Der Beruf des Flößers ist heute
ausgestorben. Holzfäller, Köhler und Flößer arbeiteten früher eng
zusammen. Die Aufgabe des Flößers? Er trieb die gefällten Holzstämme
auf Flüssen mittels improvisierter Flöße zu den Brettmühlen,
Köhlereien oder Holzplätzen. Als dann die Eisenbahn aufkam und der
Transport des Holzes so billiger und schneller wurde, war das der
Tod des Berufsstandes.
dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos sein muss, wissen
wir ja schon aus dem deutschen Schlager. "Flugzeuge sind bei den
heutigen Kerosinpreisen viel zu teuer. Und fliegende Teppiche sind
auch keine exotischen Verkehrsmittel mehr," berichtet Ronald
McRonald. Der US - Amerikaner hat ein Fahrunternehmen der ganz
besonderen Art eröffnet. Bei ihm sind fliegende Flöße erhältlich.
Fliegende Bäume? Das geht doch gar nicht. Das Holz ist doch viel zu
schwer dafür. "Das behaupteten auch schon andere Leute," hält der
geschäftstüchtige Yankee aus Conneticut dagegen, nur um sofort seine
verschiedenen Fluggeräte vorzustellen.
Das Kanu wird mittels Pedalen angetrieben. Es funktioniert ähnlich
wie ein Fahrrad mit angeschlossenem Helikopter. 3 Personen können in
dem Baumstamm sitzen. Sie treten regelmäßig in die Pedale. Über eine
einfache Mechanik wird ein Rotor angetrieben. Entsprechende
Bemühungen vorausgesetzt hebt das Flugzeug dann ab.
Beim 5er-Pack sind 5 Bäume zu 5 Quadratmeter zusammengestellt. Diese
Grundfläche wird von einem Lufterwärmer und einem darüber
befindlichen Tuch in einen Ballon verwandelt. "Kleine Leute können
darauf bequem liegen," berichtet McRonald. Und gesteht auch gleich:
"Luxus bietet dieses Luftschiff nicht. Man ist hilflos den Elementen
ausgeliefert. Steuern kann man auch nicht, landet also dort, wohin
der Wind den Baumballon treibt. Der Baumballon ist nur für
hartgesottene Menschen."
Auf Vögel als Zugtiere muss McRonald allerdings verzichten. "Die
Bäume sind dafür zu schwer," bedauert McRonald die Situation. Nur
die Sträuße sind schnell und schwer genug, um Baumstämme ziehen zu
können. Das Problem dabei: Die Sträuße können nicht fliegend und
kommen somit als Starthilfe nicht in Frage.
Vor 5 Jahren machte McRonald Urlaub in der persischen Provinz
Lollistan. Dort besuchte er interessehalber eine Teppichknüpferei.
Der Besitzer fragte ihn, ob er schon die benachbarte Fahrschule für
fliegende Teppiche besucht habe. McRonald musste verneinen. Der
Teppichknüpfereibesitzer nahm ihn an der Hand, begleitete ihn zur
Teppichflugschule, gab McRonald die ersten Flugstunden und wurde so
zum Geburtshelfer eines neuen Hobbys. Doch oh wehe - das Ende
des Urlaubs nahte und somit die Rückkehr in die Heimat.
"Von wegen: Der Beruf des Flößers ist ausgestorben," trumpft
McRonald an dieser Stelle selbstbewusst auf. "Seit 1782 gibt es in
meiner Familie ununterbrochen Flößer, die meisten davon auf Flüssen
und Seen."
Das Wort "Luftschiff" habe ihn dann nach seinem Persien - Urlaub auf
die Idee gebracht, sich mit Luftschiffen aus Holz, also fliegenden
Flößen zu beschäftigen. "In meiner Heimatstadt gibt es viel Holz,
sehr viel Holz sogar. Die Förster Waren über meine neue berufliche
Tätigkeit begeistert. So konnten sie die umliegenden Wälder auf ein
normales Maß lichten und wurden auch gleich das Baumholz los."
Diverse Bruchlandungen später waren dann die beiden vorgestellten
Baumschiffe fertig. Die Abnahme durch den TÜV verlief ohne Probleme.
Jetzt sind die Luftflöße für den Luftverkehr zugelassen. "Ich habe
keine Ahnung, warum das so ist, aber Birken sind die besten
Luftfloßmaterialien," berichtet McRonald. "Sie sind leicht,
aerodynamisch schnittig, und leicht zu beschleunigen."
Bäume mit Raketenantrieb sind McRonalds neuestes Projekt. Die
richtige Mischung in die Gasflasche und schon könnte die Post
abgehen...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.06.2009.
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