Klaus Lutz

Gedanken (teil 1)


Es ist 10 Uhr Sonntagmorgen. Der Himmel ist furchtbar grau. Wie aus einem Lied von
Jaques Brel: „So grau das man Ihn trösten muß".Ich habe die ganze Nacht nicht geschla-
fen. Und ab 3 Uhr morgens Wäsche gewaschen. 2 Maschinen. Und, endlos Tee getrun-
ken. Tee ist wirklich ein Wundermittel. Es hebt die Stimmung. Macht wach! Aber, weckt
nicht sofort auf. Man kann langsam, in den Tag, hinein träumen. Auch, wenn er überhaupt
nicht, beginnen will.


Nun dachte ich mir, setze ich mich an den Schreibtisch. Um Ihnen einige Dinge zu erklären:
„Sehen Sie, wenn ich jetzt am Schreibtisch sitze höre ich eine Klaviersonate von Beethoven.
Wenn ich (mit dem Rollstuhl) ins Wohnzimmer fahre hängt gleich neben der Tür ein Gedicht
von Wislawa Szymborska: „Lob der schlechten Selbsteinschätzung" Und, an den Wänden
hängen Poster von Klimt, Picasso und Klee. (Totales Chaos!) Das alles, gibt der Wohnung
eine gewisse Wärme. Eine Atmosphäre, in der ich mich wohl fühle."


Kein Mensch kann ohne Musik, Literatur und Bilder leben. Diese Dinge, geben dem Herzen,
eine Sprache. Die Sprache des Mitgefühls, der Güte, der Toleranz. Die Sprache des Mensch-
lichen. Die Sprache, die dem Menschen zeigt, was das Leben ist! Und, das Leben mehr ist als
zu funktionieren. Das es der Wunsch nach Liebe, nach Verständnis ist. Und, das die wirklich
wichtigen Dinge sich nur mit dem Herzen gewinnen lassen. Mit der Macht die überzeugt, ohne
zu demütigen, ohne zu verletzen, ohne gewalttätig zu sein
.

Es ist die Wahrheit des Herzens, die dem Leben eine Farbe gibt. Und, das ist nichts anderes
als die Kunst
.

Kunst ist an die Dinge zu erinnern die wirklich zählen. Das ein Gespräch mit den Nachbarn,
wichtiger sein kann, als ein guter Geschäftsabschluß. Und, das ein Obdachloser uns vielleicht
mehr vom Leben zu erzählen vermag als ein Philosoph. Und, das ein Lebenskünstler nicht viel
zum Bruttosozialprodukt beiträgt, aber das er trotzdem wichtig ist. Und, das echter Reichtun,
der Blick für die Dinge ist, die wirklich zählen
.

Sie werden sich sicherlich fragen, wie ich als Arbeiter dazu komme Gedichte und Texte zu
schreiben. Welcher Wissens und Erfahrungshintergrund legitimiert mich. Und, schreibe ich nur
Worte oder habe ich wirklich was begriffen. Es stimmt, Schule hat mich nie interessiert. Und,
ich bin auch voller Fehler. Und, alles andere als Vollkommen. Aber, ich versuche, das was
ich sehe, höre und lese wirklich zu verstehen. Dieses Leben intreressiert mich eben. Und, ich
rätsele über all das was Gott, der Mensch und dieser Planet ist oder sein soll. Und, ich liebe
es so zu leben.


Mag auch sein, das ich für Sie ein armer Teufel bin. Der nichts hat und nichts ist. Es gibt Leute
die denken so von mir. Aber, denen konnte ich bisher immer, das absolute Gegenteil beweis-
en. Und, ich habe mich auch nie so gefühlt. Wie käme ich dazu. Ich denke, mir sind stets, gute
Texte gelungen. Trotz aller Hindernisse! Die früher, das Arbeitsleben, mit sich brachte. Und,
heute, diese Behinderung, mit sich bringt. Sehen Sie, diese Welt sagt einem: Du bist ein einfa-
cher Arbeitnehmer! Und, Du bist nun mal nichts besonderes! Ein Mensch eben. Und, diese
Vorurteile, werden inem, wie Berge in den Weg gestellt. Meistens von Menschen, für die
schon das überwinden, eines Maulwurfhügels, eine unlösbare Herausforderung darstellt.


Und, in den seltensten Fällen gibt es Menschen die sagen: „Es ist gut so wie Du lebst." Die mei-
sten Wissen nun mal schon eine Sekunde nach Ihrer Geburt was Sie sind. Und, was anderes
verdienen Sie dann auch nicht
.

Aber, ich glaube auch fest daran das jeder Mensch etwas unendlich schönes in sich trägt. Der
Blick mit dem jeder andere Mensch, jedes Tier und jeder Baum ein Freund wird. Und das
Wissen, das wir von allem was lebt etwas lernen können. Und das der Versuch zu verstehen,
die Sprache ist, mit der alles sein Schweigen verliert. Es ist der Moment wo das Leben be-
ginnt. Und die Einsamkeit zu etwas Fremden wird.


Und, ich glaube, in dem Moment, wo der Mensch an dem was er sieht und zu wissen glaubt
zweifelt. In diesem Moment beginnt die Kunst. Sie beginnt mit der Frage: „Wozu ist das Leben
da?"


Gibt es wirklich nichts anderes, als 50 Jahre arbeiten zu gehen. Und, dann nach 10 Jahren Alters-
heim zu sterben. Wo beginnt das Sinnlose in diesem Leben? Ich glaube es beginnt eben da, wo
wir vergessen was zählt. Wo wir vergessen, was zum Leben gehört. Und, was wir wirklich brau-
chen! Es beginnt da, wo es keine Kunst mehr gibt. Es beginnt da, wo wir uns keinen Spiegel
mehr vorhalten lassen. Weil es uns nicht mehr interessiert was aus uns geworden ist oder aus uns
wird.


Sehen Sie, die Welt hat sich noch nie so nackt gezeigt, wie in unserer Zeit. Noch nie wußten
Menschen so viel über andere Kulturen über andere Religionen und Erdteile. Und, noch nie hab-
en Menschen soviel Informationen, über Kriege, über Hunger, Not und Elend und Verwüstun-
gen bekommen wie heute. Und, noch nie hat soviel Wissen so wenig Veränderung bewirkt.
In der Politik im Kulturellen Leben und in den Köpfen der Menschen überhaupt
.

Das Sterben an Hunger und normalen Krankheiten in anderen Erdteilen ist etwas alltägliches
geworden. Eben so alltäglich wie der Überfluß an Lebensmitteln und Energie in der westlichen
Welt. Der Luxus hier ist genau so selbstverständlich wie das Elend in anderen Erdteilen. So als
wäre das nun das Normale. Und, etwas das nicht Anders sein kann
.


Das Hinnehmen von elenden Zuständen ist zu einem Zeichen von Kraft geworden. Und mög-
liche Alternativen werden wie Utopien behandelt. Und, das Warten auf ein Wunder, ist der
Glaube, mit dem sich alles ignorieren läßt
.

Und, die Kunst hinter all dem ist das Schweigen. Das Denken das nur noch schön ist. Und,
das Handeln das keinen Schmutz ertragen kann. Und die vielen Menschen, die etwas verän-
dern wollen, so lange Sie dabei nur sauber bleiben
.

Aber, neben dem, gibt es trotz allem, noch die Kunst. Wie das Wissen das keine Kapitulation
kennt. Wie der wirkliche Glaube an das Leben. Oder der Mensch, der Gold zurück läßt, auch
wenn Ihm Berge in den Weg gestellt werden. Es ist das was der Mensch ist, wenn er nicht stehen
bleibt. Es ist seine Stärke die er erfährt, wenn er nicht aufgibt. Es ist ein Leben mit dem er wächst
und vor dem alle Probleme klein werden
.

Das Leben ist nicht das Unerfüllbare. Es ist auch nicht das Unerreichbare und zu Anspruchsvolle.
Es ist das was Alle zeigen können. Es ist Menschlichkeit. Und, die Kunst zeigt, wie einfach das,
mit dem menschlich sein ist. Und, das hin und wieder nur ein Lächeln reicht, um einen Menschen
zu verzaubern
.

Ich bin früher viel gereist. Vor dieser Querschnittlähmung. Durch Länder wie u.a. Pakistan, Indien,
Sri Lanka. In diesen Ländern gibt es keine Hilfe für die Menschen. Kein Sozialamt, kein Arbeits-
amt, keine staatl. Fürsorge. Die Menschen müssen jeden Tag sehen wo sie bleiben. Sie lernen das
Leben kennen! Es ist wie ein Spiel in dem sie Tag für Tag besser werden. Bis sie es schließlich voll
und ganz beherrschen. Und so gut sind, das Sie gegen alle Widrigkeiten eines Tages gewinnen. Und,
den Tag immer als Sieger beenden. Es ist das was nur ein Lebenskünstler weiß, wenn Du etwas willst,
mußt Du alles geben. Und das was zurück kommt, ist etwas das nur Sieger kennen. Es ist, das man
das Leben mehr und mehr entdeckt. Und mehr und mehr weiß was zählt. Und, sieht wie eine Kleinig-
keit, ein unsagbar großer Schatz sein kann.


Und, am Ende eines Tages, ist es der Stolz, das Leben ein wenig mehr zu kennen. Der Augen-
blick den diese Menschen besitzen, in dem die Sonne nur für Sie scheint.


Aber eventuell muß man selbst durch diese Länder Reisen. Um zu erfahren wie der Alltag dort
ist. Und, wie die Menschen leben. Wie sie arbeiten! Und, dann Abends einmal über die Basare
laufen. Die Teestuben besuchen. Und, sich ansehen wie die Leute reden und diskutieren. Und,
wie angenehm und entspannend diese Atmosphäre ist. Und, darüber nachdenken wie diese
Menschen ihr Leben meistern. Und, wie wir an unseren Problemen verzweifeln. Und, wieviel
wir von Ihnen lernen könnten. Und, das wir es eigentlich sind, die von Ihnen Entwicklungshilfe
brauchen. Umzu sehen, das wir so etwas wie echte Probleme, noch überhaupt nicht kennen.
Dort ist Lebenskunst eben nicht, sich die neueste Fernsehserie anzusehen, ohne sich etwas
dabei zu denken. Lebenskunst ist dort das Wissen das ein Mensch braucht, wenn er den
Tag überleben will
.

Ich frage mich immer mehr, warum Menschen sich so früh festlegen. Und, mit 18 schon eine
Sicherheit für das ganze Leben erwarten. Und Ihr Lebenswissen nur aus Filmen und vom Fern-
sehen beziehen. Und, nur als Zuschauer erleben, wie andere etwas wagen, um das Leben
kennen zu lernen. Und, dabei nie auf die Idee kommen, das Sie die Hauptperson in Ihrem eige-
nen Film, in Ihrem Leben sein könnten. Und, das der Mut mal etwas aufzugeben wertvoller
ist als jede Sicherheit. Denn keine Schule und keine Universität führt an Grenzen wo das Be-
wußtsein durch neue Erfahrung wächst. Diese Situation erfährt nur der der sich dem Leben
wirklich aussetzt. Und, an den Punkt kommt, wo er nur sich selbst besitzt. Und Ihm klar wird,
das in seinem Kopf ein Universum voller Leben existiert. Und, das alles andere nichts als
Schein ist.


Die einzigen Gemeinschaften, wo der Sozialismus weitgehend verwirklicht worden ist, sind die
Kibbuzim in Israel. Die Menschen arbeiten und organisieren ihr Leben gemeinsam. Und, treffen
allein die Entscheidungen die das Leben in Ihren Siedlungen bestimmen. Und, alle Schwierig-
keiten und Probleme werden auf Versammlungen diskutiert und gemeinschaftlich geklärt. Alle
können sagen was Sie denken. Und, jede Meinung findet Gehör und ist wichtig. Und, es gibt
nichts für das nicht gesorgt wäre. Angefangen von der med. Versorgung bis zu den gemeinsa-
men Mahlzeiten im Speisesaal. Und, von Kindergärten und Schulen bis zum Studium an einer
Universität. So das es auch die einzigen Gemeinschaften sind wo niemand Geld benötigt. Oder
eben nur soviel wie er für einen guten Wein braucht. Oder, besondere Süssigkeiten und ander-
en Luxus. Also fast nichts. Und alle leben freiwillig dort. Und, die wenigsten würden wieder
freiwillig diese Gemeinschaften verlassen.


Über eine solche Lebensform müßte nachgedacht werden. Da es nichts besseres gibt, als mit
anderen eine Idee leben zu lassen. Zumal wenn es sich um eine Idee handelt die Leben will.
Und, es nichts gibt mit der Sie getötet werden kann. Weil das Wahre in Ihr, wie ein Herz
schlägt, das alles überlebt.


Oder, gibt es mehr für den Menschen? Und, was soll das sein? Der Traum das unser Leben
eines Tages wie ein Disney Film ist. Wo an jeder Ecke ein Weihnachtsmann wartet der uns
beschenkt
.

Wohin führt denn unser Lebensstil einmal konsequent und ehrlich zu Ende gedacht? Doch ein-
fach dazu, das unsere Welt in 50 Jahren nicht mehr bewohnbar ist. Und, es deswegen notwen-
dig sein wird, eine Alternative, zu dem Leben das wir führen zu entwickeln.


Und, wie auch immer diese Alternative aussehen mag. Der Mensch wird ein Anderer werden.
Und, der neue Anfang wird damit beginnen, das wir über das was wir heute leben, nachdenk-
en müssen. Um zu sehen das es mehr und besseres gibt als all das was wir im Moment ken-
nen. Einfach weil wir dann bemerken das der menschl. Geist größer ist als wir ahnen. Und, das
unsere Kreativität und Phantasie die Tür zu einer Welt des Friedens sein kann. Und, eventuell
gehört das Jahr 2002 zum ersten Schritt, mit dem wir das Leben, die Liebe und die Kunst neu
entdecken. Und, wenn mich ein Freund fragen würde wie soll ich leben, würde ich sagen:„ Wähle
die Freiheit" Denn nur in Freiheit findet der Mensch seine Wahrheit. Seine Insel, die Ihn vor dem
Untergang rettet
.

Was geschieht denn, wenn wir über Freiheit nachdenken. Wir wissen das wir uns Entscheid-
en können. Wir können Reisen. Wir können frei unsere Meinung sagen. Und, frei über das Leb-
en nachdenken. Und, frei und öffentlich alles Diskutieren. Ohne das wir Nachteile, wegen die-
ser Freiheit in Kauf nehmen müssen. Und, nur dadurch das wir Sie nicht nutzen, können wir un-
sere Freiheit verlieren. Und, wer nutzt schon seine Freiheit?


Diese Freiheit ist ein Kontinent voller Möglichkeiten. Den wir ohne Verbote erkunden dürfen.
Und, der uns das Leben ganz neu zeigen könnte. Einen Frieden und einen Reichtum, der uns bis-
her noch fremd ist. Und wir betreten diesen Kontinent nicht. Und richten uns in dem ein, was
wir schon kennen. Es ist die Angst das uns dieses Fremde etwas nehmen könnte. Und, nur des-
wegen halten wir an dem fest, was uns schon lange nichts mehr gibt
.

Es ist so, als würden wir freiwillig, auf ein neues Leben auf Liebe und auf Kunst verzichten!
Nur weil der Mensch den wir im Spiegel sehen glaubt, das er schon Vollkommen und der
liebe Gott persönlich ist
.

Es ist diese Welt, die wir nur verstehen, wenn wir etwas wagen. Denn das Fremde das uns be-
gegnet, will eine Freundschaft mit uns schliessen.Es will, das wir Ihm Fragen stellen. Und, das
wir es kennen lernen. Und, das wir uns für es interessieren. Es will uns sagen, das es etwas weiß.
Und, das es uns all sein Wissen geben will. Denn dieses Fremde ist nicht anderes als das Leb-
en. Und, wir haben umsonst gelebt, wenn wir diesem Leben die Freundschaft ausschlagen.


Gibt es eine Wahrheit die uns noch fehlt? Eine Wahrheit die uns Augen gibt, damit wir sehen,
was um uns her geschieht. Eine Wahrheit die uns Ohren gibt, damit wir hören, was um uns her
geschieht. Eine Wahrheit die uns Arme gibt, um zu helfen, wenn um uns her etwas geschieht.
Eine Wahrheit die uns Beine gibt, mit denen wir auf das zu gehen können was um uns her ge-
schieht. Eine Wahrheit die uns ein Gewissen gibt, mit dem wir Anteil nehmen, an dem was
um uns her geschieht. Eine Wahrheit, mit der unser Leben etwas anderes, als ein Zustand an-
haltender Pubertät ist.


Wenn ich heute an meine Reisen denke, dann denke ich zuerst an die Menschen mit denen
ich gereist bin. Und, das diese Menschen etwas neues für Ihr Leben entdecken wollten. Mehr
als das was Sie in der Schule erfahren und ihnen das Fernsehen vermittelt. Sie wollten Men-
schen treffen die etwas vom Leben kennen. Sie wollten wissen was das Leben tatsächlich ist.
Und, ob es so etwas wie Freiheit gibt. Sie wollten mehr als das, was für sie nur noch Theater
ist. Etwas erleben mit dem sie erfahren wer Sie sind. Etwas mit dem das Leben echt ist. Ein
Leben in dem Sie mehr als die Figur auf einer Bühne sind. Sie wollten Träume, die ohne ein
Böses erwachen enden
.

Deswegen bin ich heute auch als Behinderter so wichtig. In meiner Situation brauche ich nie-
manden mehr was vor zu spielen. Die Menschen wissen um was es auf der Welt geht, wenn
Sie mich sehen. Es bleibt einem Behinderten eben nur das, was ein Mensch noch besitzt, nach-
dem er alles verloren hat. Nichts anderes als das nackte Leben
.

Aber das Gute ist, das kein Tag mehr mit einem Sieg enden muß. Dieses Leben, das wie eine
Olympiade stattfindet, hat plötzlich etwas komisches. Alle laufen dem Geld hinterher. Und, sie
glauben, das wäre der Gott, der Ihnen alles gibt. Und dieser Gott zeigt ihnen wie sie mehr und
immer mehr besitzen können. Aber, er verrät den Menschen nicht, wie Sie erwachsen werden.
Und, alles was sinnvoll ist, läßt er Sie unter Ihrem Geld begraben
.

Der Glaube an Gott, (oder die Idee des Vollkommenen)war für die Menschen immer wie ein
Spiegel. In dem Sie sich als Menschen mit Fehlern und Schwächen erkannten. Und dieser
Glaube war damit die Basis, auf der Sie zusammen leben konnten. Da Sie wußten was ein
Mensch ist. Und, das Sie nun mal Menschen sind. Und, nichts anderes sonst
.

Das Leben kann Tag für Tag wie ein Fest beginnen. Ich muß nur wissen das ich nicht Verlier-
en und nicht Siegen kann. Ich kann nur lernen das Leben zu genießen. Und, das ist die Kunst
mit der sich alles überstehen läßt.


Es ist leicht etwas über das Leben zu lernen. Und, es wird von mal zu mal einfacher. Um so
Älter ich werde. Ich suche jetzt stets das Gespräch mit anderen Menschen. Wo immer sich
eine Gelegenheit ergibt. Im Cafe! Im Bus! Im Supermarkt! Bei Nachbarn! Wo es auch sein
mag! Ich habe keine Scheu mehr Jemanden an zu sprechen. Und, meistens klappt es auch.
Und, die Leute wollen mit mir reden. Und, ich erfahre von Fremden, wie sie leben. Was sie
mögen! Wie sie denken! Welche Ziele Sie haben! Was Sie vom Leben erwarten! Und, wie
das Leben aussieht von dem Sie träumen! Und, was für Sie das Leben wirklich ist! Und, aus
Fremden, werden Menschen die ich kenne. Und, das Leben wird ein immer besserer Freund.
Und, dieses ganze Dasein bleibt dabei eine Reise zu neuen Gedanken. Ein Weg, auf dem ich
alle Vorurteile hinter mir lasse. Und, eine Toleranz entdecke, die meiner Phantasie 1000000
Farben schenkt
.

Ich stehe an einem Abgrund und habe einen Glauben mit dem mir Flügel wachsen. Ich bin
in einem fremden Land und mein Lächeln redet die Sprache der Menschen dort. Ich lebe
und meine Träume zeigen mir Menschen die sich lieben. Ich sehe Kinder und weiß welche
Gedanken zum Leben führen. Ich höre Musik und alles was für mich Wert hat will tanzen,
tanzen, tanzen. Ich weiß was ich will und mein Denken ist ein Weg in die Freiheit. Ich finde
die Wahrheit und weiß meine Heimat ist immer da wo ich im Augenblick bin
.

Und, ich erinnere mich und träume. Ich sehe die Pyramiden. Und ich sehe Tausende von Men-
schen die diese Pyramiden erschaffen. Und, ich sehe die Prozession, mit der die Pharaonen
darin beigesetzt wurden. Ich bin in Jerusalem und sehe den Tempel von Salomon. Und, höre
seine Weisheit. Und, sehe all seine Pracht. Ich bin in Rom und sehe die Cäsaren. Und, die
Macht und den Reichtum von Ihnen. Ich bin in Indien und sehe diese mit unzähligen Figur-
en verzierten Tempel. Und, ich sehe die Brahmanen. Und, höre Sie reden. Und, höre mit jed-
em Wort Gerechtigkeit. Und, ich sehe ein reiches Land. Ich bin in Griechenland und sehe
Athen und die Akropolis. Und, sehe wie die Leute über alles reden und diskutieren. Und,
sehe, was es bedeutet, diese Freiheit zu besitzen.


Und, ich sehe, wie all diese Menschen etwas besonderes schufen. Und ich sehe, den Glaub-
en an Ihren Gott, mit dem Sie wohl erfüllt waren. Und, wieviel Kraft diese Menschen durch
diesen Glauben hatten. Ohne den Sie nichts hätten erbauen können. Und, ich frage mich, wie
ist ein so großer Glaube möglich. Kann es das geben, ohne einen Gott der wirklich existiert.
Oder entstehen nur so große Kulturen, mit dem Glauben an das was eben Gott ist
.

Und, wenn Gott ist! Dann ist er die Vollkommene Liebe! Und, dann ist er auch das vollkom-
meine Leben! Und, kann dann etwas dem Gott die Liebe und das Leben gibt sterblich sein?
Kann dieser vollkommene Gott etwas unvollkommenes erschaffen? Oder ist es nicht so,
das etwas vollkommenes nur vollkommenes erschaffen kann. Und, das dieses Vollkommene
das Unsterbliche ist, das der Mensch besitzt. Seine Seele, mit der er eines Tages wieder
bei Gott sein wird


Wenn ich hinter hohen Mauern lebe, kann mich niemand erreichen. Wenn ich immer allein
bin, vergesse ich das es auch ein anderes Leben gibt. Wenn ich ohne Freunde die Welt ent-
decken will, erlebe ich nichts interessantes. Wenn ich mich nur um mich kümmere, werde
ich allein bleiben. Wenn mein Leben nur Arbeit und Pflicht ist, beginnt nie etwas sinnvolles.
Wenn für mich nur Geld interessant ist, bleibt im Leben ein leerer Platz. Wenn ich denke,
ich könnte im Leben alles planen, lerne ich die Kunst des Lebens nie kennen
.

Jeden Morgen trinke ich in der Küche meinen Tee. Und, beobachte wie auf der Straße, die
Kinder zur Schule gehen. Einige werden noch von Ihren Müttern begleitet. Aber, die meisten
gehen allein. Sie sind noch ganz klein. Aber sie kennen Ihr Ziel genau. Und, Sie gehen ohne
Zweifel! Ihr Ziel ist die Schule. Und, ich denke mir, eines Tages werden sie einen Beruf er-
lernen. Oder ein Studium beginnen. Und, wird Ihr Leben immer ein Ziel haben? Oder werd-
en Sie zweifeln? An dem Ziel das Sie erreichen wollen. Oder daran, das es überhaupt ein
festes Ziel geben kann? Und, werden Sie den Mut besitzen über Ihre Zweifel zu sprechen?
Und, wird Ihnen Jemand zuhören? Wird ein Menschen da sein der Sie liebt und verstehen
will? Und, werden Sie wissen wie wichtig es ist, zu lieben und geliebt zu werden?

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Klaus Lutz).
Der Beitrag wurde von Klaus Lutz auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.02.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Klaus Lutz als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Dich: Gedichte von Walter L. Buder



Es ist ein eigenwilliger und eigenständiger, kleiner aber feiner Gedichtband. Die in „dich“ versammelte Lyrik ist über mehrere Jahre hinweg entstanden. Die rund 100 Texte sind reduziert, in durchgehender Kleinschreibung und sparsam verwendeter Interpunktion ‚gewachsen‘. Sie faszinieren und sind attraktiv in ihrer offenen Form, reimlos, mehr erzählend reflexiv denn lyrisch, gehalten. Dem inhaltlichen Duktus entspricht die gekonnte, formal-grafisch Gestaltung durch Monika Schnitzbauer. Der Umschlag - im händischen Siebdruck produziert, macht jedes einzelne Exemplar von „dich“ zu einem Unikat.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Gedanken" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Klaus Lutz

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Pfannkuchen von Klaus Lutz (Humor)
Vom Glück, eine Katze zu haben von Mylène Frischknecht (Gedanken)
Versteh' einer die Frauen... von Robert Kuehl (Satire)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen