Mike Pfeifer

Wenn ich nur 24 Stunden zu leben hätte ...

"Irgendwann muss ein jeder mal den Löffel abgeben", dachte ich mir, als mir mein Hausarzt die frohe Botschaft verkündete, dass ich in 24 Stunden nicht mehr bin.
Täglich um 5:30 Uhr aufstehen, um anschließend meinen allmorgendlichen Weg zur Toilette zu beschreiten, dort meine stark gefüllte Blase zu entleeren und danach meine vom Schlafsand dick beschichteten Augen mit eiskaltem Wasser zu reinigen, ist endlich tabu. Das nervige Kaffeekochen und der immer wiederkehrende Kampf mit dem Zuckerstreuer - das Teil hat sich noch nie anständig nachfüllen lassen - fallen demnächst zugunsten meiner Wenigkeit aus. Der Zeitdruck, der auf einem morgenmuffligen Raucher, wie ich es einer bin, lastet, ist heute abgeschafft. Denn den Weg zur Berufschule kann ich mir heute sparen. Dieses langweilige Politik-Geschwätz, sowie meinen noch so nervigen Deutschlehrer werde ich wohl heute am wenigsten vermissen. Eigentlich gibt es Leute, die es eher verdient hätten, zu sterben, aber sei es drum. Heute bleibt der Stress liegen. Heute werden keine ankommenden Anrufe auf dem Handy, sowie auf dem Haustelefon entgegen genommen. Heute ist mein letzter Tag und den werde ich sinnvoll nutzen. Wenn ich nur noch 24 Stunden zu leben habe, lege ich endlich mal die Beine hoch.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.11.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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