Andreas Rüdig

Liebeskummer

 

Du, Mama?

Ja, Franziska, mein Schatz?

Ich bin verliebt!

So? In wen denn?

Gero-Alexander.

Nein!

Doch.

Ich verbiete es dir.

Aber Mama.

Jawohl. Ich verbiete es dir.

Aber wieso denn?

Gero-Alexander ist ein Schuft.

Nein. Beweise?!

Ich habe hier drei Regenbogenpressemagazine - schau dir Gero-Alexander an. Er hat jeden Tag an jedem Finger eine neue Freundin.

Aber Mama! Du weißt doch selbst, daß die Regenbogenpresse lügt.

(erbost, mit schriller, keifender Stimme) Franziska! Du ziehst das zurück. Du weißt, daß das nicht stimmt. Ich bin doch auch Journalistin und habe die Fotos selbst gestellt ... äh ... gemacht.

 

"Liebeskummer bezeichnet umgangssprachlich das Syndrom zurückgewiesener oder unerfüllbarer Liebe und umfasst sowohl körperliche als auch geistige Symptome.
Der liebeskranke Antiochus

Fast alle Menschen erleiden ein- oder mehrmals in ihrem Leben Liebeskummer. Dies ist für gewöhnlich harmlos, kann aber auch je nach Persönlichkeit zu schweren körperlichen oder psychischen Erkrankungen, Suizid oder Mord führen. In der Psychiatrie wird der Liebeskummer dennoch seltener zur Kenntnis genommen (vergleiche etwa Beziehungswahn oder Beziehungssucht).


Ursachen und Folgen

Liebeskummer entsteht häufig durch Verlust oder Trennung von Menschen, zu denen eine emotionale Bindung bestand. Eine weitere Form des Liebeskummers ist die Sehnsucht oder Eifersucht zu einer Frau oder einem Mann, in die/den man sich trotz bestehender Beziehung verliebt hat. Auch in Fällen, in denen es nicht zu einer Bindung zwischen Menschen kommt, diese aber von mindestens einem der Betroffenen gewünscht ist, kann es zu Liebeskummer kommen. Beispiel hierfür wäre, dass ein verliebter, aber schüchterner Mensch sich nicht traut, den anderen daraufhin anzusprechen. Der daraus entstehende Kummer kann zu psychischen Schäden wie zum Beispiel Stalking führen, die einer Behandlung oder einer Therapie bedürfen.

Liebeskummer kann aber ebenso auch durch die unerfüllte Liebe eines Kindes zu dessen Eltern oder Geschwistern hervorgerufen werden.

In Folge des Liebeskummers wird oft das rationale Handeln eines Menschen abgeschaltet, er neigt zu, für Außenstehende, unbegreiflichem Verhalten wie der totalen Hingabe, Selbstaufgabe und Opferbereitschaft aber auch Gewalt. Wie realistisch die eines an Liebeskummer Leidenden angestrebte Verbindung mit dem von ihm geliebten Menschen ist, kann dabei irrelevant sein, denn die Liebe kann Bildungs- und Sozialschranken, Alter und Vermögen völlig unbeachtet lassen.

Symptome

Die Reaktion der Menschen auf den Verlust der Liebe eines Mitmenschen oder auf eine von vornherein unerfüllte Sehnsucht ist sehr verschieden und kann von leichten Formen mit relativ kurzer Dauer bis hin zu langer und schwerster Verzweiflung reichen. Man durchläuft bei einem Liebeskummer folgende Phasen:

* Protest
* Wut
* Depression
* Loslassen

Die Phasen können beim Mann bis zu 18 Monate und bei der Frau bis zu 3 Jahre andauern. Dabei können folgende Symptome auftreten:

* psychosomatische Beschwerden (beispielsweise Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, innere Unruhe, Kreislaufprobleme, Konzentrationsprobleme, Schlaflosigkeit)
* Probleme im Alltag (Schule, Beruf)
* das Interesse an sozialen Kontakten zu anderen Menschen sinkt, was bis hin zu einer Sozialen Isolation führen kann
* Lebensfreude nimmt ab, Antriebslosigkeit, Aufgabe von Lebenszielen
* Probleme bei bestehender anderer Partnerschaft (Lügen, Trennungsgedanken, Verschleierungstaktiken)
* gestörtes Essverhalten wie Appetitlosigkeit oder extreme Esssucht
* Zukunftsängste, Pessimismus
* Störungen des Sozialverhaltens (aggressives Verhalten, Feindseligkeit, oppositionelles Verhalten etc.)
* Depressionen, seltener behandlungsbedürftige Neurosen
* häufig vermehrter Konsum von Drogen wie etwa Alkohol oder Nikotin, Sturz in eine Abhängigkeit
* Suizidale Gedanken oder Handlungen
* Es kann in extremen Fällen auch zum Broken Heart Syndrom kommen.

Nach einer Studie einer Forschergruppe um Naomi Eisenberger ähneln die neuronalen Muster im Gehirn bei sozialer Zurückweisung der von körperlichen Schmerzen, wie sie etwa bei Verletzungen auftreten.

Behandlung

Üblicherweise überwinden die meisten Menschen diesen Zustand von selbst, dies kann allerdings viele Monate dauern.

Die Hilfe eines Psychotherapeuten, Psychologen, oder Psychiaters ist dann sinnvoll, wenn man Suizidgedanken (Selbstmordgedanken) hat, wenn man seinen Alltagspflichten nicht mehr nachkommt, wenn man sich körperlich vernachlässigt, wenn man länger als vier Wochen zu Tabletten oder täglich zu Alkohol greift oder sich von seinen Freunden abschottet. Jedoch kann auch Liebeskummer in durchschnittlicher Ausprägung, der nicht zwangsläufig zu Suizidgedanken führt, für den Betroffenen schwer zu bewältigen sein.

Liebeskummer in der Literatur

In der Literatur werden die Folgen von Liebeskummer meist tragisch dargestellt: Für die Betroffenen enden die Liebesgeschichten häufig im Tod (Goethe, Werther), in der Verstümmelung (der Prinz aus Grimms Märchen Rapunzel stürzt sich aus Verzweiflung vom Turm und verliert sein Augenlicht) oder im Gefängnis (Josef aus der Bibel wird vom enttäuschten Weib Potiphars zu unrecht beschuldigt und dann ins Gefängnis geworfen, (Gen 39,20 EU)). Jedoch kann Liebeskummer auch zu großen literarischen Leistungen anspornen: Petrarca hat wohl unter dem Eindruck einer unglücklichen Liebe seine Sonette an Madonna Laura verfasst.

Liebeskrankheit

Die Liebeskrankheit (amor hereos, morbus amatoris) ist ein Wahnsinn, der sich bei unerfüllter oder unglücklicher Liebe einstellt. Die Liebeskrankheit ist eine durch unerfüllte Liebe verursachte körperliche Krankheit, die schon in der Antike um 600 v. Chr. von der Dichterin Sappho geschildert wird und auch im Corpus Hippocraticum wieder auftaucht. Ein Beispiel führt die anonyme Märe Der Bussard aus dem 14. Jahrhundert vor, in der ein Königssohn seine Braut verliert und sich in krankhaften Liebeskummer hineinsteigert. Seine Verzweiflung wächst mit Weinen und Haareraufen. Dann bricht der Wahnsinn über ihn herein und der Königssohn wird zum Tier. Bis zum Happy End vegetiert er als Waldmensch dahin," beschreibt eine Internetenzyklopädie ein allseits bekanntes Phänomen.

 

Du, Mama, sag´ mal, wieso benimmt sich Franziska so blöd?

Blöd? Wieso? Was macht sie denn?

Ach, sie liegt die ganze Zeit auf dem Bett und flennt. Das nervt. Ich kann nicht richtig Musik hören.

Und was hat sie gesagt, warum sie heult?

Nein. Aber mach was dagegen. Ich dreh sonst noch durch.

 

Du, Franziska...

(schreiend) Laß mich in Ruhe. Du hat mein Leben zerstört.

 

 


"Die Stress-Kardiomyopathie (auch Gebrochenes-Herz-Syndrom, Tako-Tsubo-Kardiomyopathie, Tako-Tsubo-Syndrom, transiente linksventrikuläre apikale Ballonierung oder Broken-Heart-Syndrom) ist eine seltene, akut einsetzende und oft schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels, die vorwiegend bei älteren Frauen auftritt. Die Symptome gleichen denen eines Herzinfarktes und treten meist unmittelbar nach einer außerordentlichen emotionalen oder körperlichen Belastung auf. Die Ursache der erst in den 1990er Jahren als eigenständige Erkrankung beschriebenen Störung ist unklar, den meist deutlich erhöhten Blutspiegeln von Stresshormonen, insbesondere den körpereigenen Katecholaminen wie Adrenalin und Noradrenalin, scheint eine entscheidende Bedeutung zuzukommen. Die Prognose ist bei den meisten Patienten günstig, nach einigen Wochen ist die Herzfunktion bei der Mehrzahl von ihnen normalisiert. Im Akutstadium allerdings sind ernste und auch lebensbedrohliche Komplikationen häufig.

Geschichte

Das Krankheitsbild wurde 1991 erstmals beschrieben, Namensgeber war eine japanische Tintenfischfalle in Form eines Kruges mit kurzem Hals (Tako-Tsubo). Die daran erinnernde eigentümliche Form der linken Herzkammer (linker Ventrikel) am Ende der Systole wurde von den Erstautoren als Folge einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels angesehen, verursacht durch die krampfartige Verengung mehrerer Herzkranzgefäße (Koronarspasmen).

In der im März 2006 aktualisierten Definition und Klassifikation der Kardiomyopathien der US-Amerikanischen American Heart Association (AHA) ist die „Stress (‚Tako-Tsubo‘) Cardiomyopathy“ neben der Myokarditis als erworbene primäre Kardiomyopathie klassifiziert.

Epidemiologie

Verlässliche epidemiologische Daten fehlen, das Wissen über die Stress-Kardiomyopathie stützt sich auf Einzelfallschilderungen und die Beschreibung von „Kleinstserien“ mit wenigen Patienten. Bis Mitte 2006 sind weltweit erst etwa 700 Patienten mit einer Tako-Tsubo-Kardiomyopathie beschrieben worden, davon etwa 400 in Japan und jeweils etwa 150 in Europa und Nordamerika. Seit 2004 wurde auch über Patienten in Australien und Südamerika berichtet, so dass von einer weltweiten und bislang unterschätzten Verbreitung ausgegangen wird.

Anhand jeweils geringer Patientenzahlen ist bislang festgestellt worden, dass in Japan 1,2 bis 2,2 %, in den USA etwa 2,2 % und in Deutschland 2,3 bis 2,6 % aller Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom an einer Stress-Kardiomyopathie litten, unter den weiblichen Patienten betrug dieser Anteil immerhin etwa 7,5 %. Mehr als 90 % der beschriebenen Patienten waren Frauen, das mittlere Alter lag bei 62–75 Jahren.

Pathophysiologie

Entstehung und Entwicklung der Erkrankung (Pathogenese) sind nicht vollständig geklärt. Bei vielen Patienten mit einer Stress-Kardiomyopathie sind deutlich erhöhte Blutspiegel der körpereigenen Katecholamine festgestellt worden. Adrenalin, Noradrenalin, Metanephrin, Normetanephrin und Vanillinmandelsäure sind in höheren Konzentrationen gefunden worden als bei schweren Herzinfarkten. Die hohe Konzentration dieser auch als Stresshormone bezeichneten Substanzen wird als Ursache der Stress-Kardiomyopathie diskutiert, was durch mehrere Einzelfallbeobachtungen von Tako-Tsubo-ähnlichen Ereignissen bei Patienten mit Phäochromozytom, einem katecholaminproduzierenden Tumor der Nebenniere, gestützt wird. 2004 wurde erstmals über zwei Schwestern mit apical ballooning berichtet, was eine genetische Veranlagung vermuten lässt. Anlässlich des Nachweises einer Infektion mit dem Zytomegalievirus bei einem Patienten mit Tako-Tsubo-Syndrom wurde 2006 auch über eine mögliche Verursachung durch Viren diskutiert.

Hinsichtlich der Pathophysiologie wird vermutet, dass die stark erhöhte Katecholaminkonzentration die Aktivität des Herzmuskels dahingehend verändert, dass es zu einer Verkrampfung der Herzkranzgefäßwand oder zu einer Überladung mit Kalzium kommt. Ursache der erhöhten Katecholaminspiegel könnte nach bisherigen Erkenntnissen eine Überaktivität des autonomen Nervensystems sein, das durch die plötzliche Stresssituation zu viele Stresshormone produziert. Ein relativer Mangel an Östrogenen nach der Menopause trägt möglicherweise zur verstärkten Aktivierung des Sympathikus bei. Die für andere Durchblutungsstörungen des Herzens ungewöhnliche Betroffenheit besonders der spitzennahen Muskelregionen könnte auf eine unterschiedliche Dichte von Beta-Adrenozeptoren zurückzuführen sein, die zumindest bei Hunden nachgewiesen ist.

Krankheitsbild

Akutphase

Die Symptome der Stress-Kardiomyopathie gleichen denen eines Herzinfarktes. Charakteristisch sind plötzlich beginnende heftige Brustschmerzen (Angina Pectoris) und Luftnot (Dyspnoe). Im Akutstadium ist eine Unterscheidung zum Herzinfarkt ohne Herzkatheteruntersuchung nicht möglich, so dass das Ereignis zunächst als akutes Koronarsyndrom bezeichnet und behandelt wird.

Fast allen Patienten ist gemeinsam, dass die Symptome kurz nach einem emotional belastenden Ereignis wie beispielsweise dem Tod einer nahestehenden Person, der Trennung vom Partner, einem Unfall, einem Überfall, einer Naturkatastrophe, einem heftigen Streit, dem Verlust der materiellen Existenz oder der Diagnose einer schweren Erkrankung einsetzen, durchaus aber auch nach erfreulichen Überraschungen wie der Nachricht von einem größeren Lottogewinn.

Entgegen ersten und auch heute noch verbreitet geäußerten Vermutungen ist die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie nicht ungefährlich. Besonders in den ersten Stunden ist die Gefahr von ernsthaften Komplikationen hoch. Angaben über deren Häufigkeit schwanken zwischen 18,9 %[5] und bis zu 46 %. Ein kardiogener Schock tritt bei etwa 15 %, eine ernste Herzrhythmusstörung (ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern) bei etwa 9 % der Patienten auf.

Verlauf und Prognose

Die Veränderungen am Herzmuskel bilden sich in der Regel innerhalb von Wochen vollständig zurück, auch das EKG normalisiert sich meist. In einer 2005 publizierten Übersicht aller bis dato veröffentlichten Fälle wird eine Mortalität von 3,2 % angegeben. Nach überstandener Akutphase scheint das Risiko für ein erneutes Auftreten (Rezidiv) des Syndroms gering zu sein.

Diagnostik

Als diagnostische Kriterien für die Stress-Kardiomyopathie gelten

* eine vorübergehende Bewegungsstörung der linken Herzkammer, die nicht dem Versorgungsgebiet eines Herzkranzgefäßes entspricht,
* der Ausschluss von höhergradigen Verengungen der Herzkranzgefäße,
* neu aufgetretene EKG-Veränderungen ähnlich denen eines Herzinfarktes und
* der zeitliche Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Stresssituation.

Die körperliche Untersuchung kann normale Befunde ergeben oder Zeichen der Herzinsuffizienz wie einen dritten Herzton oder Rasselgeräusche über der Lunge aufdecken.

EKG

Das EKG zeigt in der Akutphase Hebungen der ST-Strecke (vgl. EKG-Nomenklatur) oder diffuse Veränderungen der T-Welle, innerhalb der ersten 48 Stunden oft auch eine Verlängerung der QT-Zeit. Die EKG-Veränderungen sind jenen bei einem Herzinfarkt ähnlich, treten allerdings häufig in mehreren EKG-Ableitungen auf, die nicht nur das Versorgungsgebiet eines Herzkranzgefäßes repräsentieren.

Bildgebende Verfahren

Die Röntgenaufnahme der Thoraxorgane ist unauffällig oder zeigt eine sogenannte Lungenstauung („Wasser in der Lunge“) als Folge der Herzinsuffizienz. Bei der Echokardiografie ist die für das Tako-Tsubo-Syndrom typische Bewegungsstörung (Kontraktionsstörung) der linken Herzkammer oft nachweisbar, das apical ballooning. Diese auch bei der Laevokardiografie im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung nachweisbare Kontraktionsstörung des linken Ventrikels macht sich als oft eindrucksvolle Unbeweglichkeit (Akinesie) oder gar paradoxe Beweglichkeit (Dyskinesie) der Herzspitze bemerkbar, die Ähnlichkeit mit einem Aneurysma aufweisen kann.

Im Unterschied zum Herzinfarkt ist allerdings bei der Koronarangiografie keine Verstopfung der Herzkranzgefäße nachweisbar. Erst dieser Befund der Herzkatheteruntersuchung erlaubt die zuverlässige Abgrenzung zum Herzinfarkt.

Aussagekräftige Befunde liefert auch die Magnetresonanztomografie (MRT), die sowohl die Bewegungsstörung des Herzmuskels in guter Qualität als auch nach Gadoliniumgabe das Fehlen einer Vernarbung erkennen lässt.

Laboruntersuchungen

Die bei Herzinfarktverdacht im Blutserum bestimmten sogenannten kardialen Marker Troponin und Kreatinkinase (CK) sind bei der Stress-Kardiomyopathie wie bei einem Herzinfarkt meist erhöht, allerdings in geringerem Maße als die EKG-Veränderungen und die Bewegungsstörung des Herzmuskels vermuten lassen. Bei 80–90 % der Patienten ist im Akutstadium ein leichter Anstieg des Troponins nachzuweisen, der allerdings das Zwei- bis Dreifache der oberen Normgrenze selten überschreitet. Ein ebenfalls meist geringer Anstieg der CK wird bei 50-70 % der Patienten beobachtet. Das Brain Natriuretic Peptide (BNP) ist bei vielen Patienten deutlich erhöht.

Die Blutkonzentrationen von Stresshormonen aus der Gruppe der Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Derivate) sind bei den meisten Patienten erhöht, sie liegen im Mittel zwei- bis vierfach höher als bei Patienten mit einem Herzinfarkt. Dies entspricht einer Erhöhung von um das 7- bis 34-fache der bei beschwerdefreien Menschen üblichen Konzentrationen. Der überhohe Hormonspiegel lässt sich meist noch einige Tage nach dem auslösenden Ereignis im Blut nachweisen. Da Tako-Tsubo-ähnliche Ereignisse und erhöhte Katecholaminkonzentrationen auch bei Patienten mit einem Phäochromozytom vorkommen, sollte dieser Tumor insbesondere bei Patienten ohne ein auslösendes Stressereignis ausgeschlossen werden," berichtet eine bekannte Internetenzyklopädie.

 

Einen ganz besonderen Fall von Herzkrankheit mußte gestern das städtische Krankenhaus in der Innenstadt behandeln. Franziska wurde dort mit Herzschmerzen eingeliefert. "Ich konnte zuerst nicht glauben, was ich auf dem Röntgenbild sah," berichtet der behandelnde Arzt auf einer Pressekonferenz. "Dort, wo normalerweise der Herzmuskel ist, konnte ich nur einen zuckenden Knubbel entdecken. Aus lauter Trauer und Liebeskummer hat sich das Herz selbst zusammengefaltet. Da der Organismus nicht mehr ordnungsgemäß mit Blut versorgt wurde, bekam Franziska heftige Schmerzen in der Brust." Zu den Behandlungsmöglichkeiten gefragt, äußerte er sich optimistisch. "Es gibt Hoffnung. Wir zeigen ihr Bilder von Gero-Alexander und spielen ihr Tonbandaufzeichnungen mit seiner Stimme vor. Auch wenn Gero-Alexander ein Schuft ist, so ist er doch ihre Rettung."

 

 

Du, Mama...

Ja, mein Sohn?

Ich bin verliebt!!

Oh. Wieder mal? Wer ist es denn?

Franziska.

Franziska? Franziska? Den Namen habe ich doch schon mal gehört. Wo und wann?

Vielleicht in der Zeitung?

Ja, genau. Ist das nicht die junge Dame, die mit einem geknubbelten...

...gebrochenen, zerbrochenen, zerbröselten!

... wie? ... äh, na ja, wie auch immer... die mit dieser ungewöhnlichen Herzgeschichte im Krankenhaus liegt?

Richtig.

Und was willst du jetzt machen?

Ihr Herz wieder zusammenkleistern.

Und wie?

(singend) Laß dich überraschen...

 

 

(Lokalnachrichten)

Einen skurilen Fall von Sachbeschädigung muß nun unsere lokale Polizei bearbeiten. Wie gemeldet, liegt Franziska mit einem geknubbelten Herzen im Krankenhaus. In der Nacht zu gestern sprühte jemand ein riesiges, perfektes rotes Herz auf ihr Zimmerfenster. "Warum nur," fragen die verwunderten Eltern, während Krankenhausleiter Bernward Müller schimpft: "So eine Sauerei! Wir würden die Farbe nie abkriegen! Wir müssen jetzt das Fenster komplett auswechseln." Ob das Herz eine Nachricht, etwas die Liebesbotschaft eines verschmähten Liebhabers, enthält? Franziskas Herz beginnt jedenfalls, sich ganz langsam zu entknubbeln.

 

 

(in einer Literaturzeitschrift)

Hallo Franziska

als ich dich sah

ein Traum wurde wahr

das ist ganz klar

 


Blaue Augen,

die an mir saugen

riesige Brüste

für meine Gelüste

ein gieriger Mund

tut Liebe kund

Liebe? Nein, keine Liebe!
Die Muttre droht mit Hiebe.

 

 

Von Sehnsucht ich vergehe

damit der Wind mich wegwehe

DIese Liebe ist mein Tod.

ich sehe schon das Abendrot.

 

 

(Deutscher Musikkanal)


(das  Video zeigt zwei Jungen; einer davon ist Gero-Alexander; an jeder passenden Stelle wird ein Foto von Franziska eingeblendet; Sommer, Sonne, Strand) (Gesangsstil: Mischung aus Rap und HipHop)

 

 

(A) Hey, Mann, sieht du die Tussie da?

(B) Jau, sehe ich. Voll krass.

(A) SIe ist kein Papafucker

    und kein Hosenpisser

    Sie ist meine Braut.

(B) Is´  ja langweilig

    Schau dir diese Perle an

    Piercing überall, an Nippel und Muschi

    echt geil, die Tante

(A) Hey, ey, hey

    Franziska

    willst du mein sein

    laß mich dein Franziskus sein

(Aus dem Hintergrund ertönt ein gestöhntes "Ja!"; auf dem eingeblendeten Foto von Franziska bewegen sich die Lippen von Franziska)

(an dieser Stelle wird das selbst gedreht Video ausgeblendet)

 

 

Franziska, mein Schatz. Wie geht es dir?

Habe ich dir nicht gesagt, daß du mich in Ruhe lassen sollst?

Hast du. Ich wollte dir auch nur eine gute Nachricht überbringen.

So? Welche denn?

Ich sehe, wie Gero-Alexander um dich wirbt und sich um dich bemüht. Er scheint doch ein besserer Kerl zu sehen als ich immer dachte. Daher hast du jetzt meinen Segen. Da darfst ihn ab sofort als Freund haben.

(erfreut) Mama!

 

 

Der eifrige Leser hat es bestimmt schon gemerkt: Ich habe hier wieder einige Texte aus der Internetenzyklopädie Wikipedia genommen und eingebaut. Der Vollständigkeit halber sei dies an dieser Stelle erwähnt. Da die Texte nicht auf meinem eigenen geistigen Mist gewachsen sind, möchte ich sie als Zitate verstanden wissen.

Warum ich mir überhaupt die Mühe mache, bei Wikipedia nach Themen aus den Bereichen Liebe und Sexualität zu suchen und in meinen eigenen Texten zu verwenden? Schließlich dürfte es sich inzwischen herumgesprochen haben, daß Wikipedia eine unzuverlässige Quelle ist, in der jeder herumpfuschen und die jeder leicht verfälschen kann.

Wer meine Texte kenn, weiß, daß es mir um Infotainment geht, also um die Verbindung von Information und Unterhaltung. Gerade bei der Information geht es mir darum, vermeintlich exotische Themen auszuwählen und sie leicht verständlich herüberzubringen.

Themen aus den Bereichen Liebe und Sexualität wählte ich dabei gezielt aus. Schaue ich mir an, wie oft meine "erotischen Geschichten" abgerufen werden, gehören sie bei mir zu den absoluten Spitzenwerten. In normalen Wörterbüchern fehlen die deftigen Zoten. Die handelsüblichen Wörterbücher sind für meinen persönlichen Geschmack viel zu weichgespült und auf Faktenwissen ausgerichtet. Sexualität hat aber auch was mit Individualität und Phantasie zu tun. Ich habe nie kontrolliert, ob und inwieweit die Ausführungen bei Wikipedia objektives und wahres Faktenwissen vermitteln. Es ist mir aber auch egal. Solange meine Phantasie angeregt wird, werde ich mich dort auch in Zukunft zumindest inhaltlich bedienen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.06.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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