Konrad Scholze

Gott

Gott - und Liebe, Barmherzigkeit, Gnade – und Strenge?Im Johannesbrief lesen wir viel über die Liebe und ihre Herkunft. Da heißt es einmal direkt: „Gott ist
Liebe,…“ (1. Joh. 4,16) Trotzdem kann man nicht umgekehrt sagen: Die Liebe ist Gott. „Denn Gott ist
Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten“. (Joh. 4,24) Aber die Liebe ist aus
Gott, so wie alles aus ihm, als dem Urgrund allen Seins und dem Schöpfer, ist. Gottes Wesen ist Liebe;
das heißt: Er kann nur aus Liebe, oder mit Liebe handeln. „Denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der
liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott“. (1. Joh. 4,7) Und: „Gott ist Liebe, und wer in der Liebe
bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“. Gott hat uns nicht nur erschaffen, sondern er liebt uns als
seine Geschöpfe und wendet sich zu uns hin. Alle unsere Liebe aber stammt von ihm. Paulus meint im
Röm. 5,5: „….denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der
uns gegeben worden ist“. Es kommt dann auf uns an, ob diese Liebe in unseren Herzen heimisch wird,
ob sie da Wurzeln schlägt und gute Frucht bringt. Zur Liebe fähig ist jeder Mensch; auch die
schlimmsten Massenmörder lieben zum Teil ihre Angehörigen, und oft vor allem ihre Haustiere; diese
sogar bisweilen abgöttisch. Wichtig ist aus Gottes Sicht aber, dass wir unseren Nächsten lieben wie
uns
selbst. Das ist das eigentliche, das neue Gebot Jesu. „Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer
Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll“. (1. Joh. 4,21) Schwieriger zu entschlüsseln ist diese Stelle:
„Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten,…“ (1. Joh. 5,3) Die Einheitsübersetzung
formuliert da: „Denn die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten,...“ Aber damit
erfasst man diesen Satz nicht wirklich, obwohl es inhaltlich sehr gut ist. Jesus erzählt uns im Matth.
25,35-46 sehr ausführlich, wie wir unsere Liebe zu ihm erweisen, bzw. auch verweigern können. Denn
alles, was wir einem von seinen geringsten Brüdern antun, das tun wir auch ihm an. Und da der Herr
da eindeutig die als Gerechte bezeichnet, die geholfen haben, und diesen ewiges Leben dafür verheißt,
während die Lieblosen hingehen werden zur ewigen Strafe, will er uns sagen: Ihr müsst das Gebot der
Liebe erfüllen, wenn ihr in meines Vaters himmlisches Reich kommen wollt. - Wenn nach der
Originalformulierung das Halten der Gebote Gottes Liebe ist, so entspringt diese Ansicht der
Erkenntnis, dass Gott alle Menschen liebt, und deshalb will, dass es allen Menschen gut ergeht. Und da
ist eben auch oft die Hilfe des Mitmenschen dazu nötig. Deshalb besteht der Herr so sehr auf der
Erfüllung des Liebesgebotes. Gott braucht unser Zutun. Da seine Liebe jeden erfasst, und er will, dass
es eben jedem gut ergeht, muss auch jeder zur selbstlosen Hilfe bereit sein.
Damit sind wir schon beim Thema: Gott will das Beste für alle seine Geschöpfe. Das ist seine Liebe, und
er kann aus dieser Liebe heraus nicht anders handeln. Gottes Sohn verkündigt uns das nahe
Gottesreich, und zeigt uns auf, wie man dahinein kommen kann. Als er einmal direkt gefragt wird, sagt
er: Halte die Gebote. Und da meint er vor allem das Liebesgebot, das alle anderen Gebote und die
Propheten umfasst. Da aber wir Menschen unter die Herrschaft der Sünde geboren sind, und im
Sündenfleisch leben, ist es für uns recht schwer von uns aus das Liebesgebot zu halten. Da muss man
genauso üben, wie der Sportler seine Muskeln im Training stählt. Es heißt in unserem Sprachgebrauch
deshalb sehr richtig: Liebe üben! Auch in punkto Liebe macht Übung den Meister.
Doch Gott weiß um unsere Schwierigkeiten, und so steht er uns helfend bei – mit den vielfältigen
Gnadengaben seines heiligen Geistes, und mit dem durch Liebe wirksamen Glauben. (Gal. 5,6) So sagt
Paulus im 1. Kor. 6,17: „Denn wer dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm“. Und im Gal. 2,20: „….und
nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben
an den Sohn Gottes,…“ Wie ernst es Paulus mit dieser engen Bindung an den Herrn ist, besagt auch
Röm. 8,9: „Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“. Wir müssen aber nun diese Gaben Gottes
auch fleißig nutzen. Dazu sagt Paulus im 2. Kor. 6,1: „Als Mitarbeiter aber ermahnen wir auch, dass ihr
die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangt“.
Wenn nun Gott sieht, dass wir Probleme beim Gebotehalten haben, trotz seiner vielfältigen Hilfe, so wird
er in seinem Herzen darüber barmen. Es tut ihm weh, denn er kann ja nur Gerechte in sein himmlisches
Reich lassen. Andernfalls liefe der Himmel Gefahr zur finsteren Räuberhöhle zu werden. Nein, Gottes
Reich ist rein, licht und heilig. Und so muss es auch bleiben. Das ist sich Gott nicht nur selber schuldig,
damit er sich bei sich zuhause wohl fühlt, nein, auch seine Engel - und nicht zuletzt die Gerechten, die
Heiligen, die er in sein Reich holt - wollen den gravierenden Unterschied zwischen Hölle und Himmel
schon bemerken. Aber Gott erbarmt sich schon über uns, und verstärkt seine Anstrengungen uns zu
Gerechten zu machen. Bisweilen hilft eben nur eine Strafe, um sündige Menschen vom Weg des
Verderbens auf den Weg zum Himmelreich zu lenken. Gott straft jedoch niemals aus Prinzip! Denn das
stände im krassen Widerspruch zu seiner göttlichen Liebe! Darauf können wir vertrauen. Er straft sogar
auch nur dann, wenn er berechtigte Hoffnung hegt, dass die Strafe zur Besserung führen wird. Die
absolut dem Bösen Ergebenen aber lässt er auf Erden oft ungeschoren. Weshalb wir im AT auch etliche
Klagetexte finden, in denen die Gerechten vor Gott über das Wohlergehen der Gottlosen, der Frevler

aller Art, klagen. (so im Psalm 10, Psalm 73,3, Psalm 92,8 u.a.; oder Jer. 12,1: „Warum ist der Weg der
Gottlosen erfolgreich, warum haben Ruhe alle, die Treulosigkeit pflanzen“?) Gott tut nichts Sinnloses;
das überlässt er uns Menschen. Die Gottlosen, die Bösen, bekommen aber ihre Rechnung beim Gericht
serviert. Denn sie werden auferstehen zum Gericht, die Gerechten aber zum ewigen Leben. (Joh. 5,28f)
Wen Gott also straft, den liebt er, den will er unbedingt noch für sein Reich retten, bei dem sieht er noch
Chancen, dass er zum Gerechten werden könnte. Eine AT-Stelle aber scheint auszusagen, dass Gott
alle Missetaten prinzipiell bestraft. „Der Herr ist langsam zum Zorn und groß an Gnade, der Schuld und
Treubruch vergibt, aber keinesfalls ungestraft lässt,…“ (4. Mose 14,18) Aber Gott möchte viel lieber
Gnade gewähren, als seinen Zorn „ausleben“. Das sagt auch das 2. Buch Mose 20, 5f: „Denn ich, dein
Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und
vierten Generation von denen die mich hassen, der aber Gnade erweist an Tausenden von
Generationen von denen, die mich lieben und meine Gebote halten“.
Dieser Text ist gerichtet gegen Israels Abfall zu den Götzen anderer Völker. Es geht auch hier, wie im
vorherigen Text, um den Treuebruch gegen Gott. Denn Gott ist treu in seiner Liebe – Treue gehört zur
Liebe, ist eine ihrer Eigenschaften. Wer aber von ihm abfällt, der muss mit Strafe rechnen. Denn würde
Gott da gar nicht strafen – wer weiß, ob der Treulose dann jemals zur Treue finden würde. Wer aber die
Gebote nicht hält, also ein Ungerechter ist, der verpasst den Einzug in den Himmel! Und das erste Gebot
fordert ja Gott als den Einzigen anzuerkennen und über alles zu lieben. Aus dieser Liebe zum Herrn
heraus auch den Nächsten liebend, wird man gerecht, denn, wie es Paulus sagt: Wer den Nächsten liebt,
der erfüllt das Gesetz. Somit ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Röm. 13,8-10) Und auch der
einzige wirklich erfolgreiche Weg ins Himmelreich. Die Gott hassen, werden von ihm bestraft, auch noch
die nächsten Generationen, denn in der Regel sind diese auch Gotteshasser. Gnade aber gewährt Gott
allen die Buße tun und sich zu ihm wieder hinwenden. Und da ist der Herr äußerst großzügig. Denen, die
ihn lieben und seinen Rechtsforderungen nachkommen, (siehe 3. Mose 18,5 und auch 1. Mose 18,19)
gewährt Gott Gnade bis in die tausendste Generation. Das heißt: Er vergibt ihnen gelegentliche kleinere
Sünden. Hauptsache sie sind auf dem rechten Weg in sein Reich. Und das sind ja alle, die den Herrn
lieben. Wer der Aufforderung Paulus´ nachkommt, die er im 2. Kor. 7,1 so formuliert: „Da wir nun diese
Verheißung haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Leibes und des
Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes“.- der wird peu a peu die erforderliche
Himmelsreife erreichen. Und die ist die Vollkommenheit – der Heiligkeit. Oder, nach Jesus - die in der
Liebe. Denn wenn der Herr Jesus sagt: „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater
vollkommen ist“. (Matth. 5,48) – so meint er die Liebe, die Gott so vollkommen hat.
Es ist doch so: Wenn Gott immer nur Gnade gewähren würde, ganz ohne jede Vorbedingung, dann
würde er uns geradezu zum Sündigen ermuntern. Wir würden da denken: „Na, wenn die Sache so ist,
und Gott verzeiht immer, dann macht es doch nichts, wenn wir ab und zu mal sündigen. Mal hier was
mitgehen lassen, mal da was abstauben, oder den Nächsten „Du Narr“ nennen, wofür uns Jesus im
Matth. 5,22 die Hölle des Feuers „verheißt“; alles nicht weiter schlimm, Gott vergibt uns einfach alle
Schuld“. - Dieser irrigen Meinung scheinen sehr viele, die sich als Christen dünken, anzuhängen! Doch
so bleibt man ein Leben lang Sünder. Die kirchliche Abendmahlslehre fördert geradezu solches Denken.
Es scheint allgemein unbekannt zu sein, dass es laut Bibel nur die einmalige Buße bei der Taufe gibt.
(Siehe Hebräer 6,1-6) Der alte „Adammensch“ wird quasi „ersäuft“ im Wasser, und heraus steigt der
durch Christi Geist erneuerte „Neue Mensch“. So sieht es Paulus in seinen Briefen, vor allem im Röm.
6,1ff. Nach den sicher sehr gründlichen Recherchen in den alten Schriften, schreibt der führende
kirchenkritische Historiker Karlheinz Deschner in seinem Buch „Der gefälschte Glaube“: In den ersten
drei Jahrhunderten kannte die Kirche nur diese einmalige Buße. Erst im vierten Jahrhundert gewährte die
Kirche eine zweite Buße – und das wegen der entsetzlichen Unkeuschheit der „lieben“ Christen. - Sonst
wären wohl gar zu wenige in den Himmel gekommen. Paulus, der es sehr genau nimmt, erklärt sogar
schon Eifersucht zum Hinderungsgrund, um das Reich Gottes zu erben. (Gal. 5,20) Und auch Jesus
verschärft das sechste Gebot, und sagt: „Wer eine Frau (außer seiner Ehefrau) ansieht sie zu begehren,
begeht in seinem Herzen mit ihr Ehebruch“. (Matth. 5,28) Und doch gewährte Jesus der zu ihm
gebrachten Ehebrecherin Gnade. Da es keinen einzigen Gerechten unter den Männern gab, die die
Frau, von Jesus, getreu dem mosaischen Gesetz, verurteilt sehen wollten, also keiner es wagte den
ersten Stein zu werfen, entließ Jesus die Ehebrecherin, mit der Aufforderung nicht erneut zu sündigen.
Wenn sie sich aber nicht daran gehalten hätte, und man hätte sie am nächsten Tag vielleicht schon
wieder bei der Sünde erwischt und zu Jesus gebracht: Ob er da wieder so gnadenreich gewesen wäre?
Am Ende hätte man die Sünderin jeden Tag angeschleppt: So wäre sie ihres Himmelsplatzes garantiert
verlustig gegangen. Fehlende Strenge begünstigt nur die Sünde. Gott ist deshalb gezwungen auch mal
streng zu sein. Gern ist er es aber nicht. Denn sein Herz ist voller Liebe zu uns, ja selbst zu uns, die wir
Sünder sind. Immer noch hofft er auf Besserung bei uns. Wer von uns seinen Kindern alles erlaubt, sie
niemals auch mal bei einer bösen Tat bestraft, der ist selber schuld, wenn aus seinen Sprösslingen keine

anständigen Menschen werden. Liebe ohne die leider notwendige Strenge führt ins Verderben. Die
Weisen Altisraels hatten da auch so ihre Erfahrungen. Und so steht im Spruch 23,13-14: „Entziehe dem
Knaben die Züchtigung nicht! Wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn
mit der Rute, aber errettest sein Leben vom Scheol“. (ein gedachtes unterirdisches Totenreich) Die
Rohheit vieler Jugendlicher heute, die jemanden wegen seiner nicht gefallenden Nase zu dreiviertel tot
treten, muss ja eine Ursache haben. Wo selbst eine Ohrfeige verboten ist… na, man wird noch sehen
was das einbringen wird.
Gott ist also aus seiner Liebe heraus sowohl barmherzig und sehr gnadenreich, als auch
notwendigerweise ab und zu streng!
Es ist also so: Wenn Gnade keine Besserung bewirkt, sondern zum Schlechten führt, gibt es bei Gott
keine Gnade; er will ja das Gute erreichen! Das ergibt sich auch aus dem schwierigen Satz von
Röm. 4,5: „Dem dagegen, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerechtfertigt,
wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet“. Die Gottlosen, als solche galten alle Heiden der anderen
Nationen, bekamen von Gott eine Generalamnestie bei der Taufe der Buße zugesagt. Alle ihre in der
unter der Nachsicht Gottes dahingeflossenen glaubenslosen Zeit begangenen Sünden will Gott ihnen
nicht als Schuld vor ihm anrechnen. Denn dafür hat Jesus am Kreuz Sühne geleistet. (Röm. 3,22; 24-26
und 5,6; 5,8) Als Jesus für sie starb, waren sie der Sünde noch kraftlos ausgeliefert, waren demzufolge
noch Sünder. Als Glaubende, mit dem durch Liebe wirksamen Glauben, mit Jesus ein Geist seiend; das
heißt voll des heiligen Geistes sein, als Tempel des Heiligen Geistes; haben die Heidenchristen nun eine
starke Kraft in Christus, (Gal. 5,6) um gegen die Sünde erfolgreich ankämpfen zu können. Wenn Christus
in ihnen lebt, durch seinen Geist, dann können sie gerecht werden. Paulus sagt ja auch im 1. Kor. 15,17:
„Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden“.
Denn nur der Auferweckte kann ja beim Kampf gegen die Sünde helfen. Sonst gäbe es lediglich eine Art
Lehre eines Wanderpredigers Namens Jesus von Nazareth. Und die würde niemals ausreichen, um
Menschen der Herrschaft der Sünde zu entreißen. Wahrscheinlich waren aber Paulus´ Christen im
Wesentlichen sündfrei, und er verweist darauf, so die Auferstehung Jesu Christi nachweisend. Nach dem
2. Kor. 10,6 ist Paulus aber bei seinem nächsten Besuch bereit, den Ungehorsam einiger noch sündiger
Brüder auch zu strafen, sobald die übergroße Mehrheit den Gehorsam erfüllt hat und gerecht geworden
ist. Auch Paulus will also notfalls mittels Bestrafung noch nachhelfen.
Der Glaube der neuen Heidenchristen soll ihnen zur Gerechtigkeit gerechnet werden? Ja, denn ein
Heide, der zwar an die Existenz des ihm verkündeten Gottes zu glauben bereit war, aber eingedenk
seiner vielen Sünden in der Vergangenheit es einfach nicht glauben konnte, dass dieser Gott den
Gottlosen alle Schuld vergibt und sie als schuldlos hinstellt, der würde bald erneut sündigen. Wenn er
seiner Meinung nach ja doch als schuldig gelten würde, da kam es auf ein paar neue Sünden auch nicht
mehr an. Wer aber an diese Vergebung glaubte, wer auf diese unverdiente Gnade Gottes vertraute, der
erhielt dann auch diese Generalamnestie. Und war nun bemüht, den Glauben in Christus, und alle
Gnadengaben des Geistes Christi nutzend, nicht wieder zu sündigen. Wer aber weiter Sünder blieb, dem
würde die Vergebung der früheren Sünden nicht im Geringsten nutzen; er wäre ja trotzdem ein Sünder.
So gewährt Gott seine Gnade nur, wenn diese ein sündfreies Leben bewirkt. Wenn in Jesu Gleichnis der
reumütige Zöllner im Tempel Gnade von Gott erhielt – Jesus lässt ihn ja als Gerechten heimgehen - der
Zöllner aber bereits am nächsten Tag sich wieder zu Lasten seiner Mitmenschen bereichern würde, so
hätte er sich den Weg zum Tempel ersparen können. Denn was würde es ihm bringen, mal für eine
Nacht per Gnade Gottes als gerecht zu gelten? Er wäre auch weiterhin ein Sünder, und Aussicht auf
ewiges Leben bei Gott hätte er nicht. Die Buße bei der Taufe muss schon eine echte Umkehr bedeuten.
Eben eine Kehrtwende auf dem bequemen Weg machen, der zur Hölle führt, und den schmalen Weg zur
engen Himmelspforte suchen und konsequent gehen. Nur dann hat eine Sündenvergebung aus Gottes
Gnade Sinn.
Wenden wir uns nun einer weiteren falschen kirchlichen Lehre zu: Angeblich sei Jesus auf die Erde
gekommen, um am Kreuz für unsere Sünden Sühne zu leisten. Das hieße aber: Gott hätte seine
Hoffnung, dass wir Gerechte werden könnten, aufgegeben. Weder mit dem Gesetz, noch mit Liebe und
Gnade, noch mit Strenge und Strafe, und auch nicht mittels des Liebesglaubens in Christus und den
Gnadengaben des Geistes wäre da unsere Gerechtigkeit zu erreichen. Da steckt erstmal ein Logikfehler
drin. Gott hatte versucht durch die Gebote die Gerechtigkeit bei seinem Volk zu bewirken. Da das nicht
so recht gelang, schickte er uns seinen eingeborenen Sohn zur Hilfe. Nun aber musste Gott ja erstmal
abwarten, ob der Glaube der Liebe in seinem Sohn Jesus Christus Erfolg einbrächte; ob Menschen nun
zu Gerechten würden. Denn wenn es nur ums Sühnen am Kreuz gegangen wäre: Warum hat dann
Jesus so breit angelegt die Liebe gepredigt, und all die strengen Rechtsforderungen gestellt? Das hätte
er sich da sparen können. Somit konnte Gottvater Jesus gar nicht mit der Absicht auf die Erde schicken,
dass dieser einfach alle unsere Schuld auf sich nähme und am Kreuz dafür sühnte. Jesus selber hat zu
Erdenzeiten auch nie die geringste Andeutung gemacht, dass er deshalb am Kreuz sterben wolle. In

allen drei Leidensankündigungen, die wir bei den Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas finden,
somit also neunmal in der Bibel, verrät Jesus seinen von ihm doch so geliebten Jüngern nichts vom Sinn
seines künftigen Kreuzestodes. Warum nicht? Petrus will es dem Rabbi ausreden, und wird vom Herrn
als Satan abgewiesen. Danach aber trauten sich die Jünger nicht mehr, den Herrn zu befragen. Nein, sie
wurden tief betrübt. Und Jesus beließ sie in ihrer Traurigkeit. Selbst wenn wir der Sicht von Paulus folgen
– da geht es um die Sünden in gottloser Zeit – für seine Jünger wollte Jesus nicht am Kreuz deshalb
leiden und sterben, um ihre Sünden abzutragen, weil seine Jünger die sind, die man als solche an ihrer
Nächstenliebe erkennt. (Joh. 13,35) Und die aus Liebe Handelnden erfüllen ja das Gesetz. Für diese
braucht es keiner stellvertretenden Sühne Jesu am Kreuz!
Die Kirche aber meinte eine ständig verfügbare Sündenvergebung nötig zu haben. Und zur Sicherheit
hat sie sich da gleich eine Vollmacht zur Absolutionserteilung zurechtgebastelt. Die Belegstelle
Matth. 16,19 gibt diese aber nicht her, denn im Vorvers geht es darum, dass Jesus auf dem „Fels“ Petrus
seine Gemeinde bauen will. Und die muss freilich aus Gerechten bestehen, aus Menschen, die man als
seine Jünger an ihrem Handeln aus Liebe erkennt. Also alles Christen, die Jesum gehorsam sind. Denn
im Joh. 3,36 heißt es: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht,
wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“. Und noch dazu Joh. 12,48: „Wer
mich verwirft und mein Wort nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das
wird ihn richten am letzten Tag“. Beide Textstellen besagen: Man muss Jesus gehorchen und sein Wort
halten und über das Liebesgebot das Gesetz erfüllen, wenn man in sein himmlisches Reich kommen
möchte. Nur an den Sohn zu glauben reicht noch lange nicht aus. Das sollten sich die Anhänger der
Rechtfertigungslehre groß übers Fußende ihres Bettes hängen! Alle die Glaubenden im Glauben des
Christus müssen also dem Herrn gehorchen. Das geht soweit, dass Jesus von uns Rechenschaft
verlangen will für jedes unnütze Wort. Und für Beschimpfungen wie „Du Narr“ gibt es eben das
Höllenfeuer. Paulus nimmt es genau so ernst. Er spricht im Röm. 15,18 vom Gehorsam der Nationen,
also aller Christen aus diesen heidnischen Völkern, in Wort und Werk. Es gibt also auch beim Apostel
den Gehorsam im Wort, Beschimpfungen oder Beleidigungen sind ausgeschlossen. So stellt er im
Gal. 5,20-21 auch Hader, Zornausbrüche und Zwistigkeiten, bei denen man ja meist auch nicht gerade
auf die Wortwahl achtet, unter die Sünden, die das Erben des Gottesreiches verhindern. Im 2. Kor. 10,5
aber heißt es: „…und nehmen gefangen jeden Gedanken (oder Wahrnehmung – also alles Empfinden,
bis hin zu unseren, oft kaum kontrollierten Emotionen) unter den Gehorsam Christi…“ Und alle
Ungehorsamen, siehe oben, will Paulus dann mittels Strafe zum Gehorsam führen. Nach diesem kleinen
„Ausflug“ in die paulinische Gedankenwelt gilt es nun zu sichten, was Matth. 16,19 wirklich aussagt.
Denn da geht es ums Binden und ums Lösen. Welchen gehorsamen Christen Petrus in die rechte
Jüngerschar, oder Gemeinde, Christi gebunden hat, der wird als ein Gerechter auch in den Himmel
kommen, also auch im Himmel eingebunden sein in die gerechten Anhänger Jesu, und wird zusammen
mit ihnen an der himmlischen Hochzeit teilnehmen dürfen. Die aber Jesum den geforderten Gehorsam
verweigern, soll Petrus aus der Gemeinde werfen, sie lösen von den Getreuen. Das besagt die
Parallelstelle dazu – Matth. 18,15-17. Da sagt uns Jesus eindeutig, dass ein uneinsichtiger sündiger
Bruder, den nichtmal die ganze Gemeinde zum Gehorsam zurückzuführen vermag, als Heide oder
Zöllner gehalten werden soll. Was damals hieß: Hände weg von diesen, denn sie galten als üble Sünder.
Paulus empfiehlt im 1. Kor. 5,11 mit einem „Bruder“, der ein Unzüchtiger oder ein Habsüchtiger, oder ein
Götzendiener, Lästerer, Räuber oder Trunkenbold ist – und das als „Christ“! – nichtmal zu essen. Da wird
es also nichts mit einer Bockwurst am Stand. Und über den Ehebrecher in Korinth befindet der strenge
Apostel: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus“. Es dürfte jetzt klar sein, was Jesus an beiden Stellen
mit dem Binden und Lösen meint. Wenn Petrus nur Gehorsame binden soll, so ist das aber eben
keinesfalls ein Auftrag eigenmächtig Sünden zu vergeben. Das bleibt Aufgabe des Herrn! Beide
Großkirchen sprechen im Apostolikum: „Er sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort
wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten“. Da wir aber glauben, dass das Gericht erst am
jüngsten Tag stattfinden wird, kann kein Mensch Jesu Gericht vorweg greifen! Kein Mensch, und keine
Institution kann schon vorher über die Vergebung von Sünden verfügen. Diese Vollmacht ist eine dumme
Erfindung der Kirchentheologen.
Das macht sich freilich gut. Die Sache basiert aber auf der falschen Ansicht über Jesu Auftrag auf
Erden. Jesus wollte uns zurüsten zum Kampf gegen die Sünde; nicht aber uns unsere Sünden
abnehmen. Denn das würde bedeuten: Wenn wir eben immer wieder sündigen, dann springt eben immer
wieder Jesus ein. So könnten wir ein Leben lang sündigen, wenn wir aber gleich nach einem Abendmahl
entschlummerten, so wären wir in diesem Moment schuldfrei – gemacht durch Jesu Blut, denn so
verkündet es ja die Kirche – und kämen ohne Weiteres in den Himmel. Ohne Jesum je wirklich gehorsam
gewesen zu sein, als Sünder eben. Was Luther, nur zusammengefasst, so, geradezu klassisch, in seinen
Scholien (in etwa Auslegungen) folgendermaßen formuliert hat: „So sind wir also in uns Sünder und
dennoch, sofern uns Gott als gerecht ansieht, gerecht durch den Glauben“. Da irren sich Luther und die

ganze Kirche. Leider seit 1999 auch die katholische; denn da hat sie die Rechtfertigungslehre in ihren
Lehrkodex aufgenommen. Entweder ist man aber gerecht durch den Glauben, und dazu bedarf man
eben des durch Liebe wirksamen Glaubens. Oder man ist nicht gerecht durch den Glauben – weil man
nur den Glauben der „Herr, Herr“-Sager hat; gegen die Jesus im Matth. 7,21-23 zu Felde zieht. Ein
Glaube, der sich darin erschöpft Gottes Existenz zu bejahen. Ein reiner Bekenntnisglauben. Der macht
freilich nicht gerecht, da ist man (und bleibt) in sich ein Sünder. Nur wo will Luther in der Bibel gelesen
haben, dass Gott Sünder als gerecht ansehen könnte? Und das auch noch wegen eines völlig nutzlosen
Glaubens? Denn ein Glaube, der uns in der Sünde belässt, taugt nichts. Wir gleichen dann in unserem
Tun den Ungläubigen, den Atheisten, die jede höhere Existenz verneinen; für die gibt es nur die Materie
und sonst absolut nichts. Also auch keinerlei Gott oder Götter, keine Engel und keinen Teufel.
Ungerechte erben aber das Reich Gottes nicht. Das sagt Paulus im 1. Kor. 6,9. Und fügt noch an: „Irrt
euch nicht“! Ach wie nötig doch diese Warnung ist, und wie leichtfertig man sie doch in den Wind
geschlagen hat!
Die kirchliche Abendmahlslehre ist nicht biblisch, und sehr schädlich. Sie widerspricht allem, was wir am
Anfang dieses Textes erkannt haben. Denn das Abendmahl der Kirche verheißt eine immer mögliche
Sündenvergebung, ohne jede Voraussetzung; man muss demnach nicht ein Gerechter vor Gott werden.
Denn wenn die scheinbar geforderte Reue und Buße das Gerechtwerden dann doch nicht bewirken,
dann sind sie eben nutzlos gewesen. Wenn, dann müsste man nur einmal zum Abendmahl gehen
müssen, und nicht immer und immer wieder. Nach der Irrlehre von der Rechtfertigung aus Glauben aber
reicht es, wenn man nur an Gottes Existenz glaubt. Und somit ist und bleibt man eben in sich ein Sünder.
Daran ändert das kirchliche Abendmahl absolut nichts! Das falsche Abendmahlsverständnis begünstigt
deshalb die Sünde, und ist auch nichts anderes als eine Lehre des Satans. Wie anders sieht da Paulus
das Abendmahl, das er mit den Seinen feierte. Da geht es um das Erinnern an Jesu Leid am Kreuz,
darum, dass eigentlich wir, die ja die Sünder sind, diese Strafe erleiden müssten. Wenn auch nicht am
Kreuz, sondern in der Hölle. Aus Dankbarkeit dem stellvertretend für uns leidenden Herrn gegenüber
aber erwächst eine tiefe Liebe zu ihm. Denn er hat sich ja aus Liebe zu uns geopfert. (Gal. 1,4 und Gal.
2,20, sowie Röm. 5,8) Und Gottes eingeborener Sohn ist auch aus Liebe zu uns in unsere Welt
gekommen. 1. Joh. 4,9: „Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen
eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten“. Auch Paulus sieht das
so: „…der sich selbst für uns hingegeben hat, damit er uns herausreiße aus der gegenwärtigen bösen
Welt“…(Gal. 2,20) Jesus will uns mit dem Liebesglauben aus der sündigen Welt herausreißen, so dass
wir zu Gerechten werden und ewiges Leben haben werden in seinem Reich. Beide Bibelautoren sagen
nichts von einer Art der Mission Jesu, wie die Kirche sie verkündet. Christus ist nicht auf die Erde
gekommen, dass wir sein Kreuz als bequeme Sündenentsorgungsstation missbrauchen können; wobei
es dann egal sein dürfte, ob wir 10000 oder 100000 oder eine Millionen Sünden begangen haben. Denn
Gott kann ja kein Limit setzen. Etwa so: 10000 Sünden übernimmt Jesus und rechnet sie auf seine
Sühne am Kreuz an. Was ist dann, wenn wir noch eine einzige weitere Sünde, eine 10001. begehen?
Kommen wir dann wegen einer weiteren Sünde nicht mehr in den Himmel? Oh, da müssten wir aber
streng Buch führen; und wehe wir verzählten uns! So wird es nicht gehen. Jesus kann nur darauf
bestehen, dass wir gar nicht sündigen. Das ist seine Botschaft! Würde er sagen: „Ein paar Sünden werde
ich übernehmen“, und dann keine Zahl als Begrenzung nennen - nun, wer wüsste dann zu sagen: „Es
reicht! Mehr darf ich nicht sündigen, sonst übernimmt der Herr am Ende doch nicht“?
Das ganze kirchliche Abendmahl ist eine Fehlkonstruktion. Beim paulinischen aber gewinnt man aus
Dankbarkeit zu Jesus Liebe zu ihm, und die sollen wir ihm dann erweisen in der Nächstenliebe. Was wir
einem von Jesu geringsten Brüdern tun, das tun wir damit auch ihm. Und wer nicht hilft, hilft somit auch
Christus in der Not nicht. (Matth. 25,34-46) Das kirchliche Abendmahl verheißt uns dagegen eine billige
Gnade, die uns nichts kostet, und die uns viel eher zur Sünde verleitet, als dass sie uns verhilft gerecht,
und so zu Himmelserben zu werden.
Entlarven wir noch eine weitere Kirchenansicht als falsch. Der Prophet Micha sagt: „Nicht für immer
behält er (Gott) seinen Zorn, denn er hat Gefallen an Gnade“. (Micha 7,18) Und Jesaja sagt: „…meine
Gnade wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der Herr, dein
Erbarmer“. (Jes. 54,10) In diesem Text gibt es die Gnadenankündigung ohne eine Voraussetzung. Ganz
anders aber bei folgenden Psalmstellen. Psalm 103,11: „Denn so hoch die Himmel über der Erde sind,
so übermächtig ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten“. Und weiter in den Versen 17+18: „Die
Gnade des Herrn aber währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, seine Gerechtigkeit
bis zu den Kindeskindern, für die, die seinen Bund halten und seiner Vorschriften gedenken, um sie zu
tun“. Gott zu fürchten heißt: seine Forderungen nach Recht und Gerechtigkeit ernst zu nehmen, denn
Gott ist notfalls auch bereit zu strafen oder gar zu verdammen! Man muss Gottes Bund halten, seine
Vorschriften beachten, wenn man Gnade begehrt. Auch in diesen Texten gibt es keine freie Gnade –
Gottes Gnade ist gebunden, sie muss etwas Gutes bewirken. Sehr interessant in diesem

Zusammenhang aber ist Jer. 31,31+33: „Siehe, Tage kommen, da schließe ich mit dem Hause
Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund. … Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus
Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen
und werde es auf ihr Herz schreiben. .. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht
mehr denken“.
Dieser Text ist sehr aussagekräftig. Zuerst geht es um Gottes traurige Erkenntnis, dass sein alter Bund
mit Israel nicht den erwünschten Erfolg zeitigte. Mittels des Gesetzes, über Gesetzeswege, sind die
wenigsten Israeliten zu Gerechten geworden. Paulus weiß auch darum, und sagt gleich: „…weil aus
Gesetzeswerken kein Mensch gerecht wird.“ (Gal. 2,16) Deshalb sinnt Gott auf einen neuen Weg; und
das lange vor Jesus auf Erden. Die Prophezeiung des neuen Bundes dürfte über 600 Jahre vor Christus
erfolgt sein. Paulus, ein exzellenter Kenner der Thora, (des heutigen AT’s) denkt im Röm. 2,14f gewiss
an diesen Jeremiatext. Er, und auch Gott, meinen mit dem aufs Herz geschriebenen Gesetz ohne
Zweifel das Liebesgebot. Dieses ist Jesu zentrale Botschaft, die er im Auftrage seines Vaters
verkündigte. Denn er redete nur das, was ihm der Vater aufgetragen hatte. (Joh. 8,28; 12,50 u.a.) So
fährt der Herr zweigleisig: Zum Einen schreibt er den Seinen sein Liebesgesetz aufs Herz, und zum
Anderen verkündet Jesus es auch noch eindringlich. Und Paulus meint: Wir dienen nun nicht mehr nach
dem Alten des Gesetzesbuchstabens, sondern nach dem Neuen des Geistes. (Röm. 7,6) Christi Geist
aber leitet zum Handeln aus Liebe; die nach dem Geist wandeln, erfüllen somit die Rechtsforderung des
Gesetzes. (Röm. 8,4) Und alle, die der Geist leitet, sind Söhne Gottes. (Röm. 8,14) Das sind die, die
Gott lieben, die sich vom Geist willig leiten lassen. Diese Menschen hat Gott im Voraus bestimmt seinem
erstgeborenen Sohn im Bilde gleichförmig zu sein; das heißt wie Jesus sündfrei zu sein. (Röm. 8,28f)
Diese sind damit Gerechte und werden von Gott in seinem Reich verherrlicht werden, genauso wie Jesus
Christus. Die, die Gott lieben, die passen in sein heiliges Reich. Die ihn aber nicht lieben, passen nicht
hinein. Und so hat Gott bereits im Voraus nur die ihn liebenden Heiligen für sein Reich berufen. Denn es
werden eben keine Ungerechten sein Reich erben. Gottes Prädestination hat mit der kirchlichen
Satanslehre von der doppelten Prädestination gar nichts zu tun! Denn nach dieser müsste er auch
Sünder in sein Reich lassen. Weil er sie vor aller Zeit prädestiniert hat. (Haben soll!) Doch Gott
entscheidet erst bei seinem gerechten Gericht über uns, und da sagen uns Jesus und die ganze Bibel
eindeutig, dass nur die Gerechten ins Gottesreich hinein kommen werden. Es kommt absolut auf unser
Tun an, das uns der Menschensohn bei seiner Wiederkehr vergelten will. (Matth. 16,27; vgl. Röm. 2,5-6;
und 2. Kor.5,10). Gott kann nur solche Reinen in sein reines Reich hineinlassen. Und so sinnt er eben
nach Wegen, wie möglichst viele Menschen reine Himmelsanwärter werden könnten. Und setzt nun voll
auf die Liebe! Wenn die Menschen erstmal aus Liebe handeln werden, ist Gott auch bereit Schuld zu
vergeben und Sünden nicht anzurechnen. Denn dann werden diese Menschen der Liebe ja immer
weniger sündigen. Es liegt an jedem von uns diese Vergebung zu erflehen. Gott wird sie immer
gewähren, sofern wir dann wirklich mit aller Kraft gegen die Herrschaft der Sünde ankämpfen und unsere
Heiligkeit zu vollenden suchen. Das ist eben der neue Bund in Christus: Dass wir durch das „ein Geist
mit ihm Sein“ der Sünde entrinnen. So dass Paulus hoffen kann: „…der euch auch festigen wird bis ans
Ende, so dass ihr untadelig seid am Tage unseres Herrn Jesus Christus“. Wenn man im 1. Kor. 12 und
14 über das überaus reichliche Wirken des Geistes in den paulinischen Gemeinden liest, so kann man
diese Hoffnung des Apostels nachvollziehen. Wenn die Synoptiker vom „Neuen Bund“, in den
Abendmahlseinsetzungsworten, sprechen, so meinen sie genau das, was wir gerade erkannt haben. Ein
Bund, bei dem uns Gott durch Jesus über die Liebe hilft die Sünde zu besiegen!
Wir wissen nun bestens Bescheid über Gottes Gnadenbereitschaft, und über die dazu nötigen
Voraussetzungen. Die Kirche aber verkündet mit ihrer falschen Abendmahlslehre eine billige, immerzu
erhaltbare Gnade. Denn sie lehrt nicht wirklich, dass man unter Buße eine totale Kehrtwendung
verstehen muss. Ein Zickzackkurs, mal Richtung Himmelspforte, mal Richtung Höllenschlund, dann
wieder Richtung Himmel, und wieder Richtung Hölle, und so immer munter weiter – das führt uns nicht
ins Gottesreich! Und auf der anderen Seite meint man: Man müsse Gottes Gnadenbereitschaft sich erst
noch erkämpfen. Jedoch nicht damit, dass man die Voraussetzungen dafür schafft – also eine echte
Umkehr vollzieht, sondern man sieht Gott als gnadenunwillig an. Welch ein Hohn auf Gottes grenzenlose
Liebe. Nur weil er nicht ohne Gewähr einer Besserung bei uns Gnade gewähren kann – weil dann alles
noch viel schlimmer würde – sieht man ihn als gnadenunwillig an. Und da ist der Kirchentheologie nichts
Besseres eingefallen, als sich bei Gott Gnade zu erkaufen. Die katholische Kirche setzt das altisraelische
Opferritual fort. Sie „opfert“ aber kein Tier mehr, sondern „lediglich“ ihren Herrn, den erstgeborenen Sohn
Gottes – Jesus Christus. Und so wie die Priester in Altisrael Teile der Opfertiere verspeisten, so
„verspeist“ man nun Teile vom Gottessohn! Und der Priester trinkt auch noch dessen Blut. Das wäre in
Altisrael eine Todsünde gewesen. „Jede Person, die irgendwelches Blut isst, die soll ausgerottet werden
aus ihren Volksgenossen“. (3. Mose 7,27) Aber wenn es der Gottessohn ist? Sein göttliches Blut wird
man doch trinken dürfen!? Wie das allerdings möglich sein soll – das ist ein großes Rätsel. Denn die

angeblich wahre Transsubstination ist ein Märchen. Die Hostie, der „Leib Christi“, und der Wein, das „Blut
Christi“, verwandeln sich in keiner Weise. Nach des Priesters Hokuspokus ist alles noch, Atom für Atom,
also chemisch-physikalisch, und auch biologisch, unverändert. Es findet gar nichts statt. Und als Jesus
das letzte Abendessen mit seinen Jüngern einnahm, damit sie nachts nicht vom Hunger geweckt
wurden, da hat er das Brot nur mit seinem Leib verglichen, und ebenso den Wein mit seinem Blut, das er
am nächsten Tag vergießen würde. Er hatte zwar schon mal gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“. (Matth. 18,20) Aber seine Jünger waren schlichte
Gemüter, und sie konnten sich das wohl nicht so recht vorstellen. Das fällt wohl auch uns heute noch
teilweise schwer. Und so wollte Jesus sein Anwesendsein eben bildlich vergegenständlichen. Das kann
man sich ganz leicht verbildlichen: Wenn ein total verliebter Bursche seine Geliebte lange nicht sehen
kann, so freut er sich über ihren Liebesbrief riesig. Und er küsst diesen Brief vielleicht auch innig. Denn
dieser Brief ist dann quasi die Geliebte. Trotzdem wird er nicht meinen: der Brief ist seine Liebste. So in
etwa hat es sicherlich Jesus gemeint: wenn man später, nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt, zu
Abend speiste, so sollte man an ihn denken, von ihm sprechen, an seine frohe Botschaft und seine
strenge Lehre erinnern; und da konnten Brot und Wein gut als Symbole dienen. Wie aber hätte der Herr
seinen Jüngern begreiflich machen sollen, dass sie dereinst sich nicht mehr zu Abend mit Brot und Wein
sättigten, sondern mit dem Fleisch und Blut ihres geliebten Rabbi? Da wären die Jünger aber des Tods
erschrocken. Kannibalismus? Das lag ihnen fern. Und Blut essen? Undenkbar! Da wären sie lieber
hungrig zu Bett gegangen, als ihren Meister scheibchenweise und schluckweise zu verzehren. Und
überhaupt: Man müsste da den Herrn ja auch erstmal schlachten. Oder soll man ihn etwa bei lebendigem
Leib verspeisen? Einfach ein Stück abschneiden, und den Herrn mal rasch zur Ader lassen? Der Protest
zu diesen Gedanken wird gewaltig sein. Ja, man isst doch gar nicht den Herrn auf, sondern nur Brot und
Wein! Ja? Ja, das sage ich doch! Und doch sollen es Leib und Blut Christi sein? Nur wie? Symbolisch,
wie von Jesus gemeint, ja angeblich nicht. Die Umwandlung soll ja tatsächlich stattfinden; auch wenn sie
nicht stattfindet! So isst man nun seinen Leib und trinkt sein Blut, und isst und trinkt es doch nicht, weil
man ja kein Kannibale sein will. Aus dieser Falle aber kommt man nicht mehr heraus. Doch gemach: Die
Kirche ist da nicht um eine absolut dumme Ausrede verlegen. Wenn etwas absolut unmöglich ist, so
macht es die geheimnisvolle Formel „Geheimnis des Glaubens“ doch möglich. Wenn die Kirche z. B.
lehren würde, dass zwei plus zwei fünf sei, so müsste man das auch glauben, falls man nicht
ausgeschlossen werden möchte. Was man schon bei einem einzigen Unglauben auch des größten
vorgeschriebenen zu glaubenden Blödsinns wird. Auch wenn man nachweisen würde, dass zwei
Bausteine plus zwei weitere nur vier Bausteine ergeben: „Geheimnis des Glaubens“! und schon sind es
fünf Steine!!! Wie auch immer. Ja, das ist die katholische „Logik“! Und so umgeht man „geschickt“, um
nicht zu sagen „brutal“ - die große Drohkeule des katholisch verfügten Heilsverlustes über den
unfolgsamen Katholiken schwingend - jegliche Verstandeslösung. Da hat man folgende drei
Evangelienstellen wohl noch nie zu Gesicht bekommen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit
deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand“. (Matth. 22,37)
Bei Mark. 12,30 und Luk. 10,27 kommt noch „mit deiner ganzen Kraft“ hinzu. Luther, Sohn seiner
katholischen Kirche, hält gleich gar nichts vom menschlichen Verstand. Was man verstehe, so
argumentiert er, das weiß man ja; das braucht man nicht zu glauben. Glauben hat bei ihm mit Verstand
absolut nichts zu tun. Und so fordert er die Christen auf ihrer Vernunft die Augen auszukratzen. Wer aber
keine Vernunft hat, der schaltet beim Denken auch seinen Verstand nicht ein. So ist das kuriose
Ergebnis: Der, welcher den meisten Nonsens zu glauben vermag, der hat den meisten Glauben. Und da
kommt er doch auch sicherlich deshalb in den Himmel!? Es zeigt sich mal wieder, dass die biblische
Lehre der Kirchenlehre weit überlegen ist. Sie ist in jeder Weise nachvollziehbar. Da muss man sein
Denken nicht verbiegen oder gar negieren.
Wozu aber sind diese ganzen Verrenkungen der Kirchentheologen nun gut? Gott ist gnadenreich. Und
mit dem „Opfern“ seines Sohnes ihn etwa milde stimmen? Das ginge nach hinten los! Denn es ist nicht
nur unnötig, sondern würde das Gegenteil bewirken. Lassen wir mal den heute an höchster Stelle der
katholischen Kirche stehenden Fachmann zu Wort kommen. Als Papst Benedikt 16. noch „nur“ ein
angesehener Theologieprofessor und Kardinal war, schrieb er 1968 in seinem Buch „Einführung in das
Christentum“: „Wie sollte Gott an der Qual seiner Kreatur oder gar seines Sohnes Freude haben oder
womöglich gar darin die Valuta sehen können, mit der von ihm Versöhnung erkauft werden müsste? Die
Bibel und der rechte christliche Glaube sind weit davon entfernt“. Recht hat er, der grundgute Mann! Die
Bibel ist tatsächlich meilenweit davon entfernt. Nur seine Kirche leider nicht! Und das, obwohl er heute an
deren Spitze steht; und sein Wort sogar als unfehlbar gilt. Er könnte da schon mal was (sehr viel) ändern.
Im Sinne des vor rund vierzig Jahren Erkannten und Geschriebenen! Und auch der rechte christliche
Glaube ist davon weit entfernt? Ja, der rechte schon; nur den hat die Kirche eben nicht!
Weiter meinte der Papst dazumals: „Nicht der Schmerz als solcher zählt, sondern die Weite der Liebe…
Wäre es anders, dann wären die Henkersknechte am Kreuz die eigentlichen Priester gewesen“. Also

wenn es gegolten hätte mittels eines extrem schmerzhaften Opfertodes des Herrn Jesus Gott milde zu
stimmen, damit er dadurch zur Gnade bereit geworden wäre, so müssten wir Pontius Pilatus und den
Kriegsknechten, die die Opferung Jesu vollzogen – mit wuchtigen Hammerschlägen - von Herzen
dankbar sein. Wie denn, wenn Pilatus kein Justizverbrechen begangen hätte, und Jesus, den er laut
Bibel ja als schuldlos erkannt hatte, nicht zum Kreuzestod verurteilt, sondern frei gelassen hätte? Dann
wäre nach dieser idiotischen Kirchenlogik Gott nicht umgestimmt worden, und wir könnten nicht bei ihm
mit Gnade rechnen. Nein, er würde uns so hart bestrafen, wie angeblich seinen Sohn; (der aber gar nicht
vom Vater dazu verdonnert worden ist!) Ob nun am Kreuz oder in der Hölle – jedenfalls exemplarisch!
Aber würde nicht vielmehr der Zorn oder gar grenzenlose Hass eines jeden Vaters aus Höchste
angestachelt werden, wenn man seinen Sohn bestialisch umbringt? Und dann noch säuselt: „Ach sei
doch nun, dafür, gnädig“. Wie in etwa in der katholischen Kirche üblich: „Herr, nimm das Opfer, das dir
deine Kirche bringt, gnädig an“. Gottes Liebe muss wirklich ohne jede Grenze groß sein, da er solches
frevelhafte Tun nicht sofort bestraft. Aber die Rechnung wird er am Tag des Gerichts aushändigen. Das
ist so sicher wie das „Amen“ in der Kirche. Da sollten die Herren der Kirche froh sein, dass auch das
ganze Opfern des Gottessohnes nur Lug und Trug ist. Denn es heißt doch: Agnus Dei. Zu Deutsch: Das
Lamm Gottes! Gottes, nicht unseres. Das wäre ja sonst gleich einem Liebhaber, der in seiner Geliebten
Garten klammheimlich einen riesigen Rosenstrauß pflückt, und hofft, diesen präsentierend, dadurch bei
seiner Angebeteten zu punkten. Nur: Gott sieht ins Verborgene des Menschen, und Paulus meint im
Röm. 2,16: „an dem Tag, da Gott das Verborgene des Menschen richtet nach meinem Evangelium durch
Jesus Christus“. Also so geht es denn doch nicht! Wir haben gesündigt, wollen Gnade erwirken bei Gott,
und er stellt uns dann auch noch das Opferlamm? Zum Glück verfügt niemand über Jesus Christus, und
so kann ihn auch niemand opfern. Das ist einfach nicht möglich. Und auch nicht notwendig, wie wir
gesehen haben. Paulus meint, dass sich Jesus selbst für uns hingegeben habe am Kreuz, aber als
Sühne deutet er es nur für die glaubenswilligen Heiden. Damit diese an diese unerfassbare
gnadenreiche Vergebung glauben können, und dann sich um ein sündfreies Leben bemühen. Die Heiden
nahmen ihre Schuld vor dem neuen Gott noch todernst – denn der Sold der Sünde ist der Tod! (Röm.
6,23) Für uns aber scheint es ganz selbstverständlich zu sein, dass uns Jesus Christus aber auch jede,
noch so schlimme, Sünde einfach abnimmt. Und da das so selbstverständlich ist, und von der Kirche uns
so eingehämmert wird, so kommen wir eben nicht wie die Heiden bei Paulus zu so großer Liebe zum
Herrn. Und bleiben auch nach jedem Abendmahl Sünder. Wäre es nicht so, so müssten die älteren
Christen in der Kirche, die schon dutzende oder vielhunderte Abendmahle eingenommen haben, ja
längst vollendete Heilige sein. Dem ist aber gar nicht so! - Aber eigentlich will uns Christus aus der
bösen Welt herausreißen. (Gal.1,4) Und es ist eben echt beschämend für uns Menschen, dass wir es
allein nicht schaffen gerecht vor Gott zu wandeln. Dass der Herr Jesus für uns, ja, für uns, die wir seine
Jünger zu sein begehren, sich am Kreuz opfern musste. Denn im Joh. 15,13f sagt Jesus: „Größere Liebe
hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut,
was ich euch gebiete“. Und Vers 17: „Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebt“! Auch bei Paulus
haben wir gelesen, dass sich der Herr aus Liebe zu uns hingegeben hat. (Gal. 2,20) Wenn wir doch aber
aus Liebe das Gesetz erfüllen? Dann brauchte sich Jesus doch nicht für uns am Kreuz zu opfern.
Sondern nur für die Gottlosen. Doch inwieweit unterscheiden wir uns vor Gott von den sündigen
Gottlosen, wenn wir, obwohl „Christen“, doch immerfort sündigen? Ich meine - wir gleichen den
Gottlosen. Deshalb sollten wir es so machen wie diese zu Paulus` Zeiten: Eine echte Umkehr
vollbringen, und nicht mehr sündigen. Das können wir an jedem Tag unseres Lebens. So wie der Zöllner
im Gleichnis. Dieser hatte vielleicht schon Jahrzehnte lang seine Mitbürger ums Geld geprellt. Nun aber
hat er beschlossen damit aufzuhören, und falls ihm Gott Gnade gewährt, nie wieder zuviel Geld im
Zollhaus zu verlangen. Nur deshalb erklärt ihn Jesus zum Gerechten. Und das wird er auch bei uns tun.
Nur - wir sind ja gar nicht in der Spur! Wir sündigen immer wieder, wohl wissend, dass wir es nicht tun
dürften, und gehen dann halt zum nächsten Heiligen Abendmahl, wo uns unsere „liebe“ Kirche die
Absolution erteilt, kraft einer nicht gegebenen Vollmacht seitens Jesus Christus. „Nun ist ja alles wieder
gut“! So denken wir – aber es ist eben kein bisschen gut! Die falsche Lehre der Kirche gaukelt uns das
nur vor; und führt uns so vom entschiedenen Kampf gegen die Herrschaft der Sünde weg. Nein, das ist
keine echte Liebe seitens der Kirche.
Es muss einmal in unserem Leben einen gewaltigen Ruck geben, vielleicht dann, wenn wir erkannt
haben, dass der Kirchenweg in die Verdammnis führt. Dann müssen wir uns von allem Althergebrachten
lösen, und der Bibellehre, in ihrer ganzen Strenge, folgen; und eine echte Umkehr vollziehen, nach der
wir nicht mehr weiter sündigen. Gelingen kann uns das nur mit Christus und seinem in uns wohnenden
Geist. Und es wird auch da immer noch Rückschläge geben. Die wird der so liebende gnadenreiche Herr
uns gewiss verzeihen. Hauptsache wir reinigen unseren Leib und unsere Seele eben wirklich von jeder
Befleckung der Sünde und der Sündhaftigkeit, in der Furcht Gottes. So empfiehlt es uns Paulus, aus
kluger Erkenntnis heraus, im 2. Kor. 7,1! Und er verrät uns im Röm. 6, 11-23 auch, wie wir Heiligkeit,

oder Geheiligtsein, erfahren. Indem wir unsere Glieder als Waffen der Gerechtigkeit Gott zum Dienst zur
Verfügung stellen, und als Gottes gehorsamste Sklaven, als Sklaven der Gerechtigkeit, Gott treu dienen.
Gehorsam der Lehre seiend, der wir übergeben worden sind. Nur dann muss uns dazu eben auch die
richtige, die wahre Heilslehre vermittelt werden, denn Paulus erwartete genau das bei den römischen
Christen. Er hatte also durchaus eine gute Meinung von deren judenchristlichen Missionaren. Die ja die
Heidenchristen auf alle Fälle zuerst beschnitten und unter das volle mosaische Gesetz gestellt hatten.
Sie dann aber gewiss auch in die Liebe Christi eingebunden und ihnen das Liebesgebot verkündigt
hatten.
Lassen wir noch mal den Papst in jüngeren Jahren zu Wort kommen und lesen, was er im oben
genannten Buch noch weiter zu sagen weiß: „Dass der vollendet Gerechte, als er erschien, zum
Gekreuzigten, von der Justiz dem Tod Ausgelieferten, wurde, das sagt uns nun schonungslos, wer der
Mensch ist: so bist du, Mensch, dass du den Gerechten nicht ertragen kannst – dass der einfach
Liebende zum Narren, zum Geschlagenen und Verstoßenen wird“. Und Uta Ranke-Heinemann, aus
deren vortrefflichen Buch „Nein und Amen“ ich diese Sätze übernommen habe, meint dann ihrerseits: „Es
ist zu vermuten, dass Kardinal Ratzinger, hätte er damals gelebt, sich gegen diese Kreuzigung
aufgelehnt hätte. Aber jetzt, nach 2000 Jahren christlicher Theologie, die diese Kreuzigung fixiert und in
ihrem Lehrgebäude versteinert hat, die diesen Tod unter- und übermauert hat als notwendig zu allem
und jedem, als ein Tod, ohne den es keine Erlösung gibt, jetzt ist es nicht mehr so sicher, dass er auf die
Kreuzigung verzichten möchte“.
Glaubensschwester Uta hat das wohl 1992 geschrieben. Da ahnte noch niemand, dass Kardinal
Ratzinger einmal das Papstamt bekleiden würde. Heute kann man ihre Vermutung nur, leider,
bestätigen. Denn auch als Papst tut er absolut nichts gegen diesen Opferirrsinn. Der unmöglich (man
besitzt Jesus nicht!) und unnötig (Gott ist bereits gnadenbereit!) und heilsschädigend (da unseren
Kampfeseifer gegen die Sünde schwächend!) ist! Nein, man braucht auch heute noch, unter seiner
Führung, Jesu Tod. Sonst wäre ja Gott angeblich nicht versöhnlich auf uns einzustimmen. Und das kann
nur die Kirche machen, und so hat sie bei dem Kirchenvolk ein großes Verdienst! Und nur auf dieses
kommt es ihr an. So macht man unter der Hand Gott zum bösartigen Monster, das auch noch pervers ist
– das sich am unsäglichen Leid seines Sohnes begeistert. Das tut auch die Prädestinationslehre. Denn
nach ihr entscheidet Gott völlig willkürlich über das Geschick aller Menschen. Luther sagt es dann so:
Den einen Menschen reitet Gott, und den anderen der Teufel. Und der Mensch kann sich den Reiter
nicht selber heraussuchen. - Es ist klar, dass er Gott für ein böses Monster hielt, der den einen, auch
völlig unberechtigt als einen Sünder, in den Himmel delegiert, und den anderen, der vielleicht Gott über
alles liebt, einfach in die Hölle jagt. Diese Lehre spricht Gott alle Liebe ab! Es ist eine Höllenlehre! Von
der „lieben“ Kirche umsomehr geliebt. Nach der Rechtfertigungslehre aber wäre Gott wankelmütig. Bis
hin zu Christus lässt er seine strengen Rechtsforderungen verkündigen. Aber dann, als der Kirchenvater
Augustinus auf den Plan trat, da soll er plötzlich alle seine Forderungen fallen gelassen haben. Da macht
er dann aus seinem Reich einen Saustall, wo die Sünder, ob ihres Credoglaubens eingelassen, sich
vielleicht noch über ihn lustig machen. Und sie könnten schon zu recht fragen, warum er so strenge
Forderungen gestellt hat, wenn er dann aufs Gericht verzichtet, und alle Credo-Glaubenden einfach in
sein Reich einlässt; auch wenn diese in sich Sünder sind? So „rechten“ Sündern würden da schon die
richtigen Spott- und Hohnreden einfallen. Na – und der kirchliche Kannibalismus per unergründlichem
„Geheimnis des Glaubens“ ist erst recht verwerflich. Da sollte man den gutgläubigen, ihr Heil wirklich
begehrenden Glaubenden lieber das „Geheimnis“ des echten christlichen Glaubens offerieren!
Der ist eigentlich gar kein Geheimnis. Er ist der reine Bibelglaube, der auf Jesu Evangelium fußt, das von
Paulus mustergültig weiter getragen worden ist. Dieser Glaube aber wird bis hin zur Unkenntlichkeit
überschmiert durch eigenmächtige kirchliche Irrlehren und falsche Dogmen ohne Zahl. So ist er teilweise
fürs fehlgeleitete Kirchenvolk kaum noch erkenntlich.
Der Papst hatte damals völlig recht. Christus Jesus will uns aufrütteln, uns zeigen wohin unsere Sünde
führt. Ihn ans Kreuz, und uns in die Hölle. Auch heute liefe er Gefahr. Er wurde damals auf Betreiben der
„frommen“ Oberschicht Israels, der Hohenpriester, über Pilatus, den man geschickt zum Handlanger
machte, in den Tod am Kreuz geschickt. Heute hat keine Kirche mehr die Macht dazu. Im Mittelalter aber
hat man sie noch gehabt, und schamlos ausgenutzt. Da „entsorgte“ man Querulanten auf dem
Scheiterhaufe. Da brauchte bloß mal jemand wissenschaftlich zu denken. Pfui! Denken? Etwa
behaupten, die allmächtige „Mutter“ Kirche sei nicht der Mittelpunkt der ganzen Welt; um den sich alles
zu drehen hat? Da durfte doch nicht die Sonne der Mittelpunkt unseres Sonnensystems sein. Der
Vatikan dreht sich mit der Erde um die Sonne? Unmöglich!!! Abmarsch auf den Scheiterhaufen. Freilich
alles im Namen Jesu! Den man damit zum Mörder machte. Denn wir sollen ja, nach Paulus, unsere
Glieder Gott zur Verfügung stellen, wenn Paulus auch freilich meint - zum Dienst der Gerechtigkeit. Aber
die Kirche meinte: Ihr Tun sei ganz im Sinne von Jesus. Und so handelte der Herr durch die Hände der
Kirchenleute, und ermordete ungezählte arme Menschen, die dieser Kirche nicht bedingungslos zu

folgen bereit waren? Nein! Jesus würde niemals morden. Er lehrte die Feindesliebe und lebte sie uns
auch vor. Er ist Geist, wie sein himmlischer Vater; und somit auch Liebe wie dieser. Er könnte gar nicht
morden; er konnte auch im Sündenfleisch nicht sündigen. Nur die Kirche schiebt ihre Morde auf ihn, und
macht somit Jesus, den Sohn des Liebesgottes, zum Mörder! Was gibt es noch Perverseres?
Die Langmut Gottes ist nicht zu verstehen. Er hat keinen Scheiterhaufen mit einem Wolkenbruch
gelöscht, und nicht die Kirchenherren mit einer argen Grippe ins Bett gescheucht. Er hat nichts
unternommen. Und die heilbringende Botschaft seines Sohnes Jesus lässt er unter die Kirchenräder
kommen. Warnende kritische Stimmen aber werden heute zumindest totgeschwiegen. Auch
evangelischerseits! Verbrennen kann man ja niemanden mehr. Wird sicher bedauert. Wer aber so dumm
ist, und im Kirchendienst stehend Kritik übt - ums Heil der gesamten Christenheit in fast panischer Sorge
seiend, wie es mir seit gut zwei Jahren geht, seitdem ich deutlich erkannt habe, wie Verderben bringend
die ganze Kirchenlehre ist - der wird aus seinem Amt gefeuert. Auch eine Art von Feuer. Und gewiss
auch schmerzlich – wenn dann eine Professorin der Theologie erstmal stempeln gehen, oder ein Pfarrer
sich als Psychotherapeut versuchen muss. Nach unserer obigen Erkenntnis aber straft Gott „seine“
Kirche wohl deshalb nicht, weil er bei ihr jedwede Hoffnung auf eine Besserung längst aufgegeben hat.
Es ist aber leider kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und so geht die Kirche ihre Bahn. Und die
führt abwärts in die Hölle, und eines Tages zu ihrem Ende! Das Glaubensvakuum füllen andere
Religionen aus, wie der Islam oder der Buddhismus, oder freie Christengemeinschaften, bzw. Kirchen
der Pfingstbewegung. Die Institution „Kirche“ betreibt so ihren eigenen Untergang. Und niemand kann sie
dabei bremsen. Gott möge sich erbarmen!
Nachtrag: Befassen wir uns der Vollständigkeit halber auch noch mit der umstrittenen Stelle vom
Lösegeld. „Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um
zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“. (Mark. 10,45; Matth. 20,28) Allgemein wird
gemeint: Jesus habe mit seinem, da wohl zur Gnade nicht bereiten Vater (was aber nicht zutrifft!) ein
Abkommen getroffen. Er, der Sohn, gäbe da dem Vater sein irdisches Leben als wahrer Mensch, und
das auch noch ausgerechnet am Kreuz, und der Vater wäre dann dafür plötzlich zur Gnade bereit. Wie
schon bedacht: wenn jemand Gottes Sohn geopfert hätte, so träfe diesen Gottes unverhohlener Zorn.
Aber auch wenn Jesus sich selbst am Kreuz für uns hingegeben hat, für die Sünden der gottlosen Zeit,
dann doch niemals um damit seinen Vater zu unseren Gunsten umzustimmen. Denn das Herz des
Vaters wird geblutet haben, als er seinen geliebten Sohn am Kreuz leiden sah. Es wäre aber eben auch
unnötig, weil Gott Liebe und gnadenbereit ist, und es diente nur der Sünde! Denn wenn für einen
Bankräuber jedes Mal ein anderer Mensch „bezahlen“ würde, also für ihn ins Gefängnis ginge, dann
würde er den Räuber damit nur zu weiteren Diebstählen ermuntern. Genauso wäre es doch, wenn Jesus
jedes Mal mit seinem Kreuz für uns bezahlen würde. Deshalb meint ja Paulus auch im Gal. 2,17: „Wenn
aber auch wir selbst, die wir in Christus gerecht zu werden suchen, als Sünder befunden wurden – ist
dann Christus ein Diener der Sünde? Das ist ausgeschlossen“. Nein, Christus bezahlt da nicht für uns, er
ist nicht unser Lösegeld. (Valuta) Das sah ja auch Benedikt 16. vor 40 Jahren so! Professor Klaus
Berger, in seinem Buch „Jesus“, und andere Theologen, deuten diese Stelle anders. Darauf aufbauend
will ich eine Auslegung versuchen. Im AT war der Satan zuerstmal der Ankläger vor Gott; entsprechend
dem Staatsanwalt heute. Er könnte also vor Gott treten und sagen: „Diese Sünder, Gott, kannst du doch
nicht in dein heiliges Reich einlassen. Die überlass mal lieber mir, zu mir passen die besser“. Der Satan
kann da durchaus berechtigte Ansprüche auf Sünder erheben. Wer aber kann uns da auslösen, und
womit? Jesus ist ja nicht an unserer Stelle für immer in die Hölle gegangen. Als „Lösegeld“ etwa. So, wie
manchmal ein tapferer Polizist sich als Geisel, stellvertretend für die vom Gangster genommenen
Geiseln, zur Verfügung stellt.
Wenn Jesus zu uns auf die Erde gekommen ist um zu dienen, dann doch nimmermehr der Sünde! Er
wollte der Gerechtigkeit dienen. Er selbst blieb sündlos, und uns Menschen wollte er mit seinem Beispiel
und seiner Lehre aus der Herrschaft der Sünde herausreißen. Und da er das nicht erreicht hatte, so blieb
ihm nur noch das Kreuz übrig. Um uns aufzurütteln, ja, zu schocken. Seht ihr Menschen, so seid ihr!
Ihr kreuzigt in eurer maßlosen Sündhaftigkeit selbst noch den Allergerechtesten aller Zeiten. Nur weil ihr
euch nicht verbessern wollt, nicht von der Sünde lassen könnt. So sah es ja 1968 auch Kardinal
Ratzinger. Wer immer wieder sündigt, der verurteilt Jesus immer aus Neue zum Kreuzestod. Hätten wir
heutigen Menschen damals in Jerusalem gelebt: Hätten wir uns nicht aufhetzen lassen „Kreuzigt ihn“ zu
schreien? Wer will den ersten Stein werfen? Heute würde man Jesus wohl nicht unbedingt umbringen
(können), aber mit eisigem „Totschweigen“ würde man ihn zumindest mundtot machen. Auch heute wirkt
die Liebesbotschaft Christi nicht genügend, um uns zu wahren Gerechten zu machen. Da braucht man
sich nur mal unter den „Frommen“ umzuschauen. Da gibt es selbst Kirchentheologen im höheren Dienst,
die auf fünf Briefe über ein Jahr lang aus angeblichem Zeitmangel nicht mal eine Empfangsbestätigung
geben. Die auch keine Zeit haben zum gewissenhaften Überprüfen der Kirchentheologie. Diesen

„Führern“ ist es egal, wohin die Glaubenden von ihrer Kirche geleitet werden. Sollte es zur Hölle gehen?
Wen stört´s? Hauptsache man findet eine Möglichkeit das gute Gehalt abzusichern. Gegen solche
„Musterchristen“ wäre Jesus auch machtlos; genauso, wie er die „Oberfrommen“ Israels in Jerusalem
nicht für Liebe und Gerechtigkeit gewinnen konnte. Die trachteten ihm lieber schon längere Zeit nach
dem Tod. So könnte es durchaus sein, dass auch heute Jesus sein Leben in die Waagschale werfen
würde. (Müsste!?) Sein Leben – als Lösegeld – mit dem er uns aus der Herrschaft der Sünde
herauslösen will. Um uns so dem Satan zu entreißen. Und alle, die „Gütige“ oder „gute Menschen“ sind,
oder seine Freunde, die kann er auch auslösen. Denn diese werden mit dem Gekreuzigten wirklich
mitleiden. Das fordert Paulus im Röm. 8,17, wenn wir auch mit dem Herrn mitverherrlicht werden wollen.
Mitleiden aber sollte man nicht mit Mitleid verwechseln. Wenn ein Nachbar von uns, der uns nicht weiter
interessiert, auf der „berüchtigten“ Bananenschale ausrutscht und sich dabei ein Bein bricht, so werden
wir ihn allenfalls ein wenig bemitleiden. Ach der Ärmste; so ein Pech zu haben. Aber wir lieben ihn doch
deswegen nicht auf einmal?! Wer aber ein liebesbereites gutes Herz hat, der leidet mit Jesus mit, er
empfindet dessen Leid am Kreuz mit, das er auf sich genommen hat, um uns aufzurütteln. Und so erfasst
er dann auch, was der Herr für uns getan hat. Nur so gelangt man zur so großen Liebe zu Christus, dass
diese sich auch aus ihrem Übermaß auf alle unsere Nächsten erstreckt, und uns so zu Gerechten macht.
So kann es Christus gelingen die Menschen mit gutem Herzen aus der Sünde auszulösen. Als Jesu Plan
reifte, nach Jerusalem zu gehen, da wusste er darum, dass er notfalls das Kreuz würde auf sich nehmen
müssen. Wenn die Hohenpriester und Schriftgelehrten ihn nicht als den von Gott gesalbten König Israels
annahmen, wenn er die Menschen nicht mit seiner Lehre zu Gerechten machen konnte, dann blieb ihm
nur das Kreuz übrig. Leicht gefallen ist es ihm aber nicht, was auch aus seinem flehenden Gebet zum
Vater, am Gründonnertag im Garten Gethsemane, hervor geht. Seine Botschaft war die Liebe in unsere
Herzen zu bringen, damit wir gerettet würden. Dieser Botschaft seines Vaters war er bis hin zum Tod am
Kreuz treu. Nur das kann Paulus im Phil. 2,8 meinen, wenn er von Jesu Gehorsam bis in den Tod am
Kreuz spricht. Dass es aber nicht ohne diesen grausamen Kreuzestod ging, (und gehen würde?) das
sollte uns mächtig aufscheuchen! Denn Jesus hat diesen Tod nur deshalb auf sich genommen, weil
seine Botschaft von der Liebe zum einen Ohr hinein, und zum anderen hinaus ging. Unser Herz wird
davon nicht erfasst, und schon gleich gar nicht erschüttert. Wir können aber nur mit dem Herzen lieben.
Wer aber den Herrn liebt, den erreicht Jesus auch mit seinem Opfer. Jesus hat damit ein Zeichen
gesetzt, und zugleich gewinnen wir durch unsere Dankbarkeit, dafür dass er uns wachgerüttelt hat, Liebe
zu ihm; und die brauchen wir um durch sie zu Gerechten zu werden. Wenn Jesus das Kreuz gescheut
hätte, so hätte er vielleicht noch Jahrzehnte weiter gepredigt, und wäre schließlich im gesegneten Alter
verschieden. Seine Lehre hätten ein paar sehr gute Menschen vielleicht noch einige Zeit am Leben
erhalten, aber die ganze Welt hätte sie nicht erreicht. Und zu Gerechten hätte sie nur sehr wenige
Menschen gemacht. Denn jede solche Lehre ist eine Verstandeslehre. Wir sündigen aber doch nicht so
sehr aus dem Verstand heraus, als aus bösen Gelüsten und Emotionen unseres Herzens. „Denn von
innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Dieberei, Mord,
Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Torheit“;… (Mark.
7,21f) Unser böses Tun gründet in der Regel in der Bosheit unseres Herzens. Nur wenn Jesus unser
Herz ereichte, und zur echten Liebe führen konnte, hatte er Erfolg. Nur dann werden wir die Laschheit im
Kampf gegen die Sünde überwinden. Das funktioniert aber nur bei den Gütigen, (Röm. 5,7) den guten
Menschen, bei Jesu Freunden. Paulus sagt im 1. Kor. 11,27f: „Wer also unwürdig das Brot isst und den
Kelch trinkt, wird des Leibes und des Blutes des Herrn schuldig sein… Denn wer isst und trinkt, isst und
trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt“. Das ist eine sehr ernste
Warnung! Wer Jesu Kreuz als Sündenentsorgungsmöglichkeit missbraucht, und beim Abendmahl auf
billige Gnade spekuliert, wird Gottes Gericht verfallen und verurteilt werden. Denn er sündigt dann weiter,
und zwingt eigentlich somit Jesus immer wieder ans Kreuz. Nur wer mit Jesus mitleidet, und erkennt,
dass dem Herrn nur noch das Kreuz übrig blieb, wenn er unsere Herzen zur Liebe führen wollte, und so
über die Dankbarkeit zur Liebe kommt, der beurteilt Jesu Kreuz richtig; bei ihm erreicht Jesus sein Ziel,
da hat sein Leid am Kreuz Sinn.
Beim katholischen Abendmahl aber isst man sich zum Gericht, und beim Evangelischen trinkt man sich
auch noch dazu.
Paulus wusste freilich, dass seine Heidenchristen ständig in Gefahr waren in ihr früheres sündiges
Leben, als ohne Gesetz lebende Gottlose, zu verfallen. Und deshalb versuchte er das gemeinsame
Speisen zu Abend immer mehr zur Möglichkeit neue Liebe aus des Herrn Kreuz zu gewinnen,
umzufunktionieren. Dieses Ziel war ihm so überaus wichtig, dass er nicht im Geringsten zum
brüderlichen Teilen der mitgebrachten Speisen auffordert. Wer Hunger hat, der möge sich doch zu
Hause sättigen. (1. Kor. 11,34) Die christliche Nächstenliebe würde von den Reichen
verlangen den Armen Speis und Trank abzugeben, anstatt zu Völlern und sich zu betrinken. Aber zu
Gunsten des notwendigen Liebesgewinns, um durch Liebe gerecht werden zu können, verzichtet der

Apostel auf eine Ermahnung zum Teilen. Das hat er nicht etwa vergessen, sondern es zeigt wie wichtig
ihm das richtige Nutzen des (paulinischen) Abendmahles war!
Denn wer dann endlich die volle christliche Liebe gewonnen haben würde, der würde von ganz allein,
eben aus dieser Liebe heraus, dafür sorgen, dass alle Brüder satt werden. So sorgt Paulus, wenn auch
nur indirekt, mit seinem Abendmahl eben dafür. Es gilt Jesu Christi Kreuz richtig zu verstehen und zu
nutzen. Eine andere Chance zum Gerechtwerden gibt es nicht. Ohne diesen Liebesgewinn wird kein
Mensch gerecht werden; und es gibt keine zweite solche Möglichkeit, um eine so große Liebe, die bis hin
zur Feindesliebe reicht, zu gewinnen. So ist die Übernahme des paulinischen Abendmahles durch die
Kirchen die einzige Chance Christen zum Heil zu leiten!!! Nur dann, und wenn man auch noch alle
anderen Irrlehren abschaffen wird, wird die Kirche zur wirklichen Heilsträgerin werden. Bisher ist sie das
direkte Gegenteil davon.

 
Für Interessenten: Im Paralleltext zu diesem, in „Der hohen Schule der Exegetik“, zeige ich auf, wie eswohl zu solchen falschen Auslegungen der Bibel kommen konnte. Siehe im Internet, unter
www.glaubelogik.de.md
 
Konrad Scholze 

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