Rainer Osinger

Muffy Melone und das fliegende Moped

Muffy Melone ist ein etwas seltsamer aber dafür umso herzlicherer Hund. Besonders stolz ist er auf seinen alten speckigen Melonenhut, den er immer trägt, er nimmt ihn nie ab, einfach nie, selbst beim Schlafen nicht. Vielleicht ist sein Hut ja auch angewachsen? Wer weiß?

Doch Muffy Melone ist nicht nur seltsam, er ist auch ein äußerst genialer Erfinder musst du wissen. Er war es, der die berühmte Strausseneierköpfmaschine oder den Hutausbeulapparat erfunden hat. Dieser entwickelte leider etwas zu viel Rauch und wurde deshalb nie verkauft. Oder auch den viel geschätzten automatischen Haus und Küchenreiniger. Oder kennst du die berühmten bunten M&M Schokolade Lutschbonbons. Die sind auch von ihm. Und viele viele andere sehr brauchbare und nützliche Dinge, hat Muffy Melone schon erfunden.


Muffy Melone lebt in seiner alten Erfinderhütte unten am Fluss mit seiner kleinen Freundin Mops. Mops ist eine kleine sehr liebe, doch etwas ängstliche Ente. Aber sie ist Muffys allerbeste Freundin. Ohne Mops macht Muffy fast gar nichts. Bekannt ist Muffy Melone auch noch unter dem Namen der verrückte Muffy. Du hast sicher schon von ihm gehört. Oder etwa nicht?


Meistens hängt Muffy im Garten in seinem Liegestuhl herum, liest ein Buch oder die Zeitung, träumt vom Fliegen, und denkt über irgendwelche Erfindungen nach die er machen könnte.

Aber heute, an einem wunderschönen Montag morgen, sagte Muffy zu Mops beim Frühstück: »Komm Mops wir gehen heute zu einem ganz interessanten Ort, ich zeige dir wie man etwas erfindet und du hilfst mir dabei.« »Oh ja, das ist ja großartig«, rief Mops ganz erfreut über diese geniale Idee.

»Was nehmen wir denn alles mit, zum Erfinden? Was braucht man denn da?«, fragte Mops neugierig.

»Nun ja wir brauchen das wichtigste Erfinderwerkzeug. Meine allerwichtigste Grundausrüstung sozusagen.«

»Einen Bleistift, ein Heft, ein Lineal, einen Schraubenzieher, eine Zange, eine Feile und natürlich auch einen Hammer. Aber das Allerwichtigste ist dein Kopf, und den hast du hoffentlich immer dabei.«

So machten sich also unsere beiden Abenteurer mit ihrem allerwichtigsten Werkzeug und dem Fahrrad, das Muffy natürlich auch selbst gebaut hat, auf den Weg zu dem interessanten Ort von dem Muffy sprach. Die beiden fuhren quer durch die ganze Stadt.

Sie fuhren über Kreuzungen, große Plätze, enge Gassen, auf Brücken und durch Unterführungen und Tunnels.

Bis sie dann endlich nach langer langer Fahrt durch die große Stadt und den lauten Verkehr bei einem alten Schrottplatz am Stadtrand angekommen waren. »Was ein Schrottplatz?« fragte Mops. »Ja natürlich, der beste Ort zum Erfinden«, antwortete Muffy »komm jetzt, du wirst schon sehen.«

»Guten Tag, ich bin Muffy der große Erfinder und das ist Mops, meine Gehilfin. Wir möchten etwas neues erfinden. Dürfen wir uns bei ihnen etwas umsehen?«

»Nun, äh ja, warum nicht?«, sagte der Schrotthändler ziemlich verwundert. »Was wollt ihr denn eigentlich erfinden?« fragte der etwas dicke alte Herr. »Keine Ahnung, das wissen wir noch nicht. Einfach irgendwas das es noch nicht gibt.« »Ja natürlich, was es noch nicht gibt.« murmelte der Alte vor sich hin und ging kopfschüttelnd wieder an seine Arbeit.

So schnüffelten also die beiden neugierig zwischen all den alten verrosteten Autowracks herum. Sie testeten vergnügt die verschiedenen Fahrzeuge und überlegten was sie heute wohl erfinden könnten. »Vielleicht einen Couchsessel mit Motor?« sagte Muffy »Oder ein Auto ohne Räder?« sagte Mops

»Sieh mal dort das alte Moped«, rief Mops »das sieht doch noch gut aus. Wir könnten versuchen es zu reparieren.« »Hm ja, oder ich weiß noch etwas viel besseres«, sagte Muffy, »wir bauen das erste fliegende Moped, ein Mopedflugzeug sozusagen.« »Ja toll, das ist eine prima Idee«, rief Mops ganz aufgeregt.

So begannen sie also gemeinsam das alte Moped zu zerlegen und zu einem Flugapparat umzubauen. Muffy begann zuerst ein mal die Pläne zu zeichnen und entsprechende Berechnungen zu machen.

Und Mops machte sich schon mal fleißig an die Arbeit das Moped zu zerlegen und alle möglichen Teile heranzuschaffen, die sie dafür brauchen würden. »Das Blech der Autotüren könnten ja die Flügel werden!« sagte Mops. »Ja, und der Motor des Mopeds könnte anstatt das Rad anzutreiben unsren Propeller drehen«, sagte Muffy....

Es wurde schwer gearbeitet. Lautes Hämmern und klopfen war zu hören und ab und zu flogen irgendwelche "unnützen" Teile durch die Luft.

Bis es schließlich nach langer Zeit sehr sehr leise wurde. Es war tatsächlich fertig. Stolz standen die beiden vor ihrem eigenartigen Flugapparat. »Wie nennen wir es denn? Was hältst du von Flugped?« fragte Mops. «Ja, ich finde das ist ein echt guter Name Mops.«

»Komm schon Mops, setz dich drauf, wir starten unser Flugped und fliegen los.« »Ja? Meinst du wirklich das Ding wird fliegen?« fragte Mops etwas ängstlich. »Natürlich.« Und tatsächlich der Motor lief an und Muffy und Mops hoben mit ihrem sonderbaren Flugapparat wackelnd und stotternd von der Erde ab und flogen davon den Wolken entgegen. So flogen die beiden dann auch über Stadt und Land, völlig fasziniert von der einzigartigen Aussicht und dem wunderbaren Gefühl des Fliegens.

»Oh, das sieht alles so wunderschön aus von hier oben Muffy«, sagte Mops. »Und sieh nur wie klein alles ist.« Mops ist ganz aufgeregt. Und völlig außer sich. »Ja gefällt es dir?« Begeistert steuert Muffy sein neues Flugped.

»Sieh mal dort unten. Ist das nicht der alte Schrotthändler«, fragte Mops? Ja, komm wir erlauben uns einen kleinen Scherz und fliegen im Tiefflug über ihn hinweg. Und Brrrrrrrauuuuussss flogen die beiden im Bogen über den Schrotthändler hinweg, so schnell dass dieser seine Mütze verlor. Und schon ging es wieder weit, weit nach oben.

»Hast du gesehen wie wunderschön die Stadt von hier oben aussieht?« fragte Mops. Und so flogen die beiden über Stadt und Land. Sie flogen und flogen bis sie sogar über den Wolken waren.

»Vorsicht« rief Mops plötzlich »ein Flugzeug kommt uns entgegen!« Schnell riss Muffy sein Flugped zur Seite und konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen. »D D Da Das war aber knapp!« stotterte Mops. »Och kein Problem,« sagte Muffy gelassen.

»Warte nur, ich zeige dir gleich noch was Tolles, nämlich ein Looping.« »Ein Looping? Was ist das?« fragte Mops ahnungslos. »Halt dich fest, du wirst gleich sehen!« Muffy zog das Flugped hoch und die beiden Helden machten einen großen Looping.

Doch was ist das? »Tuf, tuck, tuf, tuck, tuf«, machte der Motor und gab plötzlich den Geist auf und das Flugped mit den zwei tapferen Piloten verlor rasant an Höhe. »Ooooooh was machen wir nur?« rief Mops ganz ängstlich. »Halt dich gut fest« sagte Muffy, »wir schaffen das schon - irgendwie - äh glaube ich.« »Sieh mal dort unten den Baum, ich werde versuchen das Flugped dort in der Baumkrone zu landen!« sagte Muffy.

»Krach, kracks, rums«, machte es und die beiden hingen, zwar mit einigen Beulen, doch sonst ziemlich unversehrt, zwischen den Ästen einer alten großen Eiche.

»Ist alles in Ordnung mit dir?« fragte Muffy besorgt seine kleine Freundin. »Ja danke, das war das großartigste Erlebnis und tollste Abenteuer das ich je hatte.« sagte die kleine Ente und lachte vergnügt.

Nur das Flugped der beiden Abenteurer war leider völlig zerstört und hinüber. Das ist übrigens auch der Grund weshalb man heute nirgendwo Flugpeds herumfliegen sieht. »Mir scheint wir können unser fliegendes Moped abschreiben« sagte Muffy. »Ja, dann müssen wir wohl zu Fuß nach Hause gehn.«

Das machte den beiden jedoch nichts aus, denn sie haben ja einander und das ist was zählt. Und noch was, sie hatten ein gemeinsames wunderbares Erlebnis und haben nun eine gemeinsame großartige Erinnerung mehr!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.06.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Der Weg eines ausgesiedelten Lehrerehepaars führte ab 1977 über Höhen und Tiefen. Die Erziehungsmethoden aus Ost und West prallten manchmal wie Feuer und Wasser aufeinander, und gaben uns Recht,dass ein Umdenken im Sinne einer Verbindung von positiven Elementen aus den beiden Schulsystemen aus West und Ost,erfolgen musste.Siehe Kindertagesstädten,ein entschlossenes Durchgreifen bei Jugendlichen, ohne Verletzung der Schülerwürde.Ein Geschichtsabriss aus der Sicht eines Volkskundlers.

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