Stefanie Haertel

Die Glocke, die nicht läuten wollte

 

Es war einmal eine kleine Glocke, diese fand sich nicht so schön.

Vielmehr bewunderte sie die anderen Glocken, deren Anmut, Glanz und Klang.

Die kleine Glocke wollte nicht läuten, sie klang ganz anders und schämte sich dafür.

Gern wär sie so wie die anderen,doch das war sie alles nicht.

Eines Tages sah die Glocke ein kleines Mädchen, voll von Kummer und Schmerz,

Tränen liefen ihr übers Gesicht.

Da fragte die kleine Glocke, warum sie denn so bitterlich weinte.

Das Mädchen sagte, sie habe sich verlaufen und fände nicht nach Hause.

Da schlug die kleine Glocke vor, so zu läuten, dass ihre Mutter den Weg zu ihr finden würde.

Ach, was lachten da beider Herzen von Mutter und Tochter als sie wieder zu einander fanden!

Beide bedankten sich und die kleine Glocke fühlte sich ganz groß. Auch weil die anderen Glocken

sie lohnend ansahen.

"Ich bin vielleicht nicht so wie die anderen Glocken", dachte sie sich, "nicht so voller Glanz und Klang,

auch deren Anmut besitze ich nicht. Jedoch bin ich mit der Gabe gesegnet zwei sich liebende Menschen wieder zusammen

zu führen und so deren Kummer und Schmerz verblassen zu lassen. "

Was keine der anderen Glocken geschafft hatte.

So fasste die kleine Glocke neuen Mut zu läuten und läutete aus vollem Herzen.

Und immer, wenn sie sich selbst nicht so schön fand oder an sich zweifelte oder sich schämte,

dachte sie an das Mädchen von einst und wurde wieder froh.

 

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