Der Planet Delaroma ist der äußerste Planet unseres
Sonnensystems. Er wurde erst vor wenigen Jahren durch Zufall von den
Astronomen entdeckt. Es kamen nämlich ganz merkwürdige Signale in den
irdischen Antennen an. „%!-„ übersetzten die Computer den Anfang. Was
soll dieser Quatsch wohl heißen? Und vor allem – woher kommen diese
Signale. Die Presse beschäftigte sich lange Zeit mit solchen Fragen.
Irgendwann gaben die Kryptologen dann bekannt, daß hier keine
menschliche Frage vorliegt. Die interstellaren Signale kommen vom
Planeten Delaroma. Dort gibt es zwar menschenähnliches Leben.
Deckungsgleich mit unseren irdischen Lebensformen ist es aber nicht.
Die Neugierde der Naturwissenschaftler war geweckt.
„Es gilt, zu
neuen Ufern aufzubrechen,“ sagt einer von ihnen pathetisch im
Fernsehen. Und gab damit den Startschuß für eine neue interstellare
Forschungsreise. Ich wurde zu einem der Entdeckungsreisenden ausgewählt.
Am
21.3.2029 starteten wir in Französisch-Guayana. 2 Jahre später
erreichten wir Delaroma. Und sollten nicht schlecht staunen. Total
überbevölkert ist dieser riesige Planet. Es gibt kaum eine freie
Fläche, die nicht irgendwie besiedelt ist. Ein futuristisches Gebäude
reiht sich an ein anderes. Mit unserem Raumgleiter mußten wir praktisch
eine Punktlandung auf einem der Hausdächer hinlegen.
Die
Lebewesen dort unterscheiden sich nur minimal von uns Menschen. Ihr
Blut ist aus chemischen Gründen grün. Sie sind sehr fruchtbar. Zehn
überlebende Kinder pro Familie sind dort keine Seltenheit. Die Weibchen
sind emotional und biologisch so angelegt, daß sie auch im hohen Alter
noch Kinder zeugen, zur Welt bringen und aufziehen können. „Wieso denn
nicht,“ fragte mich einer meiner Gesprächspartner. „Kinder sind unser
größtes Glück. Unseren Frauen wird während der Schwangerschaft nicht
übel. Sie bekommen keine Freßattacken. Ihr Körper stößt eher
Glückshormone aus.“
„Unser Problem ist eher die
Überbevölkerung,“ erklärte mir einer der Politiker, die ich
interviewte. „Delaroma ist einfach zu klein für uns. Wir werden
auswandern und andere Planeten und Sonnensysteme kolonialisieren. Wir
müssen uns aber auch ein paar Gedanken darüber machen, wie wir die
Überbevölkerung auf Delarosa in den Griff bekommen.“
„Aufwachen!“
Wer tätschelt mir da auf der Wange im Gesicht? Ach so, es ist eine Krankenschwester.
„Was ist denn?“
„Sie wollen interstellarer Raumfahrer sein? Sie fallen doch schon in Ohnmacht, wenn wir Ihnen etwas Blut abzapfen.“
„Sie haben mir Blut abgezapft?“
„Ja.
Aber davon haben Sie ja nichts mitbekommen. Sie sind ja schon in
Ohnmacht gefallen, als ich mit der Nadel auf Sie zugekommen bin.“
„Wieso haben Sie mir Blut abgezapft?“
„Weil unser oberster Biologe es so wollte. Er brachte Ihr genetisches Erbmaterial.“
„Wieso brauchte er es? Braucht er es denn nicht mehr heute und in Zukunft?“
„Die
zweite Frage ist noch am schnellsten zu beantworten: Nein. Kommen wir
nun zu Ihrer ersten Frage. Wir haben Sie für längere Zeit in ihrer
Ohnmacht belassen. Sehen Sie die vier Herren dort drüben? Es sind alle
identische Klone von Ihnen. Na ja, so ganz identisch sind sie nun auch
wieder nicht. Ihr Erdenmännchen habt doch zwei Hoden. Alpha 1 hat noch
beide Hoden. Alpha 2 fehlt der größere Hoden, Alpha 3 der kleinere. Und
Alpha 4 hat gar keine Hoden mehr.“
„Und was bezweckt ihr damit?“
„Unserer Damenwelt soll herausfinden, mit wem der Sex am schönsten ist. Das Gewinner-Alphamännchen darf die Kinder Zeugen.“
„Aber warum gerader Klone von mir?“
„Sie
sind jung. Sie sind kräftig. Sie sind gesund. Sie bringen neue Gene auf
unseren Planeten. Sie sind genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen!“
(Alphadame
1) Sex mit Alpha 4 ist total unbefriedigend. Er ist zwar zärtlich und
liebevoll. Er kommt aber nicht zum Höhepunkt. Ich kann 10 Orgasmen pro
Tag haben, ohne daß ein Tropfen seine Männlichkeit verläßt. So eine
Unverschämtheit. Wieso verführt er mich, wenn er doch nicht kommen kann?
Ich
habe auch Alphamännchen 1 getestet. Er ist einfach nur göttlich. Er
kann immer und überall. Durch ihn bin ich auch schwanger geworden. Eine
Parallelschwangerschaft konnte ich gerade noch verhindern. Er ist die
wildeste, zügelloseste und potenteste Kinderzeugungsmaschine, die ich
kenne. Alphamännchen 2 und 3 sind langweilig. Ich kraule Männer gerne
am Hoden; bei ihnen habe ich kaum was in der Hand. Die fehlenden Hoden
bewirken auch eine gewisse Schüchternheit und Zurückhaltung, was Sex
anbelangt.
Sollten wir je Nachwuchssorgen haben, wäre Alphamännchen 4 die Lösung.
(Dekret des Präsidenten)
Die
eingeborene männliche Bevölkerung von Delaroma hat ab sofort sexuelle
Enthaltsamkeit zu üben. Alphamännchen 4 wird ab sofort unseren Weibchen
zur Verfügung stehen.
Alphamännchen 1 wird die Kolonisation des
Mondes Berghundus leiten und dort zur genetischen Durchmischung der
neuen Nachkommen mit beitragen.
Die Alphamännchen 2 und 3 sind in
eine Ruheposition zu versetzen. Sie sind erst dann wieder zu
reaktivieren, wenn unsere Populationsdichte deutlich gesunken ist.
(wieder auf der Erde)
Puh, bin ich froh, wieder zuhause zu sein. Wie viele Verwandte ich da oben auf Delarosa wohl schon habe...?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.02.2009.
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