Andreas Rüdig

Neusser Neuigkeiten

 

"An das historische, aus dem 17. Jahrhundert stammende Rathaus, das 1780 eine klassizistische Fassade erhielt und am 31. Dezember 1944 bei einem Luftangriff zerstört wurde, erinnert eine Bronzetafel, die unter den Rathausarkaden rechts vom Eingang angebracht ist. Das jetzige Rathaus wurde 1954 nach vierjähriger Bauzeit vollendet.

Das erste Hafenbecken des Neusser Hafens entspricht ungefähr dem Rheinlauf im 13. Jahrhundert, als der Fluß noch direkt an der Stadt vorbeifloß. Danach begann eine Verlagerung des Rheins nach Osten. Der moderne Neusser Hafen östlich des Erftkanals mit seiner gabelförmigen Anlage aus mehreren Hafenbecken basiert auf Plänen zur Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert. Heute umfaßt der Hafen 17,5 km Uferlänge und 75 km Gleisanlagen.

Das Quiriniusmünster ist das Wahrzeichen der Stadt. 1209 begann ein Meister Wolbero mit den Arbeiten zu dieser spätromanischen Kirche, die spätestens 1230 vollendet wurde. Die beiden Türme trugen ursprünglich schlanke Spitzhelme. Nach einem Brand 1741 wurde der Westturm mit einem pyramidenformigen Notdach versehen, während der Ostturm die mit dem Standbild des heiligen Quirinius bekrönte Barockkuppel erhielt.

Der auf dem Münsterplatz 1983 errichtete, von dem Kölner Bildhauer Jochen Pechau gestaltete Quiriniusbrunnen ist mit Motiven aus dem Marktleben geschmückt. Die Mittelsäule zeigt eine Darstellung der alljährlichen Quiriniusprozession. Die Pferdedarstellungen auf den Säulen des Stangenbaldachins erinnern daran, daß der heilige Quirinius nicht nur der Patron der Kranken, sondern auch Patron der Pferde ist.

An der Nordseite des Münsterplatzes liegt das 1597 erbaute `Haus zu den Drei Königen´, das Vogthaus, der Amtssitz des Repräsentanten des Erzbischofs. Im Giebel des Hauses liegt das Schützenglockenspiel, das täglich um 11, 15 und 17 Uhr Schützenlieder erklingen läßt, zu deren Klängen die - die einzelnen Corps des Schützenregiments darstellenden - Figuren vor dem Schützenkönig paradieren.

1975 wurde das Clemens-Sels-Museum am Obertor eröffnet. Sein Vorgänger, ein Bau in Form eines griechischen Tempels auf dem Markt wurde 1944/1945 zerstört. Der Neubau ist durch einen die Straße überquerenden gedeckten Gang mit dem Obertor verbunden. Die beiden Gebäude beherbergen Sammlungen zur römischen und mittelalterlichen Geschichte, Kunstwerke mittelalterlicher und niederländischer Meister, Kunst des 19. Jahrhunderts, insbesondere Nazarener, Prärafaeliten und Symbolisten und eine umfangreiche Sammlung naiver Kunst. Das rum 1200 errichtet Obertor wurde zum Vorbild vieler rheinischer Stadttore," stellt sich die Stadt Neuss selbst vor. Daß sie auch noch andere Touristenattraktionen hat, sei hier nicht verschwiegen.

 

(Vorbesprechung der Ratssitzung)

Meine Herren, wir brauchen einen neuen Stadtschreiber!

Nein!

Weshalb? Wozu? Weswegen?

Es gibt doch die lokale Presse...

...die reicht doch völlig...

...richtig!

Der alte Stadtschreiber hat uns doch nur in die Pfanne gehauen. Die Erfahrung möchte ich nicht noch einmal machen.

Genau.

Sehr richtig!

Was wir brauchen, ist einen Stadt-Maler. Er soll malen...

..und zeichen...

...und fotographieren!...

...wie unsere schöne Stadt aussieht.

(Der entsprechende Ratsbeschluß erfolg einstimmg.)

 

 

Hermann Josef Roggeneier ist Heimatforscher. Und begeisterter Hobbymaler. Er blamierte sich, so gut er konnte, gestern im Neusser Heimatmuseum, wie die Neusser Nachrichten meldeten. "Ich möchte neuer Stadtmaler werden," lautet sein Anspruch. Also machte er sich an die Arbeit und malte Bilder mit Neusser Motiven.

Daß Neuss im Binnenland und nicht an irgendwelchen Küstengewässern liegt, dürfte sich ja inzwischen herumgesprochen haben. "Talent haben Sie durchaus," konnte der Neusser Bürgermeister ihm bestätigen. "Ihre Bildern erinnern mich aber an die Schinken niederländischer Meister, auf denen schwankende Schiffe auf hoher See zu sehen sind. Bei unserem kleinen Hafen ist das wohl etwas gewagt."


Auch Fotograf Willibald Glucks konnte sich nicht durchsetzen. "Ich sehe ja durchaus den künstlerischen Ansatz ihrer Fotos," gibt unser Bürgermeister zu. "Aber warum fotographieren SIe den Sternenhimmel in Farbe und Hyazinthen in Schwarzweiß?"

 

(verwaltungsinterne Auseinandersetzung)

Das Projekt ist gescheitert.

Wieso?

Es gibt keinen kompetenten Maler, Graphiker und Fotographen bei uns in Neuss. Wir blasen am besten den ganzen Wettbewerb ab und holen uns einen externen Künstler. Jeder Anfänger von der Düsseldorfer Kunstakademie ist besser als unser Potential vor Ort.

 

 

(Neusser Nachrichten)

Der Auszug der Neusser Kunst und Kultur ist jetzt beschlossene Sache. "Die Stadtregierung schätzt uns gering und fördert uns überhaupt nicht," begründet Marvin Grau-Müller die Entscheidung. "Wir gehen jetzt nach Grevenbroich. Dort sind wir wenigstens willkommen."

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.06.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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