Jessica Scharf

Miyu-a real Life 8

Die Tage vergingen und der Psychologische- dienst hatte seinen Tag angebrochen(der Termin war per Brief ins Haus geflattert)
Die Fahrt mit dem Bus nach Recklinghausen war ja schon eine Sache an sich, aber so lange die beiden zusammen waren, war auch dies kein Problem…….(bis auf die Tatsache das sie gerne mal nen Bus weiter fahren lassen, wenn er zu voll ist)
Ein riesiges Gebäude, was seine Wände komplett fast aus Glas besaß, zog den Blick automatisch auf sich, ohne dass man etwas gegen tun konnte, wie versteinert standen die beiden davor, auch wenn sie eigentlich in das Gebäude gegen über rein mussten.
„komm wir müssen rein!“ sah Angie Miyu viel sagend an. Es war schon kurz vor Acht und um Acht hatte Miyu den Termin, der von Angie war eigentlich erst zwei Tage später!
Wo für die beiden aber natürlich klar war, das sie den einen nun zusammen wahr nehmen werden.
„da sind so viele!“ sah Miyu Angie hilflos an, aber auch ihr Kam der eiserne Schauer über den Rücken hinweg, wenn sie die Menschenmenge ansah, die dort vor stand und am rauchen war.
„komm wir müssen da jetzt rein“ umfasste Angie kurz die Hand von Miyu
-ja wir müssen… ja was müssen wir... sterben??? ja nur das…ich geh nach Hause!-
„Miyu?“ sah Angie sie auffordernd an, weil sie immer noch dort stand
-doch nicht nach HAUSE?- sah sie hilflos in Angies Augen hinein, die deutlich sagten das es nun dort rein ging.
Anstatt den Fahrstuhl zu benutzen, sind die beiden die Treppen hoch(sahen so leer aus) keiner von beiden hatte wohl daran gedacht, dass es so viele sind….
Aber das sie ne Stunde fast warten mussten, bis sie dran kommen.. damit konnte man wohl nicht rechnen!!!
-la le lu- versuchte Miyu sich die Zeit zu vertreiben, zwei lange Sofas und ein kleiner(viel zu kleiner) Tisch sollte es erträglicher für die wartenden machen, aber egal wie Miyu sich auch hinsetzte, ob mit Füßen über die Lehne hinweg, oder auch nicht. Warten war eine Qual
„Frau Dorien?“ kam nun eine Frau zu den beiden an, wo Miyu ihr am liebsten gesagt hätte, das Frau Dorien unten den Gang herunter ist …^^
„hier!“ gab sie jedoch nur von sich und musterte die Frau eindringlich, die mit ihren Pömps überhaupt nicht laufen konnte
„hallo“ betrat Miyu zögerlich einen Raum, wo sie jedoch am Türrahmen stehen blieb
„setzten sie sich bitte..“ deutete ein Mann Mitte seines Alters auf dem Stuhl der vor seinen Schreibtisch stand.
Zögerlich setzte Miyu sich und sah direkt aus dem Fenster an ihm vorbei….. womit sie ihm absichtlich signalisierte das sie sich nicht auf ihn konzentrieren kann und wenn er es bemerkt und anspricht, ist er in die Falle getappt, dann kann sie ihr Vorhaben verwirklichen.

 

 Wie muss man denken um einen ausgebildeten Psychiater aus zu tricksen?
Soll man genau hin hören was er sagt? Ja und nein, es gehörte auch mehr dazu und Miyu wusste das.
Es geht darum sich selber, den Psychiater, die ganze Situation von mehreren Perspektiven gleichzeitig zu sehen.
Man beobachtet es aus der Sicht eines Fremden(unanteiligen), da geht es um die Körpersprache! Man beobachtet wie der andere sich bewegt, die Gesten! Die Art wie er sich artikuliert und vor allem wie er seine Mimik besitzt, wenn er über verschiedene Thematiken redet, oder ihnen zu hört.
Man setzt verschiedene Muster ein, Worte die in einander Greifen, die seine Ansicht wieder geben (seine eigenen Worte benutzen)
Einnehmend tat Miyu so als ob sie aus dem Fenster sieht, direkt an ihm vorbei und mit einem offensichtlichen abwesenden Blick, als ob sie träumen würde. Doch das tat sie nicht, nein, ihre volle Aufmerksamkeit war seinem Blick gewidmet, wie er schaute und vor allem, ob er dabei etwas notiert!
Es ist eine von den vielen Masken die man sich auferlegt, alles ist eine Maske! Lachen, traurig schauen. Es sind vorgespielte Ausdrucksformen und Verhaltungsarten.
„Frau Dorien!“ räusperte der Mann sich, wobei er seine Brille wie eine auswendig studierte Handlung gerade rückte
„ehm ja?“ sah Miyu ihn nun entschuldigend an und zupfte an ihrer Jeansjacke, verlegen? Nein! Gespielt? Ja
„sie sind hier, weil der Verdacht auf Sozialphobie vorhanden ist?“ sein Blick war streng, er schien sich nicht sicher zu sein, wie er Miyu einschätzen sollte und noch viel weniger ob sie diese Phobie wirklich besitzt, den ihr verhalten war zu locker, auf einer sehr Kindlichen Art. Deswegen musste sie nun schnell eine andere Maske auflegen, doch es war wichtig das er das dachte, denn nur so konnte er hinter her Schlussfolgern das sie schon lange mit leben musste, um so eine Illusion auf bauen zu können
„ja, aber…“ Miyu druckste unbeholfen für ihn, als ob sie nicht fähig wäre einen vollen Satz zu bilden, geschweige raus zu bekommen. Ihr Blick ging überall hin, an den Wänden entlang, raus zum Fenster und wieder runter zu ihren Händen.
Miyu durfte seinen Blick nicht aufrecht erhalten, das würde zu viel Selbstbewusstsein zeigen, was in ihrem Fall daher kam, das sie nur in Menschenmengen Angst verspürt, doch vor einer Person war es kein Problem!, es fing erst bei der Zahl drei an. Und der drang andere zu durchschauen lenkte auch meist ab.
„alles in Ordnung mit ihnen Frau Dorien?“ , Miyu grinste innerlich, er hatte angebissen, ihre irritierenden Blicke haben gezogen
„ja, ich kann…ich kann nur reden, also nur wenn meine Cousine dabei ist, kann ich klar reden….!“ Druckste sie durcheinander, überfordert und total hilflos, wobei sie innerlich immer noch grinste.
„wollen sie nicht erst einmal versuchen doch so zu reden? Frau Dorien?“ er war eine harte Nuss, aber das war von Anfang an schon klar! Und Miyu drauf vorbereitet
„ehm.. ja?“ sah sie ihn kurz an, wobei ihre Haltung ersteifte, sie mit ihren Händen an ihrem Armen hoch und runter rieb und wirbelig wurde, als ob sie krankhaft schüchtern eine panische Angst vor dem gegen über hätte.
„Frau Dorien?“ versuchte er ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, um sie von ihrer Angst ab zu lenken.
Das war ein gutes Anzeichen, er hatte kapiert wie es ihr ergeht wenn die Angst real ist, ihm ein Einblick von dem gegeben, wie es aussieht wenn ihre Maske mal nicht stark genug sein würde.
„ja?“ sah sie ihn mit ihren großen braunen Augen an und strich sie das dunkle Haar von der Stirn, als ob sie sich selber beruhigen wollte
„ich mach ihnen einen Vorschlag, sie versuchen mir etwas davon zu erzählen, wie sich diese Angst die sie haben anfüllt und wann sie immer auf tritt. Und wenn es gar nicht mehr geht, hohlen wir ihre Cousine rein, ich nehme mal an, das sie draußen warten wird oder?“ lächelte der Mann unsicher, aber sanft. Miyu nickte lächelnd, die raue Ernsthaft wurde geknackt, nun musste sie ihn nur noch auf die richtige Spur bringen, damit er es auch schafft durch ihre Maske durch zu schauen.
Denn die ewige gute Laune, die Hilfsbereitschaft, das nette, liebe und ausgeflippte , es sind alles nur Schablonen, die sie ihrem Verhalten auf zwängt, damit niemand ihre Angst sieht und diese Schablonen sind so echt wirkend mit der Zeit geworden, das selbst Herr Feige( Pädagoge) der Dutzend aus ihrer Maßnahme, es nicht mit bekommen hatte.
„Okay…“ lächelte Miyu noch mal schwach, nun ging es darum die Angst direkt und mit genug Intensität zu beschreiben, damit er sie auch als Zusammenhang mit ihr Bestätigen kann. Bei Angie würde es kein Problem sein, lächelte ihr Verstand verzweifelt, den sie besaß keine Maske die dieser Mann erst knacken müsste, um an die wahre Eigenschaft ihres Verhaltens ran zu kommen.
„ich weiß nicht wie ich es genau beschreiben soll, kennen sie das Gefühl das sie alleine durch das Wissen in eine Menschenmenge zu müssen, panische Angst bekommen, an nichts anderes mehr denken können und deswegen am besten verzweifelt einfach nur heulen könnten?“ Miyu musste sich selber bremsen, sie durfte nicht zu erklärend klingen und schon gar nicht zu sachlich. Den das war keine verbleibende Eigenschaft in dieser Phobie, nicht wenn man keine Maske hat, dann kann man vor anderen nicht einfach so mit Logik debattieren
„sie halten den Gruppenzwang also nicht aus? Sehe ich das richtig Frau Dorien?“ fing dieser Mann wieder an distanziert zu reden. Was Miyu wieder brechen musste, damit er nachvollziehen könnte wie es sich anfühlt.
„ja, nein ich weiß nicht… ich weiß nicht! „ wurde sie verzweifelt im reden
„es fühlt sich an wie Angst, unglaubliche Angst, doch ich weiß nicht direkt wovor! Die Menschen tun mir nichts und vor sie genau habe ich keine Angst und doch irgendwie schon!“
„können sie die Angst genauer beschreiben Frau Dorien?“ sah er sie bittend an, Miyu blickte wieder an ihm vorbei, zur Wand! Ein Bild von einer Wiese wirkte unpassend für dieses kleine Zimmer und dann sah sie wieder ruckartig auf ihre Finger
„ Frau Dorien?“
Mit ängstlichen Augen sah Miyu ihn an und gleich wieder weg, wobei sie wieder wirbelig wurde
„sollen wir doch ihre Cousine rein hohlen, Frau Dorien?“, Miyu nickte dankbar und stand ruckartig auf, um Angie rein zu holen, die schon draußen vor der Tür wartete, weil es abgesprochen war.
Nach dem Angie rein geholt wurde, hatten beide zusammen ihre Ängste beschrieben und da er sich mehr an ihr orientierte, weil er (meinte) Miyu schon eingeschätzt hatte, wie sie wirklich im Bezug dieses Verdachtes war.
Zu dem Leidwesen der beiden, war leider auch ein Eignungstest mit vorgeschrieben, doch dadurch das er die Sozialphobie bestätigt hatte, wurde eine Extra Frau den beiden zugeteilt, die mit den beiden in einen anderen Raum gingen, wo sie (zwar nicht wie die anderen an einem PC) den Eignungstest machten.
Zwar mehr lachend und es nicht ernst nehmend, hatten sie auch dies hinter sich gebracht.

 Die ganze Bus Fahrt von Recklinghausen nach Oer-Erkenschwick zurück, haftete Miyus Blick aus dem Fenster des Busses, sie konnte es nicht wirklich verstehen, man musste zu einem Psychologischendienst damit dieser das Krankheitsbild von einem erkennen muss. Es war seine Aufgabe zu sehen was nun Wirklichkeit war und was nicht! Wieso musste sie ihm dann auf die richtige Spur bringen? Schritt für Schritt zeigen was sie hat? Im helfen die Maske zu durchschauen, wenn es doch eigentlich seine Aufgabe war, diese sofort zu erkennen!?

Traurig ging Angies Blick runter auf ihre Hände, ihr Herz war schwer, die ganze Nacht hatte sie darüber nachgedacht was sie nun machen sollte! Ihr Herz hatte sich so sehr an Jens gebunden, eine Liebe entwickelt die so stark war, das die beiden ein Kind planten und nun sollte all dies wieder Vergangenheit sein?
„Miyu?“ holte sie ihre Cousine aus ihren Gedanken heraus, die Angie nun fragend an sah
„können wir gleich kurz zum Frauenarzt gehen? Ich will mir die Pille verschreiben lassen!“
„bist du dir sicher? Ich denke ihr wolltet ein Kind haben?“ Miyu bereute im gleichen Augenblick als sie es aussprach ihren Satz schon wieder, den es war ja offensichtlich das diese Liebe keine reale Chance haben würde.
„nein mit so jemanden will ich kein Kind! Ich brauche keinen Vater für mein Kind, der uns sowieso im Stich lässt“
-ja klingt logisch!- nickte Miyu
- warum wendet man diese vielen Masken eigentlich an? Wodurch entstehen sie? Erfahrungen? Ängste? Selbstschutz? Oder durch sich zurückziehen? – verzog Miyu innerlich die Schnute, wieder mit ihren Gedanken daran denkend, wieso die Menschen sich immer wieder verstellen! Miyu musste zugeben, dass sie es kontrolliert tut und ihr Nutzen raus zieht, ein Muster mit den Jahren entwickelt hat, was einer Strategie gleich kommen würde, mit der man andere Menschen beeinflussen tut. Doch wieso tut sie das? Wo fing es an?
„Miyu? Komm wir müssen aussteigen!“
„was? Ach so ja klar!“ lachte Miyu, als sie bemerkte das sie sich schon wieder am Berlinerplatz befanden. Ihre Gedanken hatten sie so eingenommen, das die Fahrt gerade mal wie fünf Minuten wirkte!

Fortsetzung folgt^^...

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Jessica Scharf).
Der Beitrag wurde von Jessica Scharf auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.05.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Jessica Scharf als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Tambara: Oh Stadt, oh meine Stadt von Heike M. Major



Tambara ist unser Traum von einer perfekten Stadt, einer Stadt, in der die Wirtschaft floriert, nachwachsende Organe und eine optimale medizinische Versorgung Gesundheit und ein langes Leben garantieren und ein breites Freizeitangebot die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Bürger befriedigt. Doch einigen Städtern ist dies nicht genug. Sie ahnen, dass ihnen etwas vorenthalten wird, etwas, von dem sie instinktiv spüren, dass es ein Teil von ihnen ist. Sie stöbern in der Vergangenheit und entdecken ... die Natur. Doch Nachforschungen sind nicht gern gesehen in der Stadt Tambara. Informationen verschwinden aus dem »Net«, und auf eine rätselhafte Weise verschwinden auch die Bürger, die sich dafür interessieren. Auf der Suche nach ihren spurlos verschwundenen Eltern entdeckt Soul den Getreidekonzern, ein Reservat, das von drei Klonen geleitet wird. Mit ihrem Bruder Reb und den Freunden Mortues und Botoja will sie das Geheimnis der Klonbrüder erkunden. Doch Geduld ist nicht gerade Souls Stärke. Noch bevor die anderen ihre Vorbereitungen beendet haben, ist sie schon auf dem Weg ins Reservat […]

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Liebesgeschichten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Jessica Scharf

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Der geliebte Feind und die Profezeihung von Jessica Scharf (Liebesgeschichten)
Brennende Tränen - Teil V von Sandra Lenz (Liebesgeschichten)
SICHTBARE KÜSSE von Christine Wolny (Sonstige)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen