Helmut Greier

Das Herrchen das seinem Hund treu war (Teil7)

Das Herrchen das seinem Hund treu war (Teil7)

 

Keules Mutter war einmal wieder bei seiner Schwester, die beiden Brüder blieben wie so oft alleine zuhause. Doch diesmal musste Keule auch arbeiten, sein Bruder schaffte nachts in der Bäckerei und war meistens schon um 10 Uhr daheim. In dieser Zeit kümmerte sich Keules Bruder um Asta und ums Essen. Als Keule an diesem Tag nachhause kam, freute er sich schon auf ein Schnitzel, was sein Bruder für ihn bereitstellte. Keules Bruder kam gerade ganz verschlafen die Treppen herunter, aber Keule vermisste noch jemanden, wo war die Asta? Keule fragte seinen Bruder, aber sein Bruder wusste es auch nicht. Dann fragte Keules Bruder ob Keule sein Schnitzel schon gegessen hätte, Keule verneinte dies denn er war ja gerade erst gekommen. Plötzlich war ihm alles klar, das Schnitzel war weg, die Asta war weg, er wusste nun wo er Asta finden könnte. Keule machte sich mit seinem Bruder auf den Weg zur seiner Freundin, höflicher Weise klopfte er an ihrer Tür, als er aber dann Astas Belle hörte, trat er die Tür ein. Keules Freundin saß da mit ihrem neuen Macker und grinste ihm frech ins Gesicht, Keule nahm seinen Hund, und gab seiner Freundin den Laufpass. Wer weiß, was diese Kleptomanin noch stehlen würde, mit dieser Angst im Rücken, waren von nun an,  Keules Türen immer verschlossen. Keules Kumpel war Inhaber eines deutsch-rumänischen Clubs, wie er immer zu sagen pflegte. Dort ging Keule gerne hin, da gab es Frauen, es wurde da gefeiert und musiziert, dort lernte man immer interessante Leute kennen. Keule hatte seinen Kumpel lange nicht mehr gesehen, und darum wollte er ihn besuchen. Nach einem kurzen Anruf, machte Keule sich mit Asta auf den Weg nach Donzdorf. Keule und sein Kumpel gingen dann zum Getränkeladen um einen Kasten Bier zu holen, denn es gab wieder viel zu erzählen, zum Beispiel von seiner Exfreundin und wie er auf einem Biohof gearbeitet hatte, wie er in der prallen Sonne dort Kartoffelkäfer sammeln und zerquetschen musste. Spät abends gingen die beiden noch in eine Kneipe, von dort aus ließ Keule sich ein Taxi bestellen, mit seinem Hund auf dem Schoß ließ Keule sich nachhause fahren. Keule musste während der Fahrt an die Frau denken, mit der er vor einem halben Jahr verkuppelt werden sollte, sie war eine Rumänin, so wie die Frau seines Kumpels, und zufällig kamen sie aus einer Gegend. Diese junge Dame war für zwei Wochen bei Keule auf Besuch, Sinn und Zweck der Sache war es, dass, die beiden sich ineinander verlieben, was allerdings nicht geschah. Diese Frau passte nicht ganz in Keules Bild, sie hatte auch mehr Interesse an shopping, und ekelte sich vor den Hundegeruch. Sie war der Meinung dass Hunde in einen Zwinger gehören, dass käme für Keule nie in frage. Sicherlich gab es in Keules Umgebung, Leute die ihre Hunde im Zwinger hielten, aber auch die Leute, die ihre Hunde im Haus hielten. Keule erinnerte sich an das Gespräch, mit seinem türkischen Kollegen, der sagte, er verstünde die Deutschen nicht, die schaffen sich lieber Hunde als Kinder an. Vielleicht traf das auch auf Keule zu, klar kam er gut mit Kindern zurecht, aber er hätte doch lieber seine eigenen Kinder. Wie der Zufall es so wollte, hatte sich diese Frau aus Rumänien wieder bei Keule gemeldet, sie hatte inzwischen aus eigener Kraft den Weg nach Deutschland gefunden, doch leider lief ihre Arbeitserlaubnis ende August ab, deshalb suchte sie Mittel und Wege um in Deutschland zu bleiben. Vielleicht hatte sie gerade aus diesem Grund, wieder Kontakt mit Keule aufgenommen, vielleicht dachte sie Keule würde sie schon mit offenen Armen erwaten. Als Keule sie bei seinem Kumpel traf, hatte er ihr aus einer Schnapsidee einen Heiratsantrag gemacht. Die heiße Nacht die darauf folgte bestärkte sein Vorhaben noch, er war wild entschlossen, sie zu heiraten. Keules Freundschaftskreis und die Verwandten waren alle hell begeistert. Auf dem Standesamt haben sie sich eine Liste geben lassen, darauf war aufgeführt, was sie für Papiere bräuchten. Keules Verlobte hatte eine achtjährige Tochter, zusammen gingen sie dann ins Eiscafe, und nachmittags fuhr sie mit ihrer Tochter nach München zurück. In den nächsten Tagen kümmerte Keule sich um seine Papiere, er hatte sie sich von seinem Vater aus Dortmund zuschicken lassen. Keule war fest entschlossen, sie noch in diesem Monat zu heiraten, doch leider wurde das Geld knapp, so dass er alles um zwei Wochen verschieben musste. Aber dann ist komischer Weise, der Kontakt abgebrochen, und Keule war auch froh darüber, er hatte nicht überlegt was er in Geislingen Aufgegeben hätte, er war sogar bereit seinen geliebten Hund im Stich zu lassen. Dass wäre ja nicht der Weltuntergang für Asta, denn sie würde ja in der Familie bleiben. Aber er hätte sie schon ganzschön vermisst, besonders dass, sie ihm an jeden Morgen weckte, indem sie ihm Pfötchen gab, und sie ihm aufforderte, mit ihr Gassi zu gehen. Außerdem war Asta doch sein Baby, er käme sich vor wie ein Rabenvater der sein Baby in Stich ließ, nur um mit irgendwelche Weiber in die Kiste zu steigen. Und das wäre auch gar nicht seine Art, wegen irgend welche Weiber, alles stehen und liegen zulassen, außer für eine, aber die war ja schon seit über 2000 Jahre tot, aber sie hatte seinem Hund etwas vererbt, es waren ihre Augen, Astas Augen hatten den Liedstrich einer ägyptischen Königin. Keule nahm sich vor, falls Asta einmal Junge bekäme, eines davon Cleo zu nennen. Keule lebte noch lange bei seiner Mutter, sein Bruder heiratete das Mädchen was so gerne mit Asta spazieren ging, und Asta bekam Tatsächlich sechs Junge von ein und demselben Streuner namens Billy. Billy war ein Australian Shepherd mit rotem Fell, die ersten fünf Jungen hießen, Brösel II, Siu, Jenny, Gismo und Stella. Brösel II. hatte große Ähnlichkeit mit dem ersten Brösel er hatte ein rabenschwarzes, lockiges Fell. Keule konnte sich von diesen Killerpudel wie er ihn spaß halber nannte nicht trennen, er hatte seine Mutter den Hund namens Brösel aufgeschwatzt. Die anderen Jungen sahen aus, wie Asta, Keule hatte sie nach und nach, an Freunde und Bekannte verkauft oder verschenkt. Brösel musste kastriert werden, da er sonnst seine eigene Mutter geschwängert hätte. Zwei Jahre später bekam Asta noch ein einziges Junges namens Lulu, Lulu kam als Einling zur Welt was bei Hunden äußerst selten vorkommt. Keule fand auch bald eine nette Familie für Lulu. Wie das Leben so spielt, Hunde leben nun mal nicht ewig, und Herrchen sind nicht immer treu. Ein Jahr später ist es dem deutsch-rumänischen Club doch gelungen, Keule unter die Haube zu bringen. Keules Mutter fühlte sich nun im Stich gelassen und zog zu ihrer Tochter. Die Hunde ließ sie zurück bei einem Penner, der sie zuvor heiraten wollte, der aber verpestete die Wohnung mit seinem Wohlgeruch, so dass Keules Mutter es nicht aushielt. Keule ist jetzt seit zwei Jahren glücklich verheiratet, die Hunde musste er zu sich nehmen, aber das ging nicht lange gut. Keules Frau wollte keine Hunde in der Wohnung, außerdem wollte sie arbeiten und nicht nach Feierabend noch mit den Hunden Gassi gehen. Für Brösel fanden sie bald eine nette Familie in der Nachbarschaft, dort lebt er noch immer. Als Keules Frau dann Tatsächlich eine Arbeit fand, musste sich Keule schweren Herzens auch von Asta trennen, denn auch er musste arbeiten, dazu kam, dass sie in einer 3 Zimmerwohnung ohne Garten lebten. Wer hätte sich um Asta kümmern können, das Tierheim kam für Keule nicht in Frage, also brachte er die Asta zu die Nachbarn, die auch schon, die Lulu hatten. Keule schilderte ihnen sein Problem, und es brauchte nicht viel Überredungskunst um sie zu überzeugen. Asta durfte bei ihnen bleiben, doch leider war die Freude nicht von langer Dauer, viele Wochen später musste Keule erfahren, dass Asta wegen einem Krebsgeschwür eingeschläfert wurde.

ENDE

Kurzgeschichte von Helmut Greier

                 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.04.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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