Andreas Rüdig

Karin

Hallo Leute, ich bin die Karin. Genauer gesagt, die liebe Karin. Ich bin nur tagsüber aktiv. Dann hat sich mein Hormonspiegel darauf eingestellt, daß ich mich um meine Kinder kümmere und zur Arbeit gehen muß.
Wie gesagt: Tagsüber bin ich die liebe, freundliche, umgängliche und hübsche Karin. Aber wehe, es kommt die Nacht. Dann siegt die Karin, die sich selbst im Wege steht. Dann kommt meine Doppelgängerin zum Vorschein. Sie ist ungezogen, gehässig, frech, quertreibend und nervtötend. Diese Karin hat schon viel Schaden angerichtet. Mein Mann hat mich verlassen, weil er dieses Benehmen nicht mehr erträgt. Meine Kinder mögen mich auch nicht; sie behaupten, sie hätte sie vernachlässigt und ihr Leben verdorben. Sie behaupten, ich wäre an ihren schlechten Schulnoten, ihren fehlendem Berufsabschluß und den immer wieder verdorbenen Liebschaften Schuld. So ein Quatsch! Was kann ich dafür, wenn die Lehrer, Lehrherren und Freundinnen meine Jungens nicht mögen? Was kann ich dafür, wenn alle Welt uns nicht mag und uns übel mitspielen möchte?
Ach so, ich vergaß: Ich bin ja hier in der Selbsthilfegruppe. Ich wollte ja die schlechte Karin loswerden. Ich weiß allerdings nicht, wie ich das schaffen soll. Die Welt ist doch gegen mich! Nein, ich möchte jetzt keinen Widerspruch hören. Ach, das sollte ein Ratschlag sein? Du siehst, wie schwierig es ist, jemandem wie mir einen Ratschlag zu erteilen. Ich leide sehr schnell unter Liebesentzug. Wie bei euch. Ihr kritisiert mich ja doch nur, ohne mir zu helfen. Ich gehe jetzt, hinaus in die Nacht...

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.01.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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