Klaus Lutz

Die Behinderung

Ich wußte immer warum ich allein bin. Warum ich all-
ein geblieben bin. Ich hatte einfach alle Freiheit
der Welt. Mit dieser Behinderung vergesse ich das
langsam. Früher war es mir nie bewußt, wenn ich
Jahre mit niemanden Kontakt hatte. Heute mit dieser
Behinderung merke ich Es. Ich war seit Jahren mit
niemanden mehr zusammen. Ich habe gelesen, nach-
gedacht. War viel spazieren. Habe Gedichte geschrie-
ben. Ich habe viel erlebt. Bin gereist. Saß in
Bibliotheken rum. Oder in Cafes. Und, mir war es
nie klar. Das ich allein war. Es ist einfach viel
passiert. Mit dieser Behinderung ist das Anders.
Ich kann allein sein. Jahre und Jahre ohne einen
Kontakt. Aber, es ist anders. Und, das kann auch
Sinnvoll sein! Diese Gedanken! Über alles, das es
da gibt. Das Nachdenken über den Baum vor meinem
Fenster. Das Nachdenken über einen Satz. Das Nach-
denken über einen Menschen. Das Nachdenken über
Gott. Sich all dem Nähern. Aber trotzdem ist das
allein sein Heute anders. Es ist diese Winzigkeit
die fehlt. Der Punkt der jedem Traum einen Sinn
gibt. Das Wissen, ich kann Gedanken, Träume und
Pläne verwirklichen. Das Wissen, ich kann auf
meine Art etwas vom Leben erfahren. Das Wissen die
Tür ist offen. Und, ich kann gehen. Das wissen ist
es. Auch mit dieser Behinderung ist die Tür noch
offen. Aber, ich kann nicht mehr gehen. Das ist die
Winzigkeit, die diesem Leben heute fehlt. Das Wissen
ich kann gehen. Ich bin offen für das Vollkommene.
Das bin ich auch Heute noch. Aber, das Vollkommene
gibt es nicht mehr. Das, mit dem mein Leben interes-
sant war. Heute bin ich für Jahre allein. Ich sehe,
die Tür ist offen. Aber, ich kann nicht mehr gehen.
Und, etwas beginnt mich zu zerstören,. Das, was früher
mein Leben war. Meine Gedanken! Meine Träume! Mein
Wissen: Die Tür ist offen. Die Freiheit liegt vor
Ihnen. Aber, sie können nicht mehr gehen. Das ist es
was zerstört. Nicht die Lügen um mich her. Dieser
ganze Witz an Leben, der sich mir zeigt. Ich sehe
das Leben in all seiner Vollkommenheit. Ich sehe
es zum greifen nah. Aber, ich kann nicht mehr gehen.
Ich treffe nie mehr das Leben. Ich treffe nie mehr
Menschen die etwas wissen. Die wirklich zu leben
wissen. Die wirklich das Leben kennen. Die all das
wissen, mit dem das Leben vollkommen ist.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.04.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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