Helmut Greier

Das Herrchen das seinem Hund treu war (Teil 3)

 

Das Herrchen das seinem Hund treu war (Teil3)

 

1991 bekam Keule einen Job als Lagerarbeiter in der WMF, Strolchi war zudem Zeitpunkt schon ziemlich ausgewachsen. Da Keules Familie wegen Schule und Arbeit nur noch wenig Zeit hatten, wollte sich keiner mehr so recht um den Hund kümmern. Aber da war ja noch ein Garten wo er dann seine Geschäfte nachgehen konnte. Irgendwann wurde ihm aber der Garten zu klein, deshalb bügste er immer öfter aus, Keules Mutter spielte schon mit dem Gedanken den Hund wieder abzugeben. Doch eines Nachmittags kam alles ganz anders, als Keule nachhause kam, war Strolchi mal wieder auf Achse, jeder wusste es aber keiner hat sich bewegt. Es dauerte nicht lange da klingelte es an der Tür, ein Mann sagte, er habe gesehen wie Strolchi von einem Auto erfasst wurde. Da gab es für Keule und seiner Schwester kein halt mehr, beide liefen so schnell wie möglich zu den besagten Ort. Da lag er jaulend am Straßenrand, er hatte eine riesige Schürfwunde, es sah aus als hätte man ihm das Fell abgezogen. Keule und seine Schwester wickelten den jaulenden Strolchi in eine Wolldecke. Während Keules Schwester zuhause bescheid sagte machte sich Keule mit Strolchi auf zum Tierarzt. Der Tierarzt hatte zunächst erstmal die Wunden behandelt, dann wurden Röntgenbilder gemacht. Strolchis Hinterbeine waren gebrochen, sie hingen nur noch lose an der Haut.  Der Tierarzt sagte, er könne momentan nichts machen, der Hund stünde unter Schock, man müsste die Nacht abwarten, wenn er die Nacht übersteht, könnte man ihn operieren. Er gab ihm noch ein Schmerzmittel und schickte Keule mit dem Hund nachhause. Draußen wartete schon Keules Vater mit dem Auto, sie luden Strolchi ins Auto und fuhren nachhause. Strolchi kam die Nacht über ins Schlafzimmer der Eltern, sie legten den Hund auf eine Decke und ließen ihn zu ruhe kommen. Aber als die Eltern ins Bett gehen wollten, war er schon tot, er ist vermutlich an einen Wundstarrkrampf gestorben. Das war ein schwerer Tag für die ganze Familie. Die nächsten sechs Jahre vergangen wie im Flug für Keule. Als im Sommer 97 die Beziehung mit Keules Freundin kaputt ging, ist er zurück nach seiner Mutter gezogen. Auch seine Mutter war inzwischen von seinem Vater geschieden, aber sie hatte wieder geheiratet. Keules Schwester war schon lange ausgezogen und sein Bruder war gerade mal 15 Jahre alt. Keule bekam gerade eine Stelle als Fahrradmechaniker, an den Wochenenden traf er sich manchmal mit seinen Kumpel, so wie an diesen Wochenende. Keules Kumpel hatte einige Probleme, diesmal mit einem Schäferhund, den er unbedingt loswerden wollte. Nach langen hin und her überlegen, bekam Keules Bruder den Hund namens Aron. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, der Hund war total verzogen, er nagte an allem was er zwischen die Zähnen bekam, außerdem kam Keules Kumpel am nächsten Tag völlig besoffen und wollte seinen Hund wieder haben. Nach einer heißen Auseinandersetzung gaben die beiden Brüder schließlich nach und gaben den Hund zurück. Als Keule einmal wieder mit seiner Ex unterwegs war, trafen sie unterwegs diesen besagten Kumpel, den Aron hatte er inzwischen abgegeben, statt dessen hatte er jetzt eine junge kanadische Schäferhündin, auf die Frage was er denn mit Aron gemacht hätte wich er aus, Keule hatte ihm deswegen große Vorwürfe gemacht, daraufhin hat er ihm einen anderen Hund versprochen. Und tatsächlich, er hatte sein Versprechen gehalten und Keules Bruder einen Rotweilermischling namens Brösel geschenkt. Er sagte der Hund sei von seiner Freundin und sie hätte noch zwei andere Hunde. Natürlich waren die beiden Brüder erst mal misstrauisch aber sie haben den Hund trotzdem genommen. Brösel war ein 8jähriger Schäferhund-Rotweiler, das war ein ganz schönes Kraftpaket und wer ihn nicht genau kannte, hat erstmal einen großen bogen um ihn gemacht, der ideale Schutzhund. Keules Bruder war Stolz auf seinen neuen Hund und protzte, das sei ja voll die Killermaschine. Aber in Wirklichkeit war Brösel ein Lamm im Wolfspelz. Als Keule das erste mal mit ihm auf einen Feldweg spazieren ging, machte Brösel einen zutraulichen Eindruck also ließ Keule ihn von der Leine, doch der Schein trog, schwupdiwupp war er verschwunden, und weil es draußen schon dunkel war konnte er ihn nirgendwo finden, er hat ihn zwar gerufen aber Brösel war längst über alle Berge. Also kam er mit leeren Händen nachhause, er hatte ein ganz schön schlechtes Gewissen als er es seinen Bruder beibringen musste. Umso größer war die Freude, als am nächsten Morgen die Freundin seines Kumpels mit Brösel vor der Tür stand. Sie wollte ihn aber nicht ohne Vorbehalt abgeben, die beiden Brüder sollten von nun an besser auf Brösel aufpassen, und das versprachen sie auch. Sie hatte ihnen noch viel über Brösel erzählt, wie sie den Brösel von einen brutalen Bauern befreit hat, und wie Brösel zu Weihnachten 24 Tafeln Schokolade aus dem Kühlschrank klaute, und das Brösel früher ein Maßgotchen von einem Fußballverein war. Des Weiteren erzählte sie das Brösel schon früher gerne wildern ging und das er deshalb kastriert wurde. Die Frau kam noch öfter auf besuch um sich nach Brösel zu erkundigen. Daraus entwickelte sich eine richtige Freundschaft, so das man auch mal zusammen was unternommen hatte. Einmal waren sie zu viert am Baggersee zelten, eigentlich zu fünft denn Brösel war ja auch noch mit dabei, und er durfte auch mit ins Zelt, aber irgendeiner hatte ziemliche Blähungen und musste dann mit traurigen Hundeaugen draußen schlafen. Und wieder mussten sie Brösel am nächsten Morgen suchen, aber Gott sei dank hat er nichts angestellt, sie fanden in relativ schell an einem Papierkorb mit Essensreste. Nach einiger Zeit hatte sich der Brösel in seiner neuen Familie gut eingelebt, und auch Brösels altes Frauchen kam nicht mehr. Irgendwie musste Keule wenn er Brösel beobachtete an den früheren Rex denken, das kam nicht von ungefähr den Brösel konnte wie Rex auch Türen auf machen, und das war ganz praktisch wenn man mit zwei vollen Einkaufstaschen nachhause kam. Nach der Trennung von Keules Freundin war er ziemlich einsam und vom Alkohol nicht abgeneigt, Brösel diente dann als Seelische Stütze. Brösel war aber eher auf Keules Mutter verpicht, wenn sie schlafen ging wachte er an ihr Bett, und wenn dann einer unangemeldet ins Schlafzimmer kam fletschte er auch schon mal mit den Zähnen. Und dann kam es auch mal vor das Keules Stiefvater besoffen nachhause kam und handgreiflich wurde, da biss ihm der Brösel in die Weichteile. Brösel war auch ziemlich anhänglich, denn als Keule mit seinem Bruder und einen Kumpel mal wieder am See waren, musste Keules Kumpel das Auto irgendwo abstellen, also ließ er Keule, seinen Bruder und Brösel erst einmal aussteigen, als er dann weiter fuhr riss sich der Brösel los und rannte wie blöd hinter das Auto her. Abends saßen sie zu viert in einen Boot und ruderten übern See bis Keules Bruder das Boot einfach nur zum Spaß kentern ließ. Nach dem sie zurück ans Ufer geschwommen sind, zogen sie sich erstmal die nassen Klamotten aus. Keules Bruder fand das alles sehr lustig, doch Keule war erst einmal Sauer und lieferte sich mit seinen Bruder eine Verfolgungsjagd, auch der Brösel lief bellend hinter Keules Bruder her, aber schließlich musste Keule aufgeben und beruhigte sich schnell wieder. Keule zog sich die Badehose über setzte sich zu den Kiffertypen ans Feuer und kiffte sich erstmal die Birne voll. Später gingen Keules Bruder und Brösel ins Auto zum schlafen, Keule und sein Kumpel saßen noch ein bisschen am Feuer, bis sie dann besoffen und bekifft ins Zelt zum schlafen gingen. 

 

Kurzgeschichte von Helmut Greier     

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.03.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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