkauf blicken ließ. Er lernte die Stimmen des Waldes kennen, dem Himmel das kommende Wetter anzusehen, die Spuren der Tiere zu unterscheiden. Der See gab genug frischen Fisch her, den auch Troll der Hund nicht verschmähte. Steiner sägte und spaltete Holz für den Winter, der lang und kalt hier oben sein würde. Das Wasser musste er aus dem Bach holen, dessen Plätschern und Rauschen alle Tage füllte, gekocht wurde auf einem Propankocher, der in einer zur „Küche“ abgeteilten Ecke des Raumes stand. Im Winter würde er den alten Kamin heizen.
Von Tag zu Tag gewann er an Gewissheit, das Richtige getan zu haben. Er vermisste nicht den gewohnten Komfort. Für was schon hatte er ihn denn genutzt, wenn nicht, um sich mit zunehmendem Stress, hektischer Arbeit und wachsender Unzufriedenheit weiteren Komfort zu leisten. Wie ein Goldhamster in seinem Laufrad hatte er gelebt. Jetzt jedoch blickte er am Abend stolz auf die bezwungenen kleinen und großen Herausforderungen des vergangenen Tages, fühlte sich stark, gesund und ruhig wie nie zuvor. An den milden Sommerabenden saß er vor der Hütte, lauschte den letzten Vogelstimmen, und Troll hörte, ihm zu Füßen liegend, seinen Monologen zu. Manchmal schrieb Steiner diese Monologe nieder, so sehr bewegte ihn sein jetziges Leben.
Eines Tages, als sich schon der Herbst ankündigte, brach Motorengeräusch in die Stille seiner Einsamkeit. Troll spitzte die Ohren und schlug heftig an, als ein grauer Kleinbus in Sicht kam. Der Hund knurrte die Männer unwillig an, Steiner gebot ihm Ruhe. Die Männer entpuppten sich als ein Fernsehteam. Schon während der erste auf Thomas zukam, surrte die Kamera. Eine Sendung über alternative Lebensformen machten sie, hätten von ihm gehört, dem Aussteiger aus der großen Geschäftswelt. Steiner fand weder Zeit zum Überdenken noch zum Widersprechen. Es gebe doch viele Menschen, denen das nahe zu bringen sei. Und er sei doch ein so blendendes Beispiel. Und..., und..., und...
Was soll’s, dachte sich Steiner, kann wohl nichts schaden, ich muss mich nicht verstecken. Also ließ er das Team gewähren. Nur Troll schien sehr erzürnt über den Einbruch der zivilen Hektik in seine friedliche Welt.
„Na, nun ist’s gut, sie sind wieder weg. Wie sie nur gerade auf uns gekommen sind?“, meinte Steiner zu dem Hund, als der Bus sich den Berg hinabquälte.
In der nächsten Zeit war er mehr denn je mit dem Beschaffen von Holzvorräten und Einkäufen für die kalte Jahreszeit beschäftigt. Hier oben war früh mit Schnee und Eis zu rechnen und damit, dass die Zufahrt zum Dorf zeitweilig unpassierbar sein konnte.
So ging gut ein Monat dahin, bis wieder ein Auto aufhorchen ließ. Thomas Steiner glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als sein ehemaliger Direktor und seine Frau vor ihm standen.
Stroebeler musterte ihn. Der Mann in der fleckigen, wattierten Joppe, dessen wettergegerbtes Gesicht von einem dichten Vollbart und schulterlangem Haar umrahmt war, hatte kaum Ähnlichkeit, mit dem einstigen erfolgreichen Geschäftsleiter.
„Hier also haben Sie sich verkrochen, Steiner. Und das erfahre ich aus dem Fernsehen.“
Steiner bat die beiden notgedrungen in sein bescheidenes Reich, bot ihnen heißen Tee an.
„Warum haben Sie nichts gesagt, Steiner? Ich hätte Ihnen doch eine Auszeit zugestanden. Gestehe sie Ihnen immer noch zu. Von mir aus bis in den Winter. Dann wird es Sie hier schon hart ankommen. Noch liegt Ihre Kündigung auf Eis.“
Steiner schüttelte den Kopf. „Sie ist so ernst gemeint wie am ersten Tag, Herr Stroebeler“, sagte er bedächtig, „verstehen Sie bitte, ich will keine Auszeit. Ich bleibe hier. Fühl mich hier wohl. Hab zuvor einfach nie richtig gelebt.“
„Und das hier,“ Stroebeler sah sich zweifelnd in der ärmlichen Hütte um, „das ist richtiges Leben, meinen Sie? Himmel, Sie waren der beste Mann, den ich je hatte. Ihnen stand doch alles offen.“
Steiner schüttelte den Kopf. „Da sprechen wir verschiedene Sprachen.“
Stroebeler und Gattin wirkten erleichtert, als ihnen die beginnende Dämmerung Grund für einen schnellen Abschied gab. Steiner war nicht weniger froh.
Doch der Direktor war nur der Vorbote folgender Einbrüche in die Waldstille. Nicht nur, dass im Dorf haufenweise Post auf den Steiner aus der Hütte wartete, es gab auch jene, die sich nicht aufs Schreiben beschränken und den Aussteiger selbst in Augenschein nehmen wollten. Am schwersten abzuschütteln waren vier Abgesandte unterschiedlicher Sekten, die ihn unbedingt für sich gewinnen wollten, sozusagen als Aushängeschild des richtigen Weges zu Gott. Gleichfalls kamen einige Leute, die ihn für Projekte alternativen Lebens gewinnen wollten. In der irrigen Annahme, sie so los zu werden, schrieb Steiner ihnen Schecks aus. Das hatte zur Folge, das die Kette der ungebetenen Gäste noch länger wurde.
Thomas Steiner wünschte langsam sehnlichst, der Winter möge mit Macht hereinbrechen, den Bergweg unbefahrbar und sämtlichen Besuchen ein Ende machen. Er verfluchte seine eigene Dummheit, nicht wie Troll dem Fernsehteam die Zähne gezeigt zu haben. Wenn er jetzt mit dem Hund aus dem Wald oder vom See zurückkam, verlangsamte er den Schritt und hielt erst Ausschau, ob irgendwer auf ihn lauerte. Seit einige Besucher Troll mit Wurst und anderen Leckereien bestochen hatten, war das Tier ihnen freundlicher gesinnt. Steiner hätte es lieber gesehen, er wäre dem einen oder anderen knurrend und zähnefletschend begegnet.
Dann kam der Winter, jäh und heftig. Die Äste der Bäume knarrten unter der Schneelast, der See erstarrte unter dickem Eis. In der Frühe musste Steiner sich einen Weg vor der Hüttentür schaufeln, und im alten Kamin prasselte beständig das Feuer. Troll hatte Eiszapfen im Fell und Steiner im Bart, wenn sie lange draußen blieben. Selbst der robuste Jeep schaffte nur mit Mühe die Abfahrt ins Dorf im Tal. Dort fragte sich jetzt mancher, wie lange es der verrückte Einsiedler da oben noch aushalten werde. Doch Steiner trotzte dem Winter, ja, er genoss Wind, Eis und Schnee wie ein noch nie erfahrenes, einmaliges Abenteuer. Er glaubte, nun auch wieder die ersehnte Abgeschiedenheit und Ruhe zu haben, jedenfalls bis zu dem Tag, als eine Gruppe von vier jungen Schneewanderern an seiner Hütte Halt machte.
Die Dämmerung war schon nahe und der finstere Wolkenhimmel versprach neuen Schneefall. Sie hatten sich wohl in der Zeit verschätzt. So blieb Steiner nichts anderes übrig, als ihnen anzubieten in der Hütte zu übernachten. Den ganzen Abend setzten sie ihm mit Fragen zu über sein Leben im Wald und die Beweggründe, sich so zurückzuziehen. Er antwortete wortkarg und unwillig, misstrauisch, es könne sich vielleicht einer darunter befinden, der ihn neuerlich ins Licht der Öffentlichkeit zerren wollte.
„Für mich wäre das nichts, so’n Steinzeitspiel, weit und breit kein Mensch. Für kurze Zeit vielleicht...“, meinte einer der jungen Männer, „aber es ist auch was anderes, wenn man, wie Sie, genug Geld hat, um jederzeit den Rückzug anzutreten.“
„Ich denke nicht daran“, murrte Steiner, verärgert über das herablassende „Steinzeitspiel“, während er zum dritten Male neuen Tee brühte und ein weiteres Brot in Scheiben schnitt. Seine Gäste aßen wie die Scheunendrescher und schienen an Schlaf nicht zu denken.
„Als das über Sie damals im Fernsehen kam, hab’ ich gedacht, das ist vielleicht gar nicht echt und nur so getürkt für die Sendung“, sagte einer.
„Und als dann noch Ihr Chef öffentlich tönte, er halte Ihnen alle Wege offen, dachte ich: na, besser kann man’s ja nicht haben“, schob der neben ihm Sitzende nach und stopfte sich ein Stück Butterbrot in den Mund.
„Aber, trotzdem alle Achtung, ist bestimmt kein Pappenstiel, so zu leben. Vermissen Sie wirklich nie das Stadtleben, die Bequemlichkeit, Gesellschaft und alles?“, wandte sich der Vierte an ihren Gastgeber. Der schüttelte nur den Kopf.
„Nein, das hing mir zum Hals raus.“
In der Nacht lagen die vier auf dem Boden der Hütte verteilt unter allen vorhandenen Decken. Am Morgen fütterte Steiner sie mit Butterbroten und Kaffee ab, um sie dann aufatmend zu entlassen. Doch das „Steinzeitspiel“ und der allzeit mögliche Rückzug gingen ihm nicht aus dem Kopf. Ihn wurmte, dass man ihn und seine Lebensart offenbar für eine nicht ganz ernst zu nehmende Marotte hielt. Erst, als er seinen Unmut gehörig am Hackklotz ausgelassen hatte, fühlte er sich etwas besser.
Als der Winter sich fürs Erste ausgetobt hatte, wurden die Schneefälle seltener, auch die Stürme legten sich, und häufiger schien eine weißblendende Sonne vom eisblauen Januarhimmel. Vielleicht verlockte dies das Fernsehteam, sich seiner wieder zu erinnern, vielleicht auch ein Mangel an Sendeideen. Jedenfalls gelang es ihm, trotz festen Vorsatzes wieder nicht, sie abzuschütteln. Er war ihrer Redegewandtheit und Hartnäckigkeit einfach nicht gewachsen. Das alte Verhandlungsgeschick war ihm gänzlich abhanden gekommen. Am Ende ließ er die Filmerei und Fragerei zu, um nur bald wieder Ruhe zu haben.
Er hätte es sich denken können, sagte er sich ärgerlich, als demzufolge mit dem Einzug des Frühlings mehr lästige Neugierige denn je sich bei seiner Hütte einfanden.
„Troll, ich komme mir vor wie ein seltenes Tier im Zoo, das alle bestaunen wollen. Fast sollte man Eintritt verlangen“, sagte er eines Abends zu dem Hund. „Wenn das so weiter geht, müssen wir uns früher oder später was anderes ausdenken.“
Der Hund hob und senkte die spitzen Ohren, als wolle er bekunden: mir soll’s recht sein.
Auch im Dorf nahm man den Mann aus der Hütte nun nicht mehr mit der alten Gelassenheit zur Kenntnis. Einer, der schon zweimal im Fernsehen gewesen war und der soviel Post und Besucher bekam, an dem musste was dran sein. Außerdem kehrten die Besucher oft unten im Gasthof ein, was dem Wirt sehr gut gefiel und weshalb er es sich auch nicht nehmen ließ, ihnen allerlei vorwiegend Erdachtes über den einsamen Mann in der Hütte zu erzählen. Kurz, Steiner wurde mehr und mehr zur Attraktion. Der Fleischer schob ihm schon mal einen zusätzlichen Schinken und Knochen für den Hund zu und der Bäcker haltbare Kuchen. Der Wirt lud ihn zu Bier und Obstbrand ein. Es klang schon mal durch, dass, falls die Fernsehleute wiederkämen, er doch mal auf das Dorf aufmerksam machen könnte.
Zusehends entfernte sich Steiners „neues Leben“ immer weiter von dem, was ihm vorgeschwebt hatte, als er vor fast einem Jahr die alte Hütte bezog.
Als ihm einmal wieder schwatzende Besucher die Fische vertrieben hatten, setzte er sich auf die morsche Bank vor der Hütte, streckte die Beine aus und dachte nach.
„So geht das nicht weiter“, sagte er zu seinem vierbeinigen Zuhörer, „hier hat man keine Ruhe mehr. Nicht mal mehr in Ruhe angeln kann man. Wer bin ich denn? Kann man denn nicht einfach seinen Frieden haben? Troll, es liegt einfach daran, dass wir hier wie auf einem Präsentierteller sitzen. Allein in der Natur zu leben, bescheiden zu sein und zufrieden, das ist was Ausgefallenes. Darum müssen uns alle begaffen und ausfragen. Pass auf, ich weiß, wie wir zur Ruhe kommen. Wir tauchen einfach unter, wo sich keiner um uns kümmert.“
Und so kam es, dass Thomas Steiner die Hütte verschloss und sich mit Troll und seinen Habseligkeiten auf den Weg machte. Er fuhr nicht durch das Dorf. In einer entlegenen Kleinstadt ließ er sich bei einem Friseur den Bart und das Haar stutzen, besorgte saubere Kleidung, die so alltäglich wie möglich aussah. Er verkaufte den Jeep weit unter Preis, legte sich einen bescheidenen Kleinwagen zu und fuhr nach München, wo er sich eine Wohnung in einem Hochhaus mietete, in dem nicht damit zu rechnen war, das einer sonderlich auf den anderen achtete. An den Stadtlärm und das Gewimmel musste er sich erst wieder gewöhnen und auch Troll winselte eine Zeit lang dem Wald nach. Dafür ließ sie nun ein jeder in Ruhe. Keiner fand sie interessant genug für Fragen oder gar Fernsehaufnahmen. Viel Zeit hatte Thomas Steiner jetzt. Kein Holz war zu hacken, keine Hüttenwände auszubessern, den Fisch holte man vom Markt. Im nächsten Winter würde er nur die Heizung aufdrehen müssen. Steiner entschloss sich, sich wieder nach einem Job umzusehen. Nichts mit Autos, nichts Aufsehen erregendes, einfach ein unauffälliger Job, der seine Zeit füllte und verhinderte, dass all seine Ersparnisse für das teure Stadtleben draufgingen.

Copyright © by Yvonne Habenicht
Deutschland/ Berlin 2002

Der erfolgreiche Geschäftsmann Steiner zweifelt eines Tages am Sinn seines Lebens. Er wird zum "Aussteiger" und zieht sich in eine einsame Hütte im Wald zurück. Doch der Traum von absoluter Ruhe währt nicht lange.Yvonne Habenicht, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Entscheidung am Bahnhof Zoo von Yvonne Habenicht



Die Geschichte spielt im Berlin der 90er Jahre.

Den beiden Freundinnen Andrea und Sigrid hat im Laufe weniger Monate das Schicksal übel mitgespielt. Mit dem Weihnachtsfest scheint sich eine positive Wende anzukündigen. Andreas Beziehung zu Wilfried Ruge, die anfangs unter keinem guten Stern zu stehen schien, festigt sich. Auch ihre Freundin glaubt in Wilfried ein verlässlichen Kameraden zu sehen. Beide Frauen nehmen ihr Schicksal optimistisch in die Hand.

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