Helmut Greier

Das Herrchen das seinem Hund treu war (Teil4)

Das Herrchen das seinem Hund treu war (Teil4)

 

Ein Jahr später ist Keule mit seinem Kumpel um die Häuser gezogen,  oder besser gesagt, war es eher eine Kneipentour. Wie so oft war der Brösel auch dabei, erste Station war eine ehemalige Boxerkneipe, da tranken sie erst einmal ein Paar Bier, um sich auf zu wärmen. Dann waren sie in einer griechischen Kneipe, aber nur auf einem Schnaps denn Brösel durfte hier nicht rein. Anschließend sind sie in ein feines Restaurant eingekehrt, hier war man was Hunde angeht nicht so pingelig. Dort machten sie erstmal eine Flasche Wein nieder, bis es dann soweit war, dass beide ziemlich angeheitert waren. Keules Kumpel ist von Haus aus ein guter Schauspieler, und wenn er ein sitzen hat, schlüpft er in die Rolle eines Bürgermeisters oder Polizist. Diesmal war er aber vom WKD und wollte eine Kontrolle durchführen, dafür ließ er den Brösel in der Küche nach Ratten suchen. Die beiden Kumpels sind dann rausgeflogen. Weiter ging es in Polizeimanier hatten sie erst einmal ein Auto angehalten, sie haben sich als Kripobeamte ausgegeben und haben sich dann zur nächsten Tankstelle kutschieren lassen. In der Tankstelle waren sie von der Drogenfandung, Brösel wurde als Drogensuchhund eingesetzt, er fand aber nichts, darum haben die beiden Kumpels nur eine Flasche Wein gekauft und sind gegangen. Sie wollten dann eigentlich zurück nachhause, aber unterwegs kamen sie noch an einer Russenbande vorbei, dort haben sie in Polizeimanier erst einmal ein Paar Leibesvisitationen durchgeführt, das ging so lange gut bis einer der Russen Keule enttarnt hatte, da mussten sie die Beine in die Hand nehmen, sonst wäre die Sache noch böse ausgegangen. Einige Wochen später bekam Keule dafür die Rechnung, eine Anzeige wegen Amtsanmaßung und eine saftige Geldstrafe. Ein Jahr später hatte Keules Stiefvater einen zweiten Hund namens Lena angeschafft, die war zwar süß aber total verfressen, Keule gab ihr mal im Suff einen Teller mit Gartenerde zu fressen, den hatte sie tatsächlich restlos leer gefressen. Das war schon ziemlich abnormal, Keule hat dann seinen Stiefvater überredet das verfressene Vie wieder abzugeben. Im Frühjahr 2000 gab es ein Familientreffen, Anlass hierfür war, Keules Stiefvater, er hatte sich in letzter Zeit ziemlich hängen lassen und Geld unterschlagen. Keules Familie konnte dass nicht mehr länger durchgehen lassen, und entschied dass man ihm vor die Tür setzte. Er hatte auch ziemlich viel Müll hinterlassen, da war eine große Saubermachaktion angesagt, dabei wurde ein viertes Haustier entdeckt, es war eine fette Ratte. Für solche Fälle gab es ja noch die alte Mimi, sie war schon 13 Jahre, und das war auch der Grund weil sie es nicht schaffte. Felix war ein Kater den Keules Bruder mal bekommen hatte, doch er war zu faul, und außerdem hatte er Angst vor Mäusen, was würde er wohl gegen eine ausgewachsene Ratte ausrichten? Brösel hingegen, war der geborene Jäger, er brauchte nur 10 Minuten um die Ratte zu finden und zu eliminieren. Dafür hat er dann ein fettes Lob und ein feines Leckerli bekommen. Kurz vor Weihnachten 2000 bekam Keule von seinem Kumpel und dessen Frau besuch. Keule war noch im Halbschlaf, als ihm sein Kumpel einen kleinen Border-Collie-Mischlings Welpen in den Schoß legte, es war Linda sie war gerade mal zwei Monate alt. Das war so quasi die Entschädigung für Anzeige, die Keule auf seine Kappe nahm. Linda war gerade mal so klein das sie in einen Rucksack passte, mit einer weißen Milchschnauze, um die Augen herum hellbraun, zwischen den Augen hatte sie einen weißen Streifen, ihr Deckhaar vom Kopf bis zum Schwanz war schwarz, die Schwanzspitze war weiß, ihre Ohren waren dunkelbraun bis schwarz, das Kinn bis zur Brust durchgehend weiß, auch alle vier Pfoten waren weiß und die Beine rotbraun bis kremweiß. Alles in allem ein bunter Hund. Keule fand, Linda als Namen für einen Hund passte nicht ganz. Er überlegte mit seinen Bruder was man ihr für einen Namen geben sollte, Keule hatte sich dann für Asta entschieden da sein erster Hund so hieß. Wenn er mit Brösel spazieren ging hatte er Asta natürlich mitgenommen, auch wenn er sie meisten tragen musste. Es dauerte noch einen Monat bis sie ihm wie eine Ente hinterher lief. Im Keller fand Keule noch ein ausgedientes Katzenklo, dass er dann als Körbchen benutzte. Irgendwann kam eine Nachbarin mit ihrer 15 jährigen Tochter auf besuch, sie bot sich an, einmal am Tag mit beide Hunde Gassi zu gehen. Übrigens ist die 15 jährige Tochter jetzt 24 und mit Keules Bruder verheiratet, inzwischen haben sie schon 3 Kinder. Um auf die eigentliche Geschichte zurück zu kommen, nach sechs Wochen hatte Keule, Asta an die Leine gewöhnt. Das war jedoch gar nicht so einfach, er musste tief in seiner Trickkiste greifen. Also verband er Brösels mit Astas Leine, Brösel musste dann wie eine Entenmama vorlaufen, und siehe da, es hat funktioniert, Asta konnte von nun an der Leine laufen. Aber das war noch nicht alles, Keule musste noch viele Tretmienen weg putzen bis Asta nach etwa 3 Monaten endlich Stubenrein war. Na ja fast! Beim spielen hat sie sich manchmal vergessen und aufs Sofa gepinkelt, dafür hat sie dann schon mal einen Klaps bekommen. Einmal hatten die beiden Brüder Sturmfreie Bude, die Mutter ist zu deren Schwester die inzwischen auch schon verheiratet war und auch schon zwei Kinder und zwei Hunde namens Xsara und Habor hatte gefahren. In dieser Zeit musste Keule zuhause die Stellung halten, sein Bruder machte gerade eine Beckerleere und musste zur Berufsschule. Keule war arbeitslos und konnte lange schlafen, Asta hingegen war schon sehr aktiv. Während Keule noch schön am schlafen war, hatte Asta schon die ganze Küche auf den Kopf gestellt. Da hat sie das erste Mal richtig Schläge bekommen. Astas größtes Hobby war,  Sachen kaputt machen, dazu gehörten Telefonkabel, Schlappen, Stofftiere und Fotoalben. Das hörte aber bald auf, als Keule ihr Tennisbälle besorgt hatte, von nun an fing sie an, Tennisbälle und Stöckchen zu sammeln. Die Stöckchen wurden wie sie immer größer, manchmal hat sie halbe Bäume nachhause gebracht, sie lief dann immer ganz Stolz neben ihrem Herrn. Keule ging gerne Wandern, dazu nahm er die beiden Hunde mit. Am liebsten lief er nach Bad Überkingen, dort gab es einen Waldweg der zurück nach Geislingen führte, dort gab es auch einen kleinen Bach, wo er der halb jährigen Asta das schwimmen beibrachte. Von nun an ging Asta immer gerne ins Wasser, sie hatte sich zu einer richtigen Wasserratte entwickelt. Keule musste nur ein Stöckchen ins Wasser werfen und sie sprang hinterher, irgendwann hatte sich so ein kleines Stöckchen unter ihrem Gaumen verklemmt. Sie fing dann an zu würgen, Keule dachte sie erstickt, und fuhr mit seinen Fingern in ihrem Rachen, aber er fand nichts, erst als er ihr Maul richtig untersuchte fand er einen kleinen Ast unter ihrem Gaumen, den er dann vorsichtig entfernt hatte. Die beiden Brüder gingen auch gerne zusammen mit den Hunden spazieren, einmal trafen sie eine Tussi mit einem Pitbull, der Pitbull sah mit seinen Riesenkopf richtig gefährlich aus, er war aber alles andere als gefährlich. Das merkte auch der Brösel, er fand ihn ziemlich anziehend und dass hat er ihm auch spüren lassen. Das war schon lustig wie die Glubschaugen des Pitbulls bei jedem Stoß immer größer wurden. Manchmal brachte Keule der Asta ein Paar Kunststücke bei, Asta war besonders gut im Hochsprung, sie sprang etwa 2m hoch. Besonders gut war sie aber im Pfötchen geben, das machte sie immer wenn sie etwas von ihm wollte, und sie hörte nicht damit auf, bis sie es bekommen hat, sie hatte einen besonders starken Willen und Keule ein zu weiches Herz.

 

Kurzgeschichte von Helmut Greier                         

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.03.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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