Ingrid Grote

TOPP, die Wette – Wie es begann...4

Dieser Teil ist Fernsehserien gewidmet, die ich liebe, auch wenn sie sonst keiner kennt. Und dieser Teil ist auch besonders störrisch – vermutlich weil er nach einer wahren Begebenheit geschrieben ist – und ich bin gar nicht zufrieden mit ihm. Vorschläge?

 

ZUSAMMEN DURCH DIE GEGEND

 

Eine halbe Stunde später schlägt er vor, aufzustehen und zu frühstücken. Will er denn überhaupt nicht gehen? Anscheinend nicht.

Na gut, wenn’s denn sein muss. Irma erhebt sich – obwohl sie viel lieber im Bett liegen geblieben wäre - und macht wieder Kaffee. Kurz darauf kommt er in die Küche. Och schade, voll angezogen und nicht nackt...

Diesmal trinkt er den Kaffee. Und er nimmt sich nur Milch, genauso wie sie. Tatsächlich eine Übereinstimmung, fast muss sie lachen. Eine Übereinstimmung mit dem!

„Wenn du was essen willst, musst du dir selber was machen“, sagt sie schließlich muffig. Wäre ja noch schöner, wenn sie ihm ein Frühstück servieren würde. Aber er nickt, geht an den Kühlschrank und nimmt sich ein paar mit Frischkäse gefüllte Pfefferschoten und Tsaziki heraus, greift sich ein Stück Fladenbrot und fängt genüsslich an zu essen.

Er mag das gleiche wie sie, wieder eine Übereinstimmung. Das ist witzig, sehr sehr witzig! Sie schaut ihm unauffällig beim Essen zu, hmmm, sie selber könnte jetzt nichts runterkriegen.

„Kann man hier irgendwo spazieren gehen?“ fragt er.

Er will spazieren gehen? Das gehört bestimmt zu einem seiner Rituale. Und dieses Ritual heißt bestimmt ‚Spazierengehen nach der Nacht mit einer willigen und vor allem bescheuerten Frau’.

Aber es wäre eine gute Möglichkeit, ihn loszuwerden...

Irma überlegt. Doch, ein paar Minuten von hier gibt es ein kleines Wäldchen, wo man vorzüglich spazieren gehen kann. Es ist natürlich kein finsterer romantischer Fichtenwald mit Himbeerbüschen und Stechfliegen, sondern ein städtisches Laubwäldchen in einem Tal, das Mühlbachtal genannt wird, aber vielleicht ist dieses Wäldchen natürlicher als der künstlich angelegte Fichtenwald ihrer Heimat. „Oh ja, das kann man!“ verkündet sie triumphierend. „Du musst nur an der großen Kreuzung nach rechts gehen und dann...“

„Raff’ dich auf und zieh’ dir was an!“

„Was? Ich soll mitkommen?“ fragt Irma entsetzt. Sie hat es also mit einem Sadisten zu tun, der sie in ihrem Katerzustand durch die Gegend schleifen will.

„Na klar!“

Eigentlich will Irma gar nicht mitgehen, aber seine Stimme hat eine hypnotische Wirkung auf sie, und so ein bisschen frische Lust, äääh... Luft könnte nicht schaden. Irma schaut an sich herunter, tatsächlich trägt sie immer noch ihr dünnes indisches Minikleid. Aber er verschwendet keinen Blick an ihre körperlichen Reize – das ist bestimmt wieder so eine Gemeinheit von ihm – und deswegen kann es ihr egal sein, was sie anhat. Sie könnte auch nackt hier sitzen.

Sie steht auf und geht ins Schlafzimmer, um sich anzukleiden. Eigentlich sollte sie ja vorher duschen, aber sie hat keine Lust dazu. Sie zieht ihre teuerste und schönste Hose an, ein braunrosafarbenes Stück, das wie für sie gemacht ist. Man sieht ihre schmale Taille, ihre Hüften werden sanft von dem Stoff eingehüllt, und ihre Beine zeigen sich von ihrer besten Seite. Dazu ein weißes enges T-Shirt und eine kurze Jacke aus naturfarbenem Leinen. Und knöchelhohe schwarze Stoffturnschuhe.

Ihre braunen Haare sind zwar etwas verwuschelt, aber es geht noch gerade, und ihr Gesicht sieht nicht so müde aus, wie sie sich fühlt, es sieht eigentlich gut durchblutet aus. Aus was für Gründen auch immer... Und schließlich ist sie mit ihren fünfundzwanzig Jahren ja noch jung und kann sich solche Nächte leisten. Obwohl die auf Dauer bestimmt stressig wären.

Sie marschieren also los.

Natürlich halten sie einen respektablen Abstand voneinander. Das ist Pflicht, und es ist irgendwie lustig. Irma fühlt sich tatsächlich wie der weibliche Teil eines verlobten sizilianischen Paares.

Unwillkürlich dreht sie sich um und schaut nach, ob irgendwelche schwarz gekleideten Vetteln hinter ihnen hergehen und jede ihrer Bewegungen verfolgen – um dann sofort einzuschreiten, wenn der Sicherheitsabstand zwischen ihnen zu gering ist. Wie in diesem Film ‚der Pate’, Teil eins oder Teil zwei, vollkommen wurscht, jedenfalls war es Michael Corleone mit seiner sizialianischen Braut. Irma kann sogar die schwermütige Musik im Geiste hören, daa daa da da da...

Aber von wegen Berührungen, da besteht bei ihr und Chris natürlich keinerlei Gefahr. Irma schaut kurz zur Seite, um ihr Lächeln vor ihm zu verbergen.

„Magst du den Paten?“ Das rutscht so aus ihr heraus.

Chris schaut sie verblüfft an, überlegt dann ein bisschen und sagt schließlich mit seltsam rauer Stimme: „Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen.“

„Wow, du bist ja echt gut!“ Jetzt schaut Irma ihn verblüfft an.

Zwei hübsche Mädchen kommen ihnen entgegen, und Irma sieht, dass sie ihn anstarren. Chris scheint ihre Blicke weder zu bemerken geschweige denn zu erwidern, aber sie ist sich sicher, der registriert jeden bewundernden Blick, der auf ihn fällt.

Gott, ist er groß!

Das Wäldchen ist wirklich schön. Und das Wetter wird von Minute zu Minute besser, tatsächlich kommt die Sonne immer öfter zum Vorschein. Klar doch, ihr zweiwöchiger Urlaub ist zu Ende und morgen muss sie wieder arbeiten. Warum ist sie eigentlich nicht weggefahren? Muss wohl Schicksal gewesen sein, denn sonst hätte sie diese Nacht wahrscheinlich nicht erlebt. Ja genau, Schicksal, was sonst? Und wieder muss sie grinsen, denn sie glaubt nicht an das Schicksal, sie glaubt nur an seltsame Aneinanderreihungen von Zufällen, die zuerst vielversprechend aussehen – und dann einfach im Nichts enden. Wow, sie ist ja heute richtig philosophisch drauf...

 

Einmal, als sie eine holprige Steigung nehmen, weil sie einen Weg abkürzen wollen, strauchelt Irma fast und greift instinktiv nach seinem Arm. Er hält sie kurz fest - lässt sie dann los wie eine heiße Kartoffel und lächelt irgendwie gemein.

Verdammt, sie wollte doch gar nichts von ihm! Was soll das, warum benimmt er sich so? Aber mit diesen Mätzchen kriegt er sie nicht ran, das interessiert sie überhaupt nicht.

Schließlich setzen sie sich auf eine Bank. Irma ist zwar ziemlich fertig, aber mittlerweile geht es ihr ein wenig besser. Kommt bestimmt von der frischen Luft.

Chris erzählt über eine Fernsehserie namens ‚Little Britain’.

Und sie stellen fest, dass sie den gleichen Geschmack haben. Sie lieben beide „Little Britain“, diese hammermäßig tief schlagende Comedy-Serie, die wohl den neuen furchtbar schwarzen englischen Humor repräsentiert. Und Irma fängt sofort an, ihre Lieblingsfigur darzustellen, und das mit leichten Kopfschmerzen: „Nein aber ja aber nein aber ja aber nein, ich war’s nicht, denn da war ich gerade mit dorothy malone beschäftigt, oder mit ihrer Mutter und die war sauer über einen anderen Typ, der sie blöd angelabert hat und hat ihm voll in seinen Opel Astra geschissen...“

Irma ahmt die Proll-Schlampe Vicky so perfekt nach, dass Chris anfängt zu lachen. Und dabei schaut er sie an, als hätte er ihr so etwas nicht zugetraut.

Du weißt nicht, was ich bin oder sein kann, denkt Irma hochmütig. Und jetzt ist sie eben Vicky Pollack, diese analphabetische fette britische Schlampe.

Nachdem Chris sich eingekriegt hat, gibt er noch einen drauf: „Ich bin der einzige Schwule im Dorf.“

„Was denn“, kichert Irma, „du bist schwul? Aber du bist nicht der einzige Schwule im Dorf, ich zum Beispiel bin lesbisch.“

„Lesben zählen nicht!“

Er kennt sich wirklich gut aus... „Ja, ich weiß…“ Sie macht nun Andy nach, den Simulanten im Rollstuhl, der seinen Betreuer total verarscht. Und sie fangen beide an zu lachen.

Sie stellen fest, dass sie ‚Coupling’ lieben, es ist auch eine englische Fernsehserie.

„Am liebsten mag ich die Folge, wo Jeff es mit den Brüsten hat. BRÜSTE, BRÜSTE. BRÜSTE, BRÜSTE! Das ist absolut genial! Und da soll mal einer sagen, im TV gäb’s nur noch Müll.“ Chris lacht spöttisch auf.

„Na ja, immerhin ist bei hunderttausend Sendungen eine dabei, die echt gut ist“, sagt Irma. „Und ich hab’ sie auf DVD...“ Sie sieht es in seinen Augen aufleuchten. Will er sich die etwa ausleihen? Nö, die kriegt er nicht!

 

~~~~~~~~~~~

 

TROCKENE AUGEN

 

Er dreht sich eine Zigarette, und urplötzlich verspürt Irma auch Heißhunger auf eine. Und das, obwohl sie seit Monaten nicht mehr raucht.

„Kannst du mir auch eine drehen?“ Mist! Natürlich hat sie keine Zigaretten mehr, weder zu Hause noch hier, und jetzt muss sie ihn anbetteln. Das ist nicht gut...

Er schaut sie herablassend an und dreht ihr tatsächlich eine. Wie es scheint, tut er es sehr widerwillig, und er überreicht ihr das fertige Produkt wie einen Fünfhundert-Euroschein.

Irma hat natürlich auch kein Feuerzeug dabei. Wieder Mist! Und als er keinerlei Anstalten macht, ihr Feuer zu geben, nimmt sie ihm einfach das Feuerzeug aus der Hand und zündet es selber an.

Was für ein blöder Sack! Sie selber hätte keine Probleme damit, einem Mann Feuer zu geben, also was soll der Mist? Und natürlich macht er das mit Absicht.

Aber sie kann sich darauf einstellen, Sie wird nie wieder zulassen, dass sie ihn um irgendwas bitten muss, denn er ist der Typ, der ihr alles verweigern wird. Man muss es nur wissen. Abgesehen davon wird es bestimmt keine weiteren Treffen geben. Er hat sie ja ins Bett gekriegt, mehr wollte er wohl nicht von ihr, und mehr wird er auch nicht von ihr kriegen!

Irma glaubt allmählich, dass sie die Nase voll hat. Darüber kann auch ihr gemeinsamer Geschmack in Bezug auf gewisse britische Fernsehserien nicht hinweg täuschen. Und außerdem schmeckt die Zigarette ihr überhaupt nicht, sie ist nämlich ohne Filter, und Irma spürt schon jede Menge Tabakkrümel im Mund. Ekelhaft!

„Ich will nach Hause“, sagt sie und steht auf. Sie lässt die Zigarette fallen und tritt sie aus. Diese überaus kostbare Zigarette...

Immerhin bleibt er nicht einfach sitzen, sondern steht auch auf. Irma achtet nicht groß auf ihn, und sie hat auch keine Lust mehr, mit ihm zu reden. Sie laufen schweigend nebeneinander her. Es handelt sich aber nicht um ein peinliches Schweigen, sondern nur um ein... ja Schweigen.

Wieder kommt sie sich in seiner Gegenwart so unglaublich klein vor. Fast wie ein Schulkind, und durch seine gerade, unbeugsame und irgendwie autoritäre Haltung wird dieser Eindruck noch verstärkt. Er ist so dominierend, so von sich eingenommen und so fürchterlich arrogant! Welche Frau könnte das auf Dauer ertragen? Klar doch, irgendein ein süßes unterwürfiges Kuschelhäschen...

Sie nimmt eigentlich an, dass er jetzt geht, verschwindet, abhaut – wie auch immer - und sie endlich alleine lässt, aber nein, er kommt wieder mit in ihre Wohnung.

Irma schleppt sich entnervt ins Wohnzimmer, sie legt eine CD mit gesammelten MP3s auf und lässt sich dann auf ihr Dreiersofa fallen, nicht ohne vorher dekorativ die Beine an den Körper gezogen zu haben. Sie weiß, dass sie so einen unwiderstehlichen Anblick bietet, denn die Linie ihrer Beine ist perfekt...

Er guckt noch nicht einmal hin. Na gut, dann eben nicht! Er scheint der Musik zu lauschen.

Er fragt nach dem Namen der Gruppe.

„Das ist ‚the The’, aus den achtziger Jahren“, gibt Irma Auskunft. Hach, da hat sie noch ganz andere Sachen, die er bestimmt auch gut finden würde. Aber er wird sie wohl nie hören, und das ist eigentlich schade. Nur wegen der Musik natürlich.

 „Nicht schlecht“, sagt er.

Sie sieht, dass er ihr total veraltetes Astronomiebuch aus dem Regal genommen hat und darin herumblättert. Was passiert jetzt? Will er sie etwa ausfragen? Wäre ja kein Wunder, er wird bald Lehrer sein, das weiß sie noch, er hat es ihr am ersten Abend erzählt, an diesem Abend, der irgendwann im Chaos versank. Und sie sollte diesen Abend besser nie vergessen, denn er wird sie immer daran erinnern, was für ein Blödmann er eigentlich ist.

„Wie schwer ist denn nun ein Kubikzentimeter dieser Materie von einem weißen Zwergstern?“

Er will sie wirklich examinieren. Sie hat’s doch geahnt! Okay, wie schwer ist so ein Kubikzentimeter? Das Buch ist zwar total überholt, aber sie weiß ungefähr, was drinsteht.

„Er wiegt mindestens ein paar Tonnen“, sagt sie schnell. „Vielleicht ist er so schwer wie ein Güterwagen. Aber das Buch ist überholt…“

„Das stimmt“, sagt er erstaunt und klappt das Buch zu.

Was denn, dass das Buch überholt ist? Irma muss sich ein Kichern verbeißen, während sie denkt: Das hättest du nicht gedacht, was? Du denkst wohl, ich hätte meine Bücher nur aus Show hier liegen und würde mich nur für Horoskope interessieren. Eindeutig ein Punkt für mich! Irma dreht sich leicht zur Seite, damit er ihren befriedigten Gesichtsausdruck nicht sehen kann.

Aber dann fällt ihr siedendheiß ein, dass da noch irgendwo ein Liebesroman herum liegen muss, denn manchmal hat man als Frau ja so seltsame Anwandlungen. Hoffentlich entdeckt er den nicht, denn dann wäre sie sofort als sentimentale weibliche Person abgestempelt.

Unauffällig beobachtet sie, was er tut. Dem Himmel sei Dank kehrt er dem Bücherregal den Rücken zu und setzt sich ihr gegenüber auf das andere Sofa.

Kannst du vielleicht massieren?“ Er legt die Hand an seinen Nacken, anscheinend hat er Probleme mit seiner Muskulatur.

Irma überlegt. Was soll sie tun?

„Nein, ich kann nicht massieren.“ sagt sie nach einer kleinen Pause und zaubert ein winziges hämisches Lächeln auf ihr Gesicht. Natürlich könnte sie ihn massieren, es ist bestimmt nicht schwer sein, seine herrlichen Muskeln weich zu kneten, aber warum sollte sie das tun? Soll er doch an Verspannungen leiden!

Er überlegt jetzt auch, das sieht man ganz deutlich. Hat wohl nicht erwartet, dass sie es ablehnt, seinen perfekten Body zu kneten, Ha, sie hat es ihm gegeben. Sollte ihr das Spaß machen? Nein, es macht ihr nicht unbedingt Spaß, sie will ja nicht so sein wie er, so gemein und hinterhältig. Nur ein bisschen vielleicht...

„So“, sagt er plötzlich. „Morgen fliege ich nach Ibiza. Er scheint deswegen tatsächlich etwas verlegen zu sein. War bestimmt ein Sonderangebot. Wahrscheinlich wollte er sich nichts Teureres leisten, der Geizkragen.

„Wieso? Ibiza ist doch sehr schön.“ Warum sagt sie das, warum ist sie so nett zu ihm? Irma weiß es nicht. Sie weiß nur, dass er sie manipulieren könnte durch sein verlegenes Aussehen. Und Irma möchte sich nicht von ihm manipulieren lassen. Aber trotzdem ist sie nett zu ihm. Warum ist sie nett zu ihm? ‚Sie hat keine Ahnung, denn die Vorstellung, ihn auf Ibiza zu sehen, macht sie irgendwie ärgerlich. Eingeborene von Ibiza, bringt eure Frauen und Töchter in Sicherheit, Chris ist im Anmarsch. Aber das sollte sie eigentlich nicht jucken.

„Schickst du mir ’ne Ansichtskarte?“ entschlüpft es ihrem Mund. OH BIN ICH BLÖD, denkt sie im gleichen Augenblick, er wird das sicherlich als Bitte verstehen. Und du solltest besser aufpassen, Irma, sonst lacht er sich über dich kaputt.

Sie hat Recht. Er lächelt wieder boshaft und sagt nichts darauf. Der Typ würdigt sie einfach keiner Antwort! Er ist wirklich absolut unmöglich und gemein und hinterhältig, und sie könnte sich darüber schwarz ärgern. Vor allem über ihre eigene Blödheit.

Und dann erhebt er sich langsam. Er will gehen, er will wirklich gehen. Endlich!

Irma begleitet ihn erleichtert zur Haustür, wo er ihr wieder diesen Kuss auf die Stirn gibt. Genau den gleichen wie gestern Abend, ist wohl so Sitte bei ihm.

„Ich ruf’ dich an“, sagt er.

Und weg ist er. Endlich!

 

Und auch dieses Mal werden ihre Augen trocken bleiben, genauso wie beim ersten Mal. Und der und sie anrufen? Das ist echt witzig, der hat ja nicht einmal ihre Telefonnummer.

Apropos anrufen, Irma sucht ihr Telefon und ruft Freund Ralf an. „Hast du Lust nachher essen zu gehen? Ich lade dich ein.“

„Was ist denn los? Wieso hast du so eine gute Laune?“ Ralf scheint ein wenig misstrauisch zu sein, vielleicht denkt er noch an die letzte Nacht, er hat doch bestimmt gemerkt, dass da was abging zwischen ihr und Chris. Aber das geht ihn nichts an, und natürlich wird sie nicht mit ihm darüber sprechen. Auch mit ihrer besten Freundin wird sie nicht darüber sprechen, denn es ist so furchtbar intim alles. Und so furchtbar bescheuert...

„Wahrscheinlich weil mein Urlaub vorbei ist.“ Irma muss lachen. „Aber ist doch egal. Ich dachte an dieses chinesische Restaurant, da haben sie ein Gericht mit acht verschiedenen Zitaten...“

Ralf stutzt, das kann man deutlich merken, aber er kapiert schnell und sagt: „Was denn, auf chinesisch?“

„Keine Ahnung, ich hab’s nur auf der Speisenkarte gesehen. Lassen wir uns also überraschen.“

 

Tja, lassen wir uns also überraschen. Und lassen wir uns nicht blenden von gewissen sexuellen Gefühlen, die wir gehabt haben. Du kannst diesem Mann nicht vertrauen. Du solltest nicht darauf warten, dass er dich anruft. Du solltest dein Leben einfach weiterleben. Es ist besser so. Und vor allem solltest du, Irmalein, jetzt endlich in die Badewanne gehen, um seinen Geruch und seine Säfte loszuwerden.

Nach dieser ernsten Rede an sich selber geht Irma ins Badezimmer und lässt Badewasser ein. Sie ist nämlich die einzige, auf die sie hört. Manchmal jedenfalls...

 

Fortsetzung folgt

Wäre vielleicht ganz nett, die Musik zu kennen, also dort ist ein uraltes Video (1984) von the The:
http://de.youtube.com/watch?v=phWv7l8Lm_A
einfach neues Explorer-Fenster öffnen und parallel zur Story hören...

Alle Irma-Chris Geschichten sind auf meiner Homepage, und zwar dort:
http://ingridgrote.de/html/bucher.html
Ingrid Grote, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.12.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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