Yvonne Asch

Gefährliche Liebe____Ende...30

 

Er küsste mit so viel Hingabe ihren Hals, aber sie blieb steif liegen, er spürte richtig dass sie es nicht wollte, dass sie sich ihn nicht öffnete. Er durfte es nicht versauen, nicht seinen ganzen Plan nicht seine ganze Arbeit und vor allem nicht seine letzte Chance. Zärtlich strich er ihr durch die Haare und schaute sie liebevoll und zugleich besorgt an. Er sah ihr tief in die Augen, Josi hatte schon fast angst, er könnte ihr in die Seele schauen, so tief ging sein Blick. „Was ist los, Liebes?“, fragte er nun im Flüsterton und ließ ihr so viel Zeit wie sie brauchte um ihn zu antworten. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, sie wusste doch selber nicht was mit ihr los war. „Ich kann es dir nicht sagen…“, murmelte sie nur. Das war noch nicht mal gelogen, sie wusste wirklich nicht was sie sagen sollte. Ihr Herz war gebrochen, zerrissen und verblutet. Jäsen war so tief in ihr drin gewesen, das sie es einfach nicht weg stecken konnte das er sie nicht liebte, sondern sie scheinbar nur ausgenutzt hatte. Sie hatte die Bisswunden, mit eigenen Augen gesehen, aber warum wollte ihr geschundenes Herz dies trotz allem nicht glauben? Sie fühlte sich so schrecklich kraft los und verlassen. Leos nähe fühlte sich auf einmal nicht mehr gut an, sondern eher im Gegenteil, sie hatte das Verlangen danach, schnell vor ihn zu fliehen. „Kleines, hör zu, ich möchte mit an deiner Seite leben, ich möchte dir immer zu bei Seite sein, aber das kann ich nicht als Sterblicher, denn irgendwann werde ich sterben und dann bist du wieder ganz alleine und ich weis nicht ob dies dein Herz ertragen würde. Ich liebe dich, ich würde für dich das Risiko eingehen, das ich sterben könnte wenn du mich beißt…“, er wollte seine rede eigentlich noch weiter führen,  aber seine Worte hatten sie auflauschen lassen, wieso war er so versessen darauf das sie ihn Biss? „Du würdest nicht nur vielleicht sterben…“, sie hielt inne, oh, sie erinnerte sich noch zu gut daran, als sie verwandelt wurde, sie spürte wieder diesen unvergesslichen Schmerz und das Zittern ihres Körpers und dann das Gefühl wie jede Faser ihres Körpers starb. Sie zitterte an den Gedanken daran. „Du stirbst, du spürst wie dein Körper abstirbt, wie das Vampirgift, was man dir während des Bisses in die Blutlaufbahn schickt, sich im ganzen Körper austeilt und wie es scheinbar alles am Leben in dir erstickt, verätzt. Dir wird schlecht aber selbst das ist ein anderes Gefühl als sonst, ein viel schlimmeres Gefühl. Du denkst du bist in der Hölle und gleichzeitig bist du noch am Leben, du bist gefangen, zwischen Leben und Tod. Es fühlt sich an als nargen 1000 Ratten an deinen Körper, du denkst man reist dich in Stücke. Aber dein Körper blutet nicht, es gibt keine Blauenflecken, deine Lunge wird auch nicht zerquetscht, so wie du es denkst, deinen Körper passiert von außen hin nichts, aber du weist denn noch das er gestorben ist und mit ihn deine Seele…“, sie hielt inne, alles hatte sich in ihr wieder daran zurück erinnert, wie sehr sie darunter gelitten hatte, ihre kleinen Härchen hatten sich aufgestellt, es schauderte ihr bei den Gedanken daran zurück, sie hatte so bitterlich geschrieen, dachte es würde nie aufhören der Schmerz, das möchte doch kein Mensch erleben, keiner der bei klaren verstand ist?! Obwohl Jonas hätte es damals auch für sie gemacht, er hätte den Schmerz auch hin genommen, um mit ihr ewig zu leben, aber er hatte sie auch wahrhaft geliebt und sie hatte ihn getötet, sie hatte sich geschworen nie mehr jemanden zu versuchen, zu verwandeln, das musste sie einhalten!

„Das ist mir egal, Kleines, das ist ein Schmerz den ich gerne im Kauf nehme, ich möchte einfach nur bei dir sein! Bitte…. Bitte beiß mich jetzt endlich! Zögere es nicht unnötig heraus!!“, seine Stimme, klang so gierig, es verblüffte Josi, da war doch noch etwas anderes in seinen Kopf. War er etwa so gierig darauf unsterblich zu sein? Plötzlich wurde ihr klar, dass er nicht nur wegen ihr verwandelt werden wollte. Wenn es so wer würde er sie nicht dazu drängen. „Nein!!“, fuhr sie ihn nun garstig an. er sah sie erschrocken an, in ihren Augen war nun wieder dieser Glanz von Entschlossenheit, das durfte nicht war sein, wozu hatte er sich denn all die Mühe gemacht? Wieso hatte er dann extra Jäsen aufgelauert und ihn mit einen Messer in die Schulter gestochen, all seine Pläne waren fehlgeschlagen, waren zerplatzt wie Seifenblassen. Er hatte seinen Freund als Werwolf in den Wald geschickt, ihn gepredigt dass er sich nur in die Schulter beißen lassen sollte und dann verschwinden sollte! Das hatte doch alles so gut geklappt, sie hatte diesen dummen Schüler doch für einen Werwolf gehalten, wieso aber war sie nun wieder voller Entschlossenheit? Selbst das Charlotte sich an Jäsen ran gemacht hatte und ihn um den Finger gewickelt hatte, selbst das hatte sie einfach so weg gesteckt. Hatte er sie etwa unterschätzt. Er musste die Ruhe bewahren, sie musste ihn unbedingt beißen. Wenn nicht so… dann müsste er sie halt dazu zwingen, wenn er erst einmal ihr Gift in seinen Werwolfsadern hatte, brauchte er sie auch nicht mehr so unbedingt auf seiner Seite, als seine Verbündete, klar für den Hohen Rat, wäre es ein Schlag in den Nacken, ihre Hoffnungsschülerin, nun auf der Seite der Werwölfe… aber gut, darum ging es nicht hauptsächlich, wenn er es schaffte das sie ihn biss, dann war er so stark das er den hohen Rat locker besiegen konnte!

„Süße, Was ist mit dir? Fühlst du nicht so, wie ich fühle? Fühlst du nicht das wir für einander geschaffen sind?“, fragte er sie nun mit Samtstimme und schaute ihr intensiv in diese Eisblauen Augen. „Tut mir Leid Leo! Aber mein Herz gehört einen anderen!“, gab sie zu und es fühlte sich schrecklich gut an, es ausgesprochen zu haben, auch wenn Jäsen ein Werwolf war liebte sie ihn denn noch, und es war falsch sich mit einen anderen ein zu lassen, den sie doch gar nicht liebte. Klar Jäsen und sie, aus den Beiden würde niemals was werden, nicht nachdem sie wusste was er war. Aber das spielte keine Rolle, wenn sie ihn nicht lieben durfte. Dann wollte sie auch mit keinen anderen zusammen sein. Wütend über Josis Worte biss er die Zähne zusammen, an liebsten hätte er sie in Stücke gerissen aber das Schied wohl aus, er musste sich zusammen reizen.
„Warum liebst du diesen dummen Jungen? Josi, wir könnten für immer glücklich sein, verstehst du das nicht? du wärst niemals einsam, beiß mich nur einmal, nur ein Biss und wir gehören für immer zusammen!“, drängte er sie weiter. Wütend schubste sie ihn von sich runter und sprang Blitz schnell auf die Beine, das Training mit Liam hatte ihr wirklich vieles gebracht und sie würde es auch weiter hin antreten. Ohne einen Verbündeten an ihrer Seite!
„Ich gehe jetzt Leo! Tut mir Leid aber ich liebe dich nicht!“; ihre Stimme klang so hart, das sie sich selber fast davor erschreckte. Doch er baute sich vor ihr auf und versperrte ihr den Weg, für ihn war klar, das er sie nicht dazu bringen konnte, jedenfalls nicht auf die sanfte Art, die er eigentlich viel lieber vorzog. „du gehst nirgends wohin!“, machte er ihr klar und kam ein Schritt auf sie zu. Sie wich ihn nicht. schaute ihn nur zornig an. „Wenn du mich bedrängst! Könnte das nicht gut enden!“, zischte sie ihn an. doch er missachtete ihre Drohung, packte sie an ihren Armen und drängte sie zur Wand, bis sie mit den Rücken gegen die harte Wand gepresst war. „Ich bitte dich noch ein letztes mal, lass mich gehen!“, ihre Stimme klang zwar kräftig und sicher aber sie sprach trotzdem ruhig, nur wer schrie war deutlich am Verzweifeln. Er ließ zwar ihren einen Arm los und griff mit der Hand hinter seinen Rücken, um ein silbernes Messer hervor zu ziehen, nur die Messerspitze war aus Silber der Rest nicht, aber alleine das, könnte ihr Tod bedeuten und das wusste sie, sie roch das Silber, es brannte gefährlich in ihrer Nase. „Was soll das Leo?!“, fragte sie vorsichtig. Er sah sie auf einmal völlig anders an, nur noch Hass war in seinen Augen, keine Liebe, kein Mitgefühl, alles was da war, war der Hass. Es stach ihr ins Herz, hatten sie denn alle nur belogen?

„Ich hätte es gerne auf eine andere Art und Weise geschehen lassen, aber du lässt mir ja keine andere Wahl, dabei habe ich mich schon so auf unsere Liebesnacht gefreut und wir wären für immer verbunden gewesen. Das wäre doch so schön gewesen. Eine Liebe zwischen einen Werwolf und einen Vampir…“, er hielt inne, sah genau zu wie sich ihr Gesichtsausdruck auf einmal veränderte, sie fühlte sich verraten und verkauft.  Als ihr plötzlich klar wurde, dass auch nur Leo mit ihr gespielt hatte. Er lachte schallend, als er ihren verletzten Gesichtsausdruck sah. „Warum??“, flüsterte sie nur noch, sie fühlte sie unendlich mies. „ES war kein Zufall das ich in ihre Klasse kam, um euch zu unterrichten, es war alles kein Zufall, ich wusste wer du bist, ich wusste so gut wie alles über dich, ich wurde dafür eingestellt dich auf unsere Seite zu ziehen, denn die Vampire hatten all ihre Hoffnungen, uns zu vernichten, in dich gesetzt, was wäre das für eine Tat geworden, wenn du dann auf einmal auf unserer Seite bist. Ich dachte wenn ich alles was dir lieb ist, vernichten würde, würdest du freiwillig auf unsere Seite kommen, ich dachte wir könnten unser Blut vermischen…“, er hielt inne und sah das sie ihn folgte und ihn zu hörte und er sah das es ihr schmerzte, sie machte sich selber Vorwürfe. Er wollte sie weiter leiden sehen, bis er ihr das ihr den Gnadenstoss gab und ihr das Silber ins Blut senkte.

„Du hast so viel Kraft in dir, aber du verschwendest sie nur. Wenn du mich beißt, meine Süße, dann hab ich ebenfalls dieses vermischte Blut in meinen Adern und kann es mir ebenso zu nutzen machen, ich wäre dann viel stärker als du es bist und als jeder andere. Du hast keine Chance du musst mich beißen! Ansonsten kleines, denke ich, nein weiß ich. Das ich dich töten muss!“, er kam sich so großartig vor, fühlte sich seinen Sieg schon so nah, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass Josi nicht mehr viel mit ihren Leben verbindete. „Ich werde dich niemals beißen, töte mich! Mir liegt nicht mehr sehr viel daran weiter zu leben, ich habe schon sehr viele Jahre hinter mir und sie haben mir nichts als Schmerz und Kummer gebracht!“. Mit dieser Antwort hatte Leonardo nicht gerechnet und auch wenn er hoffte das sie nur log, zur Tarnung, verriet ihr Blick und vor allem ihre Augen, das sie wirklich nicht mehr weiter leben wollte. Es machte ihn fast rasend vor Wut! „Das liegt nur an diesen dummen Sterblichen! Hab ich Recht? Du liebst ihn! Warum kannst du mich nicht so lieben, dann müsste ich dich jetzt nicht töten! Dabei ist es eine Schande, so etwas hübsches wie dich ins Jenseits zu bringen!“, gestand er. Oh ja, sie war wirklich eine Schönheit, selbst jetzt wo sie nur noch verletzt und gekränkt aus sah, war sie so hübsch wie eine Wüstenrose, war sie so wunderschön, das es fast in den Augen schmerzte und man meinen könnte sie gäbe es nicht, wäre nur erstanden durchs Wunschdenken, doch sie stand vor ihn und sie würde nie ihn gehören. Auch dieser Gedanke machte ihn sauer!

Sterblicher????..... schallte das Wort in ihren Kopf wieder, hatte Leo ihn grade als Sterblichen bezeichnet? Ihre Augen fingen wieder an den Glanz zu bekommen, den sie doch eben verloren hatten, das entging dem Werwolf nicht. „Was ist?!“, fragte er barsch und sein Griff um ihr Handgelenk wurde fester. „Er ist gar kein Werwolf…“, sagte sie nun fast schon mit singender Stimme, wütend schaute er sie an. „Was soll das?“; fragte er verwirrt. „Du hast das doch bestimmt geplant? …“, ihre Stimme und auf einmal die Festigkeit ihrer Stimme, gefiel ihn ganz und gar nicht. „Das warst du! Du hast ihn verletzt!“, sie klang auf einmal so fröhlich, so als hätte sie vergessen in welcher Lage sie grade steckte. War sie so dumm, fragte er sich, konnte ihre Liebe sie auf recht erhalten? Er sah sie verbissen an. „Gestehe es dir endlich ein, Josephine! Er ist ein Werwolf und er hat dich verraten!“, um alles auf der Welt wollte er verhindern, dass sie wieder Hoffnung bekam und somit wieder ihre Stärke…

 

Hannes fuhr, auf gut deutsch gesagt, wie eine besenkte Sau. Jäsen hielt sich schon steif an den Armaturenbrett fest. Er mochte Autofahren ja noch nie so sonderlich, schlechte Erinnerungen. Aber das war wirklich eine Katastrophen fahrt! Hannes kannte scheinbar nicht die Bedeutung von Zebrastreifen und von rechts vor links und Ampeln waren für ihn scheinbar auch nur so da, zur Zierde und Beleuchtung. Doch Jäsen wagte es nicht zu sagen, das er langsamer fahren sollte, er wusste ja auch nicht, in was für einer Lage Josi sich befand. Ein Glück wusste Jäsen wo Herr Steiner wohnte, das war in der Pause mal Gesprächsstoff gewesen, das er das alte abgelegene Haus gekauft hatte.

Draußen war es Stockdunkel, der schwarze Bmw raste um die Kurven und auf grader Strecke beschleunigte Hannes auf 220 Km/h, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Bäume waren schon zu einem Tunnel geworden, alles wirkte nun so unecht.

„Kommen wir noch rechtzeitig?“, fragte Jäsen, obwohl er nicht mal so recht wusste was Sache war. Hannes starrte konzentriert auf die Straße, wofür Jäsen ihn auch dankbar war. „Ich weiß es nicht, ich hoffe es natürlich, aber wenn sie ihn beißt und sich mit ihm auf Ewig verbindet, dann ist es zu spät. Wir Vampire trinken zwar auch von euch Menschen das Blut, aber wir trinken, nie viel mehr als wir brauchen und wir sind stets darum bemüht, dass unsere Geheimhaltung nicht auffliegt. Ganz im Gegenteil zu diesem widerlichen Hundepack! Die hinterlassen sogar noch absichtlich Spuren!“, Hannes war so richtig in fahrt gekommen, man merkte ihn deutlich an, das er die Werwölfe mehr als nur verachtete.

 

Wütend presste Leo sie an die Wand, seine Augen blitzten vor Zorn. „Entweder du beißt mich jetzt endlich oder ich hauche dir auf der Stelle dein Leben aus und dann knöpfe ich mir diesen dummen Sterblichen vor! Ich werde ihn in Stücke zerreizen!“, er schrie sie richtig an, seine Adern pochten wütend unter seiner Haut. Und dann auf einmal, viel Josi noch etwas ein, warum die Vampire etwas den Werwölfen überlegen war, zwar nicht der Kräfte wegen, in einen Kampf zwischen Werwolf und Vampir, gewann meist immer der Werwolf. Aber der Vampir war unsterblich, der Werwolf war es nicht, er wurde irgendwann vom Tod eingeholt.
„Na schön, ich werde dich beißen, aber bitte verspreche mir tue Jäsen nichts!“, sagte sie mit ruhiger Stimme und schien sich geschlagen zu geben. Sie hatte ihren Blick gesenkt und Leo nahm es so hin, als wäre es ein Zeichen von Schwäche und das sie aufgab. „Braves Mädchen!“. Er grinste richtig, konnte sich sein freudiges, dreckiges Grinsen nicht verbergen.

Und machte für sie seinen Hals frei. Ließ aber ihren Arm nicht los, genauso wenig wie das Messer mit der Silberspitze. Josephine schloss ihre Augen und nährte sich langsam mit den Lippen seinen Hals, sie musste sich richtig dazu zwingen, dass ihre Zähne ausfuhren, er roch einfach nach nichts und sie hatte keinen Appetit darauf sein Blut zu kosten.

Doch langsam kamen sie her vor und dann drückte sie ihre Zähne in sein Fleisch. Leonardo stöhnte kurz auf, es brannte fürchterlich aber denn noch stieg in ihn eine ungeheure Lust auf, betäubten Vampire mit dieser Lust etwa ihre Opfer und machten sie Machtlos?

Dann spürte er wie sie anfing zu saugen, und zu saugen und zu saugen, er fühlte aber nichts von den Schmerz der doch alles andere absterben lassen sollte, er spürte kein Gift, welches durch seine Adern floss. Langsam stieg Panik auf, aber sie konnte seine Lust nach mehr, mehr danach Josi zu spüren, sie zu berühren und mit ihr zu schlafen nicht besiegen, obwohl sein Verstand sagte, dass da etwas gründlich da neben ging. Konnte er es nicht verhindern, er war gefangen in seiner Lust zu mehr und denn noch wusste er, er würde nie mehr von ihr bekommen....

Sein Blut, brannte in ihren Mund, es brannte überall in ihren Körper, das war doch unmöglich, so etwas hatte sie noch nie gehabt, aber obwohl es einfach weh tat, so als würde man Glassplitter schlucken, hörte sie nicht auf, sie würde ihn auch den letzten Tropfen Blut aus saugen! Damit hatte er wohl nicht gerechnet, damit dass sie ihn mit einem Biss umbrachte und er keine Chance hatte sich zu wehren.

Langsam wich auch das letzte leben aus seinen Körper, er ließ das Messer fallen und jeder Muskel in ihn erschlaffte, seine Augen wurden langsam immer Lehrer und der gierige und erregte Glanz in ihnen erstarb. Zurück blieb nur noch eine lehre Hülle die sie nun achtlos zu Boden fallen ließ, ihr war so schlecht. Schnell rannte sie zur Toilette und übergab sie keuchend. Immer wieder und wieder, bis ihre Kehle von der Säure brannte und nichts mehr in ihren Magen war, was sie hätte los werden können. dann wusch sie sich, das Blut und die Galle weg, trocknete sich ab und ging zurück ins Wohnzimmer. Sie schüttelte den Kopf, als sie Leo da so liegen sah. „Du wolltest das ich dich beiße, also beschwere dich nicht…“, langsam ließ sie den Blick weg  schweifen ging zum Tisch hinüber wo ein Stift und ein Zettel lag und fing an zu schreiben

 

Ist unsere Welt wirklich so grausam???

Gibt es nichts, weit und breit außer Hass und Zorn?

Ich weiß es nicht, ich habe etwas anderes nie kennen gelernt,

alles was mir jemals etwas bedeutet hatte, wurde mir genommen.

Ich möchte mich nicht beschweren über mein Leben, weiß Gott nicht!

Aber es fällt mir schwer so weiter zu machen, meine Seele habe ich verloren,

an den tag wo mein neues ICH geboren wurde.

Werwölfe, Vampire, Menschen und Tiere….

Fressen oder gefressen werden… ohh wie wahr dieses Sprichwort ist!

Ich möchte niemanden mehr verletzen….

Den, den ich liebe, den darf ich nicht in meiner Nähe wissen, es wäre sein Tod,

würde er sich auch nur in den Finger stechen…

denn ich bin eine Bestie, getrieben von der Gier die mich Tage und Nächte lang umher irren lässt.

Ich weis nicht, wer den Brief findet, wer den Leblosen Körper von Herrn Steiner findet,

der besessen davon war, unsterblich zu sein und unendlich stark… aber du, der den Brief findet sollst wissen, das es uns gibt und es tut mir leid das es so ist!

Wir sind nicht grausamer als ihr Sterblichen es seid, denn ihr tötet auch!

Aber ich kann so nicht mehr weiter leben….

Denn mein Herz ist voller Verlangen, ein Verlangen, was ich niemals stillen kann…

„Jäsen, ich liebe dich… ich tue es für dich… du sollst unbekümmert leben können!“

Lebt wohl….

 

Sie wusste nicht warum sie das Geschrieben hatte, vielleicht weil sie nicht einfach so gehen wollte? Vielleicht weil sie die Hoffnung hatte das Jäsen irgendwie erfahren würde das sie ihn liebte, oder vielleicht weil sie der Welt einfach eine Erklärung schuldig war?

Jedenfalls war die Tinte auf dem weisen Papier, irgendwer würde dieses Blatt schon irgendwann finden, sie womöglich für verrückt erklären. Aber ihr war es egal, die Menschen sollten glauben was sie wollten. Sie wollte nicht mehr weiter leben.

 

Mit quietschenden Reifen brachte Hannes das Auto vor den Haus zum stehen, Beide Männer sprangen fast gleichzeitig aus den Auto hin aus und stürmten zur Tür, sie war nicht verschlossen. Es dauerte nicht lange, da waren sie auch schon in Wohnzimmer und schrieen lauthals nach Josephine, doch keine Antwort kam zurück. Nur die Terrassentür stand weit auf und der Seidenvorhang, tanzte im Wind, an der Gardinenstange gefesselt.

Jäsen entdeckte zur Erst den leblosen Herr Steiner. „Dreckskerl…“, war alles was er sagte und starrte ihn eine weile an. Bis Hannes seine Aufmerksamkeit bekam:
„Ein Brief…“. Jäsen sah auf und kam zu Hannes. „Lies vor!“, drängte Jäsen ihn und Hannes bekam damit den Abschiedsbrief laut vor zu lesen. Kaum war er fertig, war Jäsen bleich, aber er strahlte Sekunden später wie ein kleines Kind, was einen Lolli bekam. „Sie liebt mich!“, rief er außer sich. Hannes nickte und schüttelte den Kopf. „Ja, das steht hier…“, gab er zu und sah dann wie aufgeregt Jäsen zu sein schien. Bis ihn einfiel was da noch stand.

Lebt Wohl…

„sie will sich umbringen!“, schoss aus seinen Mund, sofort sah er Hannes vollkommen ernst und erschrocken an. „Ja, also, so könnte man das aus…“, doch Jäsen ließ ihn nicht ausreden. Er schüttelte heftig den Kopf. „Ich geh sie suchen…“, sagte er noch, dann war er auch schon aus der Wohnzimmer hinaus auf die Terrasse gesprintet. Hannes schüttelte den Kopf. „Oh man, und das auf meine alten Tage hin. Dann werde ich sie wohl auch mal suchen. Hä? Was sagst du Jäsen? Du suchst den Wald ab und ich soll die Feldwege abklappern?? Ja? Okay!“, redete er für zwei, da Jäsen schon längst verschwunden war, um seinen verlorenen Stern zu suchen.

 

                                                   Vollmond

 

Josephine schaute auf die Brandung hinunter, die Wellen schlugen klopfend, gegen das Gestein, man roch das Meer, es wirkte so belebend und der Wellenschlag, das Rauschen, wirkte zu gleich so beruhigend. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, mit diesem Tränenschleier schaute sie auf das Meer hinauf und dann hinauf zum Vollmond. Ihre Hände umklammerten mit festem Griff, den Griff des Messers, das Silber würde sich schon bald in ihre Haut fressen und ihr endlich die Ruhe geben. Was würde sie wohl dann erwarten?

Nichts, nichts, einfach ein endloses Nichts!...

Aber irgendwie war es tröstlich, sie war das Leben leid, den Schmerz und das ganze drum und dran. Außerdem konnte sie das Risiko nicht eingehen das Jäsen durch sie sterben konnte, er war niemals vor ihr sicher und sie wollte ohne ihn nicht weiter leben.

Der Mond war so prächtig, ein dünner Wolkenschleier hatte sich über ihn gelegt und ließ ihn nun noch mehr geheimnisvoller wirken, die Sterne waren heute deutlich sichtbar und sie sprenkelten den Himmel munter und strahlend. Josi seufzte. Es war eine herrliche Nacht, eine herrliche Nacht um sich das Leben zu nehmen.

Jäsen war außer Atem als er aus den Wald trat und nun im Schnee stand, genau vor ihn sah er die Umrisse einer Frau die mit den Rücken zu ihn stand, und scheinbar nach oben in den Himmel schaute, er hörte das Meer rauschen und die Wellen die gegen die Klippen schlugen und sich dann spalteten.  Sofort erinnerte es ihn an seinen Traum.

Er wusste das diese Frau die dort stand seine Josi war, aber was hatte sie vor. Er kam mit sicheren Schritten auf sie zu. „Josephine?“, sprach er zögerlich und fragend ihren Namen aus.

Erschrocken fuhr sie zusammen und ließ vor Schreck das Messer fallen, was nun im Schnee landete. Sie wich ein paar Schritte von der Schlucht zurück und hatte sich nun zu Jäsen gewandt der sie mit einen vorsichtigen Blick an sah. „Was hast du vor?“, fragte er sie leise und trat noch etwas zur Brandung hin. Bis es nicht mehr ging, sie wich von ihn zurück bis fast zum Waldrand hin. „Hau bitte ab!“, flehte sie ihn an. er sah sie nun mit so einem unbeschreiblichen Blick an, seine Augen glitzerten und dann trat er einen Schritt auf sie zu.

„Nein! Verschwinde! Bitte du musst verschwinden!“, ihre Stimme war voller flehen, doch Jäsen hatte nicht vor zu gehen, er wusste sie würde ihn nie was tun, hinter ihr lag der Wald, der fast schon bedrohlich schwarz war.

Dann kam er noch einen weiteren Schritt auf sie zu und er legte seine Hände auf ihre Schmalen Schultern, mit einer einzigen Bewegung zog er sie an sich ran. Er spürte wie sie zusammen zuckte, als sie seinen Körper spürte der sich an ihren presste. Selbst als sie versuchte sich aus seinen Griff zu befreien drückte er sie nur noch fester an sich her ran.

Dann hob er ganz sanft mit seinen Finger ihr Kinn an und sie schaute ihn mit ihren großen eisblauen Augen an, er lächelte sie an. „Ich liebe dich doch!“, flüsterte er sie zu. Ihr kam diese ganze Situation so verdammt vertraut vor und dann traf es sie wie ein Blitz, ihr Traum!!

„Ich vertraue dir so sehr!“, mit diesen Satz senkte er seinen Kopf zu ihr hinunter und seine Lippen waren nun kurz vor den ihren, eine heftige Gänsehaut durch fuhr ihren Körper. Aber es war anders als wie in ihren Traum, sie roch zwar sein Verführerisches Blut, aber sie hatte kein Interesse daran es zu kosten, warum auf einmal nicht mehr?

„Ich liebe dich“, flüsterte er ihr wieder zu, und sein Atem schlug sanft gegen ihre Lippen, es kitzelte sie angenehm. „Ich liebe dich doch auch..:“, gab sie fast stumm zu, aber er hörte ihre zärtliche Stimme. langsam streichelte er  durch ihr Haar. Seine Lippen senkten sich zu den ihren noch weiter und dann küssten sie sich lange und zärtlich, nur schweren Herzens lösten sich seine Lippen von den ihren. „Mach mich zu einen von dir, ich möchte nicht das du immer in der Versuchung sein musst, mich zu kosten..:“, flüsterte er zärtlich.  Sie wollte es so gerne, noch eben wollte sie sterben, doch jetzt wollte sie nur noch mit ihm zusammen sein, mit ihm verbündet sein. Nein! Ihr Versprechen! Es schnürte ihr fast die Kehle zu. „Es geht nicht, ich könnte dich umbringen…“, gab sie leise zu, ihr herz schmerzte so sehr. Sie wolle wieder ihren Blick senken doch Jäsen ließ es nicht zu. „Ohne dich, möchte ich nicht mehr leben, ohne dich kann ich nicht mehr leben, ich liebe dich so sehr, durch dich weis ich nun was liebe ist. Ich möchte doch nur dich ganz und gar lieben können und glücklich mit dir sein, ich weis das du mit nichts tust…“, alles was er sagte, dass spürte sie, stimmte…

„Du verlierst deine Seele Jäsen…“, ihre Stimme piepte fast so durch einander war sie.

er schüttelte den Kopf. „Aber die hab ich doch schon längst verloren, genauso wie mein Herz! Das alles gehört nur noch dir!“. Sie hatte noch so viele Gründe warum sie ihn nicht beißen sollte, aber plötzlich wirkte das alles so nebensächlich.

„Willst du wirklich…“; er ließ sie nicht ausreden sondern presste seine Lippen wieder auf die ihre. Jetzt handelten sie Beide nur noch, sie versenkte ihre Zähne in sein Fleisch kostete sein Blut und spürte wie es ihre Sinne benebelte aber ihr Verstand war stärker und so stoppte sie ihre tat, zog sanft die Zähne aus seinen Fleisch und legte mit der Zugspitze darüber, damit sich die Wunde Schneller schloss. Er schrie und stöhnte vor Schmerz, sank zu Boden in den Schnee, Josi konnte nur hilflos mit ansehen wie sein Körper starb. Sie hockte sich zu ihm hinunter und umklammerte ihn fest, drückte ihn eng an sich und hielt seinen zitternden Körper.

Die Schmerzen musst du nun leider überstehen, aber dann ist es vollbracht, du gehörst zu mir und ich bin ewig dein!!....

Nur der Vollmond wurde stummer Zeuge von diesen geschehen, nun wusste Josephine, hatte sie die Kraft gegen die Werwölfe zu kämpfen und sie war nie mehr alleine…

Sie presste sich enger an ihn küsste seine zitternde Stirn.

„Ich liebe dich mein Schatz, ich liebe dich so sehr….“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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