Die
Heirat wird auch Vermählung genannt, wobei Vermählung wohl in
inzwischen ein veraltetes Wort ist. Unter der Heirat versteht man die
standesamtliche und / oder kirchliche Eheschließung. Die Funktion einer
Heirat? So wird die Beziehung zwischen zwei Menschen einschließlich der
Kinder, die daraus herausgehen, legitimiert. Die Heirat gibt es in
allen menschlichen Gesellschaften.
Jacqueline?
Ja, Timotheus?
Ich liebe dich.
Ich liebe dich auch.
Heirate mich.
Aber gerne.
Miriam!
Jau, was gibt`s?
Ich liebe dich.
Ich liebe dich auch.
Ich würde dich gerne heiraten.
Dann tu es doch.
Möchtest du mich denn auch heiraten?
Joú. Hab ich doch gerade gesagt.
Timotheus!! Du heiratest mich jetzt auf der Stelle.
Aber ja doch, Ruth-Esther.
Das
Hochzeitsfest feiert man am Tage der Eheschließung. Der Polterabend ist
die Vorfeier des eigentlichen Hochzeitsfestes und findet am Abend vor
der eigentlichen Hochzeit statt. Dabei werden nach altem Brauch
Porzellan zerschlagen, nicht aber Sachen aus Glas. Die Scherben sollen
dem Brautpaar Glück in der Ehe bringen.
Ein Festmahl bzw. die
abendliche Feier bilden wohl den Mittelpunkt der Feier. Der
Hochzeitstanz sowie vergnügliche Gesellschaftsspiele wie Brautraub,
Brautschuhversteigerung, Prüfungsaufgaben für die Braut und Hindernisse
für die Hochzeitsnacht sind wohl auch heute noch sehr beliebt.
Uff,
der Heiratsmarathon wäre geschafft. Die Hochzeit mit Ruth-Ester war
kurz und schmerzlos. Beim Standesbeamten fand eine kurze Zeremonie
statt. Am Ende unterschrieb der Mann die Heiratsurkunde und schon war
der Verwaltungsakt „Eheschließung“ abgeschlossen.
Bei Miriam sah
die Sache schon ein wenig schwieriger aus. Sie wollte mit
Irokesenschnitt, dekorativer Sicherheitsnadel in der Nase, schwarzen
Lippen, einer Kette vom linken Ort zu einem rechten Backenzahn und
Punkerklamotten vor den Standesbeamten treten. „Wenn du mich nicht so
liebst, wie ich bin, können wir die ganze Veranstaltung ja auch sein
lassen,“ behauptete sie. Also heirateten wir nur kirchlich. Dort
verzichtete sie dann auf Gesichtsdekoration.
Meine Eltern waren
von dem weißen Hütchen (einschließlich Gesichtsschleier), dem kurzen
rosafarbenen Kleid, den kilometerlangen, eierfarbenen Strümpfen und den
weißen Plateauschuhen durchaus begeistert. „Wir wußten ja gar nicht,
wie hübsch Miriam ist,“ behauptete mein Vater hinterher. „Sie ist ja
richtig schön.“
Bei Jacqueline gestaltete sich die Angelegenheit
schon etwas schwieriger. Wo sollten wir nur heiraten? Ohne daß es
auffallen würde, daß mich drei so unterschiedliche Frauen begehren? „Es
soll romantisch sein,“ forderte Jacqueline. „Ganz in weiß und allem,
was dazu gehört. Also fuhren wir an die französische Mittelmehrküste,
nach Monaco, um genau zu sein. Dort konnten wir dann wie gewünscht
heiraten.
Die Hochzeitsnacht ist die erste gemeinsame Nacht der
frisch verheirateten Brautleute. Früher war diese Nacht besonders
wichtig. Schließlich untersagten die damaligen rigorosen
Moralvorstellungen den vorehelichen Geschlechtsverkehr. So konnte sich
das Brautpaar das erste Mal sexuell vereinigen und der Mann
herausfinden, ob seine Frau noch Jungfrau war.
Timotheus!
Ja, Jacqueline?
Du bist keine Jungfrau mehr.
Aber, Jacqueline, mein Turteltäubchen, woher willst du das wissen?
Du hast einen blauen Fleck auf deiner Männlichkeit. Wer hat dich geschlagen?
Niemand. Es war ein Fußball, der mich traf.
Ach, Timotheus, du Ärmster, wer war denn der Schütze?
Ja, wer war es denn? Elmar, glaube ich, soweit ich mich erinnere.
Aber du kennst doch gar keinen Elmar!
In
meinem Bekanntenkreis gibt es keinen Elmar; das ist wahr: Es war ein
Junge von der Straße. Als er sich entschuldigte, nannte er mir seinen
Namen.
Timotheus!! Du lügst. Gestehe endlich.
(tränenüberströmt) Aber Jacqueline! Du verletzt mich.
(verärgert) Timotheus! Gestehe! Oder soll ich meinen rechten Schwinger `rausholen?
„Heiratsschwindler“
wird eine Person genannt, die Heiratsabsichten vorspiegelt, um von dem
Partner (m/w) Geld oder Sachwerte zu erhalten. Unter strafrechtlichen
Gesichtspunkten handelt es sich um Betrug.
(Duisburger Generalanzeiger)
„Ich
liebe sie alle drei.“ Mit diesen Worten beendet Timotheus sein
Schlußwort vor Gericht. Er war der Trigamie angeklagt. Das Gericht
verurteilte ihn und seine Frauen zu einem Jahr gemeinsamen Gefängnis.
„Das ist keine doppelte Bestrafung. Das ist Unterricht,“ begründet das
Gericht seine Entscheidung. „Wenn er wirklich alle drei liebt, soll er
es auch lernen, mit allen drei Frauen gleichzeitig klarzukommen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.03.2009.
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