Georges Ettlin

Die Unmöglichkeit,, Gott zu lieben

 

 

"Du sollst dir kein Bildnis (von mir) machen!" Dieser aus der Bibel
entnommene Imperativ sagt uns, dass wir Gott mit unseren Gottes-Vorstellungen und Phantasien beleidigen, weil wir IHN nicht
in seiner Grösse und Eigenschaft voll erkennen und erfassen können.
Zudem neigen wir Menschen dazu, die Gottes-Bildnisse unserer Phantasie
in materielle Bilder und Gegenstände zu verarbeiten, um sie dann irgendwo aufzustellen wie Götzenbilder und diese Bilder und Gegenstände anzubeten.
Das scheint ER nicht zu wollen. Aber IHN  über Alles zu Lieben, scheint
auch der Wille unseres Gottes zu sein. Kann man Liebe befehlen? Wie kann man etwas lieben, das man nicht erkennen kann, das man nicht sieht : Auch das Erfühlen eines allgegenwärtigen Gottes ist ein Gefühls-Bildnis. Kann ich zum Beispiel die virtuelle, sozusagen körperlose Seele einer virtuellen Computer-Freundin lieben, die ich nicht sehen kann, nicht kenne und...die mir nur per E-Mail Worte sendet und Metaphern, - nicht selber geschrieben, sondern geschrieben  von Vertretern ihrer virtuellen Person? Nein, die Liebe braucht einen fassbaren,direkten Gegenstand, so sind wir halt, wir Menschen.

Der ganze Raum des unentlichen Universums scheint von Gott erfüllt  zu sein, schon vor dem Ur-Knall. Seine ewige, einsame Existenz
hat kein Anfang und kein Ende, sodass unserem Gotte seine eigene Herkunft
und die Ursache seiner Existenz selber unbekannt sein dürfte !

Dieser einsame Raum und Zeit erfüllende Geist der Ewigkeit gibt sich in der Bibel als intelligente Macht zu erkennen, die unabhängig denkt und handelt,
und durchaus menschliche Eigenschaften hat, wie etwa Ehrgeiz, Eifersucht,
Zorn und Liebe: ...Wie kann dieser einzige und alleinige Gott eine Welt schaffen, auf die er dann zornig ist ? Ist ER denn unvollkommen und erzeugt
als Solcher... unvollkommene Werke, die ihn dann erzürnen? Die einfachen biblischen Metaphern bezüglich des Schaffens unseres Gottes können
unmöglich wörtlich verstanden werden: Das "Sechstagewerk" Gottes zur
Erschaffung der Welt hat mehr als sechs irdische Tage gedauert. Die darwinische Idee ist ur-alt und war unserem Gotte seit Ewigkeiten bekannt: ER hat dieses Prinzip in Gang gebracht...vor  ewigen Zeiten! Er scheint als ursächlicher Energieträger
den Tanz der Atome erzeugt zu haben, kraft seiner eigenen Vorstellung
und geistigen Voraussicht. Dass dann die geschaffene Materie lebendig wurde, war eine logische Folge durch die Schaffung der chemischen und elektrischen Verhälltnisse, die er vor ewigen Zeiten als ursächliche Energie geschaffen hat. Das seelische, geistige Element des Lebens ist ER selber, deshalb ist alles Lebendige beseelt:
Alles Lebendige ist von IHM durchdrungen und ermöglicht uns nach
langer darwinischer Entwicklung  eines materiellen, komplizierten Denkapparates (das menschliche Hirn)  gewissermassen seine Gedanken zu denken und zum Beispiel Erfindungen zu machen, Phantasie zu entwickeln, uns selber zu befragen und eine Bibel zu schreiben.

Wie kann man dieses Schöpferwesen, diesen Gott lieben?
Hat ER denn seine Schöpfung gut gemacht? Sind Wir glücklich?
...Macht den Menschen und den Tieren die Schöpfungs-immanente Krankheit und  der Tod  Vergnügen? Kann eine vaage Hoffnung auf ein
unbekanntes, eventuelles  Paradies aufrichtige Gottesliebe bei den Sterblichen zu erzeugen? Nein ! Deshalb habe ich den Verdacht, dass es
unmöglich ist Gott zu lieben, ohne durch Selbsthypnose (Gebet) das Hirn  fromme Liebesgefühle erzeugen zu lassen !

***

2009

c/G.E.

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.04.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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